Reisebericht: Rundreise Provence – die RICHTIGE Reise

14.07. – 21.07.2024, 8 Tage Rundreise in Südfrankreich mit Arles – Aix en Provence – Camargue – Avignon – Gordes – Roussillon – Cassis – Marseille mit Flugan– und abreise


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Wieder einmal lockt die Provence. Wir wollen alle in den Süden, wo man sich im Sommer auf die Sonne verlassen kann. Wir stellen uns blühende Lavendelfelder vor die ihren intensiven Geruch veströmen, dazu in der Hitze zirpende Grillen und am Abend ein kühles Glas Rosé aus der Provence. So haben schon viele Menschen vor uns die Provence kennen und lieben gelernt. Nicht zuletzt einige der berühmtesten Maler des 19. und 20.Jahrhunderts, wie Van Gogh, sein Malerfreund Gauguin, Cezanne und viele andere.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

14.07.2024, Sonntag, Anreise nach Marseille

Die kleine Gruppe die sich am Flughafen in Frankfurt trifft ist nur die Hälfte der Reisegruppe welche die Provence kennenlernen möchte. Die Wetteraussichten sind gut und auch während des Fluges läuft alles regulär.
Die Alpen unter uns erstrahlen im Sonnenschein um uns einen Vorgeschmack zu geben. Nachdem alle ihr Reisegepäck bekommen haben treffen wir am Ausgang unsere beiden Chauffeure die uns auf kürzester Weg zu unserem Hotel Mireille im Städtchen Arles bringen.
Da unsere Zimmer zu so früher Stunde noch nicht fertig sind laufen wir erst einmal über die Brücke in Richtung Altstadt, die am anderen Ufer der Rhone liegt. Da wir morgen unseren ausführlichen Stadtrundgang machen werden, liegt unser Augenmerk ausschließlich auf unserem leeren Magen.
Schnell finden wir ein nettes Restaurant und es gibt auf Nachfrage tatsächlich 8 Plätze für uns. Die Salate sind reichhaltig und schmecken sehr gut. So gestärkt können wir jetzt unsere Zimmer beziehen.
Am Nachmittag reist der Rest der Gruppe an und wir stoßen vor dem Abendessen alle gemeinsam auf eine schöne Reise an.
Das Abendessen welches der Chef Jean Pierre persönlich zubereitet hat, schmeckt hervorragend.


