Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

05.06. – 15.06.2014, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


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Auf unserer 11-tägigen Reise durch den Norden von Frankreich erlebten wir auf abwechslungsreiche Art und Weise die Gärten der Normandie, fuhren entlang der herrlichen Küstenlandschaften sowie durch kleine malerische französische Städtchen ...
Ein Reisebericht von
Isabel Schirmer

Donnerstag, 05.06.2014: Anreise nach Reims

Am frühen Samstagmorgen startet unsere 11-tägige Reise ins Nachbarland Frankreich. An den Zustiegen Dresden Flughafen, Chemnitz, Meerane, Teufelstal und Jena werden alle Gäste von Waldemar, dem Anfahrer, aufgesammelt. Als kleinen Bonus gibt es sogar eine kleine Besichtigung des schönen Städtchen Crimmitschau. In Neudietendorf übernimmt Jan das Steuer, der uns auf dieser Rundreise sicher zu allen Gärten, Schlössern und anderen Zielen bringen wird. Weitere Stopps folgen am frühen Nachmittag in Kirchheim und am Rasthof Goldene Bremm. Nun sind wir vollzählig und der französischen Grenze ganz nah. Wir lauschen der „Marseillaise" als wir wenige Augenblicke später in die Grande Nation fahren. Es ist eine lange Fahrt, die wir mit regelmäßigen Kaffee- und Würstchen- sowie „Wundertüten"-pausen verkürzen. Ein kleiner französischer Sprachkurs stimmt uns auf die nächsten Tage ein. Am Abend treffen wir nach ca. 900 Kilometern an unserem ersten Etappenziel ein: Reims, die Hauptstadt der Champagne, erwartet uns. Zum Abendessen gibt es unter anderem als Nachtisch die für Reims bekannten „Biscuits roses". Schon zu Zeiten von Louis XV wurde dieses rosafarbene Gebäck in Champagne eingetaucht. Wir genießen es mit französischer Mousse au Chocolat. Vorzüglich!

Freitag, 06.06.2014: Reims – Viels–Maisons – Maffliers

Mit neuer Energie und gut gestärkt vom für französische Verhältnisse reichhaltigen Frühstück beginnen wir unsere Rundreise mit einer Stadtführung durch die Altstadt von Reims. Jan setzt uns in der Nähe der Kathedrale ab, wo wir an der Touristinformation bereits von unseren zwei örtlichen Gästeführerinnen Sonia und Ursula erwartet werden. Vorbei am Place Royal mit einer Statue von Ludwig XV. zum Platz Cryptoportique du Forum, zum Forumsplatz mit ... und zurück vorbei am aus dem 17. Jahrhundert stammende symmetrisch erbaute Rathaus ist der eigentliche Höhepunkt an diesem Morgen die Kathedrale Nôtre Dame von Reims, die als eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen überhaupt und eine der schönsten klassischen gotischen Kathedralen Frankreichs gilt.
Hinter der Kathedrale wartet nach dem Rundgang bereits unser Chauffeur Jan, um uns anschließend zur nur wenige Minuten entfernten Champagnerkellerei Cave Pommery zu bringen. Hier erfahren wir viel Interessantes über die Herstellung, die Lagerung und den Verkauf dieses nie aus der Mode gekommenen Luxusgesöff, welches nur hier in der Region Champagne nach strengen Regeln seinen Namen erhalten darf. Über 100 Stufen geht es hinab in die Tiefen der Kellerei. Es lagern hier über 140 Jahre alte Champagnerflaschen. Ein unschätzbarer Wert. Zurück im Tageslicht folgt der Führung eine Verkostung des edlen Tropfens.
Frohen Mutes geht unsere Fahrt weiter vorbei am ältesten Monument der Stadt, dem Marstor, über die A4 nach Château-Thierry, dem Geburtsort vom berühmten Fabeldichter Jean de la Fontaine. Unsere Mittagspause verbringen wir in diesem kleinen mittlerweile friedlichen Örtchen am Marne-Ufer, wo sich ein kleiner Spaziergang im Sonnenschein anbietet. Wer heute sein „5-Gang-Menu" nicht schafft, teilt mit der Entenfamilie, die sich am Ufer tummelt. Nach der kurzen Pause setzen wir unsere Fahrt fort. Unser Ziel ist unser erster Garten auf dieser Reise. Im kleinen Örtchen Viels-Maisons erwartet uns Madame Laducette am stattlichen Herrenhaus, welches von einer herrlichen Gartenanlage umgeben ist. Wir spazieren durch mehrere Themengärten, wie den Englischen Garten, den Pfarrergarten und den Garten der 23 Enkel. Interessant ist auch die analemmatische Sonnenuhr, die seit 1997 existiert und nur um wenige Minuten abweichend funktioniert. Gleich neben dem Garten befindet sich die malerische kleine romanische Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt.
Nach diesen ersten Garten-Impressionen fahren wir weiter zu unserem zweiten Etappenziel. Diese Nacht residieren wir im Schloss von Maffliers, in dem auch schon der Schriftsteller Balzac wohnte. Die Anfahrt stellt unseren Jan bereits auf die erste Probe, die er jedoch bravurös meistert. In diesem Schloss wohnte um 1829 sogar der französische Schriftsteller Honoré de Balzac.

