Reisebericht: Wandern auf der Insel Korsika – Frankreich

05.05. – 12.05.2024, 8 Tage Wanderreise Bastia – Cap Corse – Saint–Florenz – Corte – Ajaccio – die Calanche – Bonifacio – Porto Vecchio – Col de Bavella (ca. 49 Wander–Kilometer)


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Korsika- Insel der Schönheit













Die Griechen nannten sie „Kalliste“, die Schöne – und die Franzosen „Ile de beauté“, Insel der Schönheit. Viele Bezeichnungen charakterisieren die Vielseitigkeit dieser einzigartigen Insel im Mittelmeer. Mit 120 Gipfeln von über 2.000 m Höhe ist Korsika ein aus den Fluten auftauchendes „Gebirge im Meer“. Das Zusammenspiel zwischen Sonne, Wasser und gutem Boden machen aus Korsika eine grüne Oase, die von wunderbaren Pflanzen gesäumt ist, mit zahlreichen endemischen und farbenfrohen Arten.
Ein Reisebericht von
Franciska Bauer
Franciska Bauer

1. Tag, 05.05.2024 – Flug nach Bastia

Die Nacht war für die meisten von uns kurz, denn schon um 6.05 Uhr ging es für 11 Wanderlustige zuerst einmal von Dresden nach München. Von dort flogen diese weiter mit 2 weiteren Wanderlustigen, die aus Österreich anreisten, weiter nach Bastia. Pünktlich erreichten wir um kurz nach 10 Uhr unseren Ziel-Flughafen Bastia, wo unser Chauffeur Alexé bereits auf uns wartete. Er brachte uns zu unserem ersten Hotel La Madrague, gar nicht so weit von Bastia entfernt. Durch die frühe Ankunft stand uns der Mittag und Nachmittag zur freien Verfügung. Kurzerhand haben die Neuankömmlinge eine Stadtfahrt mit unserem Chauffeur Alexè organisiert und konnten sich vorab schon die schöne Stadt Bastia anschauen. Die Vorfreude auf die vor uns liegenden Tage war groß. Die Sonne und die schöne Gartenanlage des Hotels lud dazu ein, sich zu einem Drink oder Kaffee niederzulassen. In diesem Hotel durften wir uns für zwei Nächte einrichten. Nun sind auch endlich die letzen Wanderlustigen aus Frankfurt mit unserer Reisebegleitung Franciska Bauer um 18.05 Uhr angereist. Wir trafen uns dann um 19.15 Uhr zu einer kleinen Vorstellungsrunde, wo wir dann auch unseren Wanderguide und Reiseleiter Yann kennenlernen durften. Er gab uns einen Überblick über das Programm der folgenden Tage und läutete den Abend ein. Beim Abendessen kamen wir dann alle näher ins Gespräch, aber bald machte sich dann auch die Müdigkeit breit und wir freuten uns auf unser Bett.

2. Tag, 06.05.2024 – Wanderung am Cap Corse & Stadtbesichtigung von St. Florent

Das Frühstück ist so gut, wie das Abendessen am Tag zuvor, die Auswahl ist groß und voll Energie starten wir in den Tag nach Cap Corse , das wie ein Zeigefinger aus der geballten Faust herausragt und Richtung Genua zeigt. Heute steht eine Küstenwanderung an. Bevor wir jedoch mit der Wanderung starten, versorgen wir uns an einem Supermarkt und decken uns mit Wasser, Obst und Brot für die nächsten Tage ein. Der Zöllnerpfad beginnt in Macinaggio an der Ostküste. Es ist eine recht einfache Wanderung mit Blick auf Macinaggio und Finacciarola-Inseln (die wegen ihrer Vögel geschützt sind). Wir erfuhren von unserem Reiseleiter Yann, vieles über die Wehr- und Wachtürme die entlang der Küste immer wieder zu sehen waren und interessantes über die Historie von Bastia. Bei der Wanderung hatten wir immer zur rechten das Meer im Blick. Umgeben von den verschiedenen mediterranen Düften, durft die Gruppe schon jetzt bereits vieles über Flora und Fauna der Insel erfahren, was sich in Laufe der nächsten Tage fortsetzte. Die Zistrose, die in weiß und rosa blüht, bringt die Maccia besonders im Mai zum leuchten. Weiter ging es über Erbalunga, ein charmantes historisches Dorf an der Ostküste, nach Nonza an die Westküste des Cap Corse. Hier machten wir einen kurzen Zwischenstopp und erkundeten das kleine Dorf. Nonza liegt rund 150 Meter praktisch senkrecht über dem Meer und wird von einem kleinen Wachturm bewacht. Direkt an der Piazza steht die Kirche Sainte-Julie. Die heilige Julia ist auch die Schutzpatronin Korsikas. Vom kleinen Dorfplatz aus gelangt man über viele kleine Treppchen zwischen den Häusern hindurch zum Turm, dem Wahrzeichen Nonzas. Im Anschluss ging es weiter nach Saint-Florent, um hier die Stadt zu besichtigen und der eine oder andere hat sich das erste Eis gegönnt. Saint Florent gilt als das Saint Tropez von Korsika. Läden, Yachthafen, die Flanierstraßen, um zu sehen und gesehen zu werden. Am frühen Abend kehrten wir ins Hotel zurück und ergaben uns dem kulinarischen Gaumenschmaus des Hotels und ließen den Tag bei einem Glas Wein ausklingen

