Noch immer ist das Saarland für die meisten Menschen ein weißer Fleck auf ihrer Deutschlandkarte. Mitten im grünen Herzen Europas, zwischen Frankreich, Luxemburg und Rheinland-Pfalz gelegen, überrascht das kleine Land an Saar, Blies und Mosel mit seinen abwechslungsreichen Naturlandschaften, die zum Wandern und Verweilen einladen. Schroffe Felsen, sanfte Matten und romantische Flusstäler, wie man sie eher in den bekannteren Mittelgebirgen erwartet, erstaunen die Besucher. Nur wenig erinnert an die industrielle Vergangenheit des kleinsten Flächenlandes der Bundesrepublik. Längst sind der Bergbau und die alten Hüttenwerke stillgelegt, doch deren Hinterlassenschaften sind heute wichtige Zeugnisse der Industriekultur.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

Anreise über Frankfurt am Main nach Weiskirchen im Nordsaarland

Pünktlich um 8:00 Uhr am Samstag starteten am Flughafen in Dresden die ersten Reisegäste mit einem Minibus der Firma Kupfer aus Dresden und dem Fahrer Sven Schindler am Lenkrad Richtung Westen. Eric Krüger, ein junger, engagierter Kollege aus dem Eberhardt Travel Team, begleitete die Gruppe, die am Nachmittag nach gut 700 Kilometern unseren Hotelstandort, das Parkhotel in Weiskirchen, erreichte. Dort erwartete die kleine Schar der Wanderer bereits ihre Reiseleiterin Gabriele, die die Ankömmlinge und die Gäste mit eigener Anreise herzlich begrüßte und gleich mit vielen wichtigen Informationen zum gemeinsamen Wander- und Kultururlaub empfing. Vor dem ersten gemeinsamen Abendessen im hoteleigenen Restaurant, konnte man sich im nahegelegenen Kurpark bei einem Spaziergang um den kleinen See noch ein wenig die Beine vertreten oder das dem Hotel angeschlossene Vitalis Bäderzentrum besuchen. Ein flauschiger Bademantel und Handtücher lagen dafür in den Zimmern bereit. Um 19 Uhr trafen wir uns zum ersten Abendessen im Hotelrestaurant `Vier Jahreszeiten', wo uns allabendlich leckere Kreationen kulinarischer Highlights aus der gehobenen Küche kredenzt wurden. Bei den leckeren Auswahlmenüs fand jeder das für sich Richtige, egal ob man sich für ein leckeres Fischgericht, eine herzhafte Fleischspeise oder ein vegetarisches Menü entschieden hat.

Wanderung an der Saarschleife von Mettlach nach Orscholz und zum Europaort Schengen

Die erste Wanderung unseres Wanderurlaubs im Dreiländereck führte uns zum Wahrzeichen des Saarlandes, zur Saarschleife. Bei Mettlach wird die Saar durch ein hartes Gestein, einem Taunus Quarzit zu einem Umweg von annähernd zehn Kilometern gezwungen und bildet um einen Umlaufberg eine Schleife von 300°. Vor der Wanderung besuchten wir die kleine Kapelle St. Joseph, ein Kleinod aus dem neunzehnten Jahrhundert, das eine lange Reise saaraufwärts machen musste, bevor es an seinem heutigen Standort wieder aufgebaut wurde. Inspiriert wurde der Bau von der Kirche Sainte Chapelle in Paris. Im Garten der alten Benediktinerabtei, dem Verwaltungssitz von Villeroy & Boch, steht der sogenannte alte Turm, das älteste sakrale Bauwerk des Saarlandes aus der ottonischen Zeit, ein Brunnen zu Ehren Johann des Blinden von Böhmen, den der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel errichtete und das für die Expo 2000 in Hannover gestaltete Gesamtkunstwerk „Global 2000“ mit dem Erdgeist von André Heller und der Weltkarte des Lebens von Stefan Szczesny inmitten alter Baumriesen.
Bei leichtem Nieselregen überquerten wir nach unserem Rundgang die Saar und stiegen gemächlich aufwärts, genossen die Aussichten auf die Felsnadeln und den gegenüberliegenden Höhenrücken mit der Burg Montclair, durchquerten stille Täler mit plätschernden Bächen und stiegen auf bis zum Baumwipfelpfad auf den Höhen von Orscholz. Gemütlich spazierten wir über den Holzplankenweg, der in langen Schleifen 42 Meter in die Höhe führt. Oben wird man von einem 360° Ausblick über die herrlichen Landschaften belohnt.
Heute war es uns noch nach einer weiteren gemütlichen Wanderung und so durchquerten wir anschließend bergab das stille Steinbachtal. Wir profitierten von unserem kleinen Bus: Unser Fahrer Sven konnte uns eine gute Stunde später direkt am Parkplatz am Saarufer unterhalb der Aussichtskanzel abholen. Für unsere erste Wanderung waren diese neun Kilometer gerade ausreichend! Über eine enge Passstraße fuhren wir über den Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter ins Moseltal. Dort liegt, genau im Dreiländereck Deutschland - Frankreich - Luxemburg, der kleine Winzerort Schengen, in dem am 15.Juni 1985 mit dem ersten Schengener Abkommen Weltgeschichte geschrieben wurde. Für jedes der heute 29 Länder, die den Schengen Abkommen beigetreten sind, ist auf den Säulen der Nationen ein Platz für einen Länderstern vorgesehen.

