Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Rhone mit A–ROSA STELLA

17.05. – 26.05.2019, 10 Tage Flusskreuzfahrt in Frankreich – Neuer Reiseverlauf in 2025: Straßburg – Lyon – Tournon/ Tain L´Hermitage – Avignon – Arles – Viviers – Lyon – Straßburg


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Eine Reise nach Frankreich, Vive la France. Was erwartet uns -- einzigartige Flusslandschaften, unberührte Natur, historische Städte und Dörfer, Weinberge und Weine mit großen Namen und leckeres Essen - Genuss pur für Leib und Seele.
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Magda-Viola Hanke

1. Tag, Freitag 17.05.2019: Anreise nach Straßburg

Am frühen Morgen fahren wir in Dresden mit dem Bus los und halten an einigen Stationen entlang der Bundesautobahn A4, um noch weitere Gäste auf unserer Reise nach Frankreich mitzunehmen. In Jena ist unsere Reisegruppe mit 32 Gästen, dem Busfahrer Peter Fentrohs von Auerbachs Reisen und unserer Reiseleiterin komplett. Unsere Reise ist lang, aber wir haben viel zu besprechen - was gibt es auf unserer Reise zu sehen, welche Ausflüge muss man unbedingt wahrnehmen. Die Reise führt uns über Erfurt, Eisenach, Frankfurt und Karlsruhe an die Landesgrenze. Dann ist es gar nicht mehr weit bis zu unserem Übernachtungsort in Straßburg. Wir übernachten im Hotel Novotel Strasbourg Centre Halles, einem 4-Sterne-Hotel ganz in der Nähe zur Grande Ile, wo wir gegen 17 Uhr ankommen. Das Hotel ist recht modern eingerichtet, die Zimmer sind annehmbar und so vergessen wir recht schnell, dass der Zugang zum Hotel sehr belastend ist und im Foyer Baumaßnahmen stattfinden. Der Tag endet mit einem französischen 3-Gänge- Menü. Und wir staunen erstmalig über die Preise für Wein und Bier. Nach dem Abendessen im Hotel begeben wir uns auf einen kleinen Spaziergang in die Altstadt, immer entlang am Ufer des kleinen Flusses Ill kommen wir recht bald in das Viertel Petite France, sehen die überdachten Brücken und bewundern die alten Häuser im Gerberviertel. Es ist ein laues Abendlüftchen, das uns begleitet. Der Abend ist doch recht angenehm, manchmal kommt auch die Sonne noch hervor, bevor die Altstadt vom Abendlicht beleuchtet ist. Die Franzosen verbringen den Abend in den vielen alten Straßenrestaurants und wir erfahren ein wenig vom Leben der französischen Nachbarn und von savoir vivre, dem Genießen des Lebens. Ein schöner erster Urlaubstag geht zu Ende und wir sind gespannt auf das, was es in diesem Land zu erfahren und zu sehen gibt.

