Reisebericht: Zugreise Alpen – zwischen Schweiz und Cote d`Azur

17.08. – 25.08.2013, 9 Tage Rundreise in der Schweiz und Frankreich mit Zugfahrten – Montreux – Genfer See – Mont Blanc – Chamonix – Grenoble – Cannes – Nizza – Avignon – Lyon


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Eine Reise voller atemberaubender landschaftlicher Gegensätze. Von den höchsten Gipfeln bis an die Strände des Mittelmeeres kamen nicht nur Eisenbahnfreunde ins Schwärmen….
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag: Dresden – Mulhouse

Nach und nach füllt sich unser 5 Sterne Bus mit Gästen. Quer durch Deutschland reisen wir nach Westen. Unser Ziel ist Mulhouse, also Mühlhausen im Elsaß. Hier ist der Besuch des Eisenbahnmuseums vorgesehen, der Cite du train. In der Tat lassen die Exponate das Herz jedes Eisenbahnfreundes höher schlagen. Die Geschichte der französischen Eisenbahn wird von den Anfängen bis heute gut dargestellt. Bei herrlichstem Sonnenschein sind auch die Dampfrösser auf dem großen Freigelände gut zu bestaunen. Den ersten Tag beschließen wir in unserem gemütlichen Hotel direkt neben der Altstadt.

2.Tag: Gstaad –  „Golden Pass Panoramic" – Montreux – Martingny

Wir reisen heute in die Schweiz. Aber zunächst unternehmen wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt. Das Rathaus hier ist einzigartig, die Stadtkirche neogotisch und die Schaufensterauslagen sehenswert. Am Europaturm gehen wir vorbei zu unserem Bus, der uns in die Schweiz bringt. Schnell noch an der Grenze ein paar Franken eintauschen und schon geht es durch Schweizer Mittelland in die Berge. Nach Bern erreichen wir das Berner Oberland. Oberhalb des Thuner Sees grüßen uns Wetterhorn, Eiger, Mönch und das Jungfrauenjoch. Uns zieht es weiter durchs liebliche Simmental mit den typischen Berner Stubenhäusern, von denen viele reich mit Holzschnitzereien versehen sind. In Gstaad, einem Ort, der durch den Jetset so berühmt ist, bestiegen wir den Panoramic Express, welcher uns durch die beeindruckende Landschaft des Berner Oberlands bringt.  Wir erreichen den mondänen Badeort Montreux am Genfer See. Hier hatten u. a. auch Queen ihr Studio, woran ein Denkmal von Freddy Mercury an der Promenade erinnert. Bekannt ist auch das internationale Jazzfestival und Jazz wird uns auch geboten, während wir am See entlang schlendern. Nach einem Zwischenstopp am Chateau Chillon, malerisch direkt am Genfer See gelegen, gelangen wir nach Martigny, wo wir die Nacht verbringen werden.

3. Tag: „Mont Blanc Express" – Chamonix – Grenoble

Martigny hat römische Wurzeln und ein Spaziergang zum Bahnhof führt uns vorbei am mächtigen Amphitheater und über die Reste des Forums, dass man sorgfältig ausgegraben hat. Auf dem Bahnhof besteigen wir den Mont Blanc Express. Dieser bringt uns in schwindelerregende Höhen bis an die französische Grenze, wo der Bus schon auf uns wartet. Mit diesem erreichen wir Chamonix, ehemals Austragungsort der olympischen Winterspiele. Vom mächtigen Mont Blanc Massiv fließt das Mer de Glace, ein riesiger Gletscher über der Stadt ins Tal. Einige Gäste gelangen mit einer Zahnradbahn bis an die Gletscherzunge, während andere mit einer Standseilbahn die Augille de Midi erklimmen, eine Felsennadel in 3842 m Höhe. Mit Micheal, unserem Chauffeur bereite ich unten im Tal ein leckeres Picknick zu, denn die Gipfelstürmer haben bei ihrer Rückkehr guten Hunger. Am Nachmittag reisen wir nach Grenoble weiter und bekommen ein leckeres Essen im Restaurant „Die drei Brauherren", wo eigenes Bier gebraut wird.

