Reisebericht: Rundreise Kreta – größte Insel Griechenlands

12.10. – 19.10.2015, 8 oder 11 Tage Kreta mit Heraklion – Hersonissos – Knossos – Insel Spinalonga – Gournia – Palmenstrand Vai – Lassithi–Hochebene – Matala – Festos – Kloster Toplou – Agios Nikolaos – Kloster Arkadi – Chania – (Badeverlängerung)


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Es ist die Insel der Sonne mitten im Mittelmeer. Im Herbst kann man hier baden und vieles erleben. Uns erwartete eine spannende Reise. Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Flug nach Heraklion. 18 Reisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour mit dem Flieger von Berlin Tegel.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Montag, 12.10.2015 Aufbruch von zuhause, Flug nach Heraklion


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Wir hatten vor, zu verreisen, und so holten uns die verschiedenen Transferfahrzeuge am Morgen zuhause oder am vereinbarten Ort ab, um uns nach Berlin Tegel zu bringen.
Das Dilemma um den Hauptstadtflughafen ist bekannt. Zum Glück konnten die Reisebegleiter der Wander- und der Rundreisegruppe, Marcus und Stefan, ein wenig Ordnung in alles bringen und so bekamen wir bald unsere Bordkarten und absolvierten den Sicherheitscheck, ehe es bei noch 8 Grad in Berlin an Bord der Boeing 737-800 der Air Berlin ging, die pünktlich abhob.
In Heraklion empfingen wir unser Gepäck und kurz darauf unsere kretische Reiseleiterin Rena uns, um uns mit Georgius, unserem Busfahrer, bekannt zu machen und gleich zum Hotel zu bringen. Hier erhielten wir unsere Zimmer, mussten auch nicht unser Gebäck hinauf tragen und genossen später die Annehmlichkeiten eines guten griechischen Hotels mit Wellnessbereich und Pool, Internet und Safe, ehe es zum Abendessen ging.

Dienstag, 13.10.2015 Besuch der Lassithi–Hochebene


Rena und Georgius waren genauso pünktlich, wie wir im Hotel und so konnten wir bald nach dem Frühstück zur Lassithi-Hochebene starten. Unterwegs besichtigten wir das alte Kloster Pangia und schauten später vom Zugang und den alten türkischen Getreidemühlen auf die Hochebene, an deren anderen Ende die angebliche Geburtshöhle des Zeus liegen sollte, sie wir, wenn wir gut zu Fuß und bei Atem waren, bald darauf besichtigen konnten. Der weite Weg, der steile Anstieg und die vielen Stufen lohnten sich. Tolle Tropfsteine waren zu sehen und irgendwie konnten wir nun verstehen, dass die Menschen Kretas diese Höhle nur als ein Gotteswunder ansehen konnten, also als eben diese Geburtshöhle ihres Göttervaters.
Mittag gab es später in einer kleinen Taverne am Wege und dann besichtigten wir noch in Krai die älteste Platane Ketas, ehe es wieder zurück zum Hotel ging, wo uns nach dem Abendessen ein vom Hotel organisierter kleiner Folkloreabend auf den nächsten tag einstimmte oder noch müder machte, um bald beim Schlaf Kraft für Kommendes zu tanken.

