Reisebericht: Rundreise Südfrankreich – Provence und Cote d`Azur

18.05. – 29.05.2024, 12 Tage Rundreise im sonnigen Süden von Frankreich mit Nizza – Cannes – Esterel–Küste – Grand Canyon du Verdon – Monaco – St. Tropez – Arles – Cassis – Marseille – Camargue – Luberon–Gebirge – Abtei Sénanque – Avignon


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Imposante Bergwelten, grandiose Mittelmeerküsten, einzigartige Städte, idyllische Dörfer, malerische Gassen und großartige Denkmäler aus vergangen Epochen begegneten uns während unserer Reise in die Provence und an die Côte d'Azur
Ein Reisebericht von
Beate Schroedter
Beate Schroedter

1. Tag Samstag 18.5.2024 Bus–Anreise

Am frühen Morgen starten wir unsere Busreise vom Dresdener Flughafen. Zu unseren Gästen gesellten sich sechs Gäste, die im Rahmen des Gardaseependels verschiedene Ziele in Oberitalien hatten. Nach weiteren Zustiegen unserer Reisegäste bei Nossen, Chemnitz, an der Raststätte Vogtland-Nord, München und bei Pfraundorf erreichten wir gegen Mittag die Bayrischen Voralpen. Dann ging es an imposanten Gebirgen vorbei in die Alpen, wo wir bei Matrei unsere letzte Gesundheitspause einlegten. Was für ein wunderschönes Alpenerlebnis hatten wir bei unserer Anreise ! Nach den Ausstiegen der mit uns reisenden Gäste des Gardaseependels bei Sterzing, Bozen und Affi erreichten wir am Abend unser Hotel bei Verona, wo ein spätes Abendessen auf uns wartete. Erschöpft von dieser langen Reise bezogen wir unsere Zimmer und legten uns zur Ruhe.


2. Tag Sonntag 19.5.2024 Fahrt an die Côte d'Azur

Heute hatten wir nur noch die Hälfte der Strecke zu unserem Ziel zu fahren, die wir gestern zurück legten. Voller Erwartungen stiegen wir wieder in unseren Reisebus, der uns nun durch Oberitalien an die Riviera fahren sollte. So verließen wir die am frühen Morgen die noch nebelverhangene Lombardei fuhren bei den ersten Sonnenstrahlen durch Venetien und kamen am südlichen Ende des Gardasees vorbei. Im Piemont ging es von der flachen Poebene hinauf in die Berglandschaft, die die Rivieraküste vom Hinterland trennt. So kamen wir durch das malerische Sturatal und erreichten nach Ovada den Pass. Dann ging es hinunter zur ligurischen Riviera, wo uns die Sonne so kräftig über dem Meer entgegen strahlte, dass wir fast geblendet waren. Im herrlichen Sonnenwetter fuhren wir an der Palmen-Riviera entlang und kamen an Genua und Savona vorbei. Als wir später an der Blumenriviera entlang fuhren, erwartete uns eine Überraschung. Plötzlich fuhr unser Bus von der Autobahn ab und bog wenig später nach San Remo ein. Was für eine wundervolle Überraschung: all die imposanten Palmen, die luxuriösen Belle Epoche Villen, die elegante Meerespromenade und die geheimnisvolle Altstadt, die wir später gemeinsam erkundeten ! Das war tatsächlich eine wunderbare Unterbrechung unserer zweitägigen Anreise. Dann ging es schnell zur Grenze, wo wir jedoch auf starken Verkehr stieße und viel Geduld gefragt war. Später erlebten wir die französische Riviera und die Seealpen in abendlichen Licht bevor wir schließlich unser Hotel bei Antibes erreichten. Zum Glück konnten wir hier erst einmal für vier Nächte auspacken. Beim Abendessen lernten wir die fünf Fluggäste kennen, die im Laufe des Tages in unserem Hotel eingetroffen waren und die mit uns unsere weitere Reise unternehmen sollten.


