Reisebericht: Rundreise Nizza und die Cote d'Azur in Südfrankreich

10.10. – 16.10.2024, 7 Tage Rundreise an der Cote d'Azur mit Nizza – Monaco – Eze – Menton – Antibes – Cannes – St. Tropez – Mittelmeer


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Sommerliche Temperaturen, türkis-blaues Meer, palmengesäumte Promenaden, die französische Riviera präsentierte sich von ihrer schönsten Seite. Jahr für Jahr besuchen Millionen Menschen die legendäre Côte d´Azur, deren 140 Kilometer lange Küste mit klangvollen Städtenamen aufwarten kann: Antibes, Cannes, Menton, Nizza, St. Tropez, Monaco und Monte Carlo. Die Orte an der Côte haben längst ihre Vergangenheit als Fischerdörfer hinter sich gelassen und ihr einst beschauliches Leben erst mit dem Glamour des Fin de Siècle und schließlich mit dem mondänen internationalen Jet Set der Reichen und Superreichen vertauscht. Bei dieser wunderschönen Rundreise lernten wir Kunst, Kultur und Kulinarik der Region kennen und verliebten uns in die herrlichen Landschaften mit ihrem unverwechselbaren Charme.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1. Tag, 10.10.2024: Anreise mit dem Flugzeug nach Nizza

Schon früh am Morgen trafen die ersten Gäste unserer Reisegruppe am Flughafen in Frankfurt ein. Für unsere Reisenden aus dem Norden mit Anschlussflug, war die Nacht sehr kurz und viele, die eine längere Anreise mit dem PKW oder der Bahn hatten, entschieden sich, bereits am Vortag nach Frankfurt anzureisen. Pünktlich hob unser Flieger ab und wir erlebten einen ruhigen Flug über die Alpen. Kaum zwei Stunden später glitzerte unter uns schon das Mittelmeer. In Nizza angekommen, brachten uns in einer knappen halben Stunde die bereitstehenden Vans bequem direkt zu unserem 4-Sterne Hotel „Le Grimaldi“ am Rande der Altstadt. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel gab uns schon einen ersten Eindruck von der legendären Côte d´Azur: Die Sonne strahlte vom blitzblauen Himmel, als wir die palmenbestandene Promenade des Anglais entlangfuhren. Nach dem freundlichen Empfang im Hotel konnten wir gleich alle unsere Zimmer beziehen und ließen nicht viel Zeit verstreichen, um bei einem kleinen Entdeckerspaziergang entlang der Promenade etwas Sonne zu tanken. Bei angenehmen 22°C bummelten wir am Meer entlang. Hier reihen sich berühmte Hotels der Belle Époque aneinander, allen voran das Hotel Le Negresco, das seit 1912 seine auffällige pinkfarbene Kuppel in den Himmel reckt. (Einem Gerücht zufolge soll diese von Gustave Eiffel konstruiert worden sein, dem dafür der Busen seiner Geliebten als Modell diente.) Seit der Wiederentdeckung der Riviera in den fünfziger Jahren, geben sich in dieser Nobelherberge prominente Größen aus Politik und Wirtschaft, Jetset und Showbiz die Klinke in die Hand. Rechts von uns rollte das Meer in langen Wellen an den Strand und tatsächlich konnte man schon die ersten Badenden erspähen, die sich nach den großen Unwetter der vergangenen Tage wieder ins Wasser wagten. Gemütlich gingen wir vorbei an der beeindruckenden Architektur der die Promenade säumenden Gebäude, den imposanten Kunstwerken und den gepflegten Grünanlagen, bis hinein ins Herz der Altstadt von Nizza mit ihrem wunderschönen Marktplatz.
Vor dem Abendessen verabredeten wir uns alle in der gemütlichen Lobby unseres Hotels zu einem ersten Kennenlernen. Nach dieser herzlichen Begrüßung und einer Vorstellung unserer geplanten gemeinsamen Ausflüge freuten wir uns auf schöne Tage an der Côte d´Azur.
Zum ersten Abendessen kehrten wir im Restaurant Oscar ein, das mit regionalen Spezialitäten und einem Glas Rosé Wein aus der Provence aufwartete.