3.Tag, 07.05.2024 – Wanderung Tavignano–Schlucht

Ausgeruht und frisch gestärkt geht es heute nach Corte, die heimliche Hauptstadt. Heute war es kein normaler Tag, denn zwei aus unserer Gruppe durften ihren Geburtstag feiern und so gab es für beide vor der Abfahrt ein kleines Geburtstagsständchen. Natürlich ist das eine Wanderreise und diese Wanderung führt uns in die Tavignano-Schlucht. Wir fahren durch das wildromantische Tal des Golo. Der Golo ist mit seinem 90 Kilometer langen Lauf der längste Fluss Korsikas. Unterwegs machen wir einen kurzen Fotostopp, um die Felsformationen und die Gebirgszüge einzufangen. In Corte angekommen fängt es leicht an zu schauern. Es hielt uns nicht davon ab, den alten Hirtenweg zu nehmen, um in die Tavignono-Schlucht einzutauchen. Nach dieser abenteuerlichen Wanderung kommen wir nachmittags wieder in Corte an, wo wir die Stadt bei nun bestem Wetter erkunden und noch etwas Freizeit genießen. Für diejenigen, die schon etwas müdewaren, bestand die Möglichkeit die kleine Bahn zur Stadtbesichtigung nach unten zu nehmen oder später wieder rauf zu fahren, um die kleinen Altstadtgassen zu durchqueren. Im Anschluss fuhren wir in unser neues Hotel U Paradisu in Porticcio. Hier erwartet uns das kleine Paradies, als sich das Tor zum Hotel öffnet. Nach dem Einchecken warten bereits der Strand und das Meer auf uns, um erobert zu werden. Bei einem fantastischen Ausblick auf die Blutfelsen, eine vorgelagerte Inselkette, gegenüber dem Hotel genießen wir das Abendessen. Nach einem so beeindruckenden Tag, freuen wir uns auf eine ruhige Nacht direkt am Meer.

4. Tag, 08.05.2024 – Küstenwanderung am Capo di Muro & Stadtbesichtigung von Ajaccio

Nach eine erholsamen Nacht und einem guten Frühstück brechen wir auf zur Küstenwanderung zum Genueserturm am Capo di Muro. Auch heute besteht wieder die Möglichkeit in einem Supermarkt unser Proviant an Obst, Wasser und Brot aufzufüllen. Feste Schuhe und viel Wasser sind heute angesagt. Das Capo di Muro ragt ins Meer hinaus, eine Halbinsel, bewachsen mit üppiger Macchia und durchzogen von Wanderpfaden. Der Rundweg führt bis zur Spitze des Kaps und am Ufer entlang mit fantastischem Weitblick auf die Küste. Auch erfuhren wir wieder vieles über spezielle Pflanzen und Meerestiere, die es nur zu bestimmten Jahreszeiten gibt. Die Tour bietet viel Abwechslung, weil sie die Natur mit dem Badeerlebnis kombiniert und dank abfallender Felsen, einsamer Passagen und grandioser Aussichten auch ein wenig den Adrenalinspiegel in die Höhe treibt. An einem schattigen Plätzchen in unmittelbarer Nähe der Kapelle machen wir Mittagsrast, um den Aufstieg zum Ausgangspunkt der Wanderung zu nehmen. Abhängig vom Wind branden hier mitunter riesige Wellen an und umspülen die zerklüfteten Fels- und Steinformationen. Am Nachmittag besichtigten wir die Geburtsstadt von Napoleon Bonaparte – Ajaccio. Da uns die Wanderung doch mehr herausforderte als gedacht und uns die Zeit etwas drängte machten wir einen Teil der Stadtbesichtigung mit unserem Bus und ein Teil zu Fuß. In Ajaccio ist der ehemalige französische Kaiser allgegenwärtig. Auf der Rückreise zum Hotel nach Porticcio war es ruhig und jeder konnte die Auszeit im Bus genießen. Zufrieden, mit vielen tollen Eindrücken vielen wir nach einem guten Nachtessen erschöpft ins Bett.