3. Tag Montag 20.5.2024 Cannes – Esterelküste – Grasse

Leider blieb es heute bedeckt aber auch angenehm warm. Zuerst besuchten wir die Metropole des Internationalen Film Cannes. Mit unserer Reiseleiterin unternahmen wir einen Stadtrundgang, der uns zuerst hinauf in die Altstadt führt. Auf dem Mont Chevalier angekommen, warfen wir einen Blick in die aus der Zeit um 1600 stammende Kirche „Notre Dame de l'Esperance“. Später genossen wir eine prachtvolle Aussicht über Cannes und das dahinter liegende Hügelland mit dem Villenviertel La Californie und über den Golf de la Napoule zu den Iles de Lérins (die Lerininseln), mit denen sich zum einen die weit zurückreichende Geschichte des Mönchs St. Honorat und zum anderen die rätselhafte Überlieferung zu dem berühmten Man mit der der eisernen Maske verbindet. Dann gingen wir wieder hinunter und standen bald darauf vor der legendären Freitreppe Festivalpalais. Hier lauschten wir unserer Reiseleiterin, die über die Geschichte der Filmfestspiele sprach. Danach hatten wir Freizeit, die wir nutzten, um auf der berühmten Croisette entlang zu schlendern oder in einem Kaffee oder einer Bar einzukehren.
Später stiegen wir wieder in den Bus, um am Nachmittag die Küste des Esterel Gebirges kennen zu lernen. Was für ein Erlebnis der Farben ! Aus den ultramarin blauen Wasser stiegen rote, stark verwitterte Felsen auf, die von grünen Sträuchern und Büchen bedeckt waren. Hier und dort legten wir einen Fotostopp ein, wobei wir jedoch häufig feststellten, das das beste Foto, wohl das Foto im Kopf sein wird, da diese Schönheiten im Foto kaum fassbar waren.
Am späteren Nachmittag statteten wir der Parfümerie Fragonard in Grasse einen Besuch ab. Was für eine Welt der Düfte entdeckten wir hier, während wir durch die Parfümerie geführt wurden. Angefangen von den parfümierten Lederhandschuhen, die seit Catherine de Medici in Frankreich Mode waren, über die Ausbildung der „Nasen“ (der Parfümeure) bis zu den raffiniertesten Düften der Gegenwart hörten wir eine enorm beeindruckend Geschichte. Bei der anschließenden „Verkostung“ konnten wir selbst in die Welt der Düfte eintauchen und probieren, welcher Duft uns am besten gefällt.
Nach all diesen Eindrücken kehrten wir in unser Hotel zurück, wo einige von uns vor oder nach dem Abendessen, erstmals den Hotelpool ausprobierten.


4. Tag Dienstag 21.5.2024 Grand Canyon du Verdon

Heute stand ein großartiges Naturerlebnis auf unserem Programm. Über die Route Napoleon, über die der 1814 besiegte Kaiser Napoleon Bonaparte Anfang März 1815 mit seinen Anhängern seinem kurzzeitigen come back entgegen marschierte, kamen wir zur berühmten Verdonschlucht. Auf einer Strecke von 21 km hat der Fluss Verdon im Verlauf unserer Erdgeschichte eine gigantische, bis zu 700 m tiefe Schlucht in das aus der Trias-Zeit stammende Kalkmassiv gegraben und eine Naturszenerie erschaffen, die uns staunen ließ. Mit unserem Reisebus umrundeten wir die gesamte Schlucht, in dem wir vom Balcon de la Mescla und der Pont de l'Artuby in Süden den Lac de Sainte-Croix erreichten. Hier gab es erst einmal einen Mittagsimbiss am Bus. Dann fuhren wir nach Moustiers-Sainte-Marie, einem der schönsten Dörfer Frankreichs. Das wunderhübsche Dorf schmiegt sich malerisch an einen Felsen. Ganz oben thront über dem Dorf eine Wallfahrtskirche. Im Dorf selbst führt ein idyllischer Rundweg um die romanische Dorfkirche. Viele, schöne Läden mit kunsthandwerklichen Arbeiten gab es hier, die unsere Neugier weckten. Mit einem Eis, das überall angeboten wurde, konnten wir die wunderbare Stimmung in diesem urigen Dorf einfach nur genießen.
Später ging es nördlich des Canyon du Verdon zunächst nach Castellane, von wo wir unsere Rückfahrt antraten, während uns hier und dort neue unvergessliche Bilder von der Verdonschlucht begleiteten.
Voller Eindrücke erreichten wir erst am Abend unser Hotel bei Antibes, wo uns ein spätes Abendessen erwartete.