Samstag, 07.06.2014: Maffliers – Chantilly – Giverny – Rouen

Unser erstes Ziel an diesem Morgen ist das Märchenschloss Chantilly, welches im Laufe der Jahrhunderte von zahlreichen Herzögen und Heeresführern kontinuierlich verändert wurde. So entstand aus der einst mittelalterlichen Burg ein Renaissance-Schloss und schließlich eine prunkvolle barocke Anlage. Nach der Schlossbesichtigung beginnt es zu regnen, sodass der Rundgang im Park nur bedingt genossen werden kann. Doch was wäre unsere Reise ohne Regentropfen. In der Normandie gehört das wechselhafte Wetter zur Tagesordnung, man kann an einem Tag jedes Wetter erleben, wie ein Sprichwort sagt. Und so lacht die Sonne bereits wieder als wir Richtung Giverny durch das Seine-Tal fahren. Giverny ist bekannt geworden durch den Impressionisten Claude Monet und seine Gärten, die wir an diesem Nachmittag besuchen. Nach nur kurzer Wartezeit für unsere Gruppe, trotz der vielen Besucher, beginnen wir unseren Rundgang durch den Wassergarten, der durch eine kleine Unterführung erreichbar ist. Hier finden wir den in zahlreichen Werken dargestellte Seerosenteich mit der japanischen Brücke. Kompletter Gegensatz zu den vielen verschiedenen Grüntönen ist der Blumengarten auf der anderen Straßenseite, der wie ein bunter Farbkasten wirkt. Im Wohnhaus von Monet führt uns ein kleiner Rundgang unter anderem durch den Salon, das Wohn- und Arbeitszimmer, das Schlafzimmer und die Küche.
Weiter geht es durch das Seine-Tal nach Rouen. Unser Weg dahin führt uns durch das malerisch an der Seine gelegene Les Andelys mit seiner auf einem Felsvorsprung thronenden Ruine des Château Gaillard. Nach einer längeren steilen Anfahrt werden wir mit einer herrlichen Aussicht auf das Château Gaillard und über den Ort belohnt. Nur allzu gut verstehen wir an dieser Stelle die strategisch günstige Lage, an der Richard Löwenherz seine Burg zur Verteidigung gegen Feinde errichtete.
Mit vielen Eindrücken setzen wir unsere Fahrt fort und erreichen am Abend einen Vorort von Rouen, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen.

