Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

19.06. – 28.06.2015, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Sie interessieren sich für Kunst, Kultur, Geschichte und regionale Besonderheiten, dann besuchen Sie den Nordwesten Frankreichs. Entdecken Sie große und kleine Wunder von der Auster aus Cancale bis zum Golf von Morbihan.
Ein Reisebericht von
Katrin Kerpa

Erkundungen  auf der Anreise in die Normandie: Metz und Verdun


Reisegäste aus Brandenburg bis NRW, aus Berlin und Potsdam bis nach Pforzheim möchten gemeinsam den Nordwesten Frankreichs erleben. Vorfreude auf bereits Bekanntes wie den Mont St. Michel oder Neugier auf die erste Auster in Cancale sind bestimmend für die Reisemotive.
Bis es soweit ist, sind einige Kilometer Autobahn und Landstraße zu überwinden. Ein Spaziergang durch Metz, der sehnsüchtige Blick in die gut gefüllten Verkaufsstände der Markthalle und natürlich einige Minuten stillen Gedenkens in der gotischen Kathedrale St. Etienne schaffen erste Höhepunkte.
Eine emotional bewegende  Führung auf den Spuren der historischen Gefechtslinien um Verdun bringen die Frage nach den Werten des Lebens in einen ungewollt aktuellen Kontext. Beeindruckt, etwas erschöpft und auf alle Fälle mit einem klaren Blick auf die Ereignisse aus den Weltkriegen setzen wir unsere Fahrt fort.

Rouen, Etretat, Le Havre – Spiegelbilder für die Haute Normandie


Orte wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen allen Reisegästen an den ersten Tagen. Rouen, die historische Hauptstadt der Normandie gelegen, an der Seine, bietet alles was sich der Tourist wünscht: eine ehrwürdige Kathedrale Notre Dame, historische Plätze die von der Geschichte des mutigen Mädchens Jeanne D'Arc berichten, beschauliche Fachwerkviertel mit Cafes und kleinen Geschäften. Bei einem sehr interessant gestalteten Stadtspaziergang wünschen viele Gäste, die Zeit anzuhalten um hier in Rouen länger verweilen zu können.
Am Nachmittag des selben Tages dürfen wir bei blauem Himmel, leichtem Wind und kraftvoller Sonne Etretat erleben. Das Kontrastprogramm zeigt welche Wunder die Natur  bewirken kann:
Die Alabaster Küste lädt ihre Besucher zu Spaziergängen ein. Nachdem der erste steile Anstieg auf ehemaligen Zöllnerpfaden bezwungen ist, wird die 40 m hohe Felsnadel im tiefblauen Meer zum beliebten Fotomotiv. Auf dem Weg zum Bus lässt man sich gern zu einem "crepes caramel" verführen oder findet erste Andenken in der hübschen Markthalle. Wer gerne schmökert besucht noch kurz das Haus  und den Garten von Maurice Leblanc, der seinen literarischen Helden Arsene Lupin hier zum Leben erweckte.
Nur vierzig Minuten später ein weiteres Gesicht der Normandie: Le Havre. Im Krieg völlig zerstört, in den fünfziger Jahren nach völlig neuen Konzepten neu geschaffen, steht man in Le Havre in einer Stadt, die sich zum Unesco Weltkulturerbe zählen darf. Die Häfen prägen das Gesicht dieser eigenwilligen Metropole.

Honfleur, Pays d'Auge und Arromanches


Das aus dem 17. Jahrhunder stammende Alte Dock und die Kirche Ste Catherine aus dem 15. Jahrhundert, welche ganz aus Holz ist und über einen seperaten Glockenturm verfügt sind schon zwei gute Gründe für einen Besuch in Honfleur. Als Perle der Normandie wird dieser beschauliche Hafen vor allem bei Künstlern und Feingeistern zum beliebten Domizil. Wie nicht anders zu erwarten war, vertrieb der Seewind den noch über der Pont de Normandie so wütenden Regen und gestattete einen wundervollen Spaziergang durch dieses Kleinod.
Was wäre eine Reise durch die Normandie ohne ein Calvados Tasting? In dem Hinterland, dem Pays d'Auge laden Calvadosbrennerein zum Stopp und kennenlernen ein. Ein Calvados oder doch lieber der Pommeau - nach der Verkostung durften einige Flaschen gut verpackt  eine Reise nach Deutschland antreten.
Weiter ging die Fahrt an die Atlantikküste. Am 6. Juni 1944 starteten die Alliierten Ihren Angriff in Arromanches. Ein emotionaler Kurzfilm  in einem 360 Grad Kino an authentischer Stelle  beeindruckte alle Reisegäste und ließ den nochmals aufkommenden starken Regen schnell vergessen.

