Reisebericht: Rundreise Kreta – größte Insel Griechenlands

09.05. – 16.05.2016, 8 oder 11 Tage Kreta mit Heraklion – Hersonissos – Knossos – Insel Spinalonga – Gournia – Palmenstrand Vai – Lassithi–Hochebene – Matala – Festos – Kloster Toplou – Agios Nikolaos – Kloster Arkadi – Chania – (Badeverlängerung)


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Auf die Spuren der griechische Geschichte und Mythologie,begaben sich 26 reisefreudige Gäste,auf der größten Insel Griechenlands-Kreta. Mit dem Charme antiker Ruinen,typischen mediterranen Essen und einer netten Gastfreundschaft verzauberte uns die Insel.
Ein Reisebericht von
Laura Wonneberger

Tag 1: Flug von Deutschland nach Heraklion

Wir trafen uns schon in den frühen Morgenstunden am Flughafen Leipzig/Halle und checkten gemeinsam ein. Bei klarem Himmel genossen wir schon auf dem Weg in unser Reiseziel die wunderbare Aussicht, aus dem Flugzeug auf die griechischen Inseln. Nach der frühen Ankunft in dem Hotel King Minos Palace in Chersonisou, bezogen wir unsere Zimmer und unternahmen eine erste Besichtigung unseres Urlaubsortes. Wir suchten uns entlang der Küste des Ferienortes individuell eine passende Lokalität, um uns bei einem Mittagessen der griechischen Art zu stärken. An den frühen Nachmittagen trafen unsere Gäste aus Dresden ein und am späten Abend begrüßten wir auch unsere letzten Gäste der Gruppe, welche von Berlin anreisten. Zusammen genossen wir ein vielfältiges Abendbuffet im Restaurant.

Tag 2: Messara–Ebene und Geburtsort Zeus in Lassithi–Hochebene

Am frühen Morgen, nach einem reichhaltigen Frühstück begrüßte uns Rena, unsere Reiseleiterin für die Rundreise auf Kreta. Unsere Fahrt führte uns durch die Messara-Ebene, mit einem kleinen Zwischenstopp an Getreidemühlen nach Thrapsano. Dort besichtigten wir die Kirche Panagia i Kardiotissa in Kera. Von dem Hof der Kirche aus hatte man einen wunderbaren Blick auf das Dikti-Gebirge und das weit entfernte Meer. Die Kirche war mit reichlich Gold und berühmten Ikonen ihrer Zeit geschmückt. Neben dem Altar befand sich ein Blumenbett, mit reichlicher Verzierung. Nach ein wenig Freizeit für unsere Fotografen, ging unsere Fahrt weiter, gen Osten zu der Geburtsstätte Zeus. Auf dem Weg dahin, erzählte uns Rena bereits viel von den Mythologien rund um Zeus und seine Familie. In Psichro angekommen unternahmen einige unserer Gäste eine kleine Wanderung hoch in die Höhle, andere benutzen ein bequemeres Fortbewegungsmittel -einen Esel, um sich Puste zu sparen. Die beeindruckende Tropfsteinhöhle mit seinen Stalaktiten und Stalagmiten führte bis tief in den Berg hinein. Nach dem alle wieder unten angekommen waren, ging unsere Fahrt weiter und führte uns in eine typisch griechische Taverne, welche familiär geführt war, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Dorf, fuhren wir wieder zurück in das Hotel. Unterwegs legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Krasi ein, wo wir uns den ältesten Platanenbaum Kreats anschauten, mit seinem gewältigen Stamm und den weitläufigen Ästen. Im Hotel angekommen aßen wir und verbrachten dann unseren Abend an der Poolbar des Hotels bei einem Folkloreabend.

