Reisebericht: Rundreise über Ostern im Teutoburger Wald

14.04. – 17.04.2017, 4 Tage Osterreise Teutoburger Wald mit Lemgo – Externsteine – Detmold – Hermannsdenkmal – Hameln – Lügde – Köterberg


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Der Teutoburger Wald, eine Landschaft die viel Geschichte atmet. Die über 70 Millionen Jahre alten Externsteine, die Residenzstadt Detmold, das Hermannsdenkmal auf der Grotenburg und nicht zu letzt das Spektakel "Osterräderlauf in Luegde" erlebten wir...
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

1. Tag, Karfreitag, 14.04.17 Anreise und Lemgo

Am frühen Morgen stand unser Bus mit Chauffeur, Helge Büchner, bereit, um dieses Mal schon mit 31 erwartungsvollen Gästen diese neue, ins Osterprogramm genommene, Reise zu erleben. Quer durch Thüringen, am Flughafen in Erfurt stiegen die letzten Gäste zu, damit war unser Reisebus mit 44 Personen bis auf den letzten Platz belegt, fuhren wir durch das schöne Werratal, vorbei an Kassel, wo in diesem Jahr wieder die "documenta" stattfindet, durch das hessische Bergland. Am Nachmittag erreichten wir unser erstes Ziel, die mittelalterliche Altstadt von Lemgo. Schön ist ein Spaziergang, den wir in zwei Gruppen erlebten. Stein-und Fachwerkhäuser säumen die Mittelstrasse; in der Hamelner Straße zieren fantastische Schnitzereien das Junkerhaus. Unsere Gästeführer, Frau Kochsiek-Jacobfeuerborn und Herr Kuloge, erklärten uns die Geschichte, welche eine ganz dunkle Seite aufweist. In der um 1200 gegründeten Hansestadt begab man sich im 16.Jh. unerbittlich auf Hexenjagd. Das belegen im Hexenbürgwermeisterhaus die üblen Folterinstrumente der Scharfrichterfamilie. Anschließend konnte jeder noch einen Rundgang selbst unternehmen, bevor wir unsere Reise ins schöne Extertal fortsetzten.
Im Hotel "Zur Burg Sternberg" wurden wir herzlich begrüßt und schnell waren die Zimmer bezogen, bevor wir uns zum Abendessen trafen. Vorher wurden wir nochmals vom Chef des Hauses, Herrn Richard, offiziell willkommen geheißen. Das Abendessen vom Büffet ist immer von ausgezeichneter Qualität sowie gehaltvoll und abwechslungsreich, so das jeder nach Herzenslust und Appetit zulangen konnte.

2.Tag, Ostersamstag, 15.04.17 Externsteine, Detmold und Hermannsdenkmal

Nach einem ausgewogenem Frühstück traten wir unseren Tagesausflug bei Regen an. Durch das schöne hügelige Extertal fuhren wir bis nach Horn-Bad Meinberg, ganz in der Nähe befinden sich die rund 70 Millionen Jahre alten Externsteine. Im Informationszentrum sahen wir zuerst einen Film über die lange Geschichte, welche durch Verwitterung und Erosion gestalteten bizarren Formen entstehen liesen. Menschenhand schuf am Fuß des äußeren Felsen links ein Felsengrab und rechts daneben eine Kapelle. Beide werden als Nachbauten der Grabheiligtümer von Jerusalem gedeutet und den Mönchen umliegender Klöster zugeschrieben. Sie sollen um 1050 gestaltet worden sein. Der Regen hatte sich verzogen und so konnten wir noch unser Gruppenfoto an den Steinen produzieren. Leider konnte der Osterhase keine Eier im Grünen verstecken, so das jeder Gast sein Osterei auf seinem Sitzplatz im Bus fand.
"Lippe - Detmold, eine wunderschöne Stadt..." besingt der Volksmund die ehemalige Residenz von Grafschaft (1528-1789) und Fürstentum Lippe (1789-1918), deren Wappen das Zeichen der Rose ist. Nach einem kleinen Stadtbummel über den Markt, auf dem der allwöchentliche Markttag stattfand, trafen wir uns um 14.00 Uhr am Residenzschloß, um an einer Führung teilzunehmen. Der Weserrenaissancebau aus dem 16.Jh. präsentiert neben Jagdwaffen und Porzellansammlungen barocke Gobelins, die um 1670 in Brüssel gewebt wurden und Szenen aus dem Leben Alexander des Großen (365-323 v.Chr.) zeigen.
Anschließend fuhren wir zur 386m hohen Grotenburg in Ddetmolds südwestlichem Stadtteil Hiddesen. Dort erhebt Hermann der Cherusker symbolisch sein Schwert gegen die Römer. Das von Ernst von Bandel errichtete und 1875 eingeweihte Hermannsdenkmal zählt zu Deutschlands beliebtesten Ausflugszielen. dieses gwaltige Monument ist immer ein Anziehungspunkt. Schon von weitem kann man den ausgestreckten Arm mit dem 7m langen Schwert erkennen.
Nach dem Abendessen waren noch viele Anwohner und auch unsere Gäste im Park von Linderhofe zum Osterfeuer, welches Herr Richard entzündet hatte. Bei einer wohlschmeckenden Bratwurst, einem "Dusnelda-Bier" und einem kleinen Schnäpschen klang der Ostersamstag aus.