Mittwoch, 14.10.2015 Knossos, Wein, Heraklion und Taverne


Ein Bus, zwei Gruppen. Nichts war zu eng, alles gut. Ab ging es nach dem Frühstück nach Knossos, dem ehemaligen Hauptpalast der Minoer auf der Insel. Einige Archäologen versuchten sich bei den Ausgrabungen, aber erst Arthur Evans bekam den Zuschlag, auch wenn sein Werk in Knossos bis heute aus unterschiedlichen Gründen umstritten bleibt. Den Palast grub er trotzdem aus und konnte einige Mythen untermauern, andere verwerfen. Ob jedoch die Minoer als erste Hochkultur Europas wirklich infolge des Vulkanausbruches im 15. Jh. vor Christus oder erst später durch verschiedene Erdbeben oder auch kriegerische Handlungen untergingen, konnte auch er nicht genau klären. Wir jedenfalls gingen durch die alten Mauern und spürten schon, dass hier die Wiege der europäischen Kultur lag.
Da man Kreta nicht nur mit alten Steinen in Verbindung bringen darf, versuchten wir auf dem Weingut Minos anschließend drei verschiedene kretische Weine, ehe wir bei Janis sahen, wie früher und heute die typisch griechisch-kretischen Töpfereiwaren entstehen.
Den Tag rundete ein Besuch in der Hauptstadt Kretas, in Heraklion ab, wo wir nach einer kleinen Führung die Freizeit zum Kosten, Shoppen und Spazieren nutzten, ehe es wieder ins Hotel zurück ging...
...aber der Tag war noch lange nicht zu Ende, denn noch vor dem Abendessen saßen wir wieder im Bus und fuhren in die Idaberge, wo wir in einer traditionellen Taverne bei großem Buffet, gutem Wein, Raki und eigenem Tanz kretische Folklore mit tollen Darbietungen, Gesang und typisch kretischen Instrumenten erlebten. Natürlich tanzten wir den Sorbas mit, den Theodorakis schrieb und Quinn damals im alten Film spielte. Zwar sind die Kreter nicht so glücklich über Quinns Interpretation, da er einfach tanzte, wie er meinte, es tun zu können. Trotzdem lieben sie ihn, den Film und natürlich die Musik ihres Komponisten und boten uns Touristen gern die Chance, mit ihnen gemeinsam zu tanzen. Genügend müde wurden wir so und waren glücklich über den Tag und doch froh, wieder ins Hotel zu kommen, als der Abend zu Ende ging.

Donnerstag, 15.10.2015 Auf der Messara–Ebene, in Festos und im alten Hippi–Dorf Matala


Heute zog die Wandergruppe weiter gen Westen nach Chania und vor uns lag wieder ein schöner und ereignisreicher Tag. Den breitesten Teil der Insel Kreta wollten wir besichtigen und begannen mit der Besichtigung von Gortys, wo wir unter alten Olivenbäumen wandelten und die wohl ältesten Gesetzestexte in Stein gemeißelt sehen konnten, ehe es weiter in den zweitwichtigsten Palast der Insel ging, nach Festos. Hier fand man einst den Disc of Phaistos, dessen Inschriften bis heute noch nicht entziffert werden konnten. Einige von uns nutzten die Zeit in Heraklion zum Museumsbesuch und sahen das Original dort stehen. Nun waren wir jedoch an jenem Ort, wo man ihn fand und erkannten durch Renas gute Führung deutlich, wie sich der einstige Palast gliederte. Diesen betreuten die Italiener archäologisch und darum gab es hier keine Rekonstruktionen wie in Knossos, aber trotzdem wirkte alles sehr anschaulich.
Bon den Ruinen von Festos ging es dann weiter an einen anderen interessanten Ort. Matala. Hier schuf das Wasser über Jahrtausende Höhlen in den Felsen am Strand, die einst von Mönchen, auch von Flüchtlingen bewohnt wurden, aber erst recht interessant und bekannt wurden, als in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts hier die Blumenkinder einzogen und die Umgebung zum Hippiland erklärten. Manche kommen heute immer mal wieder gern vorbei und freuen sich, an alte Zeiten zu denken und alte Freunde zu treffen. Doch wir nutzten die Zeit fürs Mittagessen, einen Bummel durch den Ort oder dem ersten richtigen Kontakt mit dem Wasser des Mittelmeeres. Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel, wo wir uns nach dem Abendessen für den nächsten Tag erholten und einige den Sonnenuntergang anschauten.

Freitag, 16.10.2015 Alte Mauern in Gournia, Kloster Topolou und Baden in Vai


Unser Ziel heute war ein Palmenstrand. Um dahin zu gelangen, ging es nach Osten und vorbei an den alten Mauern der antiken Stadt Gournia. In Sitia machten wir Pause und bummelten ein wenig, ehe wir in Topolou das alte Kloster besichtigten und eine besonders reich bemalte Ikone anschauten, die alte Architektur auf uns wirken ließen und uns auf den Strand freuten.
Vai erreichten wir wenig später, nutzten den ersten Teil unserer Freizeit für ein gutes Mittagessen in einer Taverne am Strand und wagten uns danach ins Wasser. Die Sonne trocknete uns später wieder und wir können nun sagen, wir badeten im Mittelmeer, als es in Deutschland Temperaturen um Null Grad gab und der erste Schnee fiel.
Auf der Rückfahrt ins Hotel machten wir Halt an einem Stand mit kretischen Mini-Bananen. Frische Ernte, sehr lecker. Nur zu empfehlen. Auch heute durften wir also wieder sehr Interessantes und Abwechslungsreiches sehen und erleben.

