Reisebericht: Flusskreuzfahrt bis zum Donaudelta

13.05. – 27.05.2024, 15 Tage Donau–Kreuzfahrt mit nicko cruises bis zum Delta und zurück: Passau – Wien (Österreich) – Solt – Mohacs (Ungarn) – Belgrad (Serbien) – Russe (Bulgarien) – Braila – Bukarest (Rumänien) – Novi Sad (Serbien) – Aljmas (Kroatien) – Budapest (Ungarn)


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Eine Kreuzfahrt – das ist Entspannung an Bord gepaart mit erlebnisreichen Ausflügen. Mit der MS „Viktoria“ geht es für uns auf der Donau von Deutschland nach Rumänien. Acht Länder in 15 Tagen!
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

13. Mai: Anreise nach Passau und Beginn unserer Kreuzfahrt

35 Gäste haben bei Eberhardt-Travel diese Reise auf der Donau gebucht und steigen voller Vorfreude an den einzelnen Zustiegsstellen in den Bus. Unsere Chauffeure Frieder und Uwe bringen uns von Dresden nach Passau. Während der Anreise stimmen wir uns schon mal auf das ein, was uns in den nächsten 15 Tagen erwartet. Wir kommen gut voran, machen in der Nähe von Regensburg eine kurze Mittagspause und sind am frühen Nachmittag in Passau. Schon von weitem sehen wir die Türme des Doms, die Veste Oberhaus und die Klosteranlage Mariahilf. Es bleibt Zeit für einen individuellen Bummel. Die meisten Gäste spazieren entlang der Donau und vorbei am historischen Rathaus zum Dreiflüsseeck, wo sich Inn, Donau und Ilz vereinen. Andere erkunden die engen Gassen oder lassen sich bei den sommerlichen Temperaturen ein Eis schmecken.
Dann fahren wir mit dem Bus zur 3 Kilometer entfernten Anlegestelle Lindau, denn ab 16 Uhr können wir an Bord. Mehrere Schiffe liegen hier, doch schnell ist unser „schwimmendes Hotel“ – die MS „Viktoria“ gefunden. An der Rezeption erhalten wir unsere Zimmerkarten und können die Kabinen beziehen. Nach einem ersten Orientierungsrundgang bis hinauf zum Sonnendeck treffen wir uns zum Willkommenssnack im Salon. Danach erhalten wir von unserer Kreuzfahrtleiterin Stefanie wichtige Bordinformationen und Sicherheitshinweise. Dann heißt es „Leinen los“ – unsere Kreuzfahrt beginnt. An Bord befinden sich 146 Passagiere und 42 Crewmitglieder.
Während des 4-Gang-Abendmenüs fahren wir in die Schleuse Jochenstein – sechs weitere Schleusen werden in der kommenden Nacht folgen. Einige Gäste gehen nochmal aufs Sonnendeck, denn die Schlögener Schlinge wurde angekündigt. Hier wendet sich die Donau zweimal in einer Kehre um 180 Grad. Nun sind wir aber doch müde und gehen in die Kojen.