5. Tag Mittwoch 22.5.2024 Nizza und Monaco

Nach den imposanten Naturerlebnis gestern sollte dieser Tag wieder den Highlights der Zivilisation an der Côte d'Azur gewidmet sein. Mit unserer örtlichen Reiseleiterin Hannelore ging es zuerst nach Nizza. Wir fuhren die berühmte Promenade des Anglais entlang, sahen das oberhalb der Stadt liegende Villenviertel Cimiez und den Alten Hafen. Dann stiegen wir aus und erkundeten die Altstadt von Nizza zu Fuß. Wir standen vor der Alten Oper schlenderten über den Cours Saleya, einem fantastischen, unglaublich vielfältigen Markt, spazierten durch schattige Gassen an unzähligen Geschäften, Werkstätten, Bars, Kaffees und Restaurants vorbei und kamen zur Kathedrale von Nizza, Ste-Réparate.
Nach einer kleinen Mittagspause stiegen wir wieder in den Bus und fuhren auf der moyenne corniche, der mittleren Küstenstraße, oberhalb der Côte d'Azur entlang nach Monaco. Während dieser Fahrt erlebten wir den Zauber dieser Küste mit all ihren Inseln, Halbinseln, Fischer- und Bergdörfern, vornehmen Villen und ihren Gartenparadiesen. Das Fürstentum Monaco ist mit fast 40.000 Einwohnern pro km² der am dichtesten besiedelte Staat der Welt. 22,5 % der Bevölkerung des Fürstentums sind Monegassen. Die größte Ausländergruppe stellen die Einwohner mit französischer und italienischer Staatsbürgerschaft dar. Neben ihnen gibt es hier Einwohner aus ca. 125 Nationen der Welt. Da Monaco von den Seealpen begrenzt wird, versucht das Fürstentum sein Territorium zum Meer hin zu vergrößern. So entstanden und entstehen immer neue Stadtviertel, die der Küste und dem Meer abgewonnen werden. Wir besuchten zuerst die Altstadt von Monaco mit der Kathedrale und dem Schlossplatz vor dem Grimaldi-Palast der Fürstenfamilie. Nach einer Mittagspause ging es dann per Busshuttle nach Monte Carlo. Dort besuchten wir das Casino und bewunderten das Meeresportal des berühmten Opernhauses.
Voller Eindrücke kehrten wir am Abend zurück in unser Hotel. Dort erwartete uns zum letzten Mal unser Abendessen. Später am Abend gingen einige Mitreisende aus unserer Gruppe noch einmal in unserem Hotelpool schwimmen.


6. Tag Donnerstag 23.5.2024 St. Maxime, St. Tropez, Arles

Gespannt stiegen wir heute wieder mit unseren Koffern in den Reisebus. Was werden wir nun im Westen der Côte d'Azur sehen, welche Erlebnisse warten dort auf uns ? Zunächst ging es nach St. Maxime, einem kleinen, ehemaligen Fischerdort, der wie die meisten Küstenorte an der Côte d'Azur heute seinen Hafen den privaten kleineren und größeren Jachten geöffnet hat.
Mit einem Schiff der Gesellschaft „Bateaux-Verts“ ging es dann nach St. Tropez. Dies aber nicht direkt als Überfahrt sondern als wunderschöne Schiffsrundfahrt durch die Bucht von Canoubiers. Da sahen wir ehemalige Steinbrüche sowie Villen von Brigitte Badot, Herbert von Karajan und vielen anderen Berühmtheiten bevor wir feierlich in den Hafen von St. Tropez einfuhren. Hier an der Hafenpromenade erwartete uns ein fantastisches Flair. Man spazierte an den Booten entlang, saß in den Kaffees und Bars, genoss das Treiben in der Sonne und bei zunehmender Schwüle. Dann brach ein heftiges Gewitter los und so schnell es irgendwie ging waren die Terrassen leer. Gut dran waren die, die kurz zuvor einen Innenraum erreicht hatten, wie z.B. das spannende „Musee de la Gendarmerie et du Cinema“, das mit viel Witz und Raffinesse den großen Filmstar Louis de Funès in Rampenlicht rückt.
Später, als das Gewitter weiter gezogen war, trafen wir uns wieder und gingen zu unserem Reisebus, der inzwischen aus St. Maxime hier angekommen war. Dann fuhren wir durch das dicht bewaldete Maurengebirge sowie später weit in Richtung Westen an den Mittelgebirgen Chaine d'Etoile, Montagne de St. Victoire, Chaine de Trévaresse und Alpilles entlang nach Arles. Hier einer der berühmtesten Städte Südfrankreichs kehrten wir für fünf Nächte im Hotel Best Western Atrium ein.