15.07.2024, Montag: Stadtbesichtigung Arles – Les Beaux de Provence

Der heutige Tag beginnt mit einem gnädig bedeckten Himmel und einem üppigen Frühstück.
Danach nutzen wir die Kühle des Morgens und laufen in Richtung der noch ruhigen Altstadt. In der Provence beginnt der Tag spät. Unser erstes Ziel ist das alte Hotel Dieu, das einstige Krankenhaus von Arles. Heute nennt man das Areal auch "Espace Van Gogh". Hierher wurde Van Gogh nach seinem Streit mit dem Künstlerkollegen Gauguin, in dessen Verlauf sein Ohrläppchen zu Schaden kam, eingeliefert. Heute ist der Platz eine kleine kühle Oase hinter dicken Mauern. Bei großer Hitze ein Zufluchtsort zieht es uns heute erst einmal in Richtung Apotheke um die Stechmonster, von denen es hier schon zahlreiche gibt, abzuwehren.
Danach schlagen wir uns vorbei am Stadtmuseum durch Nebenstraßen zum Place du Forum durch. Hier hat man M. Mistral, dem bekanntesten provenzalischen Dichter ein Denkmal gesetzt. In der Fassade des Hotel Terminus mit ihren Säulen kann man erahnen dass hier einst das Zentrum des römischen Arlate war. Hier befindet sich auch das "Café de Nuit" welches Van Gogh auf einem Bild verewigte.
Wir spazieren weiter zum Rathaus das wir durchqueren um vor dem Portal der Kirche St. Trophime anzukommen. Das romanische Portal welches das Weltgericht darstellt lädt zum Besuch der Kirche ein in der die Krönung von Friedrich Barbarossa zum König von Burgund stattfand.
Das Ganze krönen wir dann mit dem Besuch des Klosters welches einen ausdrucksstarken Kreuzgang aufweist.
Anschließend folgen wir den Römern in ihr Theater und in die Arena, die gut erhalten ist und von der Höhe einen guten Blick auf das Viertel der Familien der Guardians bietet. Das sind die französischen Cowboys welche die Stiere der Camargue bis heute hüten.
Anschließyend gönnen wir uns eine Pause. Es gibt hinter der Arena zahlreiche kleine Restaurants die für jeden Geschmack etwas bieten.
Danach ist es nicht weit zu unserem Bus, der in der Nähe des alten Stadttors schon auf uns wartet.
Mit dem verhältnismäßig großen Bus, der natürlich sehr komfortabel ist, und unserem Fahrer Thiery geht unsere Fahrt nach "St. Paul de Mausole" wo Vincent Van Gogh während seines Aufenthaltes eine seiner schaffensreichsten Phasen hatte. Hier wurden und werden immer noch Patienten mit psychischen Störungen behandelt, allerdings mit anderen Methoden als zu Van Goghs Zeiten. Ein kleines Museum gibt einen Überblick über die Bedingungen der damaligen Zeit. Der Garten lädt zum Verweilen ein und ein Lavendelfeld gibt es ebenfalls.
Nach diesem erholsamen Besuch werfen wir noch einen Blick auf die Steine des antiken Glanum die bei dem Parkplatz stehen. Das Konzert der Zikaden ist immer lauter geworden und die Temperaturen sind gestiegen.
Wir fahren in Richtung Le Beaux was mit einigen Schwierigkeiten für unseren Bus verbunden ist. Leider wissen nicht alle PKW-Fahrer wie sie sich auf engen Straßen verhalten sollen besonders angesichts eines großen Busses. Aber schließlich kommen wir an unserem nächsten Ziel, den "Carrières de Lumiere" an. Es handelt sich um den Ort, wo früher Bauxit abgebaut wurde. Das ist heute nicht mehr profitabel und man hat sich eine andere Verwendung als Ort für Ton- uns Lichtspektakel einfallen lassen.
In diesem Jahr ist das Alte Ägypten auf dem Programm und nach Einlass in die Dunkelheit tut sich für uns eine andere Welt auf. Wir sind beeindruckt. Die Show passt sehr gut hierher an diesen Ort, haben die alten Ägypter doch auch mit großen Steinblöcken umgehen müssen.
Nach der Show wollen wir uns noch in einem der schönsten Dörfer Frankreichs in Le Beaux umschauen und auf die Burg gehen. Wir haben heute wirklich Glück dass es nicht ganz so heiß ist, so ist der Aufstieg nicht ganz so beschwerlich. Von oben haben wir einen herrlichen Blick über die Alpilles, diesem kleinen Gebirge wo es auch gute Weine gibt und eines der besten Olivenöle Frankreichs produziert wird. Einige von der Gruppe nehmen sich dann auch ein wenig davon für zuhause mit.
Nach diesem letzten schönen Besuch mit Landschaft, alten Gemäuern und dem Zirpen der Grillen im Ohr fahren wir zum Abendessen in unser Hotel zurück.
Schön war der Tag und wir freuen uns auf Morgen.


16.07.2024, Dienstag: Stadtführung in Aix–en–Provence

Heute Morgen startet unser Ausflug mit unserem Fahrer Jean Luc in Richtung Aix-,en Provence, der kulturellen Hauptstadt der Provence.
Wir kommen ein wenig früher an als geplant und unser Stadtführer Michael ist so flexibel um unsere Führung früher als geplant zu beginnen.
Gleich nach Ankunft spazieren wir durch das Mazarin-Viertel, dem Stadtteil welches während der Neuzeit zusammen mit dem Cour Mirabeau, der Flaniermeile der Stadt, entstand. Es ist das vornehmste Viertel von Aix mit zahlreichen barocken Wohnpalästen wohlhabender Bürger.
Hier ging auch der Maler Cézanne zur Schule und traf seinen Freund Emile Zola, der einige Klassiker der französischen Literatur schuf.
Am Delphin-Brunnen wenden wir uns in Richtung Cour Mirabeau wo wir ein beeindruckendes Bürgerhaus anschauen. Vorbei an der Skulptur des "guten König Rene", durch eine enge Einkaufspassage, folgen wir auf den Platz des Römischen Forums dessen Fundamente wir unter unseren Füßen hinter Glasplatten betrachten können. Wir gelangen vorbei an verschiedenen Märkten zum Rathaus der Stadt und zum ehemaligen Kornmarkt.
Der Uhrturm aus dem 16.Jahrhundert ist ein besonderes Schmuckstück und ändert die Ansicht des Glockenspiels nach Jahreszeit.
Die Kathedrale St.Saveur liegt am Ende unseres Rundgangs. Sie entstand während verschiedener Bauepochen und hat deshalb unterschiedliche Fassaden, eine romanische und eine gotische Fassade. Sie beherbergt ein sehr altes Taufbecken des Mittelalters umrahmt von antiken Säulen. Es sind Fragmente des ehemaligen Mosaikfußbodens erhalten und ebenfalls sieht man eine Wandbemalung aus dem 12.Jahrhundert die bei Baumaßnahmen durch Zufall entdeckt wurde.
Hier verabschiedet sich unser Stadtführer Michael von uns und wir gehen unsere eigenen Wege. Am Nachmittag erwartet uns unser Bus wieder am Ort unseres Ausstiegs und wir fahren zügig nach Arles zurück.
Zwei unserer Gruppe steigen am Luma Arles aus um sich die dortige Ausstellung und das Gebäude näher anzuschauen. Die anderen ziehen eine kleine Pause im Hotel vor.


17.07.2024, Mittwoch: Bergdorf Gordes – Senanque – Roussillon

Heute steht die Region des Lubéron auf dem Programm und wir fahren in Richtung der Region welche die Bilder der typischen provenzalischen Landschaften in unseren Köpfen verankert hat. Mit Pinien bewachsene Hügel, Olivenhaine und Lavendelfelder.
Dazu gehören auch die meist auf einem Hügel thronenden Dörfer mit aus Bruchsteinen gemauerten Häusern und ihren blumenreichen Gärten.
Unser erstes Ziel, das Dorf Gordes, gehört dazu und teilt das Schicksal dieser "schönsten Dörfer Frankreichs" nämlich in der Ferienzeit von Touristen überrannt zu werden. Wir belassen es deshalb bei einem Blick von unten auf die Bilderbuchansicht und fahren weiter zu dem Zisterzienser-Kloster Sénanque welches einen Teil seiner Einkünfte aus den nahe liegenden Lavendelfeldern bezieht. Hier gibt es ein großes Angebot der beliebten Lavendel-Produkte von Seife bis Honig und einige werden sicher fündig um ein kleines Souvenir zu kaufen.
Anschließend geht unsere Fahrt nach Roussillon, ein Ort der ebenfalls zu den schönsten Dörfern gehört aber in der Vergangenheit von Oker-Pigmenten lebte die in einem Steinbruch im Ort liegen. Wir schlängeln uns durch enge Straßen bis hinauf in das Dorf welches in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen hat Parkplätze für die zahlreichen Touristenbusse und PKW's zu schaffen. Wir müssen vom Parkplatz noch ein Stückchen laufen um in den Ort zu gelangen.
Die ehemaligen Oker Steinbrüche liegen am Ortsausgang und sind kaum zu verfehlen. Da es lange nicht geregnet hat ist es besonders staubig und die zahlreichen Hunde französischer Familien und anderer Touristen tun ihr Übriges. Wir lösen unserer Tickets und jeder macht individuell seine Wanderung den Bedürfnissen entsprechend.
Der Nähe gelegene Friedhof vermittelt mir seinen alten Gräbern und Steinkreuzen ein Hauch von Vergänglichkeit. Familiengrüfte und alte Kreuze rahmen die im Hintergrund gelegene Altstadt ein.
Im Ort selber gibt es jede Menge an Geschäften die sich auf den Tourismus eingestellt haben. Ebenso findet man ein Restaurant ganz nach Geldbeutel und Geschmack.
Später treffen wir und am Ortsausgang wo uns unser Fahrer Jean Luc uns abholt und wir nach einem erlebnisreichen Tag in unser Hotel zurück fahren.


