Reisebericht: Rundreise Frankreich – Elsass & Vogesen

15.05. – 20.05.2012, 6 Tage Frankreich–Rundreise im Elsass und den Vogesen mit Straßburg – Hohkönigsburg – Elsässer Weinstraße – Colmar – Eguisheim – Obernai – Munstertal


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Mitte Mai reiste eine Gruppe von Eberhardt Travel in das schöne Elsaß, um diese Region sowie Land und Leute kennenzulernen.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Reisebericht

Untergebracht waren die Gäste im Hotel „J.S. Bach“, in der Nähe der europäischen Einrichtungen. Große und geräumige Zimmer, die sehr gut eingerichtet sind und keinerlei Wünsche offen lassen, waren für uns vorbereitet. Das Frühstück, das wir täglich zu uns genommen haben, war ebenfalls sehr gut. Von diesem Hotel aus starteten wir unser Ausflugsprogramm.
 
Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Stadt Straßbourg. Der örtliche Stadtführer Serge zeigte uns bei einer kleinen Stadtrundfahrt die historischen Bauten außerhalb der Altstadt und die europäischen Einrichtungen. Dabei sparte er nicht mit Ausführungen zur ständig wechselnden Geschichte der Stadt und der Region. An den gedeckten Brücken, einem Werk des königlichen Festungsbauers Vauban, begann unsere Stadtführung zu Fuß. Wir erfuhren vieles über das alte Gerberviertel „Petite France“, über die Thomaskirche in der W.A. Mozart und Albert Schweitzer an der Silbermann-Orgel gespielt haben, und wo Moritz von Sachsen seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Am Straßburger Münster, mit seinem 141 Meter hohen Turm, endete die Führung. Danach hatten alle Gäste mehrere Stunden Freizeit, die genutzt wurde, um die Stadt nach eigenen Interesse zu erkunden. Vor dem Abendessen in einem Restaurant der Innenstadt, erfolgte noch eine Bootsfahrt auf der Ill, die die Geschichte der Stadt, vom Wasser aus, noch einmal vorüberziehen ließ. Dabei wurden wir nach oben und nach unten geschleust und sahen noch einmal die Altstadt, wie auch die europäischen Einrichtungen.
 
Die Hauptstadt des Oberelsaß, Colmar, war unser Ziel am nächsten Tag. Das Musee Unterlinden mit den bekannten Isenheimer Altar von Matthias Grünewald wurde zuerst von einem Teil unserer Gruppe besucht. Der andere Teil nahm an einem Spaziergang zu den touristischen Eckpunkten der Stadt teil. Der Weg führte vom Maison de Tete (Kopfhaus) zur Dominikanerkirche mit dem Bildnis „Maria im Rosenhag“ von Martin Schongauer. Weitere Stationen waren die Stiftskirche St. Martin, die ehemalige Polizeiwache, das Adolph Haus, das Pfister Haus, das Geburtshaus von Auguste Bartholdi, dem Schöpfer der Freiheitsstatue von New York, das Alte Kaufhaus, das Gerberviertel, der Fischerstaden, die Markthalle und „Petite Venise“, das kleine Venedig. Die gleiche Tour erfolgte noch einmal mit den Gästen, die zuerst das Unterlindenmuseum besucht hatten. Nach der entsprechenden Freizeit in dieser schönen Stadt fuhren wir zu zwei kleinen wunderschönen Weinorten an der Elsässer Weinstraße. Die Stadt Riquewihr, eines der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ und die „Sackpfeiferstadt“ Ribeauville empfingen uns bei schönem Wetter und mit jeder Menge Besucher. Die alten Fachwerkhäuser beider Orte, mit ihren Blumenschmuck, ihren Auslegern und unzähligen Möglichkeiten der Einkehr muß man einfach gesehen haben. Es wird gegessen, getrunken, kommuniziert und  Einkäufe getätigt. In jeden dieser zwei Städtchen hatten die Mitglieder unserer Reisegruppe einen längeren Aufenthalt.
 
Auf dem Weg zum Abendessen nach Kintzheim besuchten wir noch in Bergheim einen deutschen Soldatenfriedhof, wo über 5308 Kriegstote in vier Gräberfeldern liegen. Das Alter der Gefallenen machte viele unserer Gäste nachdenklich. Somit erhält auch der Ausspruch von Albert Schweitzer, der 1875 in Kaysersberg bei Colmar geboren wurde, einen tiefen Sinn: „Die höchste Erkenntnis, zu der man gelangen kann, ist Sehnsucht nach Frieden.“     
 
In Kintzheim erwartete uns in der „Auberge St.Martin“, einem sehr gut besuchten Restaurant, ein typisch Elsässisches Flammkuchenessen. So wurden mehrere Flammkuchen deftig , wie auch süß serviert. Dazu schmeckt natürlich ein typisch Elsässer Weißwein, wie Riesling, Edelzwicker oder Gewürztraminer.
 