2.Tag, Samstag 18.05.2019: Anreise Lyon und Einschiffung

Einschiffung, Sail away 20:45 Uhr
Am nächsten Morgen fahren wir gegen 8 Uhr vom Hotel los. Die Stadt schläft noch. Unsere Reise ist lang, 500 km sagt das Navigationsgerät. Wir fahren auf der Autobahn entlang des Elsass und folgen den Orten der Weinstraße von Strasbourg nach Moulouse (Mühlhausen). Zwischen den sanften Bergen der Vogesen und des Schwarzwaldes, vorbei am Juragebirge schlängelt sich unser Weg durch die Burgundische Pforte hinab nach Lyon.
Am späten Nachmittag erreichen wir Lyon. Hier liegt die A-Rosa Luna, unser Kreuzfahrtschiff, am Quai Claude Bernard. Leider ist uns die Zufahrt zur Anlegestelle versperrt und die Polizei lässt auch gar nicht mit sich verhandeln. Es demonstrieren die Gelbwesten, die seit Monaten in Frankreich aktiv sind und nicht aufhören, ihre Forderungen gegenüber der Regierung lautstark vorzubringen. Da es im Zentrum von Lyon zu vielen Zerstörungen an den Gebäuden und Geschäften gekommen ist, finden die Demonstrationen jetzt an der Uferpromenade der Rhone statt. Wir können also ein besonderes Schauspiel aus nächster Nähe beobachten, eine Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten. Es gelingt uns dann auf Umwegen doch das Schiff zu erreichen und einzuschiffen (was für ein merkwürdiges Wort). Die Damen erhalten zur Begrüßung eine rote Rosa, ein bisschen Entschädigung auch für die Aufregung, und wir kommen gerade zur Sicherheitseinweisung zurecht. Anschließend werden wir über das Ausflugsprogramm der nächsten drei Tage informiert. Wenn wir auch auf der Busfahrt schon viel über die Ausflüge erfahren haben, so ist in dieser zusammengefassten Form doch noch einiges neu für uns. Leider muss man sich noch am selbigen Abend entscheiden, was man zwischen den Fahrten auf dem Fluss erleben möchte. Dann endlich die Zimmer beziehen und zum Abendessen. Die Vielfalt der Speisen am Buffet ist umwerfend, so wird es auch die nächsten Tage sein. Das Personal ist freundlich und immer zuvorkommend, manchmal auch erheiternd, wie Josef aus Ungarn. Nach dem Abendessen heißt es Sail away. Wir verfolgen das Ablegen des Schiffes vom Sonnendeck aus. Die Sonne scheint leider nicht und schon bald wird es regnen. Aber wir lassen uns nicht entmutigen - schließlich geht es gen Süden zum Licht und zur Sonne.

3. Tag, Sonntag 19.05.2019: Chateauneuf–du–Pape, Avignon

Einlaufen des Schiffes in Avignon 17:00 Uhr
Wir erreichen Avignon am Nachmittag. Es war eine erlebnisreiche Nacht, denn man musste erst die Schiffsgeräusche verstehen lernen, und eine lange Fahrt. Die Fahrt wird uns von der Schiffsbesatzung kurzweilig gestaltet. Monika, die Ausflugsmanagerin, stellt uns die zweite Serie der Ausflüge detailliert vor. Leider muss man sich auch heute recht kurzfristig entscheiden. Danach werden uns die Möglichkeiten im SPA-Bereich vorgestellt und die neuen E-Bikes präsentiert, die man auch für Ausflüge nutzen kann. Nicht zuletzt erfahren wir etwas über die Orte, die das Schiff anläuft und es gibt Informationen zum Hafen. Am Nachmittag werden uns dann offiziell der Kapitän, der Hotelmanager und einig andere wichtige Offiziere vorgestellt. Und es gibt einen Willkommensdrink. Im Verlaufe der Fahrt auf dem breiten Fluss haben wir auch genügend Zeit das Prozedere an den Schleusen mitzuerleben. Wir werden in den nächsten Tagen von Lyon aus auf der Rhone zweimal (hin- und zurück) 282 km zurücklegen und dabei zweimal 12 Schleusen überwinden. Auf der Saone sind es nur zweimal 139 km und zweimal 3 Schleusen.
Um 15:30 Uhr erreicht das Schiff Chateauneuf-du-Pape. Ab dem 14. Jahrhundert hatten die Päpste und Erzbischöfe von Avignon ihre Sommerresidenz in diesem Ort. Es gibt einen kurzen Halt und schon beginnt der erste Ausflug nach Orange, zum Tor zur Provence. Die Stadt Orange ist bekannt für eine Reihe römischer Bauwerke. Ansehenswert ist der Stadtgründungsbogen, dessen Bau während der Herrschaft von Kaiser August begonnen worden ist und der sich an der Via Agrippa, der Verbindungsstrasse von Arles nach Lyon befindet. In der Innenstadt besuchen wir das Römische Theater aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Die Wand hinter der Bühne (103 m lang und 38 m hoch) wurde von Louis XIV. als schönste Wand des Landes betitelt. Im Mittelalter wurde dieser Bau als Steinbruch verwendet und bis in die Neuzeit entstand hier ein reguläres Wohnviertel mitten im Theater. Erst 1824 begannen Erneuerungsarbeiten, so dass man heute ein gewaltiges Theater vorfindet, in dem Theateraufführungen und Konzerte stattfinden. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung geht es zurück nach Avignon.
Avignon begrüßt uns aus der Ferne mit seinem imposanten Papstpalast und der gewaltigen Stadtmauer. Avignon ist eine der wenigen Städte, deren mittelalterliches Zentrum bis heute von einer Stadtmauer umgeben ist. Wir haben heute einen verregneten Tag, aber trotzdem finden sich einige wagemutige Reisende, bewaffnet mit dem Schirm, die den Ausflug am Abend wahrnehmen, um Avignon zu besichtigen. Es hat sich gelohnt, erfahren wir am nächsten Tag.