Tag 3: Kretas mächtigster Palast und Hauptstadt Heraklion

Schon früh wurden wir von den Sonnenstrahlen begrüßt und konnten uns auf einen sonnigen und warmen Tag freuen, der ganz im Zeichen der minoischen Zeit stand. Nach der Fahrt durch die Serpetimen erreichten wir den antiken Palast Knosses. Rena führte uns durch die Anlagen des 21.000 Quadratmeter großen Palastes, wo heute nur noch die Ruinen früherer Zeiten zu sehen sind. Erbaut wurde der Palast erstmals zwischen 2100 und 1800 v. Chr., doch bereits 1750 v. Chr. wurde der Palast von einem gewaltigen Erdbeben heimgesucht und zerstört. Knapp 200 Jahre später errichtete Knossos eine neue, noch gewaltigere Anlage, auf die Ruinen des zerstörten Palastes. Die Gebäude wurden bis zu fünf Stockwerke hoch erbaut und umfassten mehr als 1000 Wohn-, Repräsentations- und Schlafräume. Auch ein Theaterplatz stand für Kultur in dem Palast. Sir Arthur Evans war es, welcher im frühen 20. Jahrhundert mit den ersten Ausgrabungen anfing und zahlreiche Kunstschätze, sowie sagenhafte Malereien ans Licht brachte. Nach der Führung in der Mittagssonne, ging unsere Fahrt weiter nach Miliaraki, auf ein Weingut. Dort wurde uns mit einem kleinen Film im Kinosaal die Wein- und Ölherstellung näher gebracht. Nach dem informativen Teil, konnten wir nun auch selbst vier Weine probieren. Dazu wurden uns kleine Häppchen in Olivenöl serviert. Nach nur wenigen Fahrminuten verließen wir unseren Bus schon wieder und wir besuchten eine Töpferwerkstatt in Thrapsano. Wir bekamen einen Einblick in das Handwerk von dem Sohn, dessen Vater der Besitzer der Werkstatt war. Er demonstrierte uns kunstvoll die Herstellung eines Tonkruges, von der wir alle sehr beeindruckt waren. In dem kleinen Laden nebenan, konnten wir uns dann ein kleines Andenken an die Handwerkskunst mitnehmen. Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch in die Hauptstadt Kretas- Heraklion. Dort führte uns Rena von dem Platz der Freiheit bis hin zum Dreh-und Angelpunkt der Stadt an einen Brunnen, nahe dem Hafen. An der Titos Basilika konnten wir individuell unsere 1 stündige Freizeit in der Stadt genießen. Einige begaben sich noch einmal auf die Spuren der Geschichte Kretas und besuchten das archäologische Museum der Hauptstadt. Andere unternahmen einen kleinen Spaziergang entlang des venezianischen Hafens oder tranken einen typisch griechischen Kaffee in einer der kleinen Lokalitäten am Hauptbrunnen. Am späten Nachmittag trafen wir wieder am Hotel ein um uns auf den anstehenden Tavernenabend vorzubereiten. Zusammen mit der Wandergruppe erreichten wir nach einer 30 minütigen fahrt eine typische kretische Taverne umgeben von einer Gebirgigen Landschaft. Auf dem Weg zur Taverne begrüßten uns schon die Folkloretänzer mit einem Raki und einem Glas Rotwein. Wir genossen den Abend bei einem tollen Buffet, mit musikalischer Untermalung und Tanzeinlagen kretischer Folkloretänzer.

Tag 4: Ruinenbesichtigung und Hippiedorf

Nach einem langen Folkloreabend, begannen wir unser heutiges Tagesprogramm erst 9 Uhr. Unser Weg führte uns wieder durch die Messara-Ebene in Richtung Süden. Zunächst besuchten wir die Titus-Basilika und Odeions in Gortys. Rena führte uns durch die ehemalige Stadt, welche für ihre griechischen Gesetzestafeln aus dem 5. Jahrhundert bekannt war. Sie zeigte uns auch eine große alte Plantane, unter der laut Erzählungen Zeus mit Europa den jungen Sohn Minos gezeigt habe soll. Noch heute noch kommen junge Paare dort hin und pflücken drei Blätter von dem Baum, um drei gesunde Söhne zu bekommen. Nach einer kleinen Pause mit einem frisch gepressten Orangensaft und einem Kaffee, ging die Fahrt weiter, zur zweit größten Palastanlage nach Knossos-Festos. Die Anlage liegt hoch oben auf einem Berg in der Messara-Ebene, wo der 2. Sohn Zeus, Rhadamanthys lebte. Rena führte uns über das Theater, entlang der Vorratskammern in Richtung des Westhofes und zog immer wieder Parallelen zu der Palastanlage in Knossos. Die Anlage von Festos wurde zweimal erbaut, wodurch es immer wieder neue und alte Gesteins- und Bauarten zu sehen gab. Nach den vielen historischen Eindrücken, nahmen wir uns eine kleine Auszeit im Fischerdorf Matala, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Anschließen stand die Zeit zu freien Verfügung, für einen Spaziergang durch die bunte Hippiestadt, mit einer Vielzahl an Geschäften oder einen Sprung in das kühle Nass am Strand von Matala. Auch eine Besichtigung der Hippie-Höhlen war möglich. Am späten Nachmittag trafen wir wieder im Hotel ein und wir nutzen die warmen Temperaturen für ein paar Stunden am Strand.