7. Tag Freitag 24.5.2023 Arles

Da unser Busfahrer heute seine gesetzlichen Ruhetag hatte, machten wir uns zu Fuß auf, um die Altstadt von Arles mit ihren bedeutenden Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Unsere Reiseleiterin führte uns zum Espace Van Gogh, einem ehemaligen Krankenhaus, in dem der Maler in den Jahren 1888 und 1889 mehrmals war und in dem er einige seiner später hochberühmten Gemälde schuf. Dann ging es am Musee Arletan, der 1896 von Frédéric Mistral gegründeten Sammlung von Kunsthandwerk aus der Provence, vorbei zum Hotel de Ville, dem Rathaus der Stadt. Hier erfuhren wir von dem Cryptoportique, einer riesigen unterirdischen Säulengalerie, die einst zum römischen Forum gehörte und die heute zu besichtigen ist. Wenig später standen wir vor der Cathédrale St. Trophine. Sie stammt zwar aus dem 11. und 12. Jahrhundert, ihre Portalfiguren sind jedoch deutlich von der antiken Bildhauerkunst geprägt, deren Tradition hier viele Jahrhunderte fortlebte. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wie Friedrich Barbarossa 1178 und später Karl IV. ließen sich in dieser Kathedrale zu Königen der Provence krönen. Dann wandten wir uns den berühmten antiken Bauten, wie dem Antiken Theater, der Arena und den Thermen des Konstantin zu. Letztere führten uns zur Rhone, ein mächtiger Strom über den wir zum Hafen der Flusskreuzfahrtschiffe blickten.
Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung. Einige besichtigten die Museen und Sehenswürdigkeiten, andere nutzten die Gelegenheit zum Shopping oder genossen die Atmosphäre dieser faszinierenden Altstadt aus der Perspektive eines Kaffees.


8. Tag Samstag 25.5.2024 Cassis – Marseille

Heute ging es früh am Morgen los nach Cassis, dem kleinen, idyllischen Dörfchen an der Küste der Calanques. Es wird bekrönt von einer ehemaligen Burg aus dem 14. Jahrhundert, die heute zu Luxusferienwohnungen ausgebaut und in privater Hand ist. Viel Restaurants, Bars und Kaffees säumen auch hier die Hafenpromenade. Interessante Geschäfte verbergen sich zumeist in den hinteren Gassen. Diese durchstreiften einige von uns, während andere eine Schifffahrt zu den Calanques unternahmen. Dabei handelt es sich um sehr eng, steil fast fjordartig in den Kalkstein der Küste eingeschnittenen Buchten. Hier, in der Calanque von Morgiou, liegt die heute 37 m unter dem Meeresspiegel liegende, berühmte Henri-Cosquet-Höhle, die Höhlenmalereien aus der Zeit 27.000-19.000 vor Christus enthält.
Anschließend fuhren wir nach Marseille, der größten und ältesten Hafenstadt Frankreichs, die im Jahr 2013 Kulturhauptstadt Europas war. Da wir etwas früher angekommen waren, hielten wir an der Cathédrale de la Major, der Kathedrale von Marseille, einem imposanten Bau, der zu den größten Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts in der Welt zählt, und warfen eine Blick hinein. Dann unternahmen wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin eine Fahrt mit dem Minizug um den Hafen, an der Meerespromenade entlang und hoch hinauf zur berühmten Kirche „Notre Dame de la Garde“, der Krone der großen Hafenstadt Marseille. Von hier bot sich uns ein einzigartiger Blick über die Stadt, das Gebirge im Hinterland, die Küste mit ihren vorgelagerten Inseln und das Meer.
Nach diesen monumentalen Eindrücken fuhren wir an den großen Hafenanlagen von Marseille entlang zurück zu unserem Hotel nach Arles.