4. Tag, Montag 20.05.2019: Avignon/Arles

Ablegen des Schiffes in Avignon 12:00 Uhr
Ankunft in Arles 15:30 Uhr, Ablegen in Arles 21:00 Uhr
Der Morgen in Avignon gehört uns. Ziel unseres Ausflugs ist der Papstpalast. Durch verwinkelte Gassen, entlang von herrschaftlichen Palästen, vorbei an Kirchen und Kapellen - alle Wege führen zum Papstpalast. Anfang des 14. Jahrhunderts siedelte hier Papst Clemens V. und es folgten sieben weitere Päpste, nach dem Kirchenschisma kamen dann noch zwei Gegenpäpste dazu. Der festungsartige Palast wurde jeweils erweitert und verschönert. Unser Weg führt durch Prunksäle, Kapellen, Privatgemächer des Papstes, über Terrassen mit wunderbaren Ausblicken auf die Stadt und die Rhone. Wir erfahren viel über die Päpste und warum Avignon zur Papststadt wurde. Der Rückweg geht durch die Altstadt vorbei an der Kirche St. Agricol. Schade, es war so wenig Zeit, Avignon näher zu erkunden. Als es Mittag legt das Schiff ab. Zunächst fährt das Schiff in Richtung Pont d'Avigon, eigentlich Pont Saint-Benezet, zur Brücke im Fluss. Von den 22 Brückenbögen, die im 14. Jahrhundert über beide Arme der Rhone gebaut worden waren, stehen heute noch vier, so dass die Brücke im Fluss endet. Monika, die Ausflugsmanagerin erzählt uns die Geschichte der Brücke über den Lautsprecher, wir stehen auf dem Sonnendeck und lauschen den Worten und der Musik, die vom Tanz auf der Brücke erzählt - Sur le Pont d'Avignon. Es ist ergreifend. Dann wendet unser Schiff und wir fahren weiter nach Süden.
Wir kommen am Nachmittag in Arles an. Es gibt heute Nachmittag drei Möglichkeiten. Einige Reisegäste erkunden die Stadt individuell. Arles ist eine sehenswerte Stadt in der Provence, ein kleines Rom Galliens mit Überresten von Bauwerken der Römer. Sehenswert ist die Arena von Arles, das größte und am besten erhaltene Amphitheater der ehemaligen Provinz Gallien. Arles ist aber auch die Stadt von Vincent van Gogh. Auf dem ausgeschilderten Van-Gogh-Weg kommt man an Orte, an denen der berühmte Maler gesessen hat und man kann mit seinen Augen die Objekte sehen lernen.
Andere Reisegäste nehmen den Ausflug in die Camargue wahr, per Bus oder gar per Jeep. Eine Naturliebhaberfahrt in das Schwemmland des Rhone-Deltas. Es ist eine beindruckende Landschaft, eine mit 400 Arten reiche Wasservogelwelt. Leider bleiben uns die Namen von vielen Vögeln, die wir sehen verborgen. Aber den großen Flamingo sehen wir in den weiten Wasserflächen, wie er den Hals beugt und das Wasser durch seinen Schnabel filtert, immer auf der Suche nach Nahrung. Da sind sie auch die freilebenden und doch beaufsichtigten weißen Pferde einer ganz besonderen Pferderasse und die schwarzen Stiere der Camargue, deren Hörner immer nach oben gen Himmel zeigen. Sie werden wegen des Fleisches gehalten. Wir lernen auch etwas über die Pflanzen, die hier wachsen, und erfahren vom Reisanbau. Unser Ausflug endet am Mittelmeer in Les-Saint-Maries-de-la-Mer, dem kleinen Wallfahrtsort der Sinti und Roma. Hier finden wir in der zentralen Kirche die schwarze Madonna.

