Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Rhone mit A–ROSA STELLA

17.05. – 26.05.2024, 10 Tage Flusskreuzfahrt in Frankreich – Neuer Reiseverlauf in 2025: Straßburg – Lyon – Tournon/ Tain L´Hermitage – Avignon – Arles – Viviers – Lyon – Straßburg


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Früher wurden auf den Flüssen hauptsächlich Waren transportiert. Heute gesellen sich auch zahlreiche Flusskreuzfahrtschiffe dazu. Auf der Saône geht es für uns in das wunderschöne Burgund mit den geschichtsträchtigen Orten Dijon und Cluny. Der Fluss Rhône führt uns dann in den Süden. So entdecken wir Avignon, Arles, die Camargue aber auch das wunderschöne Tal der Ardèche.
Ein Reisebericht von
Roswitha Zytowski
Roswitha Zytowski

Freitag, 17.05.2024 Anreise Dresden nach Strasbourg

Sechs Uhr morgens beginnt auch diese Reise am Flughafen Dresden. Bis Strasbourg werden wir 30 Gäste im Bus sein. Es ist der Beginn der Pfingstferien und leider wird sich dies auch auf unsere Anreise auswirken. Lange Staus führen dazu, dass wir die Hauptstadt des Elsass erst um 18: 40 erreichen. Was für ein Tag. Immerhin, das Einchecken im Hotel verläuft schnell und problemlos. Freuen wir uns also auf das Abendessen und dann im Anschluss auf eine geruhsame Nacht.

Samstag, 18.05.2024 Anreise nach Lyon – Einschiffung auf der a–Rosa Stella

Wir verabschieden uns gegen acht Uhr zwar aus Strasbourg, aber der Abschiedsschmerz hält sich in Grenzen. Schließlich kommen wir in einer Woche wieder. Und haben dann Zeit uns der schönen Stadt zu widmen. Wir nehmen Kurs gen Süden und passieren dann das kleinste Département Frankreichs Belfort. Weiter geht es durch das weniger bekannte Département Franche-Comté. Leider nimmt nun das Schicksal seinen Lauf. Der erste große Stau ereilt uns. Die Elektronik an einer Mautstelle scheint ein Problem zu haben und lässt nun die Zahl der wartenden Verkehrsteilnehmer anwachsen. Doch damit nicht genug. Wenig später wird die Autobahn auf Grund eines Unfalles sogar voll gesperrt. Immerhin können wir noch abfahren und eine Umleitung fahren. Andere Reisegruppen für die Stella haben da deutlich weniger Glück. Nachdem wir diese Hürde genommen haben, verläuft die Weiterfahrt problemlos. Wir erreichen das Schiff zwar erst um 16:15. Sind damit aus Sicht der Rezeption geradezu überpünktlich, denn die anderen Reisegruppen treffen teilweise fast drei Stunden später ein. Unsere Abfahrt wird deshalb auch auf 19:30 verlegt. Wir erleben dies beim Abendessen. Nun also beginnt tatsächlich unsere Flusskreuzfahrt. Unser erster Kurs führt uns flussaufwärts auf der Saône. Vorbei an den Sehenswürdigkeiten des alten Lyon genießen wir den ersten Abend an Bord.


Sonntag, 19.05.2024 Chalon–sur–Saône – Dijon

Sonne und Sonntags in Chalon-sur-Saône ist eine herrliche Kombination. Denn diese Stadt ist nicht nur wegen der schönen Fachwerkhäuser ein Augenschmaus, jeden Sonntag findet hier ein herrlicher Markt statt. Das ist ein Schaulaufen der Gemüse- und Käsehändler, der Wurstwaren und vieles mehr. Das tolle an diesem Markt ist, dass er so gar nicht touristisch ist. Hier kaufen die Menschen aus der Stadt und des Umlandes ein. Wer immer einen Eindruck eines französischen Marktes bekommen wollte, ist hier genau richtig. Einige Gäste nehmen an dem geführten Rundgang teil. Andere gehen gemeinsam mit mir über den Markt und erkunden ein wenig die Stadt.
Nach dem Genuss des Mittagessens geht es für die meisten Gäste in die Hauptstadt des Burgunds, nach Dijon. Nach einer guten Stunde Busfahrt vorbei an den Weinbergen, die das Burgund berühmt gemacht haben, erreichen wir diese schöne Stadt, in der man eigentlich viel mehr Zeit haben möchte. Dass diese Stadt einst zu den Machtzentren gehörte, zeigt sich in ihren Bauwerken. Hier lenkten die mächtigen Herzöge des Burgunds die Geschicke nicht nur dieser Region. Immerhin waren sie zeitweise reicher und damit eben auch mächtiger als die französische Krone und ihr Territorium reichte bis nach Flandern. Wieder zurück an Bord genießen wir immer die Abfahrt flussabwärts in Richtung Mâcon.