18.07.2024, Donnerstag: Stadtrundgang in Avignon – Pont du Gard

Wir gewöhnen uns immer mehr an die französische Lebensart und genießen die Ruhe am Morgen in unserem gemütlichen Hotel.
Heute steht der Ausflug nach Avignon, die Stadt der Päpste, auf unserem Programm.
Wir fahren heute, wieder mit Thiery, auf direktem Weg zu dem Unesco-Weltkulturerbe.
Kurz nachdem wir einen kleinen Stau wegen eines liegen gebliebenen LKW's überwunden haben kommt die Brücke St. Bénezet in Sicht und die 4,5 km lange Stadtmauer von Avignon die in ihrem Inneren Bereich ca 15.000 Einwohner beherbergt. Das macht allerdings nur ca.10 Prozent der gesamten Stadtbewohner aus.
Wir steigen am vorgesehenen Haltepunkt für die Busse aus und suchen erst einmal den Eingang zur Brücke für eine Toilettenpause auf.
Dann steigen wir hinauf zu dem wichtigsten Gebäude der Stadt, dem Papstpalast der über 100 Jahre als päpstliche Behausung von den unterschiedlichen Bewohnern immer wieder erweitert wurde. Heute bekommen wir die Gemäuer des alten und neuen Palastes zu sehen, deren große Hallen und Gewölbe im Moment eine moderne Kunstausstellung zeigen..
Wir arbeiten uns jeder für sich mit den sog. Histopads durch die 3 Ebenen und die Räume mit ihren unterschiedlichen Funktionen. Beeindruckend sind die dicken Mauern und hohen Gewölbe. Die Wohnräume mit ihrer kunstvollen Bemalung lassen den damaligen Luxus des Lebens innerhalb der Mauern ahnen. Draußen war es teilweise weniger gemütlich, lauerte dort doch mit der "Schwarzen Pest" der Tod.
Nach Beendigung des Rundgangs treffen sich diejenigen die zur Markthalle gehen möchten. Wir spazieren vorbei an der Kirche St Pierre und da immer noch das Festival d'Avignon stattfindet trifft man auf zahlreiche Kleindarsteller die durch außergewöhnliche Kostümierung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. An der begrünten Markthalle von Avignon vor der heute ein Flohmarkt stattfindet verabschieden wir uns und jeder geht seinen eigenen Interessen nach.
Bevor wir wieder zu unserem Bus gelangen treffen wir uns noch einmal vor der Brücke um sie auch einmal begangen zu haben. Die Pont St.Bénezet war einmal mit fast einem Kilometer Länge die längste Brücke des Mittelalters. Allerdings machten ihr Hochwasser und Überschwemmungen im Laufe der Jahrzehnte zu schaffen und so gab man sie trotz mehrerer Neubauten schließlich auf.
Ein ähnliches Schicksal traf die berühmte Brücke über den Gard, die allerdings älteren Datums ist und fast komplett erhalten ist. Sie wurde 60 n.Chr. während der römischen Herrschaft errichtet und war mit ihren 275 Metern Teil einer 50 km langen Wasserleitung die die Städte Uzès und Nimes verband. Problem dabei war das nur sehr geringe Gefälle zwischen Anfangs- und Endpunkt Die Steine der Brücke kommen komplett ohne Mörtel aus und werden nur durch Reibe- und Zugkräfte zusammengehalten ..... seit 2000 Jahren!
Wir parken am linken Ufer des Gard und müssen ein Stück laufen um einen Blick auf dieses Bauwerk zu werfen. Heute haben sich auch zahlreiche Familien an die Ufer des Gardon, wie der Fluss heute genannt wird, versammelt und verbringen ihre Zeit mit Boot fahren und Badefreuden.
Es ist sehr heiß und einige flüchten sich in den Film der im Museumsbau des Geländes gezeigt wird. Auch kann man das sehr anschauliche Museum besuchen, dessen Temperaturen zum aushalten sind, zumal überall plätscherndes Wasser aus den Lautsprechern zu hören ist. Das große Thema des Museums ist die Wasserversorgung im römischen Reich und die dazu gehörenden Infrastruktur.
Nach diesen letzten Eindrücken versammeln wir uns wieder alle im Bus und fahren in Richtung Arles zu einem letzten Abendessen im Hotel Mireille. Denn morgen werden wir auswärts in der Carmargue unser Abendessen einnehmen.