5. Tag, Dienstag 21.05.2019: Viviers

Anlegen des Schiffes 8:00 Uhr, Ablegen 13:00 UhrWir kommen am Morgen in Viviers an. Die Stadt liegt auf einem Hügel. Vom Schiff aus kann man die Reste der mittelalterlichen Kathedrale sehen, denn Viviers war ab dem 5. Jahrhundert Bischofsstadt. Am Vormittag findet der Ausflug in die Region Ardeche statt. Der Fluss Ardeche bildet an seinem Unterlauf eindrucksvollen Schluchten, hat sich seinen Weg durch Kalksteinschichten gebahnt und mündet später in die Rhone. Wir fahren entlang des Hochplateaus und besuchen zunächst das Lavendelmuseum der Ardeche. Auf dem Museumsgelände wachsen verschiedene Arten des Lavendel (Lavandula) und wir erhalten umfangreiche Informationen über den Anbau, die Züchtung des Lavandin, der in dieser Region genutzt wird, und die Destillation des Lavendelöls.
Auf unserem Weg kommen wir am Pont-d'Arc vorbei, einem Bogen im Flussbett, der durch Erosion entstanden ist. Der Ausflug endet an einem mysteriösen Ort, der durch Wasser geformt wurde, an der Grotte de la Madleine. Die Grotte gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten dieser Region. Man muss zunächst 250 Stufen nach unten gehen und erlebt dabei im Hohlraum der Grotte alle Arten an Tropfsteinen in erstaunlichen Formen und magischen Farben.
Zurück zum Schiff können wir den Nachmittag an Deck genießen, endlich auch bei Sonnenschein, und auf der Weiterfahrt kann man das Tal der Rhone genießen. Vor dem Abendessen werden vom schiffseigenen „Gewürzkoch" die Gewürzmischungen für verschiedene Speisen, natürlich mit den vielen Kräutern der Provence vermischt, präsentiert. Da kann man sogar etwas mit nach Hause nehmen und in Erinnerung das Aroma der provenzalischen Landschaft genießen.
Auch sonst wird es an Bord nicht langweilig - Massagen, Sauna, Fitness, Shopping, Tanz, Rätselraten und Tombola - für jeden ist täglich etwas dabei.

