Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

21.06. – 30.06.2013, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


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Leuchttürme und gotische Kathedralen, Klippen und Küstenpfade, Hinkelsteine und Kalvarienberge, Calvados und Cidre, Crêpes und Austern: Vielfältig sind die Eindrücke, die uns von dieser Reise in Erinnerung sind. Vielfältig war auch das Wetter, eigentlich sehr bretonisch und auch typisch für die Normandie: Sonne und Wolken, Wind, Regen und Nebeldunst im raschen Wechsel.
Ein Reisebericht von
Birgit Janosch

1. Tag: Freitag, 21. Juni 2013

Anreise von Dresden nach Metz
Zu früher Stunde beginnen wir am Flughafen Dresden die Fahrt nach Westen, wo die Sonne zum Glück ja immer etwas später untergeht.?Das erste Ziel, die lothringische Hauptstadt Metz, erreichen wir bereits am Nachmittag. Auf dem Weg zum Hotel  fährt der Bus am Deutschen Tor vorbei: Es ist steinernes Zeugnis der Festungsgeschichte von Metz und deutscher Präsenz in der Hauptstadt Lothringens
Wir beginnen unseren gemeinsamen Stadtbummel an der Place St. Louis, die fast italienisch anmutet: Laubengänge mit Treppenabgängen wie in Norditalien oder mancherorts in der Schweiz. Schon sind wir mittendrin in französischer Feierstimmung, die halbe Stadt ist unterwegs, denn heute ist in ganz Frankreich die „Fête de la Musique" und das bedeutet, dass in allen französischen Städten und in vielen kleinen Orten Musikdarbietungen aus jedem Genre kostenlos dargeboten werden.
Es geht zunächst durch enge Straßen und von den Türmen der Kathedrale ist nichts zu sehen. Doch plötzlich taucht St. Etienne vor uns auf und freudig stellen wir fest, dass wir es noch rechtzeitig zu einer Innenbesichtigung geschafft haben! Wir bewundern das enorm hohe Mittelschiff und die schönen Buntglasfenster aus dem 12. - 16. Jahrhundert. Aber auch die modernen Arbeiten gefallen uns: Vor allem die von Marc Chagall, welche der bekannte Künstler des 20. Jahrhunderts gemeinsam mit einer Glaskunstwerkstatt aus Metz anfertigte.
Vorbei an gigantischen Strebebögen, welche die von großen Fenstern durchbrochenen Seitenwände des gotischen Kirchenschiffes halten, führt der Weg hinunter zur Mosel. Wir werfen einen kurzen Blick auf das Theater und spazieren entlang der Kaimauer. Der "Temple Neuf" liegt wie ein Schiff mitten im Fluss, teilt ihn mit bugartiger Umfriedung. Im katholischen Frankreich sind die "Temple" genannten protestantischen Kirchen eine Ausnahme. Wir sehen Saint-Pierre-aux-Nonnains, die Kirche mit den ältesten Grundmauern eines Gotteshauses in Frankreich aus dem 4. - 10. Jh. und das nach Plänen des bekannten spanischen Architekten Ricardo Bofill in den 80-er Jahren zum Kulturzentrum umgebaute Arsenal.
Tagesstrecke: 790 km