14. Mai: Fahrt durch die Wachau und Wien

Der Tag beginnt mit der Fahrt durch eine der schönsten Landschaften entlang der Donau – durch die Wachau. Ein besonders schönes Fotomotiv bietet der kleine Ort Dürnstein mit seinem blauen Kirchturm.
Nach dem Frühstück erhalten wir per Bildpräsentation Informationen zum weiteren Reiseverlauf und zu den Ausflügen in Ungarn und Serbien.
Beim Mittagsmenü stimmen wir uns mit Wiener Schnitzel schon auf unseren Ausflug am Nachmittag ein, bei dem wir die österreichische Hauptstadt erkunden wollen. In Wien-Nussdorf legt das Schiff unterhalb des Leopoldsberges an. Hier erwartet uns schon die örtliche Reiseleiterin Maria am Bus. Entlang der Donau und des Donaukanals gelangen wir ins Zentrum. Hier biegen wir in die Ringstraße ein. Sie zählt zu den attraktivsten Prachtstraßen der Welt und wird von zahlreichen monumentalen Bauten und schönen Parkanlagen gesäumt. Wir kommen vorbei an der Karlskirche, dem Wiener Musikverein, der Staatsoper, dem Parlamentsgebäude und dem Rathaus. Dabei „treffen“ wir Goethe, Schiller und Strauß. Am Burgtheater verlassen wir den Bus und spazieren zum Volksgarten. 3300 Rosenstöcke von über 300 Arten präsentieren sich hier in voller Blüte und verbreiten einen angenehmen Duft. Etwas versteckt entdecken wir auch das Sisi-Denkmal. Vorbei am Kanzleramt und dem Heldenplatz gelangen wir zum Innenhof des Hofburg und dann zum Michaelerplatz, wo zahlreihe Fiaker stehen. Weiter geht es über den Kohlmarkt und den Graben mit der Pestsäule zum Stephansdom. Hier herrscht viel Betrieb, denn die Wiener feiern den Steff`l-Kirtag. Nun haben wir Freizeit, um uns den Dom von Innen anzuschauen oder an den Kirtag-Ständen entlang zu bummeln. Danach fahren wir zurück zum Schiff. Dabei haben wir einen schönen Blick über die Donau ans andere Ufer. Dort befinden sich u.a. der Donaupark mit dem Donauturm und die UNO-City mit dem City-Tower und den UNO-Gebäuden.
Am Abend lädt uns Kapitän Oleskiy Pyshnenko im Salon zum Sektempfang ein. Dabei lernen wir auch einen Teil der Mannschaft, die aus 13 verschiedenen Ländern kommt, kennen. Mit Tafelspitz und Kaiserschmarrn lassen wir den Tag kulinarisch ausklingen.
Nach den Abendessen treffen sich einige Gäste noch auf dem Sonnendeck, um bei der Durchfahrt von Bratislava Fotos von der beleuchteten Pressburg zu machen.


15. Mai: Puszta und Pecs

Noch vor dem Frühstück sind wir schon wieder auf dem Sonnendeck, denn wir passieren Budapest. Kreuzfahrtleiterin Stefanie erklärt die einzelnen Gebäude und es gibt wieder viel zu fotografieren. Auf unserer Rückreise werden wir uns die Stadt dann genauer anschauen.
Heute wollen die eisten Gäste einen Ausflug in die Puszta machen. In der kleinen Siedlung Solt erwartet uns die örtliche Reiseleiterin Viktoria. Mit dem Bus geht es durch die „Speisekammer des Landes“ in die Bakod-Puszta. Hier werden wir mit Wein und Wollschweinschmalz begrüßt. Dann laden uns die Pferdehirten – hier nennt man sie Csikos – zu einer Reitervorführung ein. Von der Tribüne verfolgen wir die Eleganz des Gespannfahrens, die Kunst des Peitschenknallens und die besondere Harmonie zwischen Mensch und Tier. Höhepunkt dabei ist sicher der „Puszta-Zehner“ und am lustigsten der Esel. Nach Marillenlikör und Schmalzgebäck unternehmen wir eine Kutschfahrt, besuchen die Ställe und beobachten die Graurinder auf der Weide. Dann spazieren wir zum Paprikamuseum, wo uns Viktoria Interessantes zur Geschichte, zum Anbau und zur Verwendung des Gewürzpaprikas erzählt. So wissen wir nun, dass Paprika eine der ältesten Nahrungspflanzen ist und ursprünglich aus Mexiko, Guatemala und Peru stammt und erst im 16. Jahrhundert nach Ungarn kam. Und gesund ist Paprika auch: Neben den Vitaminen A, C und E sind bedeutende Mengen an Magnesium, Kalzium, Kalium, Folsäue und Eisen enthalten. Da probieren wir doch gleich mal einen Paprikaschnaps!
Weiter geht die Fahrt nach Kalocsa. Die Stadt ist bekannt für ihre Volkskunst, besonders für die farbenfrohen Stickereien und die Blumenmotive auf Wänden und Möbeln. Mit einem Tanz werden wir begrüßte. Man erklärt uns die historische Tracht. Dabei dürfen wir der Tänzerin sogar unter den Rock schauen und wissen nun auch, was ein Popo-Kissen ist. Im fast 200jährigen Bauernhaus erhalten wir zudem einen Einblick in das frühere Bauernleben. Zurück zum Schiff, das in Mohacs auf uns wartet, geht es durch eines der bekanntesten Weinanbaugebiete des Landes.
Auch die Gäste, die einen Auslug durch die ungarische Tiefebene nach Pecs, einer der schönsten Städte Ungarns, unternommen haben, sind inzwischen wieder zurück.
Da wir nun die Europäisch Union verlasen, fährt das Schiff zur Ausgangsrevision für Schengener EU-Staaten. Nach dem Abendessen kommen die ungarischen Behörden an Bord und jeder Passagier muss zur persönlichen Ausweiskontrolle. Es ist alles in Ordnung und wir können unsere Reise fortsetzen, wobei wir nun die geographische Mitte der Donau erreichen.