2. Tag, 11.10.2024: Ein Tag in Nizza mit Stadtführung, herrlichen Aussichten vom Schlossberg und ein Spaziergang zum Kloster Cimiez

Bei strahlendem Sonnenschein und nach einem leckeren vielfältigen Frühstück mit knusprigem Baguette, verführerisch duftenden Croissants, Schinken, Käse, frischem Obstsalat sowie leckeren Marmeladen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg, Nizza zu erkunden. Zuerst fuhren wir mit dem Bus auf den Mont Boron hinauf, um das Panorama über Nizza, die Bucht und den alten Hafen zu genießen. Anschließend besuchten wir die russische Kirche, die Kathedrale St. Nicolas. Die 1912 geweihte Kirche war damals die größte orthodoxe Kirche außerhalb des Zarenreiches. Unsere Rundfahrt ging weiter in den mondänen Ortsteil Cimiez. Hier liegen die erstaunlich gut erhaltenen Überreste der römischen Siedlung Cemelenum, der Hauptstadt der einstigen römischen Provinz Alpes Maritimae. Gleich neben der römischen Arena steht das legendäre Grandhotel Excelsior Regina, das, später zu luxuriösen Wohnungen umgewandelt, einst gekrönte Häupter, wie die britische Königin Victoria, Sissi, die Kaiserin Elisabeth von Österreich und Eugénie, die letzte Monarchin Frankreichs, beherbergte. Gemütlich bummelten wir durch die herrliche Parkanlage mit den knorrigen Olivenbäumen zum Franziskanerkloster Cimiez. Im Klostergarten blühten zwischen Orangenbäumen und Glanzmagnolien noch Wandelröschen, üppige Teerosen, großblütige Thunbergien und Klettertrompeten. Nach der Besichtigung der Klosterkirche besuchten wir noch die Grabstätte des Malers Henri Matisse, dessen letzte Ruhestätte sich auf dem Friedhof von Cimiez, unweit seines Ateliers, befindet. Nach einem leckeren Mittagessen in einem kleinen Lokal in der Innenstadt streiften wir durch die pittoresken Gassen und stiegen auf den Schlossberg hinauf bis zum Wasserfall, hoch über den Dächern der Stadt. Zurück im Hotel blieb uns noch etwas Zeit, bevor wir uns wieder aufmachten, um zum Abendessen ins Restaurant Bozzi in der Altstadt zu gehen. Wieder ließen wir uns die typischen Spezialitäten der Region und den köstlichen Wein des Südens der Provence schmecken. Auf dem Rückweg bewunderten wir die große Apollostatue auf der Place Masséna und die hoch über dem Platz sitzenden leuchtenden Statuen des spanischen Künstlers Jaume Plensa, die ganz in sich versunken einen inneren Monolog zu führen scheinen.

3. Tag, 12.10.2024: Rundfahrt nach Èze Village und Menton: ein Besuch bei Fragonard und ein Spaziergang durch den Felsengarten