4. Tag: Grenoble – St. Hiliaire du Touvet – Sisteron

Hute Vormittag erkunden wir Grenoble. Mit der ersten innerstädtischen Seilbahn Frankreichs erklimmen wir die Festung Bastille hoch über der Stadt. Grenoble liegt uns sonnenbeschienen zu Füßen. Wir sehen nun von oben, was wir uns auf dem anschließenden Spaziergang durch die Gassen alles anschauen werden. Es ist auch noch Zeit auf den vielen Plätzen ein Cafe aufzusuchen und leckeren Kuchen zu essen. Wir reisen nun  nach Montfort, wo wir in Touvet eine Schrägseilbahn besteigen, die z. T. 83 Prozent Neigung hat. Das ist schon beeindruckend und lohnt allein schon wegen der grandiosen Aussicht die man von St. Hiliaire aus hat. Unser Weg führt uns noch weiter nach Süden. Sisteron ist unser Tagesziel. Dieses erreichen wir auf der Route Napoleon, den Weg welchen Napoleon bei seiner Rückkehr aus Elba nahm. Ein liebenswertes Hotel empfängt uns in der mittelalterlichen Stadt mit ihren vielen Türmen. Nach dem opulenten Abendmenu bietet sich noch die Gelegenheit durch die schummrigen Gassen zu gehen.

5. Tag: Moustiers Ste. Marie – Grand Canyon du Verdon – Beaulieu sur Mer

Vormittags führt uns unsere Reise in das kleine Töpferstädtchen Moustiers St. E Marie. Für den Bus unerreichbar, erklimmen wir das hoch am Felsen angebrachte Dorf zu Fuß. Eine gemütliche Atmosphäre umfängt uns und die berühmten Fayencen, die hier hergestellt werden laden verlockend zum kaufen ein. Eine grandiose Schlucht erwartet uns danach. Der Grand Canyon du Verdon, der größte Canyon Europas bietet uns tolle Aussichten. Er ist an seiner Sohle nur zwischen neun und 90 m breit, dafür aber bis zu 700 m tief. Die enge Straße erfordert schon viel Geschick vom Chauffeur, aber die Aus- und Einblicke an den vielen Photostellen sind einfach überwältigend. Als kleine Zugabe besichtigen wir am Nachmittag die Parfümerie Galimard in Grasse, der Welthauptstadt des Parfüms. Wir erfahren viel über die Herstellung der Duftessenzen und probieren gerne verschiedene Düfte. Von Grasse aus sieht man schon die Cote d´Azur. Diese erreichen wir am späten Nachmittag in Beaulieu, nachdem wir schon einmal bis ins Fürstentum Monaco vorgedrungen sind. Unser Hotel ist sehr zentral gelegen und manch einer geht nach dem Abendessen schon einmal in das Städtchen.

6. Tag: Nizza – Monaco

Am Vormittag erkunden wir die Metropole Nizza. Zunächst ergehen wir uns an der Promenade mit den möndänen Hotels. Auch das weltberühmte Negresco aus dem Jahr 1912 gehört dazu. Mit einer kleinen Bimmelbahn, der petit train unternehmen wir hernach eine Stadtrundfahrt bis auf den Festungsberg. Von hier aus hat man einen sehr guten Überblick über die Stadt und das azurblaue Meer. Zurück am Strand, ist noch ein wenig Freizeit, bevor wir nach Beaulieu zurückreisen. Hier machen wir uns zum Bahnhof auf und besteigen den Regionalzug nach Monaco. Der dortige Bahnhof ist ganz neu und liegt unter der Erde im Felsen. Von Jutta, unserer Gästeführerin bekommen wir eine sehr fundierte Führung, besuchen den Dom, die Altstadt, das Casino in Monte Carlo und die Wachablösung vor dem Fürstenpalast. Schon geht der Nachmittag zu Ende und wir reisen wieder mit dem Zug zurück nach Beaulieu, wo wir beim Abendessen im Hotel den Tag beschließen.