16. Mai: Belgrad

Das schöne Wetter nutzend, genießen wir heute Vormittag die Fahrt bei einer Sonnendeck-Party mit Cocktails und Musik. Noch vor dem Mittag fahren wir in die Save-Mündung ein und legen in Belgrad, dem „Tor zum Bakan“, an. Nach einem serbischen Mittagessen sind wir bereit, mit dem örtlichen Reiseleiter Goran die Hauptstadt zu erkunden. Da das Zentrum aufgrund von Demonstrationen gesperrt ist, fährt der Bus einen kleinen Umweg. So lernen wir „Belgrad am Waseer“ kennen, ein Viertel, wo ausländische Unternehmen große Komplexe mit luxuriösen Wohnungen errichten lassen. Und wir kommen durch das vornehme Villenviertel und vorbei am Museum, in dem sich das Mausoleum des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Tito befindet.
Unser erstes Ziel ist die Kathedrale des Heiligen Savas auf dem Vracar-Hügel. Es ist die größte Kirche Südeuropas und eine der größten weltweit. Mit einem Kuppeldurchmesser von 35 Meter erinnert sie an die Hagia Sophia in Istanbul. Im Inneren beeindrucken die gigantischen Mosaike.
Nun können wir mit dem Bus auch ins Zentrum fahren, sehen dabei prunkvolle Bauten wie das Parlament, das Schloss und das Nationalmuseum, aber auch in Trümmern liegende Häuser. Unser Ziel ist Kalemegdan, ein Plateau, auf dem sich die bekannteste Sehenswürdigkeit Belgrads befindet: die Festung. Wir spazieren über das Festungsgelände bis zur Festungsmauer. Von hier haben wir einen schönen Blick auf die Einmündung der Save in die Donau. Zurück zum Bus geht es dann durch die belebte Fußgängerzone mit Luxusgeschäften und Straßenmusikanten.
Zum Abendessen sind wir wieder auf dem Schiff und können sagen: Belgrad ist eine interessante Stadt. Aber wir wollen gern noch landestypischen Tänze, Trachten und Musik erleben. Beim Folkloreabend in der „Lola“ wird uns all das temperamentvoll geboten. Eine Lichterfahrt durch das abendliche Belgrad beendet diesen abwechslungsreichen Tag.
Eigentlich sollte die „Viktoria“ nun ablegen. Doch es kommt anders: Aufgrund von Sturmwarnungen - Böen bis 70 km/h sind vorausgesagt - verbietet die Schifffahrtsbehörde allen Schiffe vorerst die Weiterfahrt flussabwärts. Und so verbringen wir diese Nacht noch in Belgrad.


17. Mai: Immer noch Belgrad

Während des Frühstücks erfahren wir, dass die Sturmwarnung weiterhin gilt. Erst mittags soll es besser werden. So unternehmen einige Gäste noch einem individuellen Bummel durch Belgrad. Aber leider dürfen wir auch mittags noch nicht ablegen. Also vertreiben wir uns die Zeit mit einem Spaziergang am Kai, mit einem Buch auf dem Sonnendeck oder einem Cocktail im Salon.
Nach dem Abendessen spielen wir noch Schnapszahlen-Bingo. Als Preise winken Artikel aus dem nicko-cruises Bordshop. Als Hauptpreis wird das eingenommene Geld ausgespielt, immerhin fast 300 Euro. Zwischen den Spielrunden plaudert Kreuzfahrtleiterin Stefanie „aus dem Nähkästchen“. Ein recht feucht-fröhlicher Abend. Und dann kommt endlich die lang erwartete Info: die Strecke ist freigegeben. So können wir nach der Ausreiserevision 22.30 Uhr in Belgrad ablegen.