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus zuerst nach Èze, einem kleinen Städtchen im Hinterland von Nizza. Die wunderschöne Küstenstraße führt uns hinauf in die hier bis zu 700 m hohen Kalkalpen. Bei einem Fotostopp sahen wir auch schon das malerisch auf einem Hügel liegende Bergdorf Èze, zu dessen Füßen sich die 1968 eröffnete Laborfabrik der Parfümerie Fragonard befindet. Unterwegs erfuhren wir viel Wissenswertes über Land und Leute, die Geschichte und Vegetation der Region, deren Besonderheiten wir nach unserer Führung bei Fragonard im berühmten Felsengarten von Èze Village näher kennen lernen durften. Zu Füßen des Ortes befindet sich die ockergelbe Parfümfabrik von Fragonard. Nach einer freundlichen Begrüßung wurden wir dort in die Geheimnisse der Parfümproduktion eingeweiht. Wer konnte wissen, dass für 1 Liter Essenz bis zu 1000 kg Blüten nötig sind? Ein kleines Duftmemory führte uns vor Augen, was die Parfümeure leisten: wir scheiterten schon bei der Unterscheidung von acht verschiedenen Duftnoten, eine echte "Nase", von denen es weltweit nur zweiundfünfzig gibt, ist in der Lage bis zu 2000 Düfte zu unterscheiden. Ehrfürchtig standen wir vor der sogenannten Orgel, an der neue Duftkreationen komponiert werden. Bei einer interessanten Führung wurde uns die vielfältige Produktpalette und deren aufwändige Herstellung fachkundig erklärt. Im angeschlossenen Verkaufsraum durften wir die Produkte testen und so fanden einige schön verpackte Päckchen als Souvenir oder Mitbringsel den Weg zurück zum Bus. Der Ort Èze Village schmiegt sich an einen kahlen Felsen der Kalkalpen. Er wird von einemimposanten Kirchturm überragt und hat seine ursprüngliche provenzalische Architektur mit den steilen, engen Gassen und den um den Berg angeordneten Gebäuden mit ihren charakteristischen Dächern bis heute bewahrt. Bekanntheit erlangte der Ort auch durch seinen Kakteen- und Sukkulentengarten, der sich um die mittelalterliche Burganlage erstreckt. Der Garten wurde bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg eröffnet und seither kontinuierlich erweitert. Wer den steilen Weg nach oben nicht scheut, wird mit einer grandiosen Aussicht und einer erstaunlichen Vegetationsvielfalt belohnt. Barbara, Margot, Marina und Chloé, so heißen die hübschen jungen Frauen, die der Künstler Jean-Philippe Richard geschaffen hat. Sie beleben mit ihrer Anwesenheit und ihren Geheimnissen das Terrain und fast möchte man mit ihnen tauschen. Blumig nach Flieder duftend machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Menton, einer Kleinstadt, die direkt an der Grenze zu Italien liegt. Wir erreichten unser Ziel über die Küstenstraße, die uns atemberaubende Blicke auf die beeindruckende Architektur des Zwergstaates Monaco bot. Das gerade mal 2 km² große Land bietet Platz für fast 40.000 Menschen und 700 Luxusyachten! Das Städtchen Menton mit seiner bezaubernden Altstadt und dem idyllischen Hafen empfing uns wolkenverhangen. Ein frischer Wind blies uns um die Nase, als wir durch die verwinkelten und steilen Gassen zur Basilika Saint-Michel Archange spazierten. Die leuchtend gelbe Kirche mit ihrem markanten Turm ist die größte Barockkirche Südfrankreichs. Sie wurde in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts errichtet. Die Innenräume sind prunkvoll mit Marmor und Gold ausgestattet. Doch leider waren ihre Pforten verschlossen. So begnügten wir uns mit der Besichtigung des Vorplatzes mit seinem Natursteinmosaik, der zu Beginn der achtziger Jahre Kulisse im James Bond Film „Sag niemals nie“ war. Es war übrigens der letzte Film mit Sean Connery als Agent 007 in der Hauptrolle. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Häuser der Stadt eng aneinandergebaut und nach und nach aufgestockt. Die privilegierte Lage Mentons mit ihrem einzigartigen subtropischen Mikroklima lockt seit 150 Jahren wohlhabende Überwinternde hier her, die der Kälte ihrer Heimatländer zu entfliehen trachten. Menton ist auch berühmt für seine Zitronen - jedes Jahr im Februar findet seit neunzig Jahren das berühmte Zitronenfest statt und der Jardin du Palais Carnolès beherbergt Frankreichs nationale Zitrusfrüchtesammlung mit über 100 unterschiedlichen Arten. Gemütlich bummelten wir durch die Gassen und bestaunten die vielfältige Verwendungsmöglichkeit der Zitrone. In der Hafenbastion, einer kleinen Festung aus dem siebzehnten Jahrhundert, befindet sich das Jean Cocteau Museum, das vom Künstler selbst geplant und gestaltet wurde. Cocteau war einer der prägenden Köpfe des zwanzigsten Jahrhunderts, der mit seiner Dichtung, seiner Malerei und mit seinen Filmen wegweisende künstlerische Akzente setzte. In einer kleinen franco-Italienischen Bar stärkten wir uns mit einem italienischen Café Latte und leckeren Panini für die Rückfahrt.