19.07.2024, Freitag: Camargue

Heute ist der Himmel während unseres Frühstücks bedeckt was hier in der Region erst einmal nicht so viel bedeutet.
Unse erstes Ziel ist heute die Stadt Aigues-Mortes die einst der Ausgangshafen für die letzten beiden Kreuzzüge unter Ludwig XIII im 13. Jahrhundert war. Er hatte auch den Beinamen "der Heilige" da er das Heilige Land befreien wollte ---- von den Ungläubigen die immer die Anderen waren.
Bevor wir allerdings in Richtung Stadt drehen, versuchen wir die berühmten rosafarbenen Flamingos zu finden. Wir fahren vorbei an Sonnenblumen- und Reisfeldern. Auch weiße Pferde und Stierherden ziehen an uns vorbei. Das Einzugsgebiet der Camargue ist landwirtschaftlich geprägt aber auch ein großes Landschaftsschutzgebiet mit über 400 verschiedenen Vogelarten wie z.B auch Weisstörchen die hier auf ihrem Weg nach Afrika durchziehen.
Von Weitem endlich, in einer Lagune, kommen die ersten Flamingos in Sicht. Wir halten an um das auf dem Foto festzuhalten.
Dann geht es weiter in die Stadt Aigues-Mortes deren Mauern schon von Weitem zu sehen sind. Wir betreten die Stadt durch das Haupttor und laufen bis zur Kirche am Place St.Louis, wo auch sein Standbild inmitten der Häuser aus dem 17. Jahrhundert steht.
Die romanische Kirche wird gerade restauriert und ist leider nicht zu besichtigen. Danach kann sic jeder entscheiden ob er eine lohnenswerte Umrundung der Altstadtmauer unternimmt oder sich in dem lebhaften Örtchen vergnügt. Zahlreiche Geschäfte locken mit ihren Waren.
Es ist sehr heiß als wir uns um die Mittagszeit wieder treffen. Aber es naht ja für die meisten das Badevergnügen in Stes.-Maries-de-la-Mer, dem Wallfahrtsort der Roma in Frankreich. Die Kirche die wir gleich nach der Ankunft erst einmal besuchen besitzt eine der zahlreichen schwarzen Madonnen. Im Oktober dann zu der Wallfahrt verläßt sie ihren Aufenthaltort und wird zum Meer getragen und neu geschmückt. Es gibt zahlreiche Danksagungen von Gläubigen denen die Madonna geholfen haben soll und die Stimmung besitzt eine gewisse Heiligkeit.
Anschließend gehen die Interessen auseinander, die Badefreuden findet man in der Nähe des Busparkplatzes wir uns am späten Nachmittag wieder treffen.
Unser letztes Ziel ist heute ein typischer Stierzuchtbetrieb der Camargue, in dem die Stiere für den unblutigen französischen Stierkampf gezüchtet werden. Bei unserern Ankunft stellen wir fest, dass noch eine andere Gruppe aus Deutschland dort ist. Zusammen besteigen wir einen Leiterwagen und die Chefin des Betriebs, ebenfalls eine Deutsche die vor vielen Jahren in die Camargue kam und zusammen mit ihrem Mann den Betrieb leitet, begleitet uns als weiblicher Guardien zusammen mit ihrer Tochter und einem Mitarbeiter. Wir bekommen eine kleine Vorführung wie die Stiere, hier auf der Weide männliche und weibliche Tiere gemisch, zusammengetrieben werden.
Als Krönung bekommen wir im Speisesaal eine zünftige Vorspeise und natürlich ein Stiergoulasch, welches allen mundet. Dazu schmeckt der Wein und alle fahren satt und zufrieden in unser Hotel in Arles zurück, welches wir morgen leider verlassen müssen. Unsere Reise geht langsam ihrem Ende entgegen.