7.Tag: Cannes – Antibes

Die Filmmetropole Cannes ist heute unser erstes Ziel. Bis Mitte des 19. Jh. war sie nur ein kleines Fischerdorf. Doch dann machten reiche Engländer den Ort zu einer der beliebtesten Städte an der Cote d´Azur. In der Stadt ist viel Verkehr. Hauptattraktion ist natürlich der Filmpalast, in dem jedes Jahr die goldene Palme vergeben wird. Gleich daneben sind die millionenschweren Yachten der Reichen und Schönen zu bestaunen. Ein Teil der gruppe leistet sich wieder eine petit train, von der aus sich die Stadt auf einer ausgedehnten Rundfahrt bequem erkunden lässt. Unser zweites Ziel ist Antibes, wie Nizza eine griechische Gründung. Hier zieht uns zunächst das Picassomuseum an, denn der wohl berühmteste Künstler des 20. Jh. hat hier in den 40er Jahren gelebt. An seinen Wetrken können sich die Geister schon scheiden, aber mit seiner großen und schönen Altstadt bietet Antibes eine sehr wundervolle Alternative. Viele zieht es schon bald in die Cafes des romantischen Ortes. Weil wir heute etwas zeitiger wieder in Beaulieu sind, nutzten etliche Gäste die Zeit für ein Bad im Mittelmeer, bevor wir uns beim leckeren Abendmenü alle wieder treffen. Der Strand ist nur 5 min vom Hotel entfernt.

8.Tag: Avignon – Lyon – Chalons s. S.

Wir stehen heute früh auf und begeben uns auf den langen Weg nach Avignon, der Stadt der Päpste. 7 reguläre und 2 Gegenpäpste residierten zwischen 1309 und 1427 in dem mächtigen Palst, der die Altstadt überragt. Unser Chauffeur verlässt uns an der mächtigen Stadtmauer um voraus nach Lyon zu fahren, denn wir werden den Weg mit dem TGV zurücklegen. Doch zunächst unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch die riesige Altstadt, auf der wir in die Kathedrale schauen, und auch die Brücke von Avignon, die Pont Benezet zu Gesicht bekommen. Mit Navettes, den Shuttlebussen erreichen wir nach und nach die Gare de TGV, der sich etwas außerhalb der Stadt befindet. Der train a grande vitesse, der Zug mit großer Geschwindigkeit trifft pünktlich ein. Plätze sind für uns reserviert und mit über 200 kmh fliegt die Landschaft im TGV förmlich an uns vorbei. Wir sind sogar noch eher in Lyon als unser Bus, denn der steckte auf der Autobahn zweimal im Stau. So haben wir noch etwas Zeit, die Zugreise bei einem Kaffee mit Kuchen zu verdauen, bevor wir zu unseren Tagesziel Chalons sur Seine aufbrechen. Unterwegs stoßen wir mit einem Gläschen Sekt auf einen 40. Hochzeitstag zweier Reisegäste an. Das Hotel erreichen wir am frühen Abend und begeben uns nach dem Abendessen zur Ruhe.

9. Tag: Chalon sur Saone – Dresden

Mit ausreichend Pausen und ohne Stau verläuft unser Rückreisetag wie am Schnürchen. Alle Taxen stehen an den Transferstellen schon bereit. Die Reise war wirklich ein Erlebnis. Unterschiedlichste Landschaften, kulturelle Höhepunkte, romantische Altstädte und verschiedenste Züge machten sie zu einem unvergesslichen Erlebnis, zu deren Gelingen auch die hervorragende, nette Reisegruppe beigetragen hat.

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