Wanderung am Litermont und Besuch der Stadt des Sonnenkönigs: Saarlouis

Unser heutiger Ausflugstag führte uns schon am frühen Morgen nach Nalbach, an der Grenze zwischen den Kreisen Merzig-Wadern und Saarlouis, auf der Südseite des 414 Meter hohen Litermont. In früheren Zeiten wurden hier Kupfer und Sand abgebaut. Im Wald finden sich zudem zahlreiche Relikte aus der jüngeren Vergangenheit: Bunkeranlagen des Westwalls, die sämtlichen Sprengversuchen nach dem Zweiten Weltkrieg standhielten. Zahlreiche Wanderwege führen über den Litermont, vorbei an wildromantischen Bachläufen, Feuchtbiotopen, an denen Frösche zum Küssen einladen, alten Buchenbäumen, sonnigen Aussichtspunkten und steilen Felsen. Eine Marienkapelle im Wald erzählt von tiefer Volksfrömmigkeit. Zahlreiche Legenden und Sagen ranken sich um das felsige Massiv. Die Steinformationen unterhalb des Gipfels waren dann auch für einige unserer Mitwandernden eine echte Herausforderung. Zur Sicherheit der Bergsteiger sind hier sogar extra Seile ins Massiv eingelassen, um den Aufstieg zu erleichtern. Nach zehn Höhenmeter, die man auch gemütlich umgehen konnte, erreichten alle Mitwandernden wohlbehalten das Gipfelkreuz
Am Nachmittag besuchten wir die Stadt Saarlouis. Die Stadt wurde von Ludwig XIV bei seinem Hofbaumeister Sebastien le Prestre de Vauban in Auftrag gegeben und diente der Sicherung seines Reiches. Die sternförmig angelegte Festungsstadt hat sich in ihrem Grundriss kaum verändert. Das Wappen zeigt die Sonne des Sonnenkönigs. In Saarlouis befindet sich seit 1970 ein großes Werk des Automobilkonzerns Ford. Seit zwei Jahren ist das Ende der Produktion beschlossene Sache und 4500 Arbeitnehmer verlieren ihren Arbeitsplatz. Trotzdem genießen Autos einen besonderen Rang in der Stadt und selbst der große Markt ist komplett zugeparkt. Wer nicht in einem Fahrzeug sitzt, sitzt in einem der zahlreichen Lokale der Innenstadt. Die restaurierten Reste der Vauban Befestigungen an der Saar wirkten auf den heutigen Betrachter heiter und friedlich und auch die preußischen Kanonen am Stadttor haben längst schon ihr Pulver verschossen.