Pfingstsonntag, 08.06.2014: Rouen – Saint–Martin–de–Boscherville – Rouen

Bevor wir am heutigen Tag die Hauptstadt der Normandie kennenlernen, machen wir einen Abstecher ins nur wenige Kilometer entfernte Saint-Martin-de-Boscherville. Heute ist Mittelalterfest in Boscherville. Und während die Vorbereitungen laufen, sehen wir uns in der Benediktinerabtei sowie dem dazugehörigen Klostergarten um. Zwei örtliche Gästeführer erklären uns sehr lebendig die Geschichte der restaurierten Anlage und wie sie heute noch genutzt wird. Zur Mittagspause sind wir zurück in Rouen. Die Stadt bietet verschiedene Möglichkeiten, sich vor unserem geplanten Stadtrundgang zu stärken. Dieser führt uns im Anschluss zur imposanten Kathedrale Nôtre Dame, die alle gotischen Stil-Epochen auf ihrer Fassade vereinigt, vorbei an den prachtvollen Fachwerkhäusern, durch enge Pflasterstraßen, zu der Kirche Saint Maclou, dann entlang der Hauptstraße Rue d'Horloge zum geschichtsträchtigen alten Marktplatz wo im Jahre 1431 die Jungfrau von Orleans wegen Ketzerei verbrannt wurde. Ein Kreuz und Denkmal neben der Kirche „Jeanne d'Arc" erinnern an den grauenvollen Schauplatz. Es ist bereits früher Abend als unsere interessante Tour endet. Nun besteht die Möglichkeit mehr Zeit in der Altstadt zu verbringen oder den Tag im Stadtpark ausklingen zu lassen. Fast alle entscheiden sich für den Stadtpark und erleben eine sehr familienfreundliche Parkanlage, die für alle etwas zu bieten hat. Sogar eine Kugel Eis. Anschließend geht es zurück zum Hotel vom Vorabend, wo bereits das Abendessen auf uns wartet.

Pfingstmontag, 09.06.2014: Rouen – Fécamp – Étrétat – Le Havre

Unser Ziel an diesem Pfingstmontag ist die Kunst- und Geschichtsstadt Fécamp, circa eine Stunde von Rouen entfernt. Bekannt ist Fécamp vor allem für den Benediktinerlikör, dessen Geheimrezept aus 27 verschiedenen Kräutern und Gewürzen hier zu Hause ist. Während der Führung durch den Benediktinerpalast, der dem Likör zu Ehren 1888 erbaut wurde, erfahren wir mehr über die hundertfünfzigjährige Geschichte sowie Herstellung.
Nachdem wir auch die Destillerie besichtigen dürfen, fehlt nur noch die Kostprobe. Und die gibt es am Ende des Rundgangs. Es schmeckt und ist auch noch gesund. Die richtigen Argumente, um mit der ein oder anderen Flasche zurück zum Bus zu bummeln. Beschwingt und dem kurzen Regenschauer zum Trotz fahren wir ins nur wenige Kilometer entfernte Étrétat, wo wieder die Sonne scheint. Dieser Ort ist mit seinen markanten Kreidefelsen Motiv vieler Postkarten in der Normandie. Gemeinsam spazieren wir vom Busparkplatz zur Strandpromenade, von wo aus wir einen tollen Blick auf die „Falaise d'Aval" mit der Felsnadel zu unserer Linken sowie auf die „Falaise d'Amont" mit der Kapelle „Nôtre Dame de la Garde" auf der rechten Seite haben. Eine kleine sportliche Wanderung zu mindestens einer der beiden Felsen ist ein Muss und belohnt mit einer herrlichen Aussicht über die Wunder von Mutter Natur. Doch die Zeit wird in diesem beschaulichen Städtchen von einigen auch anders genutzt. Viele kleine Restaurants entlang der Hautstraße locken mit frischen Muscheln und anderen Meeresfrüchten. Pünktlich zu unserer Abfahrt aus Étrétat setzt der Regen wieder ein. „Gut abgepasst", denken wir im ersten Moment, doch der Regen hält an, wodurch unser nächster Programmpunkt regelrecht ins Wasser fällt. Den Besuch in den hängenden Gärten in der Nähe von Le Havre beginnen wir deshalb in den Gewächshäusern, in der Hoffnung, dass der Regen noch aufhört. Und tatsächlich nach circa einer halben Stunde strahlt die Sonne als wäre nichts gewesen. Das Wetter der Normandie überrascht doch immer wieder auf's Neue.
Unser Hotel für diese Nacht liegt im Zentrum der Stadt Le Havre, dem „Tor zum Ozean". Wir werden mit einen kleinen Glas Cidre begrüßt. Die recht frühe Ankunftszeit wird von einigen Gästen für einen kleinen Spaziergang vor dem Abendessen genutzt. Das Stadtbild ist geprägt von einer Stahlbetonweise, die Ergebnis des Wiederaufbaus nach 1944 ist. Ganz in der Nähe vom Hotel befindet sich unter anderem die Kirche Saint-Joseph, die mit ihrem 110 Meter hohen Turm Symbol des Wiederaufbaus der Stadt ist.

Dienstag, 10.06.2014: Le Havre – Honfleur – Deauville – Le Breuil–en–Auge – Cambremer – Caen

Nachdem die Koffer wieder im Bus verstaut sind, setzen wir unsere Reise entlang der Küste Richtung Westen fort. Von Le Havre aus führt unser Weg nach Honfleur über die eindrucksvolle „Pont de Normandie". Die Brücke ist mit ihren 856 Metern Hauptspannweite die größte Schrägseilbrücke Europas und war es lange Zeit weltweit. Nur wenige Minuten später befinden wir uns im Zentrum des hübschen kleinen Hafenstädtchens Honfleur einem der 177 Gemeinden, die den Titel „Ville Fleurie" trägt. Besonders schön ist das alte Hafenbecken mit den vielen kleinen Segelschiffen, das von zahlreichen Restaurants und Cafés gesäumt wird. Wir spazieren durch die schmalen Fachwerk-Gassen bis zur zweischiffigen Holzkirche St. Cathérine und lassen das maritime Flair auf uns wirken.
Anschließend geht die Fahrt weiter nach Deauville, der Stadt der Schönen und Reichen. Wir halten die Augen offen, doch sehen, bzw. erkennen, niemanden Berühmtes. Auch hier finden wir eine Ansicht, die auf vielen Postkarten zu finden ist - der lange Sandstrand mit seinen farbenfrohen Sonnenschirmen. Der Sonnenschein lädt zum Baden ein, jedoch ist das Wasser noch ziemlich kalt.
Unser nächster Stopp an diesem Tag ist die Calvados-Brennerei „Cave Château de Breuil". Neben Camembert und Cidre gehört der Calvados zu den drei „C" der Normandie. Wie er hergestellt wird, erfahren wir bei einem Rundgang über das schön angelegte Anwesen. Wir beenden die Besichtigung mit einer Verkostung von Calvados und Pommeau, einem Aperitif oder auch Digestif aus Apfelsaft und jungem Calvados.
Unser letzter Programmpunkt an diesem Tag ist der Garten „Jardins des Pays d'Auge" im kleinen Dorf Cambremer. Hier hat die Familie Noppe eine malerische Idylle mit vielfältigem Pflanzenreichtum geschaffen, ergänzt von kleinen malerischen Fachwerkhäuser, Rosen- und Wassergärten sowie einer Sammlung damalig benutzter Gerätschaften.
Ein schöner Tagesausklang bevor wir zum Hotel nach Caen fahren.

Mittwoch, 11.06.2014: Caen – Bayeux – Cherbourg

Caen ist eine geschichtsträchtige Stadt, dessen Name bereits auf einen Schauplatz heftiger Kämpfe hindeutet. Die zwei örtlichen Stadtführer Pierre und Patricia holen uns vom Hotel ab, um uns ihre Stadt auf einer Rundfahrt näher zu bringen. Vorbei geht's an der Burg Chateau Ducal und am Nonnenkloster, der Abbaye-aux-Dames, die als wunderbares Beispiel romanische Sakralarchitektur gilt. Eine ausführliche Besichtigung erhalten wir im Mönchskloster, der Abbaye-aux-Hommes, welches Wilhelm der Eroberer erbauen ließ. Nachdem wir Caen kennen gelernt haben, fahren wir zum Stadtpark. Gleich neben dem Museum „Le Memorial" befindet sich der herrlich angelegte „Parc Floral de la Colline aux Oiseaux". Der in einer Art Arena angelegte Rosengarten beeindruckt besonders. Zum Mittag und einer kleinen Würstelpause treffen wir uns wieder am Bus. Die Fahrt nach Cherbourg liegt vor uns. Auf dem Weg in die am Ärmelkanal liegende Stadt, legen wir einen zusätzlichen kurzen Stopp in Bayeux ein. Die Kathedrale bildet den Mittelpunkt des fast komplett erhaltenen mittelalterlichen Städtchens. Bayeuxs größter Anziehungspunkt ist vor allem der Wandteppich, eine Stickarbeit auf mehr als 68 Metern Länge, die die Eroberung von England durch William den Eroberer darstellt. Obwohl der Besucherandrang immer sehr groß ist, schaffen es einige Gäste sich dieses Meisterwerk der Kunst anzuschauen. Mit weiteren schönen Eindrücken setzen wir unsere Fahrt nach Cherbourg fort. Am Hafen Cité de la Mer bietet sich die Möglichkeit einer einstündigen Hafenrundfahrt, an der bei diesem herrlichen Wetter ein Großteil der Gäste teilnimmt. Am Abend checken wir in einem Hotel im Vorort von Cherbourg ein.

Donnerstag, 12.06.2014: Cherbourg – Vauville – Coutances – Mont St. Michel

Von Cherbourg geht es weiter zur Westküste nach Vauville. Hier herrscht ein besonders mildes Klima durch den Golfstrom, wodurch uns im Garten am Schloss des kleinen Ortes ein komplett anderer Pflanzen- und Blumenbestand dargeboten wird. Die Besitzerin erzählt ein paar einleitende Worte zur Entwicklung des Gartens bevor wir das Terrain für uns entdecken. Eine Schulklasse ist auch gerade zu Besuch, um die hier wachsenden Pflanzen kennen zu lernen. Nach der Besichtigung lässt uns die Besitzerin noch einen Blick in den Hof des Schlosses werfen. Am Nachmittag ist Coutances unser Ziel. Auch in dieser Kleinstadt auf der Halbinsel Cotentin lädt uns ein Stadtpark zum Bummeln und Verweilen ein. Da in der aus dem 11 Jahrhundert stammende Kathedrale Nôtre Dame eine Beerdigung stattfindet, bleibt uns ein Blick in dieses faszinierende gotische Gotteshaus verwehrt. Und noch ein weiterer Garten erwartet uns an diesem Nachmittag, der Garten und Zoo von Champrépus. Wir sind fast die einzigen im Park und können uns die ohne Menschengedränge die Tiere sowie die abwechslungsreich gestalteten exotischen Gehege anschauen.
Am frühen Abend steht ein weiterer Höhepunkt auf unserem Reiseprogramm. Wir nähern uns dem Mont Saint Michel, der mit seiner 1300-jährigen Geschichte als der "magische Glaubensberg des Abendlandes" gilt. Während unserer Anfahrt aus Osten kommend taucht er durch die sehr flache Landschaft bereits viele Kilometer entfernt am Horizont auf und weißt uns immer wieder den Weg. Unser Chauffeur Jan fährt uns bis zu unserem hinter der Schranke gelegenen Hotel. Ein optimaler Ausgangspunkt für die Erkundung des auch als „Wunder des Abendlandes" bezeichnete Berg. Nach dem Abendessen lässt der ein oder andere es sich nicht nehmen, den Mont St. Michel bei Sonnenuntergang zu erleben. Ein schönes Spektakel und sehr romantisch.

Freitag, 13.06.2014: Mont St. Michel – Chartres

Morgenstund hat Gold im Mund! Und so stehen wir bereits 8.30 Uhr an der Haltestelle gegenüber vom Hotel, von wo aus uns der Shuttle-Bus direkt zum Fuße des Heiligen Berges bringt. Dass dieses uralte Pilgerziel nach dem Eiffelturm die meistbesuchte Touristenattraktion von Frankreich ist, merken wir zu dieser frühen Stunde noch nicht. Wir genießen die Ruhe in den schmalen sich den Berg hinaufwindenden Gassen, wo sich die Restaurants, Cafés und Souvenirläden auf den täglichen Ansturm vorbereiten. Wir steigen bis zum hoch oben gelegenen Eingang der Abtei, wo die Pforten gerade erst geöffnet werden. Nach wenigen Minuten erhalten wir unsere Eintrittskarten und Audioguides. Nun kann jeder nach eigenem Ermessen und Interesse sich alle wichtigen Informationen anhören, während wir durch den unter staatlichem Denkmalschutz stehenden Komplex gehen.
Nach diesem beeindruckenden Besuch fahren wir von nun an wieder in Richtung Osten. Unsere Fahrt führt uns Richtung Chartres. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher zum etwas versteckten Garten Francois, wo wir nach einer gemütlichen Besichtigung, einen kleinen Aperitif in Form von selbst gemachtem Cidre, Apfelsaft und Brioche bekommen.
Und so erreichen wir am Abend Chartres. Was in dieser Stadt beeindruckt, ist selbstverständlich die imposante Kathedrale Nôtre-Dame, die durch ihre Türme bereits aus kilometerweiter Entfernung sichtbar ist. Unser Hotel befindet sich nur ein paar Gehminuten entfernt. Wer nach dem Abendessen noch Kraft und Muße hat, spaziert nach Sonnenuntergang durch die aufwendig beleuchtete Innenstadt. Zu dieser Zeit findet, wie in vielen Städten Frankreichs, ein Lichtspektakel statt, bei dem viele Gebäude und Plätze mit Licht und Musik in Szene gesetzt werden. Ein herrlicher Anblick!

Samstag, 14.06.2014: Chartres – Fontainebleau – Vaux–Le–Vicomte – Coucouronnes

Wir beginnen an diesem Morgen mit einem kleinen Stadtspaziergang durch Chartres. Wir besichtigen zuerst die Kathedrale, die wohl die vollständigste, beispielhafteste und am besten erhaltene gotische Kathedrale ist. Mit ihren außergewöhnlichen und farbenprächtigen Fenstern und den mehr als 3500 Statuen spiegelt sie die Kunst des 12. und 13. Jahrhunderts wieder. Hinter der Kathedrale bietet sich ein schöner Blick über das Umland. In der Fußgängerzone herrscht reges Treiben auf dem Gemüse- und Blumenmarkt.
Noch vor dem Mittagessen fahren wir weiter in die Kaiserstadt Fontainebleau, in der 34 Herrscher im gleichnamigen Königsschloss residierten. Die Besichtigung des Schlosses erfolgt hier sehr modern, mit sogenannten Visioguides, den Nachfolgern der Audioguides. Wir erkunden die Ausstellung um Napoleon III. sowie die großen Appartements mit den Gemächern von Marie-Anoinette, der Wohnung des Papstes, uvm. Nachdem wir auch den 115 Hektar großen Schlosspark mit französischen und englischen Gärten gesehen haben, geht's zurück zum Bus, der uns zu unserem letzten offiziellen Teil der Reise bringt. In der Nähe von Paris befindet sich das Schloss Vaux-Le-Vicomte. Es wurde vom französischem Finanzminister Fouquet zu Zeiten des Sonnenkönigs erbaut. Verärgert durch die Einzigartigkeit, den Prunk und Reichtum veranlasste er einen noch größeren Bau und ließ das kleine Jagdschloss von Versailles aus- und umbauen. Neben den Innenräumen und dem Schlosspark besuchen wir zum Schluss auch das Kutschenmuseum.
Diese Nacht verbringen wir in Coucouronnes, ein kleiner Ort, der sich bereits auf dem Weg Richtung Heimat befindet.

Sonntag, 15.06.2014: Heimreise

Morgens um 8 Uhr stehen alle bereit zum Koffer laden, diesmal sortiert nach Ausstiegen, denn wir treten die Heimreise an. Um die erlebten Tage im Norden Frankreichs noch einmal in Erinnerung zu bringen, gibt es während unserer ersten Pause und begleitet von Sonnenschein ein kleines Picknick mit französischem Compté, Camembert und Saucisson sowie Oliven und einem Schluck Rotwein. Und während wir in Gedanken die Reise Frevue passieren lassen fahren wir auf der A6 Richtung Heimat. Und vielleicht hat der ein oder andere bereits jetzt Lust auf eine neue Reise durch die Grande Nation ... À bientôt!

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