18. Mai: Donaudurchbruch, „Eisernes Tor“ und Walachei

Einer der Höhepunkte unserer Donau-Reise steht heute an: Die Fahrt durch die Engstelle zwischen Golubac und dem Kraftwerk Djerdab I. Auf der etwa 130 Kilometer langen Kataraktenstrecke wird die Donau hier zwischen den Ausläufern von Serbischen Erzgebirge und Banater Gebirge eingezwängt. Einige Gäste stellen sich ihren Wecker schon auf 5 Uhr, um die Festung Golubac zu fotografieren. Und auch das Frühstück unterbrechen wir wegen spektakulären Fotomotiven: Erst passieren wir die frühere untere Signalstation, heute eine kleine orthodoxe Kirche. Dann bestaunen wir das 40 Meter hohe Reliefbild des grimmig schauenden Decebal.
Den Vormittag verbringen dann fast alle auf dem Sonnendeck, denn wir durchfahren das ursprüngliche „Eiserne Tor“. Diese Strecke von 4 Kilometern war früher für die Schifffahrt sehr riskant, da sich dicht unter der Wasseroberfläche quer über die Donau ein Felsriff befand. Kurz danach erreichen wir die riesige Kraftwerksanlage Derdap I, gemeinsam gebaut von Serbien und Rumänien und 1971 eröffnet. In der Doppelschleuse werden wir in etwa 90 Minuten insgesamt 36 Meter abgesenkt.
Mittags lassen wir uns heute Klassiker der bulgarischen Küche schmecken: Schopska-Salat, Teleshko-Vareno-Suppe und Mousaka.
Angenehme Temperaturen locken die Gäste auch nach dem Mittagessen aufs Sonnendeck. Die Landschaft rechts und links der Donau hat sich inzwischen vollständig geädert. Waren heute Vormittag noch steile Felsen zu sehen, tritt die Donau hier in die große Ebene der Walachei ein.
Ein entspannter Tag klingt mit einem leckeren Abendessen aus. Alle gehen heute etwas eher ins Bett, denn morgen wollen wir gleich zwei Ausflüge unternehmen.


19. Mai: Rousse und Bukarest

Am Morgen legt das Schiff auf der bulgarischen Donauseite an und wir starten mit Ilianka zu unserer Erkundung von Rousse, der fünftgrößten Stadt des Landes. Es geht zunächst mit dem Bus ins neue Zentrum und wir kommen vorbei am Denkmal des Freiheitskämpfers und am Denkmal der Weinenden Mutter. Schon von weitem strahlt dann die große vergoldete Kuppel des Pantheos, einer christlichen Gedenkstätte für bulgarische Helden. Weiter geht es entlang des Stadtparkes, wo die überdimensionale Vase steht, vorbei an der Philharmonie und am Hauptbahnhof. Von Ilianka erfahren wir, dass hier zweimal im Jahr der berühmte Orientexpress hält. Nun besuchen wir eine orthodoxe Kirche, laufen in der Fußgängerzone vorbei an der Oper und gelangen zum Zentralgarten, wo die Freiheitsstatue steht und auch Rathaus und Theater nicht weit entfernt sind. Der Bus bringt uns dann in ein Restaurant im alten Zentrum der Stadt, wo Kaffee und Banistsa, ein herzhaftes Gebäck, schon für uns bereitstehen. Mi Tänzen, Musik und Trommelschlägen erhalten wie einen Einblick in die bulgarische Folklore. Beim letzten Reigentanz trauen sich dann auch einige Gäste mit aufs Parkett. Mit dem Bus geht es wieder zurück zum Schiff und Ilianka verabschiedet sich mit dem deutschen Loreley-Lied von uns.
Während wir uns das Mittagessen schmecken lassen, wechselt das Schiff zum anderen Ufer der Donau nach Giurgiu - und schon sind wir in Rumänien. Das Ziel unseres Nachmittagsausfluges ist das 60 Kilometer entfernte Bukarest. Während der Fahrt dorthin gibt uns Stadtführer Gabor einen Einblick in die Geschichte Rumäniens. Unseren ersten Halt mach wir am monströsen Parlamentspalast, besser bekannt als Ceausescu-Palast. Das ehemalige Staatsoberhaupt lies damals für den etwa ein Fünftel der Altstadt abreißen und 40.000 Einwohner wurden umgesiedelt. Noch heute ist es das zweitgrößte Gebäude der Welt und zählt etwa 6000 Räume. Nicht weit entfernt entsteht zur Zeit die neue Kirche von Bukarest, die Kathedrale der Erlösung des rumänischen Volkes.
In der Altstadt verlassen wir wieder den Bus und spazieren vorbei an der Nationalbank, durch das Vilacrosse und entlang des Sparkassenpalasts. In der Leipziger Straße wechseln sich Restaurants, Galerien und Geschäfte ab. Hier befindet sich auch die schönste Buchhandlung des Landes. An der letzten Karawanserei der Stadt, gleich neben der ältesten Kirche Bukarests, machen wir eine Pause. Dann geht es vorbei am Gerichtspalast zurück zum Bus.
Pünktlich zum Abendessen sind wir wieder auf dem Schiff. Diesmal erwarten uns Klassiker der rumänischen Küche, wie Auberginensalat mit gefüllten Weinblättern, Hackbällchensuppe „Ciorba de Perisoare“ und Sarmale, eine Krautroulade, die bei den Rumänen beim Weihnachtsessen nicht fehlen darf.