6. Tag, Mittwoch 22.05.2019: Lyon

Anlegen des Schiffes 7:00 Uhr, Ablegen 18:00 Uhr
Am frühen Morgen legt das Schiff wieder in Lyon an. Lyon ist gewissermaßen der Knotenpunkt, von dem aus es nach Süden auf der Rhone und nunmehr nach Norden auf der Saone geht. Wir haben diesmal einen Liegeplatz am Quai Fillon, anders als bei der Einschiffung. Die Stadt sehen wir nur aus der Ferne. Wenn man individuell unterwegs ist, sollte man das Taxi nehmen, denn es ist nicht zu erlaufen. Lyon wurde 43 v. Chr. nach Übernahme durch die Römer zum Verwaltungszentrum Galliens ausgebaut. Die Stadt erhielt den aus dem Keltischen stammenden Namen Lugdunum. Im Laufe der Zeit hat sich der Name der Stadt zum heutigen „Lyon" entwickelt.
Am Vormittag haben wir zwei Möglichkeiten, an Ausflügen in die Stadt teilzunehmen. Eine Reisegruppe besucht Lyon und die Stadt der Seide und die andere Reisegruppe sieht sich Lyon und die Markthallen an. Lyon hat eine 2000-jährige Geschichte. Auf einer Stadtrundfahrt wird die Geschichte erlebbar, angefangen beim römischen Amphitheater, über die mittelalterlichen Bauten auf dem Hügel Fourvier, über die Renaissance-Architektur in der Altstadt Vieux Lyon bis zu den modernen Bauten, die sich vom Zusammenfluss der Rhone und Saone beim Stadtviertel Confluence bis zu unserer Anlegestelle hinziehen. Zunächst besichtigen wir die Basilika Notre-Dame-de-Fourviere, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts, auf dem Fourviere-Hügel. Von hier hat man einen wunderbaren und umfassenden Blick auf die Stadt.
Die Lyoner Gastronomie genießt einen weltweiten Ruf. Die Markthallen in Lyon erhielten den Namen „Paul Bocuse". Der Meisterkoch ist ein Sohn der Stadt und bekannt für seine exquisite Küche. In den Markthallen erleben wir die qualitativ hochwertigen Produkte des Landes und können daran teilhaben. Leider ist die Zeit viel zu kurz, um das eine oder andere einzukaufen.
Historisch gesehen ist die Stadt eng mit den Seidenwebern verknüpft, deren Handwerk während der industriellen Revolution die treibende Wirtschaftskraft war. Wir besuchen eine Seidendruckerei, sehen gespannt dem Vielfarbendruck zu und erleben eine Welt der Seide, die Lyon berühmt und reich gemacht hat. Unsere Ausflüge enden am Place Belcour, auf dem ein großes Reiterstandbild von Ludwig XIV. zu sehen ist.
Am Abend verlässt das Schiff den Liegeplatz und fährt vorbei an der wunderschönen Altstadt Lyons, wo wir die prächtigen Villen betrachten können. Bald schon sind wir auf der Saone, die hier in die Rhone mündet. Der Fluss Saone ist deutlich anders als die Rhone und macht so einen friedlichen, lieblichen Eindruck. Die saftigen Wiesen reichen bis an das Flussufer hinab. Hier weiden auch die weißen Charolais-Rinder, die überwiegend zur Fleischproduktion genutzt werden. Die Menschen sitzen in Freiluftgaststätten oder auf Wiesen direkt am Ufer und man spürt - jetzt ist Sommer.