St. Malo – Ausgang für Besuche in der Basse Normandie und der Bretagne


Ein Hotel direkt am Meer, nur ein Katzensprung in die historische Altstadt und nur zwei Minuten zum Meer - ein Angebot das jeder Reisende in St. Malo gern annahm. Wie  eine Zugabe wirkten die leuchtenden Sonnenuntergänge, welche wir erleben durften.

Mont St. Michel und  Cancale


Mit Hilfe von Annemarie Wagner aus unserer Reisegruppe starteten wir den Rundgang durch eines der bedeutenden Kulturgüter Frankreichs, den Mont St. Michel,  bevor alle Touristen ausgeschlafen hatten. Das Gefühl, diesen märchenhaften Ort erwachen zu sehen und später, auf dem Nachhauseweg, den in Massen anreisenden Besuchern gut gelaunt entgegen zu gehen ist unbeschreiblich. Das Kloster, welches im 8. Jahrhundert zu ehren des Heiligen Michael gegründet wurde, gewährte reichhaltige Einblicke in die Geschichten seiner Bewohner und vielfältige Ausblicke für Fotografen.
Cancale, die heimliche Hauptstadt der Austernfischerei ist eine Pilgerstätte für alle Liebhaber von Meeresfrüchten. Bei einer Verkostung von phantastisch frischen Austern und einem anschließenden Glas Muscadet von der Loire erahnte man, was französische Lebensart bedeuten kann.

Ploumanach'h – spazieren auf den Sentiers des Douaniers


Von Ploumanach'h führen verschiedene historische Pfade entlang der bretonischen Küste. Im Stadtpark, dem Naturschutzgebiet von Ploumanach'h werden die sagenhaften Gesteinsformationen geschützt. Man kann sich nicht satt sehen an der Harmonie von Fels und Meer und  an den grandiosen Formen der gigantischen Steine.  Ein Glück, dass man  später bei einem Kaffee dieses Erlebnis nochmals im Geiste nachvollziehen kann.

Quimper und Concarneau – auf den Spuren von Kommissar Dupin


Einige Gäste bereiteten Ihren Aufenthalt in der Bretagne schon viele Wochen vor der eigentlichen Urlaubszeit vor. Bei der Lektüre der spannenden Fälle des Kommissars Dupin, welcher nur allzugern seinen starken Kaffee im "Admirals" direkt gegenüber der alten Stadtmauer in Concarneau trank. Genau dort wo auch der Busparkplatz ist und unser Rundgang begann und schließlich auf dem belebten Marktplatz endete.
Auch unser Hotel war in Quimper, gegenüber der Polizeiwache. Wer erinnert sich nicht an die gefürchteten Anrufe des Präfekten aus Quimper. Sicher ist Jean -Luc Bannalec, Erfinder dieser in der Bretange angesiedelten  Geschichten, genauso begeistert von der Landschaft, den Menschen und der Kultur, wie wir Reisenden.

Guimilliau –  ein beachtenwerter umwehrter Kirchhof


In der Zeit vom 15. bis ins 18. Jahrhunder entstanden in der Bretagne und besonders in dem Gebiet um Guimilliau in vielen kleinen Dörfern umwehrte Kirchhöfe - enclos paroiiiaux. Angetrieben vom Eifer den schönsten Kirchhof sein Eigen zu nennen, setzten die Dorfgemeinden Geld und beste Handwerker ein. So entstanden Kalvarienberge: Kreuze mit Skulpturen auf Steinen, welche biblische Geschichten erzählen. Auch ein Triumphbogen war wichtig. Er gewährte den Zutritt zu dem geweihten Boden im umfriedeten Kirchhof. Der Friedhof und die Kirche gehörten selbstverständlich auch dazu. Schliesslich wollten die Dörfler hier Ihren letzten Ruheplatz finden.
Eine beeindruckende Konzeption, die noch heute von großer persönlicher Bedeutung ist für die Bewohner der dazugehörigen Dörfer.

Locronan und Pointe du Raz


Am Morgen in Locronan anreisen, die Tür zur Pfarrkirche mit der Chapelle du Penity öffnen,
gemessenen Schrittes Richtung Altar laufen und staunen über die schlichte Schönheit der Kirche. So kann ein entspannter Urlaubstag beginnen. Anschließend laden eine Vielzahl hochwertiger Kunsthandwerker zum Schauen und Kaufen ein. Die liebevoll erhaltenen und mit Blumenschmuck gestalteten Granithäuser versetzen uns in eine Welt des Friedens. Gern möchte man noch lange bei einem Glas Wasser oder Wein in einem Bistro verweilen, doch es erwarten alle Ausflügler noch weitere Impressionen.
Pointe du Raz - eine  "Grand Site de France"- eine Bezeichnung die das Gebiet um Baie des Trepasses bis hin zu Pointe du Raz sicher verdient. Das Westende des französischen Festlands zeichnet sich durch schroffe und felsige Klippen aus. Über einen bequemen Rundwanderweg oder mit einem Shuttel wird jeder entsprechend seinen Wünschen den spektakulären Aussichtspunkt erreichen. Die  ruhige Bucht, ein möglicher Standort der sagenumworbenen Stadt Y's, war der perfekte Platz für ein Gruppenfoto.