20. Mai: Donaudelta

Heute legt unser Schiff in Cernavoda an. Hier nimmt der Donau-Schwarzmeer-Kanal, der unmittelbar bei Constanta ins Meer mündet, seinen Anfang. Für uns aber geht es mit Bussen weiter nach Tulcea, das auch als „Tor zum Donaudelta“ bezeichnet wird. Hier warten schon ein Ausflugsschiff und mehrere Schnellboote auf uns. Die dreistündige Exkursion kann beginnen. Innerhalb des Deltas hat sich eine in Europa einmalige Schilflandschaft gebildet, die sich als „schwimmende Inseln“ mit den sich ändernden Wasserständen hebt und senkt. Die Vogelwelt hier umfasst mehr als 300 Arten. Wir sind gespannt, ob wir einige davon entdecken können. Wir werden nicht enttäuscht: Graureiher, Haubentaucher, Seeadler Komorane und Seeschwalben sind zu sehen. Einige Gäste entdecken sogar einen Eisvogel. Besonders freuen wir uns über den Pelikan, den wir vor die Linse bekommen. Auch die Seerosenfelder sind ein Foto wert. Hier haben die Möwen ihre Nester gebaut. Zur Mittagspause packen wir unsere Lunchboxen an einer gemütlichen Fischerhütte mit Hängematten und Schaukelsesseln aus. Einhellige Meinung: Die Fahrt durch den „grünen Korridor“ war toll.
Am Abend sind wir zum Candlelight-Dinner eingeladen und danach begeben wir uns in den „Lügenclub“. Chefrezeptionist Luka, Kreuzfahrtleiterin Stefanie und Praktikantin Sophia erzählen uns so manche Geschichte. Doch ist sie wahr oder nicht? Wird hier die Wahrheit gesagt oder gelogen, dass sich die „Balken biegen“? Ganz schön schwer, das herauszubekommen – aber lustig! Das Schiff hat inzwischen abgelegt und es beginnt die „Bergfahrt“.


21. Mai: Flusstag

Heute schlafen wir mal wieder etwas länger. Nach dem Frühstück stellt uns Stefanie die noch vor uns liegenden Ausflüge vor. Dann lockt uns Musik aufs Sonnendeck, wo wir mit einem Cocktailglas in der Hand den Vormittag genießen. Dabei können wir über uns noch einmal Pelikane beobachten.
Am Nachmittag sind wir zu einer interessanten Stippvisite in die 45 m² große Bordküche eingeladen. Danach lassen wir uns leckere Torte schmecken. Auf dem Sonnendeck sind inzwischen die Schattenplätze begehrt, denn die Sonne meint es fast zu gut.
Abenteuerlich wird es am Abend. Piraten haben das Schiff überfallen! Oder sind es verkleidete Gäste und kostümierte Kellner? Auf den Tischen herrscht jedenfalls totales Chaos. Aber die „Beschwipsten Crevetten“, der „Feurige Kanonendonner“, die „Kiel geholte Schweinekeule“ und „Smutjes süßes Geheimnis“ schmecken vorzüglich. Bei der Disco danach ist viel los auf der Tanzfläche.