2.Tag: Samstag, 22. Juni 2013

Schlachtfelder von Verdun - Amiens - Rouen
Alle sind sommerlich gekleidet, wenn auch das Wetter nicht ganz so heiß ist wie in Südafrika - dort gibt es übrigens auch eine Stadt namens Verdun - Vorsicht also beim Wetter-Googeln!
Wir kommen auf die Minute pünktlich in Verdun an, wo wir einen Ausflug in die deutsch-französische Geschichte machen. Zusammen mit einem örtlichen Reiseführer besuchen wir Schauplätze des ersten Weltkriegs: Schlachtfelder von der „Hölle von Verdun" (1916). Das Fort  Douaumont lehrt uns die Schecken des Kriegsalltags im menschenverachtenden Stellungskampf des Ersten Weltkriegs. Alljährlich finden hier Gedenkfeiern statt, der französische Staat finanziert die Pflege sehr vieler Gedenkstätten und Friedhöfe, der 11. November ist in Erinnerung an den Waffenstillstand von 1918 nationaler Feiertag. Danach geht die Reise weiter  durch die Champagne. Nach kurzer Fahrt auf der Autobahn erreichen wir den Rastplatz an der Mühle von Valmy, bekannt durch die Kanonade von Valmy. An dem Feldzug hatte auch der junge Goethe als Begleiter des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach teilgenommen.Wir setzen die Fahrt durch die Champagne vorbei an endlosen Getreidefeldern und Wiesen, sowie gelegentlichen Weinbergen fort und erreichen Amiens, die Hauptstadt der Picardie. Auch ohne Stadtplan ist die Kathedrale leicht zu finden: Sie ist eine der größten Kathedralen Frankreichs und wurde aus den Einnahmen aus dem Anbau von Färberwaid finanziert. Sie war immer wichtiges Pilgerziel, denn mit dem Kopf von Johannes dem Täufer wird hier eine wichtige Reliquie aufbewahrt. Sehr bekannt ist auch der weinende Engel, eine von Nicolas Blaset geschaffene Skulptur im Chorumgang. Das Foto der Putte wurde im Ersten Weltkrieg auf zahllosen Feldpostkarten abgedruckt und von den Soldaten in ihre Heimat verschickt. Danach geht die Reise weiter nach Rouen, wo wir wiederum nur für eine Nacht das Hotel beziehen.
Tagesstrecke: 555 km

3. Tag: Sonntag,23. Juni 2013

Rouen - Fécamp - Étretat - Le Havre
Schon bei der Fahrt vom Hotel ins Zentrum von Rouen sehen wir von der Brücke den 151 Meter hohen gusseisernen Vierungsturm und die beiden ungleichen Türme der Westfassade der Kathedrale Notre-Dame. Der Bau der später angefügten Tour de Beurre wurde durch eine Buttersteuer finanziert, denn in der Fastenzeit waren die wohlhabende Bürger von Rouen gerne bereit, sich von dieser Entbehrung freizukaufen !
Die Stadtführung beginnt bei ehr frühlingshaften Temperaturen, untermalt von leichtem Nieselregen, auf dem Vorplatz der Kathedrale, von wo aus Claude Monet seine berühmten Variationen vom Westwerk gemalt hat. Hätte sich das Wetter und somit das Licht nicht permanent geändert, hätte der Zyklus in dieser Art nicht entstehen können - sehen wir die Wetterkapriolen also positiv !
Eine weitere Kirche, die Église Saint Maclou ist zur Zeit vollständig von einem Gerüst verdeckt, aber man kann bereits ahnen, welche « Spitzenpracht » dem Betrachter nach der Restaurierung des Bauwerks im Stil der Flamboyant-Gotik präsentiert werden wird !
Wir sehen, denPestfriedhof, die Gros Horloge und den Marktplatz mit dem Kreuz, welches an den Tod auf dem Scheiterhaufen von Jeanne d'Arc erinnen soll.
Im Anschluss geht es nun endlich zur Küste - zunächst nach Fécamp zu einem kurzen Zwischenstopp an der Benediktinerabteikirche La Trinité , die zu den größten Gotteshäusern Frankreichs gehört
In Étretat erwarten uns die imposanten Felsentore, welche die Bucht rahmen und uns vor die Qual der Wahl stellen, welche Seite der Bucht denn nun am besten zu erklimmen wäre. Oben bietet sich bei dem phantastischen Wetter von beiden Seiten ein herrlicher Blick!
An der Uferpromenade sind Informationstafeln mit Reproduktionen von impressionistischen Gemälden aufgestellt: Hier entstanden Claude Monets berühmte Kreidefelsen-Bilder.  In dem Aval Felsen (Falaise Aval) erkannte er die abstrahierte Form eines Elefanten, der seinen Rüssel ins Meer steckt.
Es geht weiter nach Le Havre in eine Kirche aus Stahlbeton mit einem achteckigen 110 Meter hohen Turm, welcher an seiner Spitze eine Laterne trägt und somit auch als Leuchtturm fungieren kann. Der Innenraum ist wunderschön, wenn das Tageslicht durch die 13.000 farbigen Glasscheiben fällt. Der Entwurf der Kirche stammt von Auguste Perret, welcher für den gesamten Wideraufbau der ehemaligen Reeder-Stadt nach der fast völligen Kriegszerstörung durch die Bomben der Alliierten im zweiten Weltkrieg verantwortlich war.
Von der Bar unseres Hotels  (Mercure Le Havre), direkt an einem Hafenbecken gelegen, haben wir einen schönen Blick auf eine elegante Brücke und auf das Kulturzentrum der Stadt, den so genannten "Volcan",  von Oscar Niemeyer, im Volksmund „Joghurtbecher" genannt.
Tagesstrecke: 130 km