20.07.2024, Samstag: Cassis – Bootsfahrt zu den Calanques – Marseille

Heute am vorletzten Tag fahren wir, nachdem wir unserer Koffer verladen haben, in Richtung Küste. Die sogenannten "Calanques" gehören zu einer attraktiven Küstenregion, die im Sommerhalbjahr viele französische Badegäste und Tagesurlauber aus Paris anzieht. Wir kommen nach einer guten Stunde Fahrt an einem großen Parkplatz oberhalb von Cassis an. Wir haben Glück und können gleich mit dem nächsten Petit-Train in den Ort fahren.
Von der Haltestelle im Ort laufen wir durch ein enges Gässchen nach unten zu dem kleinen Hafen von Cassis. Es gibt sogar Fischer die Ihre frischen Fänge von der Nacht verkaufen.
Am Hafen startet unsere Bootsfahrt entlang der Küste der Calanques. Zahlreiche Badeurlauber tummeln sich mit Booten oder Boards auf dem türkisblauen Wasser. Wir fahren entlang der Küste in zwei der natürlichen Buchten, welche ebenfalls von Menschen bevölkert sind. Es kommt fast ein Gefühl wie in der Karibik auf und die Sonne tut ihr Übriges.
Schließlich kehren wir zum Hafen von Cassis zurück und haben noch ein wenig Zeit um uns etwas zum Essen zu besorgen.
Nach unserer Rückkunft am Bus starten wir in die zweitgrößte Stadt Frankreichs nach Marseille, die Hafenstadt mit dem Rücken zu Frankreich und Blick zum Meer. Ein Bild welches auch für die Geschichte der Stadt gilt. Wir nähern uns von Süden und streifen als erstes die Küste, danach die Stadt von Corbusier, eine Idee von Wohnen, die nicht von allen akzeptiert wurde. Es ging damals um Gemeinschaft, alles im Haus zu haben, inklusive Geschäften und den Bäcker und die Wohneinheiten wurden entsprechend klein angelegt.
Am Stadion vorbei mit seinem geschwungenen Dach nähern wir uns dem Zentrum mit seinem entsprechenden Verkehr. Wie mag es während der Arbeitswoche hier zugehen? Wir fahren am alten Hafen mit seinem Gewusel vorbei und in der Ferne sehen wir 2 riesige Kreuzfahrtschiffe die im modernen Hafen liegen. Das "kleine" alte Hafenbecken würde von denen gesprengt werden. Dieser geschützte Hafen wurde einst von den Griechen entdeckt und diente für viele Jahrhunderte als wichtiger Handelshafen Marseilles. Die angrenzenden Bezirke und ein Teil der Befestigungsanlagen wurden zu Beginn des 21.Jahrhunderts attraktiv von namhaften Architekten umgestaltet und beherrbergen heute interessante Museen wie das Mucem und den Nachbau der Cosquer-Höhle die man in den Calanques entdeckt hat.
Unsere Stadtführerin bringt uns in den folgenden Stunden engagiert ihre Wahlheimat näher, sie stammt aus Hannover und lebt seit einigen Jahren in Marseille. Auch einige aus unserer Gruppe sind erstaunt über die Attraktivität dieser Stadt und beschließen noch einmal für mehrere Tage wiederzukommen, denn Marseille bietet mehr. Wir fahren an der Kathedrale vorbei die ein Bauwerk des 20.Jahrhunderts im neobyzantinischen Stil ist, werfen noch einmal einen Blick auf den sog. "Alten Hafen", blicken zu den Festungsanlagen die das alte Hafenbecken begrenzen und schrauben uns langsam hinauf zur "Guten Mutter", die Basilika "Notre Dame de la Garde", welche die Stadt überragt und wie einige auch glauben sie beschützt. Auch sie ist noch nicht so alt und erst im 19.Jahrhundert errichtet. Der Baustil heißt offiziell neoromanisch-byzantinisch und tatsächlich erinnert einiges an orientalisch wirkende Bauten des Mittelmeerraums. Da sie eine Wallfahrtskirche gibt, gibt es zahlreiche Danksagungen von Gläubigen denen wohl geholfen wurde.
Wir haben von hier oben eine grandiose Aussicht auf die Stadt und bekommen eine Erläuterung von Katrin. Auch erläutert sie noch einmal das Wohnkonzept von Le Corbusier und das Dach vom Stadion welches den Mistral-Wind kanalisieren soll. Nun überprüfen können wir das nicht, auch ist es langsam Zeit, ins Hotel zu fahren.
Wir verabschieden uns von unserer Stadtführerin und vor dem Hotel auch von Thiery unserem Fahrer der uns sicher und besonnen durch den südfranzösischen Verkehr und zum Schluß durch Marseille gefahren hat.
Am Abend gehen wir gemeinsam zu dem für uns reservierten Restaurant, wohin wir ein wenig laufen müssen. Es ist ein wunderbarer Ort in einem Garten, den wir so nicht erwartet haben. Das Essen und die Bedienung tun ihr Übriges...... bis nichts mehr geht. Die Reise endet mit einem fantastischem Essen mit krönendem Nachtisch. Glücklicherweise können wir zum Hotel noch ein wenig zu Fuß laufen.


21.04.2024, Abreise

Der erste Transfer geht heute schon mitten in der Nacht und auch für die anderen Gäste findet ein früher Transfer zum Flughafen in Marseille statt.
Der heutige Tag bringt für Marseille tatsächlich Regenwolken. Es ist ein wenig kühler aber es soll am Mittag Gewitter geben. Wir beeilen uns mit dem Frühstück und wir werden von einem anderen Bus pünktlich abgeholt um unseren Flug nach Frankfurt zu erreichen.
Als wir dann schließlich in der Luft sind wackelt es ganz schön aber schließlich kommen alle wohlbehalten in Frankfurt, welches unter einer Wolkenschicht liegt, an.
Eine sonnige und erlebnisreiche Woche ist zuende und wir hoffen alle auf ein paar schöne Sommertage in der Heimat.

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