22. Mai: Eisernes Tor und Donaudurchbruch

Heute sind wir nochmals den ganzen Tag auf dem Schiff, aber langweilig ist uns auf keinen Fall. So können interessierte Gäste am Vormittag das Steuerhaus besuchen. Kapitän Oleksandr Ignatyevsy erklärt uns die einzelnen Geräte und beantwortet gern alle Fragen.
Ein Deck tiefer ist Shoppingzeit. Ob Ankerseife, Rosensalbe, Kaschmirschal, Rucksack, Mütze oder Kühlschrankmagnet – so manches Andenken oder Mitbringsel kann hier gekauft werden.
Innzwischen haben wir wieder die Schleuse Djerdab I erreicht. Das wird mit einer Schleusenparty auf dem Sonnendeck gefeiert. Derweil baut die Crew ihre Grillstation auf. So gibt es zum Mittag heute Steaks und Bratwürste. Danach bleiben die meisten Gäste gleich auf dem Sonnendeck, denn nun kommt wieder der interessante Streckenabschnitt mit Eisernem Tor und Donaudurchbruch.
Sehr lustig wird es nach dem Abendessen bei der Crew-Show. Von A wie Aschenbuttel über I wie Italiener bis Z wie Zahnschmerz - wir haben viel gelacht!


23. Mai: Novi Sad und Vukovar

Gleich zwei Länder stehen heute auf unserem Ausflugsprogramm: Serbien und Kroatien. Unser erster Halt ist in Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbien. Stadtführer Igor lädt uns zu einem 4000-Schritte-Rundgang ein. Zunächst schauen wir aber erst einmal auf die gegenüberliegende Donauseite. Dort erhebt sich die imposante Festung Petrovaradin, eine der größten in Europa. Deshalb wird sie auch „Gibraltar an der Donau“ genannt. Wir spazieren dann entlang des Donauparks zum Markt. Plötzlich öffnet der Himmel seine Schleusen und wir müssen zwischen Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Katoffeln eine Pause machen. Doch getreu dem Motto „Nur die Harten kommen in den Garten“ setzen wir unseren Spaziergang dann doch mit Regenschirm fort. Dabei kommen wir über den Platz der Republik in die zahlreichen Fußgängerzonen. Von hier geht es weiter zum Restaurant „Fasan“, wo wir mit Getränken versorgt werden. Unser nächstes Ziel ist der Platz de Freiheit, der von der Marienkirche beherrscht wird. Ihr Turm ist immerhin 73 Meter hoch. Gegenüber befindet sich das 1895 errichtete Rathaus, eine Kopie des Rathauses in Graz. Über die Donaustraße geht es dann wieder zurück zum Schiff. Trotz des schlechten Wetters hat die Stadt uns sehr gut gefallen und wir haben sogar 5000 Schritte während des Rundgangs zurückgelegt. Bis zum Mittag sind auch alle wieder trocken.
Am Nachmittag legt unser Schiff an der kroatischen Seite in Vukovar an. Die Stadt wurde 1991 von der serbischen Armee belagert und dabei zu 90 Prozent zerstört. Das höchste und prägnanteste Bauwerk der Stadt, der Wasserturm, hat heute noch 640 Kriegswunden. In Gedenken und als Mahnung erinnert an der Einmündung der Vuka in die Donau ein weißes Kreuz an alle, die ihr Leben für die Freiheit Kroatiens geopfert haben.
Im Zentrum der Stadt aber ist heute so manches Kleinod barocker Baukunst zu entdecken, wie das Postamt, die Apotheke, das Grand-Hotel und das Magistratsgebäude. Vor einigen Jahren wurde auch die Renovierung von Schloss Eltz abgeschlossen. Hier befindet sich heute das Stadtmuseum. In den 17 Räumen wird die Entwicklung von der archäologischen Vergangenheit über den Heimatkrieg bis zur Gegenwart dargestellt.
Den Abend gestalten heute zwei ungarische Gastkünstler. Sie präsentieren uns ihre mehrfach ausgezeichnete „Louis Armstrong-Show“.