4. Tag: Montag, 24. Juni 2013

Pont de Normandie - Calvadosprobe im Château-le-Breuil - Honfleur - Pegasus-Bridge - Landungsstrände Arromanches
Die Pont de Normandie überquert die Seine im breiten Mündungsbereich. Die Brücke ist eine beeindruckende und elegante Schrägseilkonstruktion und wird „L'Harpe de l'Estuaire" (Harfe der Mündung) genannt. Es ist zwar ehr kühl, die Sonne versteckt sich noch, aber es ist immerhin trocken!
Die Fahrt geht nun in das Département Calvados. Einige Kilometer landeinwärts, im so genannten Pays d'Auge liegt das Château de Breuil, wo wir zu einer geführten Besichtigung in der gleichnamigen Brennerei erwartet werden. Bei der anschließenden Probe gibt es neben Calvados auch Pommeau, einen sehr süffigen Apéritiv, hergestellt aus einer Mischung von Calvados und Cidre. Im Bus ist noch viel Platz, entsprechend kann eingekauft werden!
Unter strahlend blauem Himmel erwartet uns Honfleur: Das malerische Hafenstädtchen an der Seinemündung hat seit jeher Maler, Musiker und Schriftsteller angelockt. Vorbei an mächtigen Salzspeichern und durch enge Straßen gelangen wir in einen versteckten Hinterhof mit Galerien der heutigen Künstler. Hinter dem Hafen gelangen  wir zu einer außergewöhnlichen Kirche: Es gibt zwei gleichgroße, parallele Hauptschiffe und die gesamte Kirche ist aus Holz erbaut, mit Dächern, die an ein umgedrehten Schiffsrumpf erinnern. Wir machen noch einen kurzen Abstecher in den Werksverkauf einer Fischkonservenfabrik - mit Verkostung und somit kostenloser Vorspeise in Form von Hummercreme und Sardinen in Öl ehe wir zur Mittagspause bei Cidre Bouché und Galette oder (und!) Crêpe im pittoresken Hafen ein schattiges Plätzchen finden.
Anschließend setzen wir die Fahrt in Richtung Küste fort und passieren die aus dem Zweiten Weltkrieg und der Landung der Alliierten bekannte Pegasusbrücke. In Arromanches haben wir oberhalb des Badeortes einen guten Überblick über die Wracks der Senkkästen aus Beton, die Teil des Hafens waren, welcher hier am 6. Juni 1944 von Schiffen aus als künstlicher Hafen für den Nachschub der Alliierten Streitkräfte gebaut wurde.
Tagesstrecke: 400 km