Tag 5: Mönchskloster Toplou und Palmenstand

Wie jeden Morgen begrüßte uns Rena mit einem freundlichen „Kalimera", was auf Deutsch „Guten Morgen!" heißt. Wir starteten unseren langen Reisetag in den Osten mit der Fahrt entlang der Küste und legten einen kurzen Fotostopp an der Ruinenstadt Gournia ein, welche man schon von der Straße aus sehr genau erkennen konnte. Danach besichtigten wir, dass Mönchsklöster in Toplou, welches östlich von Sitia liegt. Das Kloster ist von außen sehr schmucklos und einfach, aber es besticht durch seine Geschichte. 1646 und 1821 wurde das Kloster von den Türken angegriffen und ausgeraubt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Abt Silingakis von dem deutschen Trupp hingerichtet, da er kretische Widerstandskämpfer aufgenommen hat und ihnen erlaubte im Kloster eine Funkstation zu betreiben. Der mit kleinen Kieselsteinen bepflasterte Innenhof und dreistöckigen Arkaden hat ein romantisches Flair. Im Anschluss fuhren wir noch eine ganze Strecke bis an den östlichen Punkt unserer Rundreise, an den einzigen Palmenwald in Europa- nach Vai. Dort genossen wir ein leckeres Mittagessen und den herrlich Nachmittag am Strand. Auf dem Heimweg hielten wir noch an einem Bananenstand, da uns Rena schon auf dem Hinweg erzählte, dass sie da unbedingt Bananen für Ihre Familie holen müsse, da es die aromatischsten sein. Also ließen wir uns das nicht zweimal sagen und überzeugten uns selbst von dem Geschmack der kleinen gelben Früchte. Um noch mehr von dem Osten kennen zu lernen, führte uns Rena noch zu unserer letzten Station für den heutigen Tag, nach Ireapetra, der südlichsten Stadt Europas. An der Festung unternahmen wir noch eine Toilettenpause und kauften und frisches Wasser, bevor die lange Rückfahrt in das Hotel anstand.

Tag 6: Kloster Arkadi und Hafenstädte

Auch heute begrüßte uns Rena wieder, wie jeden Morgen mit dem fröhlichen Lied „Kalimera, ti kaneis, sagapao polis", was so viel heißt wie „Guten Morgen, wie geht es Dir". In diesem Sinne ging es für uns heute in den Westen der Insel, mit nicht so schönem Wetter wie die tage zu vor, da es sehr stürmisch und regnerisch war. Dennoch ließen wir uns nicht davon beeindrucken und machten unseren ersten Stopp des Tages an dem bedeutendsten Kloster Kretas...Arkadi. Das Kloster ist ein Zeichen für die Freiheit der Kretaner gegenüber der Türkenherrschaft und somit ein Nationalheiligtum der Insel. Noch heute erinnern die Schädel duzender Gefallener im Beinhaus an die vielen Opfer der Schlacht um Arkadi. Die Klostermauern im Stil der Renaissance sind mit zahlreichen Blumen geschmückt und bieten einen idyllischen Ausblick. Nach dem Einblick in die Geschichte des Kloster Arkadi begaben wir uns auf die Weiterreise in die 2. Größte Stadt der Insel, nämlich nach Chania. Dort wurden wir von unserem Busfahrer vor die zentrale Markthalle der Stadt gebracht, von wo aus wir unseren Spaziergang bis zu dem venezianischen Hafen unternommen. Danach konnte jeder auf eigene Faust, je nach Vorlieben, die Stadt erkunden. Die Meisten suchten sich ein nettes Restaurant an der Hafenpromenade oder gingen durch die vielen romanischen Gassen um Souvenir oder ähnliches zu erwerben. Nach unserem Aufenthalt in der Altstadt ging unsere Fahrt weiter nach Rethymno. Dort führte uns Rena durch die kleinen schmalen Einkaufsgassen, entlang an vielen Schuck- und Schuhgeschäften zu einer kleinen offenen Baklava-Bäckerei, wo uns der Werdegang des Teiges bis hin zu Fertigstellung der süßen Teigware demonstriert wurde. Durch das plötzliche Eintreten von einem Regenschauer verkürzte sich unser Aufenthalt in dem Ferienort Rethymno und wir fuhren nach einem langen Tag wieder zurück in das Hotel.

Tag 7: Pfingstsonntag auf Spinalonga

Am letzten Tag vor unsere Abreise begrüßte uns Rena wieder mit unserem alt bekannten Lied und stimmte uns so auf den anstehenden Tag ein. Auf Weg nach Elounda hielten wir spontan am Kloster Georgios Selinari an um am Sonntagmorgen an einem typisch orthodoxen Gottesdienst teil zu nehmen. Viele kretische Bürger suchen diesen Ort auf der Durchreise auf, um sich zu bekreuzigen und um eine gute Weiterfahrt zu beten. Dabei werden Kerzen angezündet und die Ikonen geküsst. Am Hafen von Elounda angekommen, stiegen wir direkt auf unser Schiff und schipperten in Richtung der Leprainsel Spinalonga. Rene informierte uns bereits im Bus über die Geschichte der Insel. Sie führte uns über die Insel, welche 1903 durch die kretischen Regierung beschlossen, 1000 Leprakranke aufnehmen sollte und einen neuen, isolierten Wohnort darstellte. Ab 1949 konnten die Menschen das erste Mal von Elektrizität Gebrauch machen, bis 4 Jahre später ein Heilmittel gegen die Krankheit präsent wurde. Erst 1957 wurde auch der letzte Bewohner in die Freiheit entlassen. Nach einer Rundfahrt mit dem Schiff um die komplette Insel, ging es wieder zurück zu dem Hafen von Elounda. Nach einer Mittagspