Reisebericht: Rundreise Südfrankreich – Provence und Cote d`Azur

15.08. – 26.08.2013, 12 Tage Rundreise im sonnigen Süden von Frankreich mit Nizza – Cannes – Esterel–Küste – Grand Canyon du Verdon – Monaco – St. Tropez – Arles – Cassis – Marseille – Camargue – Luberon–Gebirge – Abtei Sénanque – Avignon


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Das Wetter meinte es gut mit uns - von den Temperaturen her fast schon zu gut. Die Mittelmeerküste Frankreichs und die Provence warteten auf uns und wurden von uns prompt erobert. Reste der antiken römischen Welt,tiefe Einblicke in das Mittelalter wie in die Architektur des 20. Jahrhunderts, dazu grandiose Landschaften, und fast immer schien die Sonne - das war unsere zwölftägige Tour nach Südfrankreich.
Ein Reisebericht von
Matthias Wolf

1. Tag – Donnerstag, 15.8.2013

Pünktlich auf die Minute fuhr unser Bus an den Zustiegsstellen vor und ab. Ohne Probleme gelangten wir zum Brenner, um als erstes Extra durch den Ort selbst zu fahren, durch die ehemalige Grenzsstation und am nagelneuen Einkaufszentrum vorbei. Im Hotel Montemezzi in Vigasio ließen wir uns am Abend die italienische Küche schmecken.

2. Tag – Freitag, 16.8.2013

Im Bus stimmte uns die DVD "Der Gendarm von St. Tropez" mit dem unvergessenen Louis de Funes auf die nächsten Tage ein; ab Savona waren schon die ersten Blicke auf das Mittelmeer zu genießen; der erste Stopp erfolgte dann in San Remo noch auf italienischer Seite, wo wir die russisch-orthodoxe Kirche und das Spielcasino in Augenschein nahmen und noch Zeit für einen Bummel in die Altstadt blieb. Am Abend erreichten wir mit etwas Mühe durch zugeparkte Straßen unser Hotel in Nizza.

3. Tag – Sonnabend, 17.8.2013

Corinne Valy war unsere örtliche Stadtführerin in Nizza und Monaco - und mit dem typischen Charme der Französinnen nahm sie sofort alle gefangen; nicht nur die Männer. Die Tour führte zunächst durch Nizza selbst mit ihren Sehenswürdigkeiten und dann die Küste entlang durch die Orte, in denen all die Reichen und Schönen dieser Welt zumindest zeitweise domizilieren, hinein in das Fürstentum Monaco. Auch hier erwies sich Corinne als unübertreffliche Kennerin. Fürstenpalast, Kirche mit Grabmälern der Grimaldis, Altstadtgassen, das ozeanografische Museum, der Hafen mit den luxuriösen Yachten - zu sehen gab es noch und nöcher. Anschließend raste unser Bus mit mehr als 200 km/h über die Formel 1 Rennstrecke hinüber nach Monte Carlo. Der Aufstieg zum Pariser Platz war zwar bei den heißen Temperaturen ziemlich schweißtreibend; die Besichtigung des berühmten Spielcasinos und ein Kaffee an der Bar vor den Roulette-Tischen entschädigte aber mehr als reichlich. Fazit: Monaco = toll!

4. Tag – Sonntag, 18.8.2013

Nach den mondänen Städten an der Küste stand heute ein einzigartiges Naturerlebnis im Landesinnern auf dem Programm - der Grand Canyon du Verdon, wo sich der Fluss im Laufe der Jahrhunderte mehrere hundert Meter tief in die Kalkfelsen eingegraben hat. Der Blick hinunter war atemberaubend; nicht minder das Zuschauen beim Bungee-Jumping - total verrückt. Unser Busfahrer Mario musste all sein Können aufbieten, um durch all die engen Kurven bergauf und bergab zu steuern. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für mehr als viertausend Kilometer sichere und unfallfreie Fahrt! Als beeindruckend erwies sich auch die intensive Türkisfärbung des Verdon-Flusses und des Heilig-Kreuz-Sees, in den dieser mündet. Und dann mussten wir schon wieder zum Hotel.

5. Tag – Montag, 19.8.2013

Und wieder zurück zur Küste und hinein in die Festivalstadt Cannes mit Rundfahrt auf der Croisette, einem Bummel zum Boulevard der Filmstars und schließlich zum Aussichtspunkt in der Altstadt Le Suquet - bei wiederum höchstsommerlichen Temperaturen. War das der heißeste Tag? Weiter die Küste entlang überraschten die roten Felsen des Esterelgebirges, besonders am Cap Roux, wo der Stopp zu vielen Fotos genutzt wurde. In Frejus warfen wir einen Blick auf das antike römische Amphitheater und standen erschüttert vor dem Denkmal, welches an die Katstrophe von Malpasset im Jahre 1959 erinnert. Die Rückfahrt führte durch das Innere des Esterelmassivs mit seinen Korkeichen-Wäldern. Als durchaus interessant erwies sich auch die Führung durch die Parfümerie Galimard (die älteste am Platz) in Grasse, der Welthauptstadt der Parfümherstellung. Am Abend hieß es noch Kofferpacken für den Umzug in die Provence.

6. Tag – Dienstag, 20.8.2013

Zunächst brachte uns Busfahrer Mario nach St. Maxime, wo es uns dank Reservierung gelang, an der großen Warteschlange vorbei sofort das nächste Schiff nach St. Tropez zu besteigen. Die Fahrt über die Bucht und die Einfahrt in St. Tropez ist ein schönes Erlebnis. Nun galt es, die Gassen der Altstadt, die Zitadelle, den Friedhof der Seefahrer zu entdecken und auf den Spuren des Gendarmen von St. Tropez zu wandeln. Vor der alten Gendamerie Nationale stand auch ein Double von Louis de Funes in originaler Uniform. Köstlich! Und weiter führte uns die Fahrtstrecke durch die Außenbezirke von Toulon nach Aix-en-Provence, wo wir einen Stadtbummel über den gut beschatteten Cours Mirabeau mit seinen eigenartigen Brunnen und durch die Gassen hin zum Rathaus und zum Uhrenturm unternahmen. Am Abend erreichten wir unser Hotel in Arles.

7. Tag – Mittwoch, 21.8.2013

Am Abend der Ankunft blies noch der Mistral durch das Tal der Rhone, doch heute hatte er ausgeweht. Beste Voraussetzungen für den mehr als zweistündigen Stadtrundgang mit der Arena aus römischer Zeit, dem antiken Theater, den Thermen des Konstantin, den mittelalterlichen Gebäuden am Platz der Republik einschließlich dem Rathaus, dem Kaffee bei Nacht, welches einst von van Gogh gemalt wurde (und eines seiner berühmtesten Werke ist). Der Nachmittag stand den Reisegästen zur freien Verfügung und wurde teils für den Besuch der Museen in Arles genutzt, teils dazu, in das hoteleigene Schwimmbecken zu springen. Und dazu die gute Küche im Mercure Hotel am Abend - wiederum ein perfekter Tag.

8. Tag – Donnerstag, 22.8.2013

Heute rollte unser Bus wieder an die Mittelmeerküste - in den idyllischen Fischerort Cassis. Schon die Fahrt mit dem Petit Train hinunter in den Hafen war ein Spaß. Sämtliche Reisegäste entschieden sich für die Bootsfahrt zu den Calanques, die, obwohl nicht gerade billig, doch wiederum ein faszinierendes Naturerlebniss in den Fjorden Frankreichs bot. Und alle waren sich einig, dass die Fahrt des Preises wert war. Am Tourismusbüro in Marseille stieg Josianne Bercier zu uns in den Bus und führte sogleich durch "ihre" Stadt mit all ihren Facetten, auch den Schattenseiten. Mario traute sich, die nicht ganz einfache Fahrt hinauf zur Kirche Notre Dame de la Garde zu unternehmen (und auch wieder hinunter). Der Blick von dort oben auf die 850.000 Einwohner-Stadt Marseille im herrlichsten Sonnenschein erwies sich als schlicht überwältigend. Weiter entlang der Küste, vorbei am Etang de Berre (Binnensee) und am Ölhafen in Fos gelangten wir zurück nach Arles.

9. Tag – Freitag, 23. 8.2013

Die Camargue besticht durch ihre unverwechselbare Landschaft, durch weiße Pferde, schwarze Stiere und zartrosa Flamingos - und wir haben sie alle gesehen. In Saintes-Maries-de-la-Mer bestand die Möglichkeit, zumindest einmal die große Zehe ins Meer zu halten, auf das Dach der Zigeuner-Wallfahrtskirche zu steigen und über den Wochenmarkt zu bummeln. Danach besuchten wir die mittelalterliche Stadt Aigues Mortes mit ihrer vollständig erhaltenen gewaltigen Mauerumwallung. Unsere Reise durch die Architektur der Jahrhunderte führte uns sodann durch Le Grande Motte mit ihren Hotels aus den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Bienenwabenstil. Und noch moderner zeigte sich anschließend Montpellier, dessen jüngste Stadtviertel wie Grande Motte eine Frage der Geschmäcker sind; und die sind ja bekanntlich unterschiedlich. Interessant war es allemal.

10. Tag – Sonnabend, 24.8.2013

Nicht weit von Arles gibt es aber noch andere Dinge zu entdecken, so die alte Mühle in Fontvieille, die nach dem Schriftsteller Alphonse Daudet benannt ist. Und natürlich Les-Baux-de-Provence mit den Resten des großartigen Chateaus - ein Höhepunkt im doppelten Sinn des Wortes. Doch ausgerechnet hier wurde uns durch Eintrübung des Himmels der vollständige Ausblick verwehrt. Allerdings nicht lang - und am Nachmittag schien die Sonne erneut vom blauen Himmel. In St. Remy wandelten wir erneut auf den Spuren van Goghs, ließen aber auch die Bauten aus antik römischer Zeit nicht unberücksichtigt, drehten auch mit dem Bus eine Runde durch die malerische Stadt. Und hinaus ging es nach Gordes, diesem herrlich gelegenen Bergdorf, und der dahinter gelegenen Abtei von Senanque. Schade, dass die Lavendelfelder bereits abgeerntet waren. Aber damit war das Besichtigungsprogramm dieses Tages noch lang nicht abgeschlossen. Die im hohen Maße beeindruckenden ockerfarbigen Steinbrüche in Roussillon zogen uns noch in ihren Bann; und auf der Rückfahrt zum Hotel legte Mario noch einen Stopp an einem Verkaufsstand für Obst und Gemüse ein; darüber freuten sich nicht nur die Reiseteilnehmer - sondern auch der Verkäufer.

11. Tag – Sonntag, 25.8.2013

Mit den Koffern im Bus fuhren wir wiederum bei strahlender Sonne zur Pont du Gard, der größten in der römischen Antike jemals gbauten Brücke, die fünf Jahrhunderte eine Wasserleitung trug und heute noch - nach fast zwei Jahrtausenden - fast vollständig sich erhalten hat. Sie ist auch auf der Rückseite jedes 5-Euro-Scheines abgebildet. In Avignon konnten wir den Bus direkt vor der dortigen berühmten Brücke abstellen, die halb in die Rhone hineinragt. Die Führung folgte auf dem Fuße hinauf zu dem Garten oberhalb der Pont de Avignon und einmal um den Palast der Päpste aus dem 14. Jahrhundert herum. Auch hier blieb noch etwas Zeit zu individuellen Entdeckungen, bevor das Besichtigungprogramm mit einem Stadtbummel in Orange (antikes Theater, Rathaus, Blick auf den Triumphbogen) endete. Über das mittlere Rhone-Tal an Lyon vorbei hinüber ins Tal der Saone erreichten wir schließlich am Abend unser Zwischenübernachtungshotel in Chalon-sur-Saone.

12. Tag – Montag, 26.8.2013

Viel zu schnell verging die schöne Zeit, und nun hieß es, die Heimreise anzutreten. Für einen Montag waren die Autobahnen erstaunlich leer - und mehr als pünktlich erreichten wir die Ausstiegsstellen. Die Verabschiedung war allerseits herzlich und mit einer Überfülle an schönen Erinnerungen an unseren "Familienausflug" strebte jeder seinem Zuhause zu.

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