4. Tag, 13.10.2024: Die Croisette von Cannes und ein Besuch bei Picasso in Antibes

Heute stand der große Ausflugstag entlang der Küste von Antibes bis Cannes und auf dem Programm. Zuerst fuhren wir in das ca. 20 Kilometer entfernte ehemalige Fischerdorf Antibes. Von verträumter Seemannsidylle ist dort jedoch nichts mehr zu verspüren. Kein Mensch flickt hier noch mit rissigen Händen seine Fischernetze am Ufer. Im Hafenbecken von Antibes schaukeln riesige Motoryachten auf den Wellen. Überall wird gearbeitet, poliert, geputzt,und aufgehübscht, der Süden Frankreichs bereitet sich auf die bevorstehende Wintersaison vor. Gleich hinter der gewaltigen Stadtmauer geht es hinauf zum Château Grimaldi. In der trutzigen Burganlage aus dem zwölften Jahrhundert befindet sich heute ein Kunstmuseum mit Werken von Pablo Picasso und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden, wie Germaine Richier, Arman oder Mirò. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte Picasso hier sein Atelier. Unterhalb der Burgmauer am Meer steht eine Stele von B. Pagès, La colonne à la mer, mit der der Künstler an den 200. Jahrestag der französischen Revolution erinnert. Zurück am Hafen spazierten wir über die Mole, um noch ein anderes modernes Kunstwerk zu betrachten: Le nomade von J.Plensa. Unsere anschließende Rundfahrt führte uns weiter nach Cannes, der Stadt an der Küste, die sich ganz den internationalen Filmfestspielen verschrieben hat. Als vor 200 Jahren Lord Brougham mit seiner Familie Cannes als heilklimatischen Wohnort auserkoren hatte, konnte noch niemand den unglaublichen Aufstieg des Dorfes erahnen. In der Belle Époque entstanden an der Croisette große Luxushotels, in deren Schatten heute sämtliche Mode- und Schmucklabel ihre edlen Boutiquen unterhalten. Das moderne Palais de Festival et des Congrès ist mit dem Casino zusammengebaut und nicht mehr von der Croisette wegzudenken. Die berühmte Treppe mit dem legendären „roten Teppich“, der heute tatsächlich rot war, bot sich für ein kleines Fotoshooting an. Doch Cannes besteht nicht nur aus Glamour der Stars und Sternchen, nein, Cannes hat sich viel von seinem ursprünglichen Charme bewahrt, wovon wir uns bei einem Spaziergang durch das alte Viertel Le Suquet und auf den Mont Chevalier bis zur Burganlage Le Castre, überzeugen konnten. Im Anschluss an unseren wunderschönen Ausflug kehrten wir im Restaurant Le Grand Balcon ein. Das gastliche Lokal liegt gleich neben der Oper von Nizza. In fröhlicher Runde ließen wir uns wieder von leckeren provenzalischen Spezialitäten verwöhnen.

6. Tag, 14.10.2024: Rundfahrt entlang der Côte d´Azur nach St. Tropez und Schifffahrt entlang der Buchten

Wieder stand die Sonne am blauen Himmel, als wir uns zu unserem Ausflug ins gut 110 Kilometer entfernte St. Tropez aufmachten. Knapp zwei Stunden später erreichten wir die Bucht von St. Tropez. Die verwinkelten Gassen des ehemaligen Fischerdorfes laden zum Bummeln ein, ein kleiner Fischmarkt mit buntem Meeresgetier und Weinhändler locken mit ihrem Angebot. Die Sonne erreicht kaum den Boden der engen Gassen, doch immer wieder hat man herrliche Ausblicke auf das Meer. Ein kleiner Stadtbummel führte uns bis zu der Place des Lices, an dem das berühmte Café des Arts liegt. Dort fand 1971 die legendäre Hochzeitsfeier von Mick und Bianca Jagger statt. Unser Weg führte uns weiter zu der allseits bekannten Gendarmerie National, in der Louis de Funès als Gendarm von St. Tropez sein strenges Regiment führte. Seine Filme werden uns immer unvergessen bleiben! Ein kleines Museum hält die Erinnerung an diesen großen Schauspieler und an die Welt der sechziger Jahre an der Côte d´Azur wach. Auf dem Platz vor dem Gebäude war eine Bilderausstellung aufgebaut, die die Leinwandgrößen vergangener Zeiten ehrte. Mehr als siebzig Filme wurden in der Stadt gedreht, darunter auch der Film: „und Gott schuf die Frau“ mit Brigitte Bardot. Zu Ehren ihres dreiundachtzigsten Geburtstags wurde auf diesem Platz eine 700 Kilo schwere, zweieinhalb Meter hohe vergoldete Bronzeskulptur aufgestellt, die die junge Leinwandkünstlerin nackt in einer Muschel sitzend zeigt. Brigitte Bardot durfte im September ihren neunzigsten Geburtstag feiern! Im Hafen schaukelten die prächtige Yachten und ihre Besitzer schmauchten dicke Zigarren im legendären Restaurant Le Sénequier. Wir begaben uns auf ein Ausflugsboot und fuhren über den Golf von St. Tropez nach St. Maxime und auf eine Entdeckertour in die Bucht der Canoubiers. Aus der Ferne betrachteten wir die prachtvollen Villenanlagen von Brigitte Bardot, Jean Paul Belmondo, Herbert von Karajan, Mohamed al Fayed, dem Generaldirektor von LVMH, dem Erfinder von Carwash und anderer Reicher und Superreicher aus Wirtschaft, Politik und Showbiz.
Am Abend speisten wir wie Gott in Frankreich im Restaurant La Maison de Marie, einem hübschen Lokal mit Innenhof am Rand der Altstadt von Nizza.

6. Tag, 15.10.2024: Das Künstlerdorf St.–Paul–de–Vence und Luxus im Fürstentum Monaco

Unser heutiger Ausflugstag führte uns wieder in das Hinterland der Küste, in den berühmten Künstlerort Saint-Paul-de-Vence. Unterwegs erfuhren wir viel über Kunst und Kunstschaffende aller Stilrichtungen, die sich vor allem wegen des unbeschreiblichen Lichtes, der intensiven Farben und nicht zuletzt wegen des angenehmen Klimas an der Côte d´Azur niederließen. Wir erreichten schon am frühen Vormittag die Bergfeste Saint-Paul-de-Vence, die zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts unter König François I. errichtet wurde. Das mittelalterlich anmutende Dorf ist eng mit den Namen berühmter Maler und Schauspieler verknüpft: Sofia Loren, Lino Ventura, Yves Montand und Curd Jürgens, Chagall, Léger, Matisse, Mirò und Picasso. Wir durften einen kleinen Blick in den Garten des Lokal „la Colombe d´Or“ werfen, wo einst Arm und Reich bei landestypischen Spezialitäten und viel Wein gerne zusammen kamen. Auf dem Marktplatz trafen sich Männer und Frauen zum Boulespiel. Daran hat sich seit den Tagen von Lino Ventura und Yves Montand nichts geändert!. Die pittoresken Gassen und die grandiosen Aussichten, einerseits auf die Alpes Maritimes und andererseits auf das Mittelmeer, bezauberten auch uns und so genossen wir die warme Sonne und die herrliche Landschaft. Auf dem malerisch am Hang gelegenen Friedhof fand der Malerpoet Marc Chagall seine letzte Ruhestätte, die im Baumschatten in sanftes Licht getaucht wurde. Am Nachmittag ging es über die Küstenstraße Richtung Osten nach Monaco, dem zweitkleinsten Staat der Welt, der es geschafft hat, durch die Jahrhunderte seine Unabhängigkeit zu bewahren. Die lange Geschichte der Monegassen ist eng mit der Familie Grimaldi verknüpft, einem weitverzweigten Adelsgeschlecht, das ursprünglich aus Genua stammt und mit seinen Geschichten bis heute die Seiten der Klatschpresse füllt. Unvergessen bleibt die Traumhochzeit der bürgerlich amerikanischen Filmschauspielerin Grace Kelly mit Fürst Rainiers III. im Jahre 1956. Sechsundzwanzig Jahre lang war Gracia Patricia an der Seite ihres Mannes die Repräsentantin des Fürstentums und verhalf diesem zu neuem Ansehen und wirtschaftlichem Aufschwung. Nach einer schönen Panoramafahrt über die Küstenstraße kamen wir zum Parkplatz in den Kasematten unter dem Felsmassiv Le Rocher. Hier erwartete uns unsere charmante und fachkundige Stadtführerin Hannelore, die schon vor vielen Jahren ihre deutsche Heimat mit der Côte d´Azur tauschte. Mittels Rolltreppen und Aufzügen erreichten wir das Plateau vor dem ozeanographischen Museum, wo leuchtend gelb der Bathyscaph, ein U-Boot des berühmten Tiefseefilmes Jacques-Yves Cousteau, die Besucher begrüßt. Das beeindruckende Museum für Meereskunde, das 1889 durch Fürst Albert I. gegründet wurde, verfügt in seinem Inneren über einen unglaublichen Schatz an Meeresfauna in modernsten Aquarien. Durch einen wunderschön angelegten Garten spazierten wir zur Kathedrale, in der neben Fürstin Gracia Patricia auch ihr vor knapp zwanzig Jahren verstorbener Gatte Fürst Rainier III. begraben liegt. Pünktlich zur Mittagsstunde erreichten wir den Fürstenpalast und konnten das Spektakel der Wachablösung aus nächster Nähe betrachten. Sogar der Monarch Albert II. höchstpersönlich kam uns in seiner Limousine entgegen. Nach einer kleinen Pause in den sogenannten Carrugiettu, den blitzsauberen kleinen Gassen mit Spezialitätenläden und Restaurants, wollten wir uns wieder auf dem Plateau treffen, um gemeinsam, vorbei an der legendären Formel 1 Rennstrecke mit der gefürchteten Haarnadelkurve, nach Monte Carlo zu fahren. Ein Besuch im Spielcasino durfte natürlich auch nicht fehlen und so flanierten wir durch die goldglänzenden Vorhallen der Spielbank und wurden immerhin zu den Spielautomaten vorgelassen. Der Spielbetrieb im Inneren an den Roulette Tischen findet nicht vor den Augen der Öffentlichkeit statt. Der gesamte Prachtbau, der neben der Spielbank auch ein Opernhaus, edle Schmuck Boutiquen und mehrere Restaurants beinhaltet, wurde übrigens von Charles Garnier, dem Architekten der Pariser Oper, erbaut. In zwei James Bond Filmen diente das Gebäude als Kulisse. Mit einem kleinen Spaziergang zu den Fußabdrücken legendärer Fußballspieler auf der großzügigen Terrasse vor der Oper endete unser Besuch in Monaco und unsere gemeinsamen Tage an der Côte d´Azur.

7. Tag, 16.10.2024: Heimreise mit dem Flugzeug ab Nizza

Unsere gepackten Koffer standen schon bereit, als wir pünktlich um 10:30 Uhr mit dem Transferbus zum Flughafen in Nizza gebracht wurden. Für alle Gäste, die mit mir über Frankfurt zurückreisten, reichte es noch für ein gemütliches Frühstück im Hotel. Unsere Gäste mit Direktflug nach Düsseldorf und München hatten noch etwas länger Zeit zum Koffer packen und Abschied nehmen von Nizza. Es herrschte schon reger Verkehr auf unserer Fahrt zum Flughafen. Nach letzten Fotos am Flughafen ging es zügig zum Check-in. Zwei Stunden später waren wir auch alle vollzählig und mit dem gesamten Gepäck in der lichtdurchfluteten Wartehalle. Es kam keine Langeweile auf, lockten doch attraktive Ladengeschäfte mit landestypischen Angeboten, noch letzte Souvenirs und Mitbringsel zu erwerben. Auch wir hatten noch genügend Zeit, zum Shoppen, um uns individuell zu verabschieden, Adressen und Fotos auszutauschen und uns langsam auf die Rückkehr vorzubereiten. Der Flug war ruhig und nach der planmäßigen Ankunft in Frankfurt verteilte sich unsere Reisegruppe schnell auf die Gates der Anschlussflüge und alle erreichten pünktlich ihre Maschinen für den weiteren Heimflug.

Schlusswort

Aus allen Teilen der Bundesrepublik sind Sie, meine lieben Gäste, zu unserem Ausflug an die Côte d´Azur angereist. Die Sonne strahlte bei unserer Reise vom blauen Himmel, dazu das ewige Türkisblau des Meeres: es ist dieses unbeschreibliche Blau, das uns den Alltag vergessen ließ. Viel zu schnell sind die Tage unserer gemeinsamen Rundreise an der Côte d´Azur vergangen. Wir haben den Süden Frankreichs als eine gastfreundliche Region kennengelernt, viel Schönes gesehen und erlebt, haben gut gespeist, feine Weine getrunken und viel gelacht. Sechs prall gefüllte Tage liegen hinter uns und ich wünsche Ihnen allen viele schöne Erinnerungen an unseren Ausflug unter der Sonne des Südens.
Ich hoffe, Sie sind alle wieder gut zu Hause angekommen und vielleicht planen Sie ja schon Ihre nächste Reise!
Bleiben Sie fröhlich und gesund und immer reiselustig!
Viele weitere schöne und inspirierende Reiseziele erwarten Sie und ich würde mich freuen, wenn wir uns bei einer anderen Reise wiedersehen. Doch zuerst wünsche ich Ihnen allen viel Freude bei der Lektüre des Reiseberichtes und grüße herzlich aus dem Saarland in die Welt.
Au revoir - Auf Wiedersehen, Ihre Reiseleiterin Gabriele Sauer

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Sauer,
Vom Anfang bis zum Ende waren Sie eine kompetente und nimmermüde Reiseführerin und für alle Fragen offen und bereit. Herzlichen Dank für die 6 Tage Côte d` Azur. Weiter so !!! G.Eisold

Gunter Eisold
22.10.2024

Hallo Frau Sauer, vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht und die vielen schönen Bilder. Alles Gute wünscht Ihnen Petra Bruhn

Petra Bruhn
22.10.2024

Hallo Gabriele,
wir haben eine sehr schöne und interessante Reise nach Nizza gemacht.
Diese Reise war sehr eindrucksvoll und dies dank Deiner sehr guten Reiseführung. Dafür danke ich Dir herzlich. Diese Reise wird mir noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Martina
25.10.2024