Samstag, 17.10.2015 Kloster Arkadi, venezianischer Hafen in Chania uns Besuch in Rethymnon


Kennen wir die alten Western aus Kino und Fernsehen, dann sahen wir sicher schon einmal den Alamo. Etwas Ähnliches von der Fassade her erwartete uns heute, denn wir fuhren am Morgen zum heiligen Kloster Arkadi, welches von Mönchen und Freiheitskämpfer bis zum letzten Atemzug gegen die Türken verteidigt wurde und das später wieder neu entstand, einfach ein MUSS ist auf einer Tour über Kreta.
Später fuhren wir nach Chania, der Stadt mit dem schönen venezianischen Hafen. Am Wasser speisten wir zum Mittag und bummelten durch die Ledergasse, vorbei an alten Gemäuern, welche die verschiedenen Herren der Vergangenheit hinterließen und umbauten.
Am Abend noch folgte ein Zwischenstopp in Rethymnon, ebenso bekannt durch Hafen und schöne Einkaufsmöglichkeiten. Nach so vielen Erlebnissen freuten wir uns natürlich wieder auf unser Hotel.

Sonntag, 18.10.2015 Zur alten Leprainsel Spinalonga und nach Agios Nikolaos


Sollte man es herausfordern? Ist das nicht gefährlich? Nein, nicht das griechische Boot von Kapitän Manolis war mit diesen fragen gemeint, sondern der heute anstehende Besuch auf der ehemaligen Leprainsel Spinalonga, die in verschiedenen Epochen befestigt, aus- und umgebaut, aber auch wieder verwüstet wurde. Nach der Leprakoloniezeit siedelten hier gar die Hippies, ehe sie nach Matala weiterzogen. Doch schon die Bootsfahrt zur Insel und der on Rena geführte Rundgang auf dieser waren ein Erlebnis. Um jedoch zur Insel zu gelangen, also Elounda zu erreichen, musste Georgius unseren Bus durch enge Gassen der Dörfer Kasteli und Fourni lenken. Da wir heute Sonntag hatten, waren viele Griechen in der Kirche und deren Fahrzeuge parkten davor, was die engen Gassen für unseren Bus fast unpassierbar machte. Irgendwann jedoch waren wir doch am Ziel und später, nach unserem Inselrundgang und der Rückfahrt bummelten wir noch durch Elounda, ehe wir den tag später mit einem netten Besuch in Agios Nikolaos beschlossen, ehe es ins Hotel zum Packen für die morgige Rückreise zurück fuhren. Na ja, nicht alle packten, denn einige von uns würden ja n och einige Tage länger bleiben, baden, weitere Orte besichtigen. Trotzdem rückte auch deren Abschied von der Mittelmeerinsel bereits näher.

Montag, 19.10.2015 Rückflug nach Hause


Noch ein ganzer Vormittag im Hotel oder im Ort blieb uns heute. Wir nutzten die Zeit und vor allem das schöne Wetter, sättigten uns dann noch einmal in der Poolbar, denn im Flugzeug gibt es ja heute nicht mehr soviel zu essen. Dann kamen ein letztes Mal Rena und Georgius und wir verluden unsere Koffer gemeinsam mit der Hotelbesatzung, schauten mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück zum Hotel und fuhren zum Flughafen Heraklion, wo wir dann bald mit Check-in und Sicherheitskontrolle zu tun hatten, nachdem wir uns von unseren zu Freunden gewordenen Begleitern verabschiedeten.
Der Flieger nach Berlin-Tegel hob pünktlich ab. In Deutschland angekommen, empfingen uns kühle acht Grad und bald saßen wir in den Transferfahrzeugen nach Hause. Der Urlaub ging damit leider schon zu Ende.

Fazit


Es war eine schöne Flugreise mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserer Reiseleiterin Rena und unserem Busfahrer Georgius. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder.
Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reisebegleiter
Stefan Jahnke

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