24. Mai: Budapest

Während unser Schiff heute Kurs auf Budapest nimmt, vertreiben wir uns die Zeit mit „Socken-Fummeln“. Am Geländer des Oberdecks hängen mehrere Socken und wir müssen ertasten, was sich darin befindet. Nicht so einfach!
Am Nachmittag erreichen wir dann die ungarische Hauptstadt. Unser Schiff legt am Kai 1 auf der Pester Seite an und die Busse für die Stadtrundfahrt stehen schon bereit. Mit dem örtlichen Reiseleiter Levente besuchen wir zuerst die bekannte Markthalle, bummeln entlang dere Stände und kaufen so manche ungarische Spezialität. Weiter geht es über die Donau zur Budaer Seite, dem ältesten Teil der Stadt. Wir fahren vorbei am Gellerthotel, an der Elisabethbrücke, am Burggartenbasar und an der Kettenbrücke. Dann drehen wir eine Runde um den Burgberg, machen einen Stopp, um das Parlamentsgebäude mit den 365 Türmen zu fotografieren. Über die Margarethenbrücke, vorbei an der Margaretheninsel, geht es wieder auf die Pester Seite. Wir haben nun einen sehr schönen Blick auf die Fischerbastei, die Matthiaskirche und das Burgareal. Auch das ist einen Fotostopp wert. Nun verlassen wir die Donau. Es geht vorbei am 56 Meter hohen Riesenrad und dem Judenviertel – hier die drittgrößte Synagoge der Welt - zum Sportviertel mit dem größten Stadion des Landes. Nun fahren wir zum Stadtpark. Früher befand sich hier ein riesiger Sumpf, heute gibt es viele Restaurants, Museen, das größte Thermalbad Europas, das Zirkusgebäude und den Zoo.
Unseren nächsten Halt machen wir am Heldenplatz, der vom 36 Meter hohen Millenniumdenkmal überragt wird. Ringsum stehen viele historische Militärfahrzeuge, denn morgen wird hier alles abgesperrt, da die Dreharbeite für einen Film beginnen. Da haben wir heute noch Glück gehabt! Über die Andrassyut, die berühmte Prachtstraße von Budapest, geht es vorbei am Budapester Puppentheater, an der Operette und an der Staatsoper wieder zurück zur Donau und zu unserem Schiff.
Nach dem Abendessen versammeln wir uns alle auf dem Sonnendeck, um bei der Ausfahrt aus Budapest die imposant beleuchtet Stadt zu bewundern. Ein sehr schöner Tagesausklang!


25. Mai: Bratislava

erreichen wir die Schleuse Gabcikovo. Die „Viktoria“ wir hier 20 Meter angehoben. Bei sehr schönen Wetter verbringen die meisten Gäste den Vormittag auf dem Sonnendeck.
Beim Mittagessen stehen heute slowakische Gerichte auf der Speisekarte, denn wir haben inzwischen in Bratislava angelegt. Schon vom Schiff aus sehen wir die Schrägseilbrücke mit dem einem UFO ähnelnden Turmrestaurant.
Mit dem Bus geht es zunächst vorbei am Dom St. Martin, an der alten Stadtmauer und am Präsidentenpalast hinauf ins Luxusviertel der Stadt. Wo früher noch Weingärten waren, haben heute Prominente aus Film und Fernsehen, Politiker und Botschafter ihre Villen. Unser nächstes Ziel ist die Pressburg. Von hier haben wir einen tollen Blick über Bratislava und sogar bis Österreich und Ungarn. Nachdem alle das Panorama fotografiert haben geht es mit dem Bus wieder hinunter. Am Michaelertor beginnt unser Stadtrundgang, der uns zum Hauptplatz führt. Wir machen einen Abstecher zum schönsten Gebäude der Stadt, dem Sitz des Oberbürgermeisters, und kommen vorbei an Napoleon, am schönen Ignaz und natürlich am Kanalarbeiter Cumil, der uns lachend aus dem Gully beobachtet. Am Nationaltheater verabschiedet sich Stadtführer Richard und es geht zurück zum Schiff.
Nun machen wir uns chic für den Abschiedsempfang im Salon mit dem Kapitän, der Hotelmanagerin, der Kreuzfahrtleiterin und der kompletten Crew. Mit einem Glas Sekt stoßen wir auf die erlebnisreichen Tage während dieser Reise an. Danach werden wir zum Gala-Abendessen erwartet. Inzwischen hat unser Schiff auch wieder die Grenze zu Österreich passiert. Linkerhand zeigt sich Hainburg, die östlichste Gemeinde des Landes.
Dann wird es nochmal spannend für alle, die während der Reise Lose für die Tombola erworben haben, denn es erfolgt die Ziehung der Gewinner. Der Hauptpreis geht an eine Dame aus unserer Eberhardt-Gruppe. Herzlichen Glückwunsch!