5. Tag: Dienstag, 25. Juni 2012

Weltkulturerbe Mont Saint Michel - Austern in Cancale - Seeräuberstadt Saint Malo
Streik am Mont Saint Michel! Voller Spannung machen wir uns auf den Weg zur berühmten Weltkulturerbestätte. Da die Bucht durch den Bau eines  Dammes zur Erschließung des Berges immer mehr versandete, wurde der große Parkplatz direkt am Berg abgerissen und das Land dem Meer zurückgegeben. Für die Besichtigung nehmen wir uns ausreichend Zeit und Puste, denn es geht kräftig berg- und treppauf!  Als die 760 Stufen bewältigt sind, erfahren wir, dass die bestellten Audio-Guides aufgrund des Streiks nicht ausgegeben werden! Wir besichtigen die Bauten der Abtei folglich mit einem Life-Kommentar der Reiseleitung - was dem Großteil der Gruppe sogar besser gefällt, als die manchmal sehr ausgedehnten Kommentare vom Band! Weder im Klosterkreuzgang noch im Refektorium erwartet uns die für diese Räume typische Stille - trotzdem erfreuen wir uns an der äußerst beeindruckenden Architektur.
Nun verlassen wir die Normandie wieder, es geht westwärts durch die Polderlandschaft zur Austernprobe nach Cancale. Die Königin unter den Muscheln wird hier seit dem 13. Jahrhundert gezüchtet, denn die natürlichen Austernbänke der Bretagne waren aufgrund der großen Nachfrage schon damals erschöpft.
Die mitgebrachte Tischdecke verwandelt das Informationsbord in einen Probiertisch: Weißwein von der Loire, Baguettes, Butter mit groben Meersalzkörnern und natürlich mehrere Probierteller mit Huîtres Creuses, eine Austernart mit tiefem, bauchigem Gehäuse und großem Fleischanteil. Von der Schale lösen, nach Geschmack mehr oder weniger Meerwasser abgießen, einen oder zwei Tropfen Zitrone auf die Weichteile geben und mit Genuss direkt aus der Schale schlürfen! Selbst einige Skeptiker finden Gefallen an dem intensiven Geschmack von Meer - und sind selbst am meisten erstaunt!
Die Besichtigung der Korsarenstadt St. Malo genießt jeder auf seine Art, aber alle bei blauem Himmel und mit fantastischem Blick von der die gesamte Altstadt umgebenden mächtigen Festungsmauer.
Tagesstrecke: 130 km

6.Tag: Mittwoch, 26. Juni 2012

Cap Féhel - Ploumanac'h - Kalvarienberg Guimiliau
Heute verlassen wir nach zwei Übernachtungen das schöne Saint Malo und setzen unsere Reise mit der Fahrt an das Cap Fréhel an der Smaragd-Küste im Golf von Saint Malo fort. Die Küste dort verlockt zu einem Spaziergang mit wunderschönen Ausblicken auf die Brutplätze zahlloser Vögel wie Kormorane, Austernfischer und Seetaucher auf den teilweise siebzig Meter hohen Klippen.
Nach zwei Stunden Fahrtzeit erreichen wir über Saint Brieuc die Rosa Granitküste (Côte de Granit Rose). Hier haben Wind und Wellen das Land und den Küstenstreifen seit Jahrtausenden zu Skulpturen aus rosa Granit und bizarren Felsformationen modelliert. Eine Szenerie, die zu Mutmaßungen anregt! „Napoleons Hut" ist am eindeutigsten zu erkennen! Wo heute Wanderer unterwegs sind, patrouillierten im 19. Jahrhundert Zöllner, um Piraten und Schmuggler abzuwehren. Solche ehemaligen Wachpfade säumen fast die gesamte bretonische Küste.
Anschließend steuern wir den Achthundert-Seelen Ort Guimiliau an, der über eine für die Bretagne typische Besonderheit, einen Pfarrhof mit Kalvarienberg, verfügt. Inmitten eines von einer Mauer umschlossenen Pfarrhofes mit Kirche, Friedhof und Beinhaus finden wir einen aus Granitstein gehauenen, opulent mit zweihundert Figuren gestalteten Bilderzyklus auf einem Steinpodest. Die Szenen stellen Christi Leben und Leiden dar, von der Verkündigung bis zur Auferstehung. Zur Abschreckung der Gläubigen wird eine nackte und mit üppigen Brüsten ausgestattete Frau  (das übliche Bild, das "Sünde" verkörpert) von Teufeln in die Hölle gestoßen.
Tagesstrecke: 330 km

7. Tag: Donnerstag, 27. Juni 2012

Locronan - Pointe du Raz - Cornouaille-Küste - Quimper
Unsere Rundfahrt auf der Cornouaille-Halbinsel beginnt im kleinen Marktort Locronon, etwa zwanzig Kilometer nordwestlich von Quimper. Im Bilderbuchstädtchen stört kein einziger Neubau das Ensemble der blumengeschmückten Granithäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Da die elektrischen Leitungen unterirdisch verlaufen, sind ideale Vorausetzungen als Filmkulisse gegeben: Mehr als dreißig Filme wurden hier bereits gedreht
Anschließend machen wir uns auf den Weg zum "Ende der Welt" - Finis Terrae. Das Finistère, ist das westlichste Département Frankreichs und bis zur Entdeckung Amerikas, einer der Punkte, an denen die Welt aufhörte. Hier an der "Pointe du Raz", brandet der Atlantik pausenlos gegen den siebzig Meter hohen Felskamm und frisst steile Schluchten in den Granit. Die Brise des Atlantiks weht uns tüchtig um die Nase und wir können gut verstehen, warum hier nur Ginster, Heide und einige Gräser wachsen. An der Baie des Tréspassés wartet mitten in den Dünen ein Picknick mit Algensalat, Sardinen, Käse und Wein auf die hungrigen Wanderer.
Die etwa einstündige  Rückfahrt nach Quimper eignet sich hervorragend für einen Verdauungsschlaf - wie schön es doch ist, immer einen Chauffeur dabei zu haben! An dieser Stelle an Thomas ein geblöcktes Dankeschön von der gesamten Herde!
Die Stunden bis zum Abendessen nutzen wir für einen Bummel durch Quimper: Zahllose hübsche Fußgängerbrücken über den Fluss Odet verbinden das Stadtviertel unseres Hotels mit dem historischen Zentrum mit seinen schmucken Fachwerk- und Steinhäusern.
Tagesstrecke: 125 km

8. Tag: Freitag, 28. Juni 2012

Concarneau - Kerzerho - Carnac - Golf von Morbihan - Vannes
Nach kurzer  Fahrt erreichen wir die Hafenstadt Concarneau. Wir haben Glück, und sehen die Festung bei Flut, als ob sie  im stattlichen Becken des Fischereihafens schwimmen würde. Eine einzige Brücke gewährt Zugang zu der Hauptstraße der nur 350 Meter langen "Ville Close".
Nun verlassen wir das Finistere, um wieder in Richtung Osten zu fahren. Unser nächstes Ziel ist das Département Morbihan, genauer: Die Umgebung von Carnac, dem "Mekka der Megalith-Kultur". Mit 3000 aufrecht stehenden Steinen treffen wir hier auf eine eindrucksvolle Konzentration von Überbleibseln einer bis heute rätselhaften Zivilisation: Weithin sichtbare Steinkolosse, auch Menhire genannt. Zwischen den Steinreihen von Kerzerho werden viele Fotos gemacht, denn nur hier gibt es noch Hinkelsteine zum Anfassen. Die Steinreihen von Le Menec  sind kilometerlang und nach Größen angeordnet. Gemäß einer Sage sind sie in Stein verwandelte, römische Soldaten.  Nach der kurzen Mittagspause machen wir uns auf den Weg nach Locmariaquer zum Anleger am Golf von Morbihan, wo wir zu einer schönen Bootsfahrt durch den Golf der -laut Sage- 365 Inseln starten. Die Kleinste misst nur wenige Quadratmeter und trägt den Namen "Taschentuch". Heute besteht Bauverbot für alle Inseln, es ist nur erlaubt, bestehende Häuser zu sanieren, die vor allem als Ferienhäuser genutzt werden.
In Vannes erwartet uns ein schöner Hafen und  liebevoll restauriertes Fachwerk hinter alten Festungsmauern.
Tagesstrecke: 195 km

9. Tag: Sonntag, 29. Juni 2012

Angers - Chartres - Raum Paris
Das imposante Schloss der Anjou erhebt sich mit hohen Mauern und siebzehn gewaltigen Turmrümpfen aus weißem Tuffstein und schwarzem Schiefer als mächtige Festung vor der Stadt. Einige Gäste entscheiden sich für einen Stadtbummel, die anderen nehmen den Weg über die ehemalige Zugbrücke und besichtigen das Schloss und den ausgestellten Zyklus der Apokalypse, der den Weltuntergang nach den Visionen des Apostels und Evangelisten Johannes darstellt. Damit die Farben noch für weitere Generationen erhalten bleiben, wird das wertvolle Gobelinwerk in einem völlig abgedunkelten Museumsbau bei speziellem, künstlichem Licht präsentiert und ist mehr als überwältigend! Der Kampf mit den bösen Mächten und Szenarien des Weltuntergangs stehen hier auch symbolisch für die Leiden die der Hundertjährige Krieg den Menschen zugefügt hat.
Chartres und seine weltberühmte Kathedrale empfangen uns als letztes Besuchsziel dieser Reise im Sonnenschein! Schon von weitem erkennen wir die Türme des Westwerks der gotischen Kathedrale, die Musterbeispiel für viele andere Kathedralbauten dieses Baustils wurde. Von der Zerstörungswut der Französischen Revolution blieb die Kathedrale verschont, ebenso von den zahleichen Kriegen im Laufe der Jahrhunderte. Somit ist der Figurenschmuck nahezu vollständig erhalten. Fast zweihundert Fenster mit unzähligen bleiverglasten Scheiben in dem berühmten Blau zaubern aus dem einfallenden Tageslicht die für Chartres berühmte Lichtstimmung.
Tagesstrecke: 515 km

10. Tag: 30. Juni 2012 – Heimreise

Der Kinohit „Willkommen bei den Scht'is" sorgt für gute Laune an Bord, der Bus erreicht via Frankfurt, Erfurt und Chemnitz mehr als pünktlich um 21.30 Uhr den Flughafen Dresden, wo die Reise planmäßig endet.
Tagesstrecke: 1100 km
Viel Freude bei der "Nachlese" unserer schönen Reise
wünscht Ihnen Ihre Birgit Janosch alias BRIGITTE

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Janosch, vielen Dank für den tollen Reisebericht und die Bilder. Die Reise war einfach toll. Wir hatten ja auch mit allem Glück gehabt (tolle Reiseleiterin und Busfahrer, gutes Wetter, nette Reiseteilnehmer usw. usw.) Nochmals vielen Dank für Ihr Engagement.

Regina Fritzsch
18.07.2013

Eine ganz tolle Reise, Frau Janosch hat uns ihre Liebe zu Frankreich in sehr emotionaler und beeindruckender Weise vermittelt. Es war eine große Freude auch mit der sehr interessierten Reisegruppe die Schönheiten der Normandie und der Bretagne zu entdecken, egal ob es die beeindruckenden Kathedralen, die mittelalterlichen Städte, die Naturschönheiten, das Spiel von Ebbe und Flut, das Austernessen waren. Ein Dank auch an unseren umsichtigen Busfahrer Thomas. Ich kann diese Reise nur empfehlen.

A. Sehnert
21.07.2013