9. Tag Sonntag 26.5.2024 Camargue – Aigues–Mortes

Mit dem Programm für den heutigen Tag erwarteten uns wieder einmal großartige Natureindrücke. Auf dem Weg zur Camargue legten wir einen Fotostopp an der Saline de Giraud ein. Hier erklommen wir einen Aussichtspunkt, von wo wir über die Salzbecken sahen und eine Vorstellung von der uralten Technik der Salzgewinnung an der Mittelmeerküste bekamen.
Dann ging es in die Camargue, wo wir den großen See im Zentrum dieser Landschaft, den Etang du Vaccarée, den Vaccarée See, entlang fuhren. Hier sahen wir Flamingos in größeren und kleineren Gruppen. Später kamen wir immer wieder an schwarzen Stieren und weißen Pferden vorbei, konnten sie jedoch selten gut fotografieren, da das Gras inzwischen zu hoch gewachsen war. Unsere Straße führte uns schließlich in den berühmten Wallfahrtsort der internationalen Sinti- und Roma-Gemeinde, nach Stes-Maries-de-la-Meer. Die gleichnamige Wallfahrtskirche aus dem 9. Jahrhundert, in der die Reliquien der Heiligen Maria Jakobäa und Maria Salome verwahrt werden, bietet nicht nur einen eindrucksvollen Innenraum sondern auch einen grandiosen Blick von ihrem Dach aus über die Stadt und die Küste.
Anschließend besuchten wir die alte Festungsstadt Aigues-Mortes. Im Gegensatz zu Stes-Maries-de-la-Meer, das jetzt am Meer liegt, hat sich das Meer hier im Laufe der Jahrhunderte immer weiter zurück gezogen hat. Bei seiner Gründung als Hafen im Jahr 1240 lag der Ort direkt am Meer, von dem es heute ca. 6 km entfernt ist. Aigues-Mortes wurde von König Ludwig IX als erster Hafen Frankreichs am Mittelmeer gegründet und diente als Handelshafen, über den Gewürze und Wolle ins Land gelangten. Die fortschreitende Verlandung des Hafen jedoch begünstigte den Hafen von Marseille, der ab 1481 zum wichtigsten Frankreichs wurde. In der alten Festungsanlage hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein Städtchen entwickelt, das heute zu einem malerischen, sehr stimmungsvollen Ort geworden ist, den man gern durchstreift.
Später trafen wir uns wieder an unserem Reisebus um zurück zu unserem Hotel nach Arles zu fahren.


10. Tag Montag 27.5.2024 Luberongebirge

Bevor wir heute morgen das Luberongebirge erreichten legten wir einen Stopp in den Alpilles ein. Urplötzlich taucht dieses stark zerklüftete Kettengebirge aus der Ebene auf. Mit einer Fläche von 30 x 10 km und einer Höhe von knapp 500 m ist es das letzte Gebirge vor dem Rohnedelta. Hier sahen wir uns in Les-Baux-de-Province um. Gleich am Eingang der Stadt begrüßte uns die imposante Ruine der ehemaligen Burg. Sie war unter dem hiesigen Fürstenhaus im Mittelalter, die sich als Nachkommen der Heiligen Drei Könige sahen und den Stern von Betlehem in ihrem Wappen führten, eine Hochburg der Minnekunst. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt ein Zentrum der Hugenotten. Mit der Einnahme der Stadt durch Kardinal Richelieu wurde diese und die Burg stark zerstört. Noch heute künden die beeindruckenden Ruinen prächtiger Renaissancepaläste von einstigen Rum der Stadt.
Dann fuhren wir weiter nach Sénaques, eine der berühmtesten Zisterzienserabteien in der Provence. Sie wurde 1148 von Zisterziensermönchen gegründet und wird seit 2009 von einem Prior und fünf Mönchen bewohnt. Ihre Architektur zeugt von großer Schlichtheit aber auch von Harmonie und Klarheit in den Proportionen, die charakteristisch für die Bauweise dieses Ordens war. Nach einem Mittagsimbiss an der Abtei besuchten wir das malerische Städtchen Gordes im Luberongebirge. Steil hinauf und hinunter führten uns die Gassen des kleinen, malerischen Städtchens, in dem uns ebenfalls eine mächtige Burg aus der Renaissance begrüßte.
Später fuhren wir ins nahe gelegene Roussilion zu den Ockersteinbrüchen. Schon die Römer hatten hier mit dem Abbau von Ocker zur Gewinnung von Farben begonnen. Bis ins 19. Jahrhundert wurde hier Ocker abgebaut. Heute gibt es mehrere Rundwege durch die Ockersteinbrüche. In Anbetracht des Regens wählten wir den kleineren Rundweg, der uns durch die ockerfarbene vom Grün der Vegetation durchzogene, einmalig Landschaft der alten Steinbrüche führte.
Nach diesen faszinierenden Eindrücken fuhren wir durch den inzwischen starken Regen wieder zurück zu unserem Hotel nach Arles.