26. Mai. Fahrt durch die Wachau, Ybbs und Maria Taferl

Am Vormittag fahren wir heute wieder durch die beschauliche Landschaft der Wachau. Das vergleichsweise milde Klima hier bietet ideale Bedingungen für den Wein- und Obstanbau. Berühmt geworden ist die Region auch durch das „Mariandl-Lied und den gleichnamigen Film. Krems, Dürnstein, Weißenkirchen, Spitz und Melk sind hier die bekanntesten Orte.
Nach der Schleuse Melk erreichen wir am Mittag den Nibelungengau. Unser Ziel ist Ybbs. Ein Rundgang mit Gerlinde führt uns durch die Gassen des kleinen Orts. Außerdem besuchen wir das alte Schiffsmeisterhaus, in dem sich heue eine Kunstgalerie befindet. Danach geht es mit dem Bus über enge Serpentinen hinauf zum Wallfahrtsort Maria Taferl. Der Überlieferung zufolge kam es an diesem Ort bereits 1633 zu zwei wundersamen Heilungen. Und auch später wurde immer wieder von Wundern und Engelserscheinungen gesprochen. Wir schauen in die prunkvoll ausgestattete Kirche, genießen aber auch den Panoramablick über das Donaudelta. Einige Gäste spazieren auch auf den Panoramaweg. Begeistert sind wir von der mechanischen Krippe, die 1892 gefertigt wurde. Sie zeigt u.a. die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes sowie Stationen aus dem Leben Jesu. Es bleibt noch Zeit für ein Eis, dann bringt uns der Bus durch den Strudengau nach Grein. Hier wartet unser Schiff unterhalb des Schlosses Greinburg.
Einige Gäste haben auch die Möglichkeit zur Besichtigung der Schleuse Ybbs-Persenbeug genutzt. Das 1959 fertiggestellte Kraftwerk dient hauptsächlich der Stromerzeugung, aber auch zur Sicherung der Durchfahrt der früher durch Strudel und Untiefen gefährlichen Donaupassage.
Wieder an Bord genießen wir nochmal die Sonne auf dem Panoramadeck und lassen uns dann zum letzten Mal das schmackhafte Abendmenü schmecken. Dann heißt es leider Koffer packen.


27. Mai: Heimreise

Schnell sind die Tage vergangen. In den frühen Morgenstunden legt die „Viktoria“ in Passau an. Damit endet unsere Donau-Kreuzfahrt, bei der wir 3846 Flusskilometer zurückgelegt haben und 26 Mal durch Schleusen gefahren sind.
Nachdem die Koffer von Bord gebracht wurden, verlassen wir das Schiff. Sergej und Michael erwarten uns schon am Bus und unsere Heimreise beginnt. Viele Erinnerungen an interessante Ausflüge, schöne Landschaften, erholsame Stunden auf dem Sonnendeck, unterhaltsame Abende im Salon und an eine tolle Crew nehmen wir mit nach Hause.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,

Sie waren eine ganz tolle Gruppe. Da bleibt mi nur noch zu sage. „Aber Hallo“ und „OK“

Ihre Martina Pötschke

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