7. Tag, Donnerstag, 23.05.2019: Chalon–sur–Saone/Macon

Anlegen des Schiffes 8:00 Uhr in Chalon-sur-Saone, Ablegen 14:30 Uhr,
Anlegen in Macon 22:30 Uhr
Am frühen Morgen kommen wir in Chalon-sur-Saone, der zweitgrößten Stadt im Burgund, an. Chalon ist bekannt als Geburtsort der Fotografie. Der Berühmteste Bürger der Stadt ist Joseph Nicephore Niepce. Am Quai des Messageries, direkt vor unserem Schiff, gibt es ein Museum über die Geschichte der Fotografie.
Die Sonne scheint, was will man mehr. Die Uferstraße ist direkt an der Anlegestelle und in erster Reihe stehen die kleinen malerischen Häuser. Wir fallen förmlich vom Schiff in die Stadt. Ein Teil unserer Reisegäste nimmt heute am Vormittag an einem Ausflug nach Dijon, in die Stadt der burgundischen Herzöge teil. Auf der „Route des Grands Crus" fahren wir durch sanft geschwungene Weinberge nach Dijon, die historische und heutige Hauptstadt des Burgunds. Der Stadtrundgang führt uns zum imposanten Palast der Herzöge, die bereits im Mittelalter ein gewaltiges Reich regierten. Die Stadt Dijon ist berühmt für den Senf und ein wichtiger Handelsplatz für Burgunderweine.
Andere Reisegäste erkunden individuell die kleine Stadt. Man kann sich nicht verlaufen, alle Wege führen zurück zur Uferstraße und zu unserem Schiff. Am Morgen dauert es eine Weile ehe die Stadt erwacht, die Ladenbesitzer öffnen die Türen, die Gaststättenbesitzer stellen die Gassen und Plätze mit Tischen und Stühlen voll. Alles macht einen beruhigenden Eindruck, die deutsche Hektik wollen wir hier gern vergessen. Im Zentrum der Stadt liegt der Platz St. Vicent mit der Kathedrale St. Vicent aus dem 13.-15. Jahrhundert und einer Reihe schöner Fachwerkhäuser. Im südlichen Viertel der Stadt an der Saone finden wir alte Häuser aus den vergangenen Jahrhunderten, liebevoll restauriert.
Auf dem Sonnendeck haben sich an diesem Tag auch einige Reisegäste erholt. Das besondere Highlight an diesem Tag ist eine Bouillabaisse nach Marseiller Art, eine Fischsuppe, die an diesem Tag an Deck serviert wird. Nach dem Mittagessen legt unser Schiff ab und wir fahren wieder gen Süden. Einige Reisegäste verlassen das Schiff und fahren per Bus durch die Cote d'Or, das bekannte Weinanbaugebiet, nach Beaune. Neben Wein und guter Küche bietet die Cote d'Or alte Städte, große Klöster, romantische Burgen und Schlösser. Es ist wohl ein Muss, dass man im Burgund die Stadt Beaune besucht und das Hotel Dieu. Zunächst geht die Reise aber durch berühmte Weinorte, deren Namen man eher von Weinetiketten kennt, Pommard, Meursault, Chassagne und Puligny. Und dann das Hotel Dieu, das Meisterwerk der flämischen Gotik mit den bunten Dächern. Schon Mitte des 15. Jahrhunderts nahm dieses Krankenhaus Patientinnen und Patienten in seinen großen Hallen auf. Heute kann man in diesem Museum Einblicke in die Krankenpflege der frühen Neuzeit bekommen.
Auf unserer Weiterreise gibt es einen Zwischenstopp in der kleinen Stadt Tournus, die ihr 1000-jähriges Bestehen feiert. Während wir auf unsere Reisegäste vom Ausflug warten, dürfen die anderen Gäste von Bord gehen und haben eine Stunde Zeit einen kurzen Rundgang durch die Stadt zu machen. Sehenswert ist die Abtei Saint Philibert, die sich im Klosterviertel befindet. Auch sonst gibt es viele Gebäude aus dem Mittelalter zu sehen, wie beispielsweise die Kirche Saint Valerien aus dem 11. Jahrhundert. Allerdings haben wir wenig Zeit, entlang der alten Gassen zu wandeln, denn bald schon geht die Reise weiter.