5. Tag, 09.05.,2024 – Wanderung in den Calanches

Ein Morgen kann kaum schöner mit Meeresrauschen und Sonnenschein beim Frühstück beginnen. Wir können jetzt schon den regen Fährbetrieb nach Ajaccio beobachten. Auf geht’s jedoch für uns zu den berühmten Granitfelsen. Auf der Fahrt dorthin, erfahren wir von unserem Reiseleiter Yann viel Wissenswertes über Esskastanien und die berühmten „schwarzen Schweine“. Bei einem Stopp in Evisa spüren wir die angenehme Frische der Berge. Über kurvenreiche, enge Straßen, die nicht für Busse gedacht scheinen, geht es zu einem der faszinierenden Punkte - den Calanches. Das sind fjordartig in die steilen Felsen führende Buchten, die je nach Lichteinfall rostbraun oder rötlich leuchten. Nach unzähligen Kurven und tollen Felserhebungen konnte Patricé, unser Busfahrer, seine Fahrkünste unter Beweis stellen. Wollte noch jemand den Busführerschein machen? Mh.. Sicher führte er uns zu einem Fotostopp der rot gefärbten Felsen „ La Scandola“. So fuhren wir weiter um den „Hundskopf – Tête de Chien“ zu fotografieren. Wir entdeckten natürlich noch mehr Fabeltiere. Der Fantasie war heute keine Grenze gesetzt. Die gekonnte und sichere Fahrt unseres Patrice nahm seinem Lauf zu unserer Wanderung. Nach einem steilen Anstieg wandern wir an Pinienbäumen und Erdbeerbäumen vorbei nach Piana. Dort angekommen ist es Zeit für ein Kaffee, Eis oder um einheimische Spezialitäten zu shoppen. Im Anschluss ging es ins Hotel. Dort angekommen, rief das Meer einige von uns ins Wasser, um sich zu erfrischen und anschließend sich auf das Nachtessen vorzubereiten. Das Abendessen durften wir wieder im hauseigenen Restaurant einnehmen und einen weiteren Sonnenuntergang beim Abendessen genießen. Auch heute konnten wir wieder viele Fotomotive von einem atemberaubten Sonnenuntergang mitnehmen. Dieser war so unfassbar schön und wurde von Mal zu Mal ausdruckvoller.

6. Tag, 10–05.2024 – Wanderung Bonifacio – Capu Pertusato

Leider mussten wir unsere Koffer packen und auschecken. Schon früh ging es los um das Etappenziel Bonifacio, die Südspitze von Korsika, zu erreichen. Die Fahrt führt durch die kontrastreiche Landschaft des Golfs von Valinco nach Bonifacio. Es ist wird von Mal zu Mal vielseitiger, interessanter, farbenfroher, als wir bisher Korsika erleben durften. Dieses schöne Städtchen besticht mit einer wunderschönen Altstadt, die wir später noch erkunden dürfen, auf 80 Meter hohen Kalkfelsen und einer mittelalterlichen Zitadelle. Aber der eigentliche Höhepunkt des Tages ist die Panorama-Wanderung entlang der Steilküste von Bonifacio bis zum Capu Pertusato. Was für ein traumhaftes Wetter. Die Sonne strahlt mit uns um die Wette. Es wechseln sich malerische Buchten mit schroffen Steilhängen ab. Wir erleben das „Gibraltar Korsikas“ hautnah: auf dieser Wanderung genießen wir den grandiosen Ausblick über das Kreideriff am südlichsten Punkt der Insel. Vorbei am Leuchtturm wandern wir weiter zum Capu Pertusato und blicken in Richtung Sardinien – traumhaft. Am Ausgangspunkt wieder angekommen geht es hinab zum Hafen. Hier haben wir noch Zeit für eine kleine Bootsfahrt um uns nun die imposante Steilküste und die Drachengrotte vom Meer aus anzusehen. Wir können hier noch einmal gut die 187 steilen Stufen in der Felswand der berühmten Treppe von Aragon bestaunen. Vielleicht wird der eine oder andere der Gruppe später, beim Stadtbummel, sich hinreißen lassen, die Stufen hinabzusteigen. Im Hafen wieder angekommen gibt es nun ausgiebig Zeit, den Ort zu erkunden. Da es heute doch mit fast 30 Grad ziemlich warm ist und der Aufstieg in die Altstadt recht anstrengend, steht einer Fahrt mit der Bimmelbahn nichts im Weg. Wir bummeln gemütlich durch die kleinen Gassen der Altstadt hoch oben auf den Kalkfelsen und lassen Korsika auf uns wirken. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus und korsischer Musik, bringt uns unser Fahrer, Patrice, ins nächste Hotel dem „Golfe Hotel“ in Porto Vecchio.