Montag, 20.05. Mâcon – Cluny – Oingt und Weinkellerei

Mâcon begrüßt uns. Heute eher eine beschauliche Kleintadt, war sie in der Geschichte von großer Bedeutung. Für die einen steht der Vormittag im Zeichen der Abtei von Cluny. Bis zum Bau der Petersdom in Rom die größte Kirche der Christenheit. Die wechselvolle Geschichte lässt die Ausmaße dieses Bauwerkes nur noch erahnen. Ein 3D-Film lässt jedoch das Gotteshaus vor unseren Augen wieder entstehen. Für die Gäste, die es nicht nach Cluny zieht, bietet es sich an Mâcon zu entdecken.
Hierfür treffen wir uns nach dem Frühstück zu einem kleinen Rundgang. Wie bedeutsam diese Stadt einst war, lässt sich leider nur noch an wenigen Gebäuden ablesen. Ein Beweis ist das wunderschöne Holzhaus ( Maison bois) mit seinen besonderen Schnitzereien. Oder Pont Saint-Laurent: Diese Brücke, welche die Saône überspannt, erscheint noch im mittelalterlichen Antlitz. Damit ist sie eine der wenigen verbliebenen Brücken. Während der Religionskriege fanden hier viele Hugenotten den Tod, als sie von der Brücke in den Fluss geworfen wurden. Zur Mittagszeit starten die Stella flussabwärts. Die Gäste, die auf den Spuren zum Beaujolais, erleben das Ablegen nicht, denn sie sind schon unterwegs in das beschauliche Örtchen Oingt und zur Weinprobe. Wir werden sie wieder in Trévoux an Bord nehmen. Für uns alle geht es nun in Richtung Lyon. Obwohl der Tag uns herrliche Sonne bescherte, gerät unsere Einfahrt nach Lyon verregnet. Mal sehen, was der morgige Tag für uns bereit hält.


Dienstag, 21.05.2024 Lyon Stadtbesichtigung

Wir erwachen wieder an dem Anlegepunkt, den wir schon von unserer Einschiffung kennen. Mit dem Bus geht es nun zur Stadterkundung. Um sich einen besseren Überblick über Lyon zu verschaffen geht es hinauf zur Notre-Dame de Fourvière. Diese Wallfahrtskirche ist das Wahrzeichen von Lyon, obwohl sie gar nicht so alt ist. Erbaut wurde sie ab 1872, um schließlich 1896 geweiht zu werden. Trotz ihres kirchengeschichtlich jungen Alters hat sie sogar den Besuch eines Papstes zu melden.
Johannes Paul II. kam hierher. Eine überlebensgroße Statue zeugt von diesem Ereignis.
Wir wagen einen letzten Blick auf die sich unter uns ausbreitende Stadt. Im Anschluss geht es nun noch zur Altstadt hinunter. Zahlreiche Restaurants warten hier auf ihre Gäste. Der Bouchon Lyonnais weist den Weg zu einer traditionellen Küche und natürlich dürfen die Traboules nicht fehlen. Wir öffnen eine Tür. Von außen ein Eingang zu einem Privathaus. Aber dieses Haus ist vielmehr. Es gehört zu jenen Häusern, die durch eine Vielzahl von Durchgängen verbunden sind, um so schnell einen regenfreien Weg vom Fluss zu den Händlern und Werkstätten zu schaffen. In Lyon soll es 500 von diesen Durchgängen, den Traboules, geben. Wieder im Bus fahren wir nun zur Markthalle, die den Namen des großen Kochs und Sohnes der Stadt Paul Bocuse trägt. Zugegeben, das Warenangebot ist äußerst verlockend. Und tatsächlich müssten wir am besten einen eigenen Herd hier haben, um alles einmal auszuprobieren. Aber unserer Besuch bleibt keine Trockenübung. Bei einem Gläschen Wein probieren wir die gute Wurst aus Lyon und einen Ziegenkäse. Das macht auf jeden Fall Appetit auf das Mittagessen. Wir kehren zum Schiff zurück, wo schon alles für unsere Abfahrt vorbereitet ist. Wir nehmen nun südlichen Kurs.


