Reisebericht: Rundreise Cote d'Azur mit Zirkusfestival in Monaco

20.01. – 24.01.2015, 5 Tage Frankreich–Rundreise mit Nizza – Antibes – Cannes – Saint–Paul – Eze – Monaco – Monte Carlo mit Zirkusfestival zur Winner Show


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Das Zirkusfestival von Monte-Carlo ist mehr als ein guter Grund, im Januar an die Côte d´Azur zu reisen: Die Sonne Südfrankreichs, angenehme Temperaturen und fast keine Touristen machen den Aufenthalt zu einem wunderbaren Start ins neue Jahr!
Ein Reisebericht von
Birgit Janosch

1. Tag Flug nach Nizza und Spaziergang in der Altstadt

Bereits auf der Busfahrt vom Flughafen zum Hotel lernen wir die Engelsbucht mit der am Meer entlang verlaufenden „Promenade des Anglais" kennen, die ihren Namen von den „Entdeckern" der wunderbar milden Winter der Côte d'Azur hat: Den Engländern! Sie waren die ersten, die hier überwinterten, vor allem, wenn sie an Rheuma oder Asthma litten. Zahllose Hotel wurden an der Uferpromenade gebaut, das bekannteste ist das „Negresco", ein Luxushotel im Stil der Belle Époque mit einer auffälligen, pinkfarbenen Kuppel auf dem Eckturm.
Nur ein kurzer Fußweg trennt unser Hotel von der Place Garibaldi, wo wir am Abend im Traditionsrestaurant „Le Grand Café de Turin" erste Einblicke in die regionale Küche bekommen und genießen.

2.Tag: Fahrt über das Cap d'Antibes nach Cannes und Besuch des Künstlerdorfs Saint–Paul–de–Vence

Heute geht die Fahrt nach Cannes. Unterwegs bestaunen wir am Cap d´Antibes das Hotel du Cap-Eden-Roc - zumindest den historischen Bau am Boulevard John F. Kennedy- denn es liegt versteckt hinter mächtigen Aleppo-Kiefern. Die Kennedys verbrachten am legendären Cap ihre Ferien und berühmte Persönlichkeiten wie Romy Schneider und John Wayne besaßen luxuriöse Villen. Es ist unheimlich ruhig auf den Straßen, da im Januar im Gegensatz zu den Sommermonaten äußert wenig Touristen unterwegs sind. In Cannes fahren wir zunächst entlang der drei Kilometer langen Flaniermeile „La Croisette" - eine der teuersten Adressen der Côte d'Azur! Wie Perlen an einer Kette sind sie aufgereiht: Die Haut-Couture-Geschäfte von Prada, Chanel, Dior, Yves Saint Laurent, die Luxus-Boutiquen von Armani und Celine, die Juweliergeschäfte Cartier, Feret und Chopard und die Lederwarengeschäfte von Louis Vuitton, Fendi, Gucci und Hermes. Im Nobelhotel Carlton wurde 1955 der Hitchcock-Film „Über den Dächern von Nizza" mit Grace Kelly und Cary Grant gedreht. Am Hafen von Cannes müssen wir leider bei Regen aussteigen, aber alle sind bestens ausgerüstet, sodass die Schirmverkäufer mit uns keine Geschäft machen können! Wir unternehmen einen Spaziergang zum Filmpalast mit seinen 300 Handabdrücken bekannter Schauspieler, wie zum Beispiel Claudia Cardinale, Cathérine Deneuve und Angelina Jolie. Nun geht es in die Altstadt, durch die Markthalle und steile Straßen hinauf in das Viertel „Le Suquet", auf dem 70 Meter hohen „Mont Chevalier". In einer kleinen „Boulangerie" an der Markthalle stärken wir uns mit Focaccia, Zucchini-Blätterteigkuchen und Pissaladière.
Anschließend fahren wir mit dem Bus zum Künstlerdorf Saint-Paul-de-Vence. Leider regnet es immer noch, sodass wir den Spaziergang durch das mittelalterliche Dorf mit dem Schirm antreten müssen. Wir sehen zunächst das bekannte Hotelrestaurant „Colombe d'Or" und können sogar einen Blick in den in der Hauptsaison hermetisch abgeriegelten Innenhof mit dem Relief von Ferdinad Léger und dem „Riesenfinger" von César Baldaccini erhaschen. Bekannte Künstler wie Mondigliani, Chagall und Picasso gingen hier in den 1920er-Jahren ein und aus, bezahlten mit ihren Kunstwerken und trugen zum Ruf des Künstlertreffs bei. Am Bouleplatz, wo Yves Montand und Lino Venturi viele Nachmittage beim liebsten Zeitvertreib der Franzosen, dem Petanque-Spiel verbrachten, fachsimpeln wir an einem modernen Kunstobjekt aus Boulekugeln über die Regeln.
Wir schlendern durch die mit Kieselsteinen gepflasterten Gassen, vorbei an dem Brunnen der „Place de la Grande Fontaine" mit dem ehemaligen Waschhaus. Zum Schluss statten wir dem Grab von Marc Chagall einen Besuch ab. Der aus Weißrussland stammende Künstler hat hier viele Jahre gelebt und vermachte in den 80er Jahren der nur wenige Gehminuten von hier entfernten Privatsammlung „Fondation Maeght", einem der wichtigsten Museen an der Côte d'Azur, einige seiner Werke.
Nun steht der Besuch des Chagall-Museums auf dem Programm. Es befindet sich im Stadtteil Cimiez in Nizza und beeindruckt vor allem durch die zwölf großformatigen Bilder zu den Themen des Alten Testaments. Die Dauerausstellung ist die größte öffentliche Sammlung der Werke von Marc Chagall.
Obwohl unser Hotel nur fünfzehn Fußminuten von der Altstadt entfernt liegt, nehmen wir heute die Tram, damit alle die Stationen und das Fahrkartensystem kennenlernen. Unmittelbar neben dem Ausstieg „Opéra" tauchen wir in die engen Gassen der „Vieille Ville" (Altstadt) ein, die uns gleich an Italien erinnern. Kein Wunder, denn bis 1860 gehörte die Stadt immer wieder zu Italien.
Zum Abendessen gehen wir zum Cours Saleya, einem großen rechteckigen Platz, wo jeden Morgen der bekannte Blumenmarkt von Nizza stattfindet. Gesäumt ist der Platz von zahlreichen Restaurants, welche ihre Außenplätze sofort erweitern, sobald der Markt beendet ist. In dem sehr gemütlichen Restaurant „Bistro Romain" ist für jeden Geschmack etwas dabei. Einige probieren heute etwas für ganz Frankreich sehr typisches: Gebratene Entenstopfleber - ein bei Tierschützern umstrittener Leckerbissen, der in Frankreich jedoch zum kulturellen Erbe gehört und auf keiner Weihnachtstafel fehlen darf!

3.Tag: Stadtrundfahrt, Stadtrundgang und Mittagessen in Nizza, Fahrt nach Antibes mit Besichtigung des Picasso–Museums im Grimaldi–Schloss

Endlich ist das erhoffte Bilderbuchwetter da: Sonne und stahlblauer Himmel - was sich bis zum Ende unserer Reise nicht ändern wird! Auf dem Weg zum Mont Boron im Osten der Stadt erhaschen wir einen kurzen Blick auf die Türmchen der Villa von Elton John, dem bekannten britischen Sänger und Komponisten. Vom Berg haben wir einen phantastischen Blick auf den Hafen von Nizza und die Promenade des Anglais. Anschließend fahren wir auf einen anderen Hügel hoch über den Dächern von Nizza, nach Cimiez. In diesem nördlich der Altstadt liegenden Stadtviertel sehen wir die luxuriösen Winterresidenzen des europäischen Hochadels mit Freitreppen, Wintergärten und Privatparks, sodass wir ahnen können, wie es hier im 19. Jahrhundert aussah. Das prächtigste aller Palais ist das für Queen Victoria 1897 fertiggestellte Winterpalais Régina I, welches die schönste Fassade von Nizza besitzt: Eine Veranda aus Glas, Balkonelemente mit schmiedeeisernen Gittern und Türmchen auf dem Dach. Hier lebte und malte Henri Matisse mehrere Jahre. Die örtliche Reiseleiterin Viola führt uns durch den „Parc des Arènes" zu den Ruinen römischer Bauten und zu der neogotische Kirche eines Franziskanerklosters. Die wertvollsten Gemälde des berühmten Malers Louis Bréa sind aus konservatorischen Gründen hinter einer Gaze versteckt - sie, wie auch die gesamte Kirche warten dringend auf eine Restaurierung!
Der anschließende Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt führt uns auch dem Palais Lascaris vorbei. Durch die geöffnete Eingangstür können wir das wunderschöne, offene Vestibül mit seltenen Deckenmalereien aus dem 17. Jahrhundert bewundern. Die Rue Droite liegt mitten im Gassenlabyrinth der Altstadt (Vieux Nice). Hier gibt es viele kleine Geschäfte mit Lavendelhonig, Tapenaden aus Oliven oder Sardellenfilets, frischer Pasta sowie Bars mit arabischer Musik, Straßenverkauf von arabischen Süßigkeiten, Couscous und Socca. Die dünnen Fladen aus Kichererbsenmehl und Olivenöl sind ein typisches Gericht der so genannten armen Küche. In speziellen flachen Backblechen wird die Socca bei hoher Temperatur im Holzofen gebacken und heiß mit viel Pfeffer gegessen. Nach dem Essen genießen wir unseren Kaffee bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel in den Gassen der Altstadt.

4.Tag: Parfümfabrik Fragonard, Spaziergang in Eze Village mit Besuch des Jardin Exotique, Fürstentum Monaco, Besuch der Winner–Show des Zirkusfestivals von Monte–Carlo

Heute Morgen fährt unser Bus über Villefranche-sur-Mer nach Éze Village. Wir machen einen Fotostopp mit Blick auf den bereits im 13. Jahrhundert unter Karl II. von Anjou ausgebauten sehr schönen Naturhafen von Villefranche und das legendäre Cap Ferrat mit den schönsten Villen, darunter die Villa Ephrussi de Rothschild, die für Baronesse Béatrice im Stil der Belle Epoque erbaut wurde. Schon aus der Ferne können wir Èze, das hübsche kleine Bergdorf auf einem Felskegel erkennen, welches wir später noch zu Fuß erkunden werden. Aber zunächst besichtigen wir die Parfümfabrik Fragonard und erfahren alles Wissenswerte über die Herstellung von Parfum und Kosmetikprodukten sowie über den Beruf der „Nase": Der Parfümeur darf und kann nur vier Stunden am Tag arbeiten und muss 1500 Gerüche bestimmen können! Anschließend dürfen wir die Produkte auch selbst probieren und erstehen einige Mitbringsel für zu Hause.
Zu Fuß erkunden wir die hübschen Gässchen des Bergdorfes Eze mit seinem exotischen Garten am Fuße der Burgruine. Der Panoramablick ist umwerfend und die gigantischen Kakteen vor dem stahlblauen Himmel sind ein perfektes Fotomotiv. Aber wir müssen uns losreißen, denn Chauffeur Eric wartet bereits, um uns zum nächsten Ziel zu bringen: Nach Monaco.
Auf dem engen Streifen zwischen Meer und Bergen liegt der nach dem Vatikan zweitkleinste Staat der Welt. Regiert wird er seit dem 13. Jahrhundert von den Grimaldis. Das Fürstentum ist Vollmitglied des Europarats und der Vereinten Nationen, aber auch Heimat des internationalen Jetsets sowie Zufluchtsort für Millionäre, die keine Steuern zahlen wollen! Der Bus parkt in einer Tiefgarage und über Rolltreppen und Aufzüge gelangen wir aus dem „Untergrund" nach oben und erblicken das Licht Monacos direkt vor dem renommierten Meeresmuseum, welches wertvolle wissenschaftliche Sammlungen, unter anderem von den Forschungsreisen Fürst Alberts I. enthält. Der anschließende Spaziergang führt uns vorbei an den Villen der Prinzessinnen Caroline und Stéphanie zum Schlossplatz, wo der Palast der Fürstenfamilie thront. Von hier oben genießen wir einen imposanten Blick auf Monte Carlo und die beiden Häfen. Wir besuchen die Kathedrale, in der Grace Kelly begraben liegt und bewundern die schönen Mosaiken im byzantinischen Stil. In Monte-Carlo bestaunen wir die „Haarnadelkurve", den langsamsten Streckenabschnitt aller Formel-1- Strecken, denn das Rennen wird seit den Zwanziger Jahren mitten in der engen Bebauung von Monte-Carlo abgehalten und verlangt von den Piloten höchste Konzentration. Anschließend dürfen wir sowohl das Foyer des Spielcasinos als auch den Wintergarten des Luxushotels Hermitage besichtigen. Besonders gut gefällt uns die Gusseisenkonstruktion der Glaskuppel, welche von Gustave Eiffel konstruiert und berechnet wurde.
Langsam wird es Zeit, nach Fontvieille im Westen von Monaco aufzubrechen, denn dort erwartet uns im „Chapiteau" (Zirkuszelt) die atemberaubende Winner-Show des Zirkusfestivals von Monte-Carlo. Ob Akrobatik, Pferdedressur oder Clownerie - nur die Allerbesten werden nach Monte Carlo eingeladen und geben dort alles, wenn es um die Vergabe der begehrten Clown-Auszeichnungen geht: Vor allem die Akrobatik der Spitzenklasse sucht Ihresgleichen - aber am schönsten waren für mich persönlich die Clowns und die Elefanten, mit welchen die Erinnerung an die Kindheit zurückkam! Die italienischen Spitzenclowns Fumagalli & Daris erhielten einen GOLDENEN CLOWN, ebenso die Akrobaten aus China, die mitreißende russische „Pferdebeschwörerin" Anastasia und vom Nationalzirkus Nordkorea die Trapezkünstler. Das Zirkusfestival war der Höhepunkt der Reise und hat alle Erwartungen erfüllt! Gegen Mitternacht treten wir mit vielen Eindrücken Busfahrt zu unserem komfortablen NOVOTEL in Nizza an und fallen glücklich und müde in unsere Betten.

5.Tag: Rückreise

Da wir erst um 13 Uhr fliegen, können wir ausschlafen oder individuelle Unternehmungen in der Nähe des Hotels machen: Letzte Einkäufe - oder einen Spaziergang in der warmen Wintersonne Südfrankreichs! Fahrer Éric erwartet uns wie immer pünktlich und gut gelaunt, ein letztes Mal durchqueren wir in seinem Bus die quirlige Stadt und können uns mit dem mittlerweile bekannten, aber immer noch faszinierenden Blick über die Engelsbucht von Nizza verabschieden.
Etwas wehmütig erreichen wir den „Aéroport Nice Côte d'Azur". So mancher möchte lieber hier bleiben, denn zu Hause erwartet uns grauer Himmel und Kälte.
Unserem Busfahrer und allen Reisegästen, die zum Gelingen dieser fünf Tage beigetragen haben danke ich für die schöne Zeit, die mir einen wunderbaren Einstieg in die Reisesaison 2015 beschert hat.BONNE COURAGE! Alles Gute! Ich hoffe, den einen oder anderen vielleicht auf einer meiner künftigen Frankreichreisen für Eberhardt Travel wieder zu sehen.
AU-REVOIR! Ihre Reiseleiterin BRIGITTE - Birgit Janosch

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrte Frau Janosch
Ihr Reisebericht hat uns sehr gut gefallen. Leider war Ihre Reiseleitung vor Ort nicht so ganz nach unserem Geschmack. Aber lassen wir das. Nochmals vielen Dank für den Bericht, das Gruppenbild und alle anderen Bilder. Mir freundlichen Gruß Fam. Lühne

J. Lühne
13.02.2015