8. Tag, Freitag 24.05.2019: Macon

Ablegen des Schiffes 18:30 Uhr
Macon ist ein bekannter Weinhandelsort an der Saone. Die Furt in der Saone begünstigte die frühe Besiedelung und die Gründung einer keltischen Siedlung im 2. Jahrhundert v. Chr. Später unter der Herrschaft der Römer erlangte Macon zunehmend militärische und wirtschaftliche Bedeutung. Die Stadt Macon lädt am heutigen Tag in der Fußgängerzone zum Bummeln ein. Das Wetter ist herrlich und man kann auch das Sonnendeck genießen.
Am Morgen führt uns der Ausflug zur mächtigen Klosteranlage Cluny. Der Orden der Kluniazenser, der 910 von Wilhelm dem Frommen gegründet wurde, übte während des Mittelalters einen beachtlichen Einfluss auf das religiöse, interkulturelle, politische und künstlerische Leben der Region aus. Zeitweise war die Kirche der Klosteranlage das größte Gotteshaus der Christenheit. Mehrere Gebäude der Abtei und einige Reste der während der Herrschaft Napoleons als Steinbruch abgerissenen Abteikirche sind erhalten und können besichtigt werden.
An den sonnigen Tagen kann man wunderbar auf dem Sonnendeck sitzen und die Mahlzeiten genießen. Heute ist ein besonderer Tag. Der Chefkoch hatte mittags zum BBQ an Deck gebeten. Herzhaftes und Delikates wird vor der Kulisse Macons für uns zubereitet. Es ist ein Gaumenschmauß -und manch einer wird beim Grillen im Garten daran denken.
Am Nachmittag geht die Reise durch das wunderbare Beaujolais. Dabei besichtigen wir auch das Weinmuseum Hameau Duboeuf. Hier dreht sich alles um den Wein. Die Familie Duboeuf ist der wichtigste Weinproduzent im Weingebiet Beaujolais. Eine kleine Weinprobe darf natürlich auch nicht fehlen.
Bald schon wird uns weh ums Herz - jetzt wo der Sommer endlich eingetroffen ist, geht es schon wieder zurück nach Lyon. Doch am späten Abend, als das Schiff schon abgelegt hat, laden Kapitän, Hotelmanager und Offiziere zum Farewell Drink in die Bar Lounge ein, um sich zu verabschieden. Vielleicht wird es kein Abschied für immer. Der eine oder andere möchte dieses Gesamtkunstwerk von ruhigem Reisen, kulturellen und historischen Erlebnissen und Kunst für den Gaumen vielleicht nochmals erleben.

9. Tag, Samstag 25.05.2019: Lyon, Ausschiffung, Straßburg

Anlegen des Schiffes 2:00 Uhr
Heute geht es früh aus den Federn. Koffer packen, Kofferanhänger anbringen, Koffer vor die Tür, frühstücken. Der Bus aus Dresden mit Maik Richter von Satra Eberhardt steht pünktlich 7:45 Uhr vor der Tür. Wir sind recht zügig in Straßburg, vorbei am Juragebirge, durch die Burgundische Pforte und entlang der Vogesen in den Elsass. Manchmal regnet es, aber in Straßburg ist Sommer. Nach der Ankunft und einer sehr kurzen Pause machen wir uns auf den Weg zur Anlegestelle des Panoramaschiffes Batorama. Wir durchqueren recht zügig das Münsterviertel, betrachten sehr schnell das Münster, staunen über die handwerkliche Kunst der Steinmetze und eilen schon weiter. Schade, hier hätte man noch Zeit gebraucht, aber das Münster schließt 18 Uhr und die Aussichtsplattform wird renoviert bis zum Juli. Also sind wir nicht zur richtigen Zeit da. Der Ausflug auf dem kleinen Boot ist wirklich sehr gut. In unserer Muttersprache sind die Erklärungen und wir erleben die unterschiedlichen Bauepochen vom Mittelalter, über den Klassizismus und Historismus bis zur Neuzeit. Auch die Gebäude der Europastadt sind zu sehen. Insgesamt sind wir froh, das Eberhardt Travel dieses Nachprogramm organisiert hat. Das Abendessen nehmen wir dann im „Le Gruber", einer urigen Gasstätte im Münsterviertel. So geht auch dieser erlebnisreiche Tag zu Ende und manch einer lässt ihn bei einem Glas Wein ausklingen.