Carnac und der Golf von Morbihan


Mehr als 3000 Menhire sind allein im Gebiet um Carnac bekannt. Damit sind die Megalithdenkmäler von Carnac ein spektakuläres Zentrum der jungsteinzeitlichen Kultur.
Mit Fotos von den Anordnungen der Menhire im Gepäck reisen wir weiter.
Eine Schifffahrt auf dem Golf von Morbihan dient der Entspannung. Die Vielzahl der Inseln die wir tangieren, lässt auf Grund der Entfernung nur die wissenschaftlich interessanten Gesteinsformationen erahnen. Ein ganz in der Nähe unseres Schiffes umgestürzter Katamarn sorgt dann schon für mehr Aufmerksamkeit. Der minimalistische Port von Locmariaquer - Dorf der heiligen Maria - erfordert einen Spaziergang zum Bus.


Abschied aus der Bretagne: Vannes, Anger und Chartres


Vannes ist leider bereits unser letzter Übernachtungsort in der Bretagne. Teile einer Festungsmauer und  spätmittelalterliche  Fachwerkhäuser und Steinhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert verleihen der Stadt Ihren Charme. In der Nähe der alten Markthalle findet man die Cathedrale St. Pierre. Ein Stadtspaziergang lohnt sich auf alle Fälle.
Der vorletzte Tag unserer schönen Reise führt uns zuerst nach Angers. Die bekannte Universitätsstadt, gelegen am Maine, kurz vor deren Mündung in die Loire, zeichnet sich heute mit malerischen Parks, Boulevards und alten engen Gassen aus. Auf einem Felsvorsprung entstand bereits im 13.Jahrhundert die Ursprünge des heutigen Chateau Angers. Nicht nur die wehrhafte Anlage mit Ihrem kunstvollen Garten macht das Schloss zu einem Besuchermagneten.
Vor allem derWandteppichzyklus der Apokalypse bleibt jedem Betrachter in Erinnerung. Ein Meisterwerk der Webkunst des frühen Mittelalters, das erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt und restauriert wurde.
Am Nachmittag erreichen wir Chartres. Bei sommerlichen Temperaturen statten wir nur zu gern der Kathedrale  "Notre Dames" einen Besuch ab. Auch wenn vor allem das Gemäuer zum Staunen verspflichtet, da die Innenräume derzeit umfassend rekonstruiert werden, "offenbarte sich uns in Chartres der Geist des Mittelalters". Anschließend blieb genügend Zeit die malerische  Stadt auf eigene Faust zu entdecken.
Ein Hotel im Norden von Paris lud zu einer letzten Übernachtung vor unserer Heimreise ein. Nach dem Abendmenü nutzten einige Gäste den Außenpool für eine Erfrischung. Mit vielen neuen oder aufgefrischten Eindrücken aus der Normandie und Bretagne  traten alle Gäste die Heimreise an. Ein großes Dankeschön gilt unserem Chauffeur Frieder Holfert, der uns fast 4000 km entspannt durch Frankreich und Deutschland fuhr.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrte Damen und Herrn, werte Frau Kerpa.
Wir sind das erste Mal mit Eberhardt-Reisen unterwegs gewesen. Wir waren von dieser Reise und dem Service durch Reiseleitung und dem fahrerischen Können sehr begeistert. Wir möchten uns dafür herzlichst bedanken. Wir erlebten auch erstmalig einen Reisebericht und zahlreiche Bilder aus dem Internet herunterladen zu können. Behalten Sie bitte diesen hervorragenden Service bei. Wir werden mit Sicherheit mit Ihnen in Verbindung bleiben und Sie auch in unserem Bekanntenkreis weiter empfehlen.
Nun noch 3 Hinweise und auch Empfehlungen von uns:
1. Das Abendessen am 2. Tag in Rouen mit 21.00 Uhr war zu spät, vielleicht auch die Entfernung zu groß.
2. Die Bootsfahrt auf dem Golf von Morbihan ist mit 3 Std. zu lang gewesen, da es auch keine gastronomische Versorgung an Bord gab.
3. Uns persönlich hat ein richtiges französisches Abendessen gefehlt, weil wir schon mehrmals in Frankreich waren und die köstliche Küche schätzen.

Viele Grüße und nochmals herzlichen Dank an Frau Katrin Kerpa und unserem Chauffeur Frieder Holfert von Anneliese und Roland Pretzsch

Pretzsch, Anneliese und Roland
20.07.2015