3. Tag, Ostersonntag, 16.04.17, Hameln und Osterräderlauf in Lügde

Die "Rattenfängerstadt" Hameln empfing uns am Ostersonntag bei Sonnenschein. Auf der Fahrt dorthin, erzählte ich unseren Gästen die "Sage vom Rattenfänger", welche in der ganzen Welt bekannt ist.In der Touristinformation sahen wir zuerst einen kleinen Film zur Geschichte der Stadt. Unseren Rundgang erlebten wir in zwei Gruppen. Im Westgiebel des Hochzeithauses läutet täglich u.a. 13.05.Uhr ein Glockenspiel zur Rattenfängersage. Das Hochzeitshaus steht an der Osterstraße, die mit Bürgerhäusern im Fachwerkstil aufwartet, z.B. dem Stiftsherrnhaus und dem benachbarten Leisthaus aus dem 16.Jh. Es war auch noch Freizeit um die schöne Stadt an der Weser individuell kennen zu lernen.
Am Nachmittag waren wir in unserem Hotel "Zur Burg Sternberg" zum österlichen Kaffee und Kuchen eingeladen. Unsere Gastgeber hatten feinen Kuchen gebacken, der allen gut schmeckte. Danach konnte man noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort Linderhofe, mit der freundlichen Wanderführerin, machen. Der höhepunkt des Tages stand aber noch bevor. Nach dem wieder sehr guten Abendessen fuhren wir nach Lügde, um uns dort den Osterräderlauf anzuschauen. Dieses Spektakel, welches bei uns nicht bekannt ist, zieht alljährlich viele Zuschauer von nah und fern an. Dabei werden 6 mannshohe Eichenräder nach alter Tradition mit langem, selbst geernteten Roggenstroh gestopft, etwa 15-18 Bund je Rad. Bei anbrechender Dunkelheit, gegen 21.00 Uhr, werden die Räder angezündet und auf die ca. 600 m lange Laufbahn geschickt. Unter großem Jubel der Zuschauer, rollen sie vom Osterberg ins Tal. Im Anschluss fand ein atemberaubendes Höhen-Feuerwerk statt. Die Osterräder in Lügde - ein unvergleichliches und einmaliges Brauchtum seiner Art, verbunden mit Rummel der Osterkirmes, welches bei den dabei gewesenen noch lange nachbrennen wird.

4.Tag, Ostermontag, 17.04.17, Heimreise

Während unserer Heimreise, entlang der Weser, machten wir Halt in Höxter. Eine Menge malerisches Fachwerk wartet in Höxters Altstadt. Das historische Rathaus wurde 1610 - 1618 im Weser - Renaissancestil umgebaut. Die Ffassaden des Adam-und Eva-Hauses von 1572 ziert eine Holzschnitzerei des Sündenfall - Paares. De Ursprünge der Kirche St. Kiliani mit Doppelturm liegen im Jahre 1075. Bei regnerischen, ungemütlichen  Wetter lief ich mit einigen Gästen zum Denkmal des Dichters Hoffman von Fallersleben, dem Dichter des "Liedes der Deutschen", unserer Nationalhymne. Wir zogen es dann vor, unsere Heimreise fortzusetzen, es war keine Besserung in Sicht.
Trotz der teilweise herrschenden Witterungsunbilden kann man zusammenfassend sagen, es war eine sehr schöne Osterreise mit vielen Höhepunkten. Für Sie, liebe Gäste, weiterhin eine gute Zeit und vielleicht bis zum Wiedersehen, ihr Reiseleiter Harald Kühne

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