Reisebericht: Deutschland – Weihnachten in Regensburg

22.12. – 26.12.2013, 5 Tage Festtagsreise: Regensburg – Spital Brauerei – Schloss Thurn und Taxis – Passau


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Weihnachten in Regensburg
Ein Reisebericht von
Elke Reuter

1. Tag, 22.12. Dresden – Regensburg


Pünktlich um 08.00 h startete in Dresden unser Bus von Bustouristik Schreiter mit dem Chauffeur Roy Setzkorn zu unserer Weihnachtsreise nach Regensburg.
Entlang der Autobahn folgen weitere Zustiege, am Rasthof Vogtland ist unsere Gruppe mit 23 Gästen komplett.
Staufrei kommen wir über die A93 nach Regensburg.
Schon von weitem grüßt uns der Dom St. Peter, das Wahrzeichen der Stadt, und die bedeutendste gotische Kathedrale Süddeutschlands.
Regensburg ist eine der ältesten Städte Deutschlands und über 2.000 Jahre alt.
Seit 2006 ist die Stadt an der Donau UNESCO - Weltkulturerbe.
Unser Ziel ist die Spital - Brauerei des S. Katharinen. Mit einer Brautradition von fast 800 Jahren gehört die Spital- und Stiftungsbrauerei zu den ältesten Brauereien der Welt und ist natürlich die älteste Brauerei in Regensburg.
Unter dem Motto "Gerstensaft und Lebenskraft" erfuhren wir von Frau Käser sehr viel Wissenswertes über die Braukunst. Hier wird ökologisch bewußt und umweltfreundlich produziert. Beste Rohstoffe, bevorzugt aus der Region, garantieren für Spitzenprodukte.
Immerhin, etwas über 20.000 Hektoliter werden in dieser kleinen Brauerei produziert.
Im Anschluß durften dann die verschiedensten Biere gekostet werden.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel im Ortsteil Haslbach. Familie Zweck empfängt uns, und zur Begrüßung gab es erstmal Glühwein.
Schnell waren die Zimmer bezogen, und ein gemeinsames Abendessen beendete den ersten Tag.

2. Tag, 23.12.  Kloster Weltenburg – Befreiungshalle Kehlheim – Schloss Thurn und Taxis – Weihnachtsmarkt


Nach dem Frühstück starten wir. Nur wohin? Wir haben es nicht verraten. Es sollte ja eine kleine Überraschung sein.
Wir fahren von Regensburg auf die B16. Ein kleines Stück begleitet uns dann die Donau, bevor wir Kehlheim erreichen.
Ein paar Kilometer weiter erreichen wir Weltenburg mit seinem Kloster.
Kloster Weltenburg
Eingebettet in eine der schönsten Flußlandschaften Deutschlands, idyllisch auf einer Halbinsel an der Donau, liegt Kloster Weltenburg. Es ist das älteste Kloster in Bayern, erbaut im Jahre 600 n.Chr.
Wir besuchen die Barockkirche. Diese wunderschöne Abteikirche wurde in den Jahren 1716-1739 erbaut. Es ist die erste Kirche, die die berühmten Asambrüder erbaut und ausgestattet haben. Noch heute beeindrucken Architektur und Fresken die Besucher.
Die Barockkirche gehört zu den schönsten und reichsten Sakralbauten Deutschlands.
Vom Kloster Weltenburg führt uns unsere kurze Fahrt hinauf zur Befreiungshalle auf dem Michelsberg in Kehlheim.
Hier werden wir bereits von einem fachkundigen Gästeführer erwartet.
Befreiungshalle Kehlheim
Die imposante Befreiungshalle wurde von König Ludwig I von Bayern in Auftrag gegeben.
Sie ist ein Andenken an die siegreichen Schlachten in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 gegen Napoleon. 1842 wurde der Bau von Friedrich von Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen begonnen. Nach dessen Tod führte wenig später Leo von Klenze den Bau weiter, ihm wurde völlig planerische Freiheiten vom König eingeräumt.
Nach 20jähriger Bauzeit, am 18.Oktober, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, war das Werk vollendet und konnte der Öffentlichkeit übergeben werden.
Seitdem stehen die 34 Siegesgöttinnen auf einem rundum laufenden Marmorsockel aus weißem Carraramarmor im Kuppelsaal Hand in Hand - als Sinnbild deutscher Eintracht.
Von hier oben genießen wir bei schönstem Wetter einen Blick auf Kehlheim, und auf die Einmündung der Altmühl in die Donau.
Nach der Mittagspause auf dem Michelsberg fahren wir zurück nach Regensburg.
Wir möchten bei einer Führung noch das Schloss Thurn und Taxis besichtigen.
Ursprünglich war dies einst das Benedikterkloster, St. Emmeran. Seit dem 19. Jh. wurde das Schloss zum Stammsitz der Fürsten Thurn und Taxis.
Bei einer Führung sehen wir die Räume, die von der fürstlichen Familie zur Besichtigung freigegeben sind.
Das prachtvolle Marmortreppenhaus führt im Südflügel des Schlosses in die Prunkräume der fürstlichen Residenz.
Einen Hauch von Exotik ist im Wintergarten zu spüren, in dem bildlich Frühling, Sommer und Herbst dargestellt sind.
Die Zeit der großen Feste im Fürstenhaus wird lebendig beim Betreten des Ballsaales, dem "Barocksaal". Die Tradition großer Feste setzt sich bis heute fort.
Im Silbersaal spürt man einen Hauch von Erbprinzessin Helene, der Schwester von Kaiserin Elisabeth. Sie ließ diesen Raum nach dem Vorbild des "Blauen Kabinetts" in der Amalienburg des Schlosses Nymphenburg für sich einrichten.
Währen des Rundganges erfahren wir auch die Geschichte der Familie.
Die Organisation des kaiserlichen Postwesens gehörte zu den historisch herausragenden Leistungen der Familie Thurn und Taxis. Im 15. Jh. wurde das Geschlecht mit der Beförderung der kaiserlichen Kurierpost im deutschen Reich in Burgund und im Königreich Niederlande  betraut. Dies war der Beginn der Entstehung eines internationalen Postwesens.
Heute zählt das "Fürstliche Schloss St. Emmeran"zu den größten und schönsten europäischen Schlössern und beherbergt neben dem Wohnsitz der Familie die fürstliche Verwaltung und mehrere Museen.
Nach der Schlossführung bleibt noch Zeit, um über den Romantischen Weihnachtsmarkt zu bummeln.
Weihnachtsmarkt im Schlosshof
In den Adventswochen bildet der Schlosshof die zauberhafte Kulisse für den Thurn und Taxis Weihnachtsmarkt.
Im Schutze der imposanten Schlossfassade erstrahlt der Innenhof durch Tausende von Lichtern, Kerzen und Laternen in einem stimmungsvollen Licht.
Traditionelle Handwerker - vom Drechsler bis zum Schmied - produzieren in weihnachtlich geschmückten Holzhäuschen ihre Waren und Unikate. Offene Feuerstellen sorgen überall für Wärme, und weihnachtliches Flair verbreiten die vielen Fackeln im Schlosspark.
Zum Ende eines jeden Markttages erklingt vom Schlossbalkon der Weihnachtsklassiker "Stille Nacht, heilige Nacht", vorgetragen von einem Trompeten-Solo.
Auch das Christkind verabschiedet sich vom Schlossbalkon von den Besuchern, und es erklingt die Schluss-Fanfare.
Wir durften heute einen der schönsten Weihnachtsmärkte kennenlernen.

3. Tag, 24.12. Regensburg


Nach dem Frühstück starten wir nach Regensburg.
An der historischen Stadtgrenze "Stadtamhof" beginnt unsere Stadtführung mit Frau Kuschel.
Wir laufen über die Steinerne Brücke. Sie ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt, und gilt als ein Meisterwerk der mittelalterlichen Baukunst. Erbaut von 1135-1146 ist sie als älteste Steinbrücke Deutschlands bekannt. Auf einer Länge von 315 m überquert die mächtige Steinbrücke den Nord- und Südarm der Donau sowie die beiden Wöhrdinseln.
Momentan finden an dieser Brücke große Bauarbeiten statt, doch ein schöner Blick zum Altstadtensemble blieb uns nicht verwehrt.
Am Ende der Steinernen Brücke erreichen wir das Salzstadel, erbaut von 1616-1620. Einst Handelskontor für den internationalen Salzhandel, befindet sich heute im Inneren des Salzstadels eine Ausstellung über die Stadt Regensburg als UNESCO-Weltkulturerbe.
Gleich daneben das historische Wurstkuchl an den Donaupromenaden. Es ist belegt, dass bereits während des Baus der Steinernen Brücke und des Doms im 12. Jahrhundert die Arbeiter und Steinmetze hier verköstigt wurden.
Unser Rundgang führt weiter zur Porta Praetoria. Sie gilt als eines der ältesten erhaltenen römischen Bauwerke Deutschlands. Das Tor ist ein Rest des ehemaligen römischen Legionärslagers "Castra Regina" und läßt sich daher auf ein Alter von 2.000 Jahren schätzen.
Nur ein kleines Stück laufen wir, dann stehen wir vor dem Regensburger Dom. Er zählt zu den bedeutendsten Leistungen der Gotik in Bayern. Mit seinen weit sichtbaren Türmen ist der Dom St. Peter Mittelpunkt der Stadt Regensburg. Begonnen wurde mit dem Bau 1270, die Bauzeit zog sich über Jahrhunderte hinweg. Prunkvoll präsentiert sich das Hauptportal.
Vom Domplatz laufen wir weiter durch die engen Gassen weiter in die Altstadt und erreichen den Goldenen Turm. Dieser Geschlechterturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, und ist der höchste Patrizierturm mit 9 Geschossen. Die reichen Patrizierfamilien bauten im Mittelalter diese Türme als Statussymbol. Je bedeutender die Familie war, umso höher wurde der Turm erbaut. Heute sind noch einige dieser mittelalterlichen "Wolkenkratzer" erhalten, sie geben den Stadtbild einen einzigartigen Charakter.
Am frühen Nachmittag besuchten einige Gäste im Dom das Weihnachts-Konzert mit den Regensburger Domspatzen, ein Erlebniss.
Übrigens, dieser weltberühmte Knabenchor besteht schon seit dem Jahre 975.
Anschließend brachte uns der Bus wieder ins Hotel zurück.
Wer wollte, konnte noch Kaffetrinken. Frau Zweck hat dazu selbst Kuchen gebacken, hm lecker.
Kurz vor 18.00 h trafen sich einige Gäste, um in die kleine hauseigene Kapelle zu laufen.
Am Weihnachtsabend verwöhnte uns der Chef mit einem 4-Gänge-Festtagsmenue vom Feinsten.
Anschließend gab es noch ein kleines Geschenk von Eberhardt, und die Reiseleiterin las die Weihnachtsgeschichte.