Den nächsten Tag ging es etwas entspannter zu. In Obernai, ebenfalls ein wunderschöner Ort an der Weinstraße, machten wir unseren ersten Halt. Bei einem kleinen Spaziergang sahen wir neben den kleinen Geschäften und Restaurants sowie Cafe`s die touristischen Sehenswürdigkeiten. So u.a. die Stadtmauer, die Synagoge, den Marktplatz mit Kornhalle, Rathaus, Odilienbrunnen und Kapellturm. Auf dem Weg zur katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul, der nach dem Straßburger Münster größten Kirche im Elsaß, kommt man am Sechs-Eimer-Brunnen, erbaut im Stil der Renaissance, vorbei. Nach individuellen Bummel durch den Ort fuhren wir mit dem Bus hinauf zum Kloster der hl. Odile, der Schutzpatronin des Elsaß. Der 761 Meter hohe Berg ist der „Heilige Berg“ des Elsaß und bildet den Glanzpunkt der Vogesen. Das Kloster ist heute Wallfahrtsstätte, Gebetsstätte und ein Ort der Gastlichkeit. Von hier oben bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf  die Rheinebene und dem gegenüberliegenden Schwarzwald. Betrachten kann man eine Weltsonnenuhr, die Tränenkapelle, die Kirche, die Kapelle mit dem Grab der hl. Odile, den Kreuzgang u.a.;
 
Nach individuellen Bummel auf dem Klosterberg setzten wir unsere Fahrt über Le Hohwald und Andlau fort. Durch malerische Weinorte und vorbei an Weinfeldern erreichten wir Dambach la Ville um in der Kellerei Ruhlmann am Weinseminar teilzunehmen. Unser lieber Emile zeigte zuerst den Weinkeller und erläuterte einiges zur Herstellung der edlen Tropfen. Dann ging es mit einem kleinen Zug in die Weinberge. Bei der Anfahrt erfuhren die Gäste vieles zum Ort und auch zu den Weinreben, Lagen und zur Geschichte. Anschließend hielt der Zug am Probierraum, der sich in einem Keller befindet. Zur Verkostung standen sieben Sorten Wein, mit den entsprechenden Erläuterungen dazu. Gereicht wurde auch eine Kostprobe von dem berühmten elsässischen Kougelhopf mit getrockneten Rosinen und ganzen Mandeln. Viele unserer Gäste nutzten anschließend die Möglichkeit etwas Wein mit nach Hause zu nehmen. Am Abend speiste dann die Gruppe in einem anderen Restaurant im Herzen Straßburgs.
 
Ein weiterer Höhepunkt erwartete die Mitglieder der Reisegruppe am nächsten Tag. Die Fahrt führte zuerst zur Hochkönigsburg. Die gewaltigen Mauern und Türme ragen 755 Meter hoch auf einem östlichen Ausläufer der Vogesen empor. In einer Führung erfuhren die Gäste, dass die Burg, die1147 errichtet, 1633 durch die Schweden eingeäschert wurde. Die Ruine kam in den Besitz der Stadt Selestat, die sie 1899 Kaiser Wilhelm II schenkte. Der ließ sie, trotz heftiger Prodeste, im Stil einer Ritterburg des späten 15.Jh. wieder aufbauen. Unter Leitung des Architekten Bodo Ebhardt erfolgte die Restaurierung von1900 bis 1908. Der Kaiser wollte daraus keine Ritterburg machen, es sollte ein Museum des Mittelalters werden. Er wollte sie auch zum Symbol des wiederhergestellten Kaiserreichs und der germanischen Vergangenheit des Elsaß machen.      
 
Nach dem Besuch begannen wir die Vogesenrundfahrt, die uns einen kleinen Einblick in die Schönheit dieses Gebirgszuges vermittelte. Über Ste-Marie aux Mines brachte uns der Bus zum Col de Bagonelles. Von dort gab es neben dem Mittagsimbiß einen herrlichen Ausblick in das Tal.von Argent. Nach der Weiterfahrt überquerten wir den Col du Bonhomme und fuhren auf der Route de Cretes, der Vogesenkammstraße, die im ersten Weltkrieg von französischen Soldaten über 150 Km gebaut wurde. Sie sollte an der damals heftig umkämpften Front, die Nord-Süd Verbindung, sicherstellen. Weiter ging es mit einem Fotostop an einem Sessellift, zum Col de la Schlucht. Auf einer gut ausgebauten Straße fuhren wir Richtung Munster, wo der gleichnamige Käse seine Heimat hat. Die Fahrt bot ein beeindruckendes Panorama dieses Teils der Vogesen. Kurz vor Munster verließen wir die Straße um über den Col du Wettstein nach Orbey zu kommen, wo wir bereits in einer Käserei zur Käseprobe erwartet wurden. Nach der Erläuterung der Käseherstellung konnten auch noch viele Sorten Käse probiert werden. Die Fa. Eberhardt Travel spendierte dazu ein Glas Gewürztraminer, der richtige Wein zu diesen sehr würzigen Käse. Natürlich nutzten viele unserer Gäste die Möglichkeit zum Einkauf.
 
Den Abend beschloß ein zünftiges Elsässer Sauerkrautessen in einem Restaurant im Zentrum von Straßburg. Nach der Vorspeise gab es in Riesling gedünstetes Sauerkraut mit Kartoffeln und zwei verschiedenen Würsten sowie zwei Scheiben Fleisch nach Kassler Art, als Nachspeise gab es mit Eis gefüllte Profiterolles, eine Art Windbeutel. Gut gesättigt fuhren wir zum Hotel zurück und ließen die eindrucksvollen Tage im Elsaß noch einmal Revue passieren.
 
Im Monat September wird diese Reise noch einmal stattfinden. Die Gäste, die schon gebucht haben, wissen jetzt wie die Reise verläuft.
 
 
Karl-Heinz Meinig

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