Wanderung zu Gruben und Halden an der Saar und ein Besuch im Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Industriekultur. Am Vormittag fuhren wir mit dem Bus zum ehemaligen Grubenstandort in Reden hinauf auf die Bergehalde Landsweiler-Reden und um die renaturierten Absinkweiher. Die Halde erhebt sich 90 Meter über die Umgebung des Saarkohlenwaldes. Die Bergmanns Alm bietet einen idealen Rastplatz für müde Wanderer und bei klarer Sicht eine wunderschöne Aussicht bis hinüber zum Schaumberg, der am Samstag auf unserem Programm steht. Als die Grube 1935 von Hermann Göring zur Musteranlage ausgebaut wurde, hatte sie schon neunzig Jahre Bergbaugeschichte geschrieben. 1995 wurde die Grube Reden als selbständige Anlage geschlossen. Sie steht heute unter Denkmalschutz und gilt als markantes aussagefähiges Architekturzeugnis des Saarbergbaus. Zahlreiche Firmen, Behörden und Freizeiteinrichtungen haben sich am Standort etabliert. Ein Teil des Grubenareals wurde mit dem sogenannten Wassergarten überbaut, der, gespeist vom warmen Grubenwasser, ein Paradies für Seerosen und ausgesetzte Aquarienfische ist.
Der Weg zum Saar Polygon auf der Halde Duhamel in Ensdorf ist steil und steinig und erinnert an den Aufstieg auf einen Vulkankegel. 150 Meter über der Talsohle der Saar erhebt sich die Halde, die mit fast 50 ha Grundfläche zu den größten ihrer Art zählt. Vor zehn Jahren wurde das Hochplateau geglättet, das Förderband, der Rohrförderer und dessen Absetzer wurden abgerissen. Auf halber Höhe überrascht ein kleiner Weinberg mit neunundneunzig Rebstöcken. Das Hochplateau wird bekrönt vom Saar Polygon: einer 30 Meter hohen begehbaren Skulptur aus Stahl, die sogar vom Bund Deutscher Architekten (BDA) ausgezeichnet wurde. Die Skulptur, die sich, je nach Perspektive, immer wieder in einer anderen Form zeigt, wurde zur neuen Landmarke des Saarlandes und steht für das Ende des Bergbaus im Jahr 2012. Oben angelangt blies uns ein frischer Wind um die Nasen. Zurück im Saartal stiegen die Temperaturen wieder an und in Bous, einem Straßendorf entlang der Strecke, legten wir kurzentschlossen einen Halt ein, um in einem Eiscafé einen leckeren Eisbecher zu genießen.
Anschließend stand ein Besuch mit einer Führung durch das gewaltige Eisenwerk der Völklinger Hütte auf dem Programm. Das gesamte Ensemble steht seit über 25 Jahren auf der Welterbe Liste der UNESCO. Ausgestattet mit bunten Sicherheitshelmen erklommen wir die Gichtbühne und bestaunten das Herzstück der Anlage, die Hochofengruppe. Man hätte noch länger dort Zeit verbringen können, doch in unserem Hotel wartet wieder ein leckeres Abendessen auf uns.

Wanderung auf dem Römerpfad zur Burg Ramstein und Trier mit Porta Nigra, Dom und Basilika

Wie jeden Morgen starteten wir früh um 8.30 Uhr, ausgerüstet mit einem leckeren Lunchpaket vom Hotel in den Tag. Die heutige Wanderung führte entlang des Römerpfades von Butzweiler vorbei an den Putzlöchern, einem ehemaligen römischen Kupferbergwerk, zu den eindrucksvollen Naturdenkmälern der Südeifel: zur Genoveva Höhle und steil bergauf zur Klausen Höhle. Wir teilten uns den steinigen Weg mit hunderten Waldmistkäfern und die Wanderung glich einem Slalomlauf um Käfer, Wurzeln und Steine. Das Butzerbachtal ist wegen des Hochwassers an Kyll und Mosel und deren Nebenflüßchen im Juli 2021 noch immer nicht begehbar. Die Holzbrücken und Stege wurden von dem normalerweise kleinen Butzerbach damals komplett zerstört. So ließen wir uns nach dem Abstieg von der Burg Ramstein wieder von unserem Bus aufpicken und fuhren nach Trier. Bei einer Rundfahrt mit Blick vom Petrisberg auf die über 2000 jährige Stadt sahen wir den Dombezirk, die Porta Nigra und die Konstantinbasilika, eingebettet ins Tal der Mosel. Trier gilt als älteste Stadt Deutschlands, gegründet 16 vor Christus als Roma secunda mit dem Namen Augusta Treverorum. Neben den erhaltenen römischen Bauwerken, wie Römerbrücke, Porta Nigra und Konstantinbasilika verfügt Trier noch über eine vielschichtige unterirdische Vergangenheit. Kein Neubau in der Stadt findet ohne monatelange Bauverzögerung durch wissenschaftliche Ausgrabungen statt! Seit 1986 stehen die römischen Baudenkmäler als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO. Anstelle des Domes stand wohl der Palast der Helena, der Mutter von Konstantin dem Großen. Sie habe den Heiligen Rock nach Trier gebracht, eine der wichtigsten Reliquien der Christenheit, zu der in unregelmäßigen Abständen große Wallfahrten führen. Ein Ort stiller Größe und Erhabenheit ist die Konstantinbasilika, sie wurde im vierten Jahrhundert als Audienzhalle der römischen Kaiser errichtet. Heute beherbergt sie die evangelische Kirchengemeinde, der das Bauwerk 1859 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV „auf ewige Zeit zum gottesdienstlichen Gebrauch“ überlassen wurde. Hinter dem streng linearen römischen Gebäude befindet sich das kurfürstliche Palais mit dem blumengeschmückten Palastgarten, das die Lebensfreude des Rokoko widerspiegelt. Nach einem kurzen Umtrunk in windiger Höhe neben dem Turm der Träume, Wünsche und Sehnsüchte blieb noch etwas Zeit für individuelle Entdeckungen in der belebten Innenstadt.

Stadtführung in Luxemburg und Wanderung durch die Wolfsschlucht im Muellerthal

Heute erwartete uns die Stadt Luxemburg mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Bei einem ausgedehnten Stadtrundgang erkundeten wir die Stadt. Der Weg in die Altstadt führt über die Adolphe Brücke, eine der höchsten Steinbogenbrücken der Welt mit 42 Metern lichter Höhe und einer Spannweite des Bogens von 85 Metern. Seit Dezember 2020 fährt neben den Autos die Straßenbahn. Für Fußgänger und Radfahrer wurde eine Hängebrücke unter der Steinbrücke installiert. Durch die Kathedrale erreicht man in wenigen Schritten das Großherzogliche Palais und den dahinterliegenden Bocksfelsen. Von dort hat man herrliche Ausblicke ins Tal der Alzette und auf den Kirchberg. Dort stand einst die Burg des Ardennengrafen Siegfried. Gedenktafeln erinnern an die wichtigen Persönlichkeiten und Ereignisse der Stadt: 963 zog Siegfried mit seiner Gemahlin, der schönen Melusine, von der Saar an die Alzette, 1792 weilte Goethe in der Stadt und mit dem 1886 hier geborenen Politiker Robert Schuman fand die Idee für ein gemeinsames Europa ihren Ursprung. Vom "schönsten Balkon Europas" aus genossen wir den Ausblick auf die Weltkulturerbe Stadt Luxemburg. Wir bummelten durch enge Gassen zurück zum Großherzoglichen Palais. Kurz entschlossen kehrten wir gegenüber ein im Chocolate House, um die leckeren Tortenkreationen zu genießen.
Am Nachmittag fuhren wir, wegen eines Radrennens über viele Umwege, ins Muellerthal und wanderten noch gute drei Stunden von Berdorf nach Echternach. Fast 70 Meter hohe Felsen säumen den Weg hinunter ins Tal der Sauer. Im Schatten der Wolfsschlucht gedeihen seltene Moose und Farne. Eine urwüchsige Landschaft, die sich trotz der vielen Wanderer ihre Ruhe und Einzigartigkeit bewahrt hat.
In Echternach bestaunten wir die hübsche Altstadt und die Abteikirche mit dem marmornen Sarkophag des heiligen Willibrord, einem Missionar des 7. Jahrhunderts und erstem Bischof von Utrecht, der in Echternach verstarb.

Von Kelten und Mönchen – vom höchsten Berg des Saarlands zum ältesten Kloster in Deutschland

Heute Früh war es mit 8° Celsius bereits herbstlich kühl. Doch mit der noch starken Spätsommersonne kletterten im Laufe des Vormittags die Temperaturen wieder auf fast 25° Celsius. Ideale Voraussetzungen für unsere letzte gemeinsame große Wanderung. Nicht weit entfernt von unserem Hotel liegt bei Nonnenweiler eine keltische Höhensiedlung, die im Volksmund unter dem Begriff Hunnenring bekannt ist. Sie erhebt sich über der Talsperre Nonnweiler. Diese ist mit einem Inhalt von knapp 20 Mio Kubikmetern und einer Oberfläche von einem Quadratkilometer der größte Wasserspeicher des Saarlandes. Sie wurde 1981 fertiggestellt. Unsere Wanderung führte uns zuerst nach oben zum keltischen Ringwall, der im fünften vorchristlichen Jahrhundert entstanden ist und auf 2,5 Kilometer eine vorgeschichtliche Höhensiedlung umgab. Wir stiegen über die für den preußischen Prinzen Wilhelm erbaute Treppe über den Wall und marschierten weiter zum Dollberg, der mit 695 Metern der höchste Berg des Saarlandes ist und gleichzeitig die Grenze nach Rheinland-Pfalz markiert. Wir marschierten durch die herrliche Natur des Hochwaldes und mussten noch über einige umgestürzte Baumriesen klettern, die der Sturm am Mittwoch zu Fall gebracht hatte. Mitten auf unserem Weg ins Tal stand ein liebevoll gearbeitetes, großes Holzfass, das unsere Neugier weckte. Überschrieben mit den Worten „Dollbergquelle“ staunten wir nicht schlecht über den Inhalt: Schnäpse, Wein und Bier zur Selbstbedienung auf Vertrauensbasis! Am Züscher Hammer, einem Industriedenkmal aus dem siebzehnten Jahrhundert, dessen Wasserräder von der Prims angetrieben werden, machten wir in der wunderschön wärmenden Herbstsonne eine ausgedehnte Mittagsrast – mit frischen Getränken aus der Dollbergquelle! Wenig später gelangten wir entlang des Stausees wieder zum Bus. Unser nächster Halt war in Sotzweiler am Wortsegel, einer stählernen Großskulptur aus zwei segelförmigen Dreiecken aus Stahlplatten aus der Dillinger Hütte. Vor zehn Jahren hat Professor Heinrich Popp mit seiner dreizehn Meter hohen Skulptur weithin sichtbar in der Landschaft Segel gesetzt zu neuem Aufbruch.
In der neu renovierten Kirche der Abtei Tholey, dem ältesten Benediktinerkloster Deutschlands, bestaunten wir die Fenster des in Dresden geborenen Ausnahmekünstler Gerhard Richter und die farb- und bildintensiven Fensterbilder der in München lebenden afghanischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi. Die Werke beider Ausnahmekünstler geben dem Kirchenraum eine ganz eigene Stimmung.
Mit dem Bus ging es dann hinauf zum Schaumberg, der zusammen mit dem Schaumbergturm eine Höhe von über 600 Meter erreicht. Oben angelangt warfen wir einen Rundumblick in die Landschaft und zeichneten unsere Wanderziele der letzten Tage nach. Heute waren wir recht früh zurück im Hotel und hatten genügend Zeit, das dem Hotel angeschlossene Vitalis Bäderzentrum zu besuchen und im herrlich warmen Wasser zu relaxen. Wie jeden Abend ließen wir uns auch heute wieder von einem leckeren Gruß aus der Küche verwöhnen. Das junge engagierte Personal versorgte uns an unserem Tisch, der uns auch fein eingedeckt morgens zum Frühstück erwartete, aufmerksam mit den unterschiedlichsten Leckereien aus der exzellenten Küche. Gemütlich ließen wir im Hotel den Abend miteinander ausklingen. Als kleine Erinnerung an die gemeinsamen Tage im Saarland bekam jeder Teilnehmer der Reise einen Beutel mit einem speziell gemischten Gewürz der Rimoco Gewürzmanufaktur und dem Rezept für eine saarländische Spezialität: Dibbelabbes. Ich bin sehr gespannt, ob jemand das Rezept ausprobiert und mir ein Foto davon schickt!

Abschied und Heimreise

An unserem letzten gemeinsamen Morgen wurden wir wieder von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Heute war Herbstbeginn und das Laub der Bäume hatte sich in der letzten Woche schon bunt gefärbt. Früh trafen wir uns ein letztes Mal am Bus, um uns herzlich voneinander zu verabschieden. Doch zuerst galt es, die großen Koffer zu verstauen, bevor die Reise beginnen konnte. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unseren Chauffeur Sven Schindler, der uns die ganze Woche mit seinen Fahrkünsten und seiner guten Laune begleitet hat. Er hat mit seiner fröhlichen Art viel zum Gelingen der Reise beigetragen. Beladen mit dem Gepäck, zehn Gästen und vielen Erinnerung ging schließlich pünktlich um 8.00 Uhr die Fahrt Richtung Heimat los und abends gegen 18.00 Uhr erreichten die letzten Reiseteilnehmer in Dresden am Flughafen den Endpunkt der Reise.
Die Gäste, die mit dem eigenen PKW angereist waren, oder die einen Verlängerungstag gebucht hatten, konnten am Sonntag noch ihren strapazierten Muskeln im Vitalis Bäderzentrum etwas Gutes gönnen und im herrlich lichtdurchflossenen Badebereich oder in der großzügigen Saunalandschaft Körper und Seele entspannen oder einfach noch einen gemütlichen Spaziergang im Kurpark unternehmen.

Schlusswort

Liebe Mitwanderinnen und Mitwanderer,
alles in Allem sind wir in der vergangenen Woche im Saarland zusammen gut sechzig Kilometer über Stock und Stein gewandert und haben bei sechs mittelschweren Wanderungen, die für manche Teilnehmerinnen eine echte Herausforderung waren, das Saarland mit seinen vielfältigen Naturlandschaften kennengelernt. Und auch bei unseren Stadtführungen in Luxemburg, Saarlouis und Trier sowie bei morgentlichen Gängen zum Frühstücksbuffet kamen noch einmal 20 Kilometer zusammen. Zudem hatten wir großes Glück mit dem Wetter, der Spätsommer hat sich von seiner freundlichen Seite gezeigt, auch wenn die Nachttemperaturen schon im einstelligen Bereich lagen, so hatten wir doch bei unseren Wanderungen schönen Sonnenschein und angenehme Temperaturen von 20° bis maximal 25° Celsius.
Schnell ging unsere gemeinsame Wanderwoche vorüber. Und die Pläne für neue Unternehmungen sind längst geschmiedet, denn was gibt es Schöneres, als im Kreise Gleichgesinnter in regem Austausch durch die herrliche Natur zu Wandern.
Ich freue mich, dass ich euch meine Wahlheimat mit all ihren Facetten zeigen durfte und hoffe, ihr denkt noch oft und gerne an diese Wander- und Kulturreise zurück!
"Momente, die in Erinnerung bleiben", so lautete das Motto unserer Reise: Wandern, Kultur und Genuss, eine neue Art, sich einem Landstrich zu nähern und ihn sich mit den Beinen, dem Kopf und dem Bauch anzueignen.
Ich hoffe, ihr nehmt aus meinem bunten Strauß an Erzähltem und Erlebtem schöne Erinnerungen mit nach Hause!
Bitte bleibt alle gesund und wanderfreudig!
Auf ein Wiedersehen freut sich eure Wanderführerin und Reiseleiterin
Gabriele Sauer

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