4. Tag, 25.12.  Passau – Bayerischer Wald – Bodenmais


Nach dem Frühstück starteten wir zeitig, um nach Passau zu fahren.
Herr Hertel, unser Stadtführer, erwartet uns bereits zu einem Rundgang durch die
3-Flüsse-Stadt.
In Passau vereinen sich die grünliche Inn, die fast schwarz wirkende Ilz und die blaue Donau.
Wir gehen durch die Höllgasse, und erfahren, was das Hochwasser im vergangenen Jahr hier für Schäden angerichtet hat. Doch nicht nur im vergangenen Jahr, Passau trifft es bei jedem Hochwasser sehr hart.
Vom Rathaus sieht man die Veste Oberhaus. Das Wahrzeichen kirchlicher Macht ist eine der größten und mächtigsten Burganlagen Europas.
Wir besichtigten auch den repräsentativen Rathaussaal mit seinen Gemälden.
Von Herrn Hertel erfahren wir, acht Jahrhunderte herrschten die Bischöfe über das größte Bistum im Heiligen Deutschen Reich, und das hinterließ deutliche Spuren. Als die Stadt 1662 und 1680 von 2 verheerenden Stadtbränden heimgesucht wurde, holten die Fürstbischöfe italienische Künstler und Baumeister in die Stadt, durch die Passau sein barockes Gepräge erhielt.
Das Stadtbild hat so, dank italienischer Baumeister, ein südlich anmutendes Flair und ist geprägt durch die Häuser im Stil der Inn- und Salzachbauweise. Deshalb wir Passau auch als Venedig Bayerns bezeichnet.
Wir besichtigen auch den prunkvollen Dom, er steht am höchsten Punkt der Passauer Altstadt.
Der Dom St. Stephan ist übrigens die Mutterkirche des Wiener Stephandoms.
Im Inneren des Doms befindet sich die größte Katholische Domorgel der Welt. Das Instrument verfügt über 5 Orgelwerke. 17.974 Pfeifen und 233 Register erklingen zur Ehre Gottes.
Von Passau geht unsere Fahrt Richtung Bodenmais. Wir fahren durch den Bayerischen Wald, das Mittelgebirge an der Grenze zwischen Bayern und Tschechien.
Seit dem 14. Jh. hat die Glasindustrie hier ihre Heimat. Die großen Wälder des böhmisch-bayerischen Grenzgebietes lieferten einst das Brennmaterial für die Feuerung in den Glashütten.
Heute gibt es nur noch wenige Orte, wo die über 700jährige Tradition der Glasherstellung und Glaskunst lebendig ist. Zu den bekanntesten Glasmacherorten des Bayerischen Waldes zählen Frauenau, Spiegelau, Zwiesel und Bodenmais. 
Unser Ziel ist die Waldglashütte in Bodenmais. Hier werden wir bereits zu einer kleinen Führung erwartet, und erhalten einen Einblick in die Jahrhunderte alte Tradition und Kunst des Glasblasens im Bayerischen Wald.
Dabei erfahren wir auch, daß hier das größte Weissbierglas, die größte Christbaumkugel, das größte Glasei der Welt, die größte Murmel und der größte Bierkrug der Welt hergestellt wurden.
Auch Sportler wurden mit Pokalen aus Glas von Joska-Kristallwelt geehrt.
Es bleibt noch Zeit, um durch die Ausstellungsräume zu bummeln. Man könnte kaufen!
Am späten Nachmittag fahren wir nach Regensburg zurück.
Am Abend wurden wir von Familie Zweck mit einem Feiertagsmenue verwöhnt.

5. Tag, 26.12, Walhalla + Heimreise


Ein letztes Mal dürfen wir uns am Frühstücksbüffett bedienen.
Dann werden die Koffer geladen, und unsere Gruppe wird von Familie Zweck verabschiedet.
Doch bevor es endgültig nach Hause geht, machen wir noch einen kleinen Abstecher zur
"Walhalla".
Die "Walhalla" gilt als das Hauptwerk aller Kunstschöpfungen des bayerischen König Ludwig I. Er wollte damit an die großen Deutschen erinnern, und ließ die einem griechischen Tempel  nachempfundene Ruhmeshalle bauen.
Auch hier war der Architekt Leon von Klenze. 12 Jahre wurde an der "Akropolis" gebaut, ehe sie 1842 feierlich eingeweiht wurde, in gewolter Nachbarschaft zur ehemaligen Freien Reichsstadt Regensburg mit ihrem gotisch Turm.
In der Ruhmes- und Ehrenhalle sind bis heute 195 Persönlichkeiten aus dem politischen und kulturellen Leben durch 130 Marmorbüsten und 65 Gedentafel verewigt.
So stehen Kaiser und König neben Fürsten und Feldherren, Dichter und Denker bei Musikern und Malern.
Ein letztes Mal genießen wir den schönen Blick von der Walhalle zur Donau und nach Regensburg.
Nun heißt es für uns Abschied nehmen, die Heimreise beginnt.
Staufrei kommen wir wieder über die A93, und am Rasthof Vogtland verabschieden wir unsere ersten Gäste.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen, liebe Reisegäste, herzlich bedanken. Sie waren eine sehr liebenswerte Reisegruppe.
Danke auch an unserem Chauffeur Roy Setzkorn für sein sicheres und umsichtiges Fahren.
Ihnen allen wünsche ich beste Gesundheit, und weiterhin viele schöne Reisen.
Vielleicht sehen wir uns mal wieder. Ich würde mich freuen.
Mit lieben Grüßen an Sie alle
Elke Reuter

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