10.Tag, Sonntag 26.05.2019: Heimreise

Wir verlassen Straßburg am frühen Morgen. Die Reise geht über Kehl am Rhein, Frankfurt am Main, nach Thüringen. In Jena und Gera steigen die ersten Gäste aus, bevor wir Sachsen erreichen, Meerane, Chemnitz und schließlich Dresden. Die Zubringerfahrzeuge stehen überall bereit. Ein langer Tag geht zu Ende und schon bald ist man zu Hause.
Liebe Reisegäste,
wir haben gemeinsam eine Kreuzfahrt auf der Rhone und der Saone unternommen. Wir haben ein Stück Europa kennengelernt. Wir haben eine Menge historischer Orte und lieblicher Landschaften gesehen und versucht, historischen Zusammenhänge und kulturelle Ereignisse, die Frankreich und Deutschland seit Jahrhunderten verbinden, zu verstehen. Leider sind die Tage viel zu schnell vergangen. Ich hoffe, Sie sind alle gut zu Hause angekommen und konnten diese Erlebnisse in ihrem Herzen mitnehmen. Ihnen wünsche ich alles Gute, vor allem Gesundheit und noch viele Reiseerlebnisse. Ich möchte mich bei Ihnen herzlichst für diese kurze gemeinsame Lebenszeit bedanken. Vielleicht sehen wir uns mal wieder, es würde mich freuen.
Ihre Reisebegleitung
Viola Hanke

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für den schönen kurzen Reisebericht !!!

Rainer Warpakowski
02.06.2019

Lieber Herr Warpakowski,
Das habe ich sehr gern gemacht. Wünsche Ihnen schöne Erinnerungen.
Mit besten Grüßen
Viola Hanke

Viola Hanke 10.06.2019

Liebe Frau Hanke,
wir haben mit Ihnen schöne, erlebnisreiche Tage verbracht. Herzlichen Dank dafür. Sie waren uns eine angenehme Begleiterin. Mit Ihrer Ruhe, haben Sie uns schnell aus dem Alltagsstress geholt und das tat gut.
Wir wünschen Ihnen noch viele, interessante Reisen und dufte Reisegruppen.

Liebe Grüße von
Wilfried und Christine Apt

Christine Apt
02.06.2019

Liebe Familie Apt,

herzlichen Dank. Ich freue mich sehr, dass Ihnen die Reise und meine Begleitung gefallen haben. Wünsche Ihnen für den Alltag alles Gute und toi, toi, toi für Ihre Fußballmannschaft.
Beste Grüße
Viola Hanke

Viola Hanke 10.06.2019

Lieber Herr Walther,

Ihre anerkennenden Worte freuen mich sehr. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau alles Gute, Gesundheit und noch viele Reiseerlebnisse.

Beste Grüße
Viola Hanke

Viola Hanke 10.06.2019

Werte Frau Hanke, meine Frau und ich bedanken sich bei Ihnen. Sie haben mit Ruhe und Umsicht die Gruppe sicher geleitet ! Da für uns für dieses Ziel die notwendigen Sprachkenntnisse leider fehlen, haben wir uns für diese geführte Reise entschieden und unsere Erwartungen wurden erfüllt. Besonderen Dank für Ihre Fachinformationen beim Blick aus dem Busfenster. Dies hat uns die ungewohnte und anstrengende Busreise erleichtert und aber auch zu den Gefahren aus genetischen Veränderungen der Pflanzenwelt sensibilisiert.

O rewoà !

Wolfgang Walther
03.06.2019

Liebe Frau Hanke,
vielen Dank für den umfangreichen Reisebericht und die schönen Fotos. Mit Ihrer ruhigen Art der Reisebegleitung und den interessanten Informationen auch während der Fahrt bleibt uns die Reise in sehr guter Erinnerung.
Wir melden uns erst jetzt, da wir zwischenzeitlich bereits wieder unterwegs waren.
Viele Grüße.
Ingrid und Ralf Burckhardt

Ralf Burckhardt
30.07.2019

Liebe Familie Burckhardt,
vielen Dank für die Anerkennung meiner Arbeit. Ich wünsche Ihnen noch recht viele schöne Reisen. Vielleicht sieht man sich mal wieder.
Herzlichst Viola Hanke

Viola Hanke 13.08.2019