7. Tag, 11.05.2024 – Wanderung in den Korsischen Dolomiten – Stadt Besichtigung Bastia

Bevor wir die letzte Wanderung unserer Reise antreten, schaffen wir mit einem ausgewogenen Frühstück die beste Grundlage hierfür. Auch heute konnten wir einem Geburtstagskind die aller besten Wünsche überbringen. Wir fahren über den 608 Meter hohen Col de Larone zum 1.208 Meter hohen Col de Bevella, den wohl schönsten Gebirgspass von Korsika. Eine fantastische Bergwelt erstreckt sich vor uns. Wieder eine neue Fastete von der Landschaft auf Korsika, mit der keiner von uns gerechnet hätte. Die Waldwanderung zum Trou de la Bombe, einem bizarr geformten Felsenloch, beginnt direkt am Parkplatz des Col de Bavella. Wir wandern unter schattigen Kiefern und erreichen schließlich diese beeindruckenden Felsformationen mit einem Durchmesser von acht Metern. Entlang der wunderschönen Ostküste fahren wir durch Weinberge und Kiwifelder und erreichen wieder den Norden der Insel. Yann, unser Reiseleiter, erzählte uns noch viel Wissenswertes über die verschiedenen Weinsorten und Anbaugebiete auf Korsika. In Bastia angekommen heiße es leider Abschied nehmen von unserem Wander- und Reiseleiter Yann, der uns über die ganzen Tage mit seinem Wissen zur Verfügung stand. Sagte er verschiedene Eigennamen oder Sprichwörter auf Französisch, klang dies wie Musik in unseren Ohren. Im Anschluss hatten wir noch einmal die Möglichkeit Bastia zu erkunden und die letzten Souvenirs zu besorgen. Im letzten Hotel „Hotel la Lagune“ angekommen mussten wir nun leider auch Abschied nehmen von unserem Fahrer Patrice, der uns zu jederzeit sicher von Ort zu Ort chauffierte. Am frühen Abend kamen wir zurück und ein wiederum leckeres Abendessen rundete auch diesen Tag ab.

8. Tag, 12.05.2024 – Heimflug

Heute konnten wir einfach mal die Seele baumeln lassen. Die meisten unserer Gäste verbrachten diesen wunderschönen Tag bei Lufttemperaturen um die 30 Grad und einer angenehmen Wassertemperatur von 20 Grad am nahe gelegenen Strand. Selbstverständlich stand uns auch der Hotel-Pool zur Verfügung und wir hatten somit die Qual der Wahl. So nahmen wir Abschied von der Insel mit den besten Eindrücken und Geschichten. Über pünktlich um 16.15 Uhr wurden wir vom Hotel abgeholt um unsere Heimreise anzutreten. Dank online Checkin ging alles wieder sehr schnell und wir waren die Koffer erst einmal lost. Wir haben uns alle noch einmal vorausschauend verabschiedet, da wir zwar alle bis nach Frankfurt geflogen sind, doch für manchen die Reise nach Dresden oder nach Wien weiter ging. Alle haben Ihre Anschlussflüge erreicht und es gab keine Zwischenfälle.

Schlusswort

Liebe Wanderfreunde,
nun heißt es leider „Adeus!“ sagen. Es war so schön mit euch gemeinsam die Insel Korsika zu erwandernd und zu entdecken. Habt ihr vorher geahnt was da auf euch zukommt? In jedem Fall verdient ihr meinen größten Respekt für euer Durchhaltevermögen, eure Dankbarkeit, eure Begeisterung und eure Herzlichkeit auch untereinander. Mit euch war die Reise einfach perfekt und was bleibt sind unglaublich schöne Erinnerungen, Momente und 1000de von Bildern. Ich wünsche euch für die Zukunft viele weitere solche tollen Erlebnisse und würde mich sehr darüber freuen, wenn wir das ein oder andere davon gemeinsam erwandern. Bis dahin bleibt gesund, neugierig und vor allem abenteuerlustig. Und denkt bitte immer daran, das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz.
Alles Liebe eure Reisebegleiterin
Franciska Bauer

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Melzer, Annelie
22.05.2024