11. Tag Dienstag 28.5.2024 Pont–du–Gard, Avignon

Heute mussten wir Abschied nehmen von der Provence, denn unsere Reise näherte sich ihrem Ende.
Dennoch standen für uns noch zwei bedeutende Sehenswürdigkeiten, die beide als UNESCO-Kulturerbestätten ausgezeichnet sind, auf unserem Programm. Zuerst besuchten wir die Pont-du-Gard. Sie gehört zu den bedeutendsten, erhaltenen Brückenbauwerken der römischen Antike und versorgte einst das römische Nemausus, die heutige Stadt Nimes, rund 500 Jahre lang mit fließendem Wasser. Geradezu unglaublich erscheint es einem heute, wie es möglich war bei einem Höhenunterschied von nur 17 m und einem Gefälle von 0,4 Prozent diese Wasserleitung über eine Gesamtlänge von 50 km zu bauen. Das beeindruckende Brückenbauwerk wurde im 1. Jahrhundert vor oder nach Christus errichtet und ist 49 m hoch. Über diese einzigartige Ingenieurleistung der Römer kann man wohl nicht genug staunen. Im Museum zur Pont-du-Gard erfuhren wir später auf sehr anschauliche Art viel über den Bau dieses phänomenalen, römischen Aquädukt.
Dann ging es weiter nach Avignon, die Stadt der Päpste, die über 70 Jahre in ihren Mauern regierten. Wir hielten an der mächtigen, mittelalterlichen Stadtmauer, von wo uns unsere Reiseleiterin in die Innenstadt führte. Am Papstpalast entschied sich, wer diesen besichtigen oder lieber die Altstadt erkunden möchte. Einige aus unserer Gruppe besichtigten zuerst die Kathedrale von Avignon und spazierten später durch den Park hinter der Kathedrale zum Aussichtspunkt. Von dort konnte man die Rhone mit der berühmte Brücke von Avignon, die Pont Saint-Bénézet sehen. Dann nutzten wir die Zeit in der Altstadt für eine Mittagspause, denn die umliegenden Restaurants sahen einfach zu verlockend aus.
Später stiegen wir wieder in den unseren Reisebus und fuhren in Richtung Lyon. Dort am Hotel Gatsby im Vorort Chassieu verabschiedeten sich unsere Fluggäste von uns. Sie übernachteten dort, um am nächsten Morgen von Lyon aus nach Hause zu fliegen.
Wir Busreisende hingegen setzten unsere Reise nach Norden fort und erreichten am Abend unser Hotel im burgundischen Mâcon.


12. Tag Mittwoch 29.5.2024 Heimreise

Am frühen morgen starteten wir unsere Heimreise, die uns über gut 1000 km zurück zum Dresdner Flughafen führen sollte.
So fuhren wir durch Burgund, die französischen Regionen Franche-Comté und Elsass über den Rhein nach Freiburg in Breisgau, wo die ersten Gäste aus unserer Busgruppe ausstiegen. Später erreichten wir pünktlich den Bahnhof in Karlsruhe, wo weitere Gäste ausstiegen und ihren Anschlusszug noch gut erreichen konnten.
Nach weiteren Ausstiegen bei Pegnitz, Münchberg, Chemnitz und Nossen erreichten wir in der Nacht gegen 23.00 den Dresdener Flughafen, als Ausgangspunkt unserer Busreise in die Provence und an die Côte d'Azur. Dankbar, wieder gut zu Hause angekommen zu sein und so viele, wunderschöne Reiseeindrücke mitgenommen zu haben, verabschiedeten wir uns herzlich voneinander.

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