Mittwoch, 22.05.2024 Avignon

Unseren ersten Schritt auf südlichen Boden setzen wir in Avignon. Der große Teil der Gäste nimmt am inkludierten Arosa-Ausflug teil. Eine kleine Gruppe macht sich mit mir auf den Weg. Papstpalast und Ausblick auf den Pont Saint-Bénézet dürfen natürlich auch bei uns nicht fehlen. Heute ist die Brücke nur noch eine Ruine, doch schon diese zeugt davon, wie mächtig dieses Bauwerk einst war. Vier Meter Breite und Bögen, die 33 Meter breit und 13 Meter hoch sind, ließen die Brücke lange als die längste Europa gelten. Doch Hochwasser und politische Unruhen führten schließlich dazu, dass die Brücke 1660 aufgegeben wurde. Unweit der Brücke befindet sich der Papstpalast. Dieser ist heute nicht nur Museum, sondern auch Schauplatz des Avignoner Sommers: Zahlreiche Konzerte und Theateraufführungen finden hier statt. Und überhaupt: Wer mit offenen Augen durch Avignon läuft, entdeckt an einigen Fassaden Darstellungen von Theaterszenen und Fotos von bekannten Schauspielern und Schauspielerinnen, die in jungen Jahren hier auch im Sommer Theater spielten. An den Geschäften können wir auch schon die Plakate entdecken, die auf das diesjährige Festival hinweisen. Der Abend klingt dann für uns an Bord der Stella musikalisch aus. Flamencoklänge ertönen. Da es am Abend doch ziemlich frisch ist, heißt die Devise einfach: warm tanzen!


Donnerstag, 23.05.2024 Avignon – Arles – Ausflug in die Camargue

Der Vormittag bietet noch die Möglichkeit einige Einkäufe in Avignon zu tätigen. Gegen Mittag verlassen wir die schöne Stadt Avignon, um nun den südlichsten Punkt anzufahren: Arles.
Leider müssen sich hier die Gäste entscheiden. Entweder Arles erkunden oder in die Camargue fahren. Die meisten Gäste möchten die Camargue kennenlernen und entscheiden sich für einen Ausflug mit dem Bus oder Jeep. Sie werden es nicht bereuen, aber ein Nachmittag in Arles wäre wirklich schön gewesen. Schließlich haben Künstler, allen voran Vincent van Gogh unser Bild von Arles geprägt. Van Gogh kam durch einen Zufall nach Arles. Besser gesagt er blieb hier hängen. Auf dem Wege nach Marseille musste der Zug im Februar 1888 in Arles länger halten. Vincent stieg aus und blieb 15 Monate. Das Ergebnis: 300 Werke und eine tiefe Krise des Künstlers.
Immerhin, auf der Rundfahrt sind die Gäste Vincent auch nahe, denn die Camargue und Les-Saintes-Maries-de-la-Mer besuchte er auch. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen die Besucher auch schon heute auf das ereignisreiche Wochenende in Les-Saintes-Maires-de-la-Mer. Das letzte Wochenende im Mai ist reserviert für die große Pilgerfahrt der Roma. Sie kommen hierher, um der heiligen Sarah zu huldigen. Nach Les-Saintes-Mairies-de-la-Mer geht es für die Radler heute nicht. Aber die Landschaft der Camargue bietet sich natürlich wunderbar an, um das Ganze per Muskelkraft zu entdecken. Wobei dank der E-Bikes von Arosa sich die Kraftanstrengung in Grenzen hält. Wir radeln gemütlich vorbei an den berühmten Reisfeldern, die auf Grund der Regenfälle ordentlich unter Wasser stehen. Natürlich sehen wir auch die schwarzen Stiere und die weißen Pferde. Und auch Flamingos lassen sich mit dem Fahrrad problemlos erblicken. Bei leichtem Wind und blauem Himmel ist das Ausflug ein wahres Vergnügen. Gute 42 Kilometer haben wir am Ende absolviert und wir konnten sogar noch einen Schlenker durch die Innenstadt von Arles machen. Leider verlassen wir am Abend schon wieder Arles. Und leider treten wir nun auch schon langsam die Rückfahrt auf dem Rhône an. Aber eine besondere Landschaft werden wir am nächsten Tag noch erleben dürfen.


Freitag, 24.05.2024 Viviers – Ausflug zur den Schluchten der Ardèche

Nach dem Frühstück wollen wir eine der beliebtesten Region der Franzosen entdecken. Das Tal der Ardèche, das liebevoll Grand Canyon Frankreichs genannt wird, ist wahrlich eine Reise wert. 125 Kilometer durchläuft die Ardèche von der Quelle bis zur Mündung in den Rhône. Tief hat sich der Fluss in die Landschaft eingegraben und eröffnet eine faszinierende Landschaft. Bevor wir uns jedoch dieser außergewöhnlichen Landschaft widmen, statten wir dem Lavendel-Museum einen Besuch ab. Lavendel gibt es natürlich auch in anderen Regionen. Doch mit dem Süden Frankreich verbinden wir diese Pflanze besonders. Noch deuten sich die Lavendelblüten erst an. Aber in vier Wochen wird das schon ganz anders aussehen.
Im Anschluss betrachten wir das Tal der Ardèche. Wahrhaft eine wunderbare Landschaft über- und unteririsch. Denn hier hat sich ein Höhlen- bzw. Grottensystem entwickelt, welchem wir auch einen Besuch abstatten.
Die Stella ist weiter flussaufwärts gefahren und wir besteigen nun unser Schiff zur Mittagszeit. Jetzt heißt es Kurs auf Lyon, wo wir in der Nacht vor Anker gehen.


Samstag, 25.05.2024 Ausschiffung – Fahrt nach Strasbourg – Bootsfahrt

Wir sind am Quai Bernard angekommen und unser Bus steht pünktlich für unsere Abfahrt bereit. Um 8 Uhr verlassen wir Lyon in Richtung Norden verlassen. Wir reisen bis Straßburg, wo wir nun im Novotel übernachten. Im Gegensatz zur Hinfahrt gelangen wir ohne Staus und Verzögerung nach Strasbourg. Nach dem Einchecken unternehmen wir einen Rundgang durch die Hauptstadt des Elsass. Hierbei darf natürlich die Kathedrale nicht fehlen. Die wunderbare Silbermann-Orgel, die Astronomische Uhr und die Rosetten sind allemal einen Besuch wert. Weiter geht es nun zum Anleger, denn so ganz wollen wir uns noch nicht vom Wasser verabschieden. Bequem besichtigen wir die Stadt per Boot. Der kleine Hunger setzt nun langsam ein, weshalb wir den Abend auch traditionell ausklingen lassen, bei Flammkuchen, Wein oder Bier.


Sonntag, 26.05.2024 Rückfahrt nach Dresden

Wir laden unseren Bus und starten gegen 8:30. Bis auf einen großen Stau bei Erfurt, den wir allerdings geschickt umfahren, haben wir eine störungsfreie Fahrt. Sie endet um 18:40 am Flughafen Dresden. Viel Sonne haben wir an den zehn gemeinsam verbrachten Tagen genießen können. Und dabei ließ die Wetterprognose zunächst nichts Gutes erahnen. Schöne Regionen durften wir entdecken. Ich bedanke mich für die gemeinsame Zeit und hoffe, die Reise hat Ihnen auch viel Spaß gemacht. Es grüßt Sie sehr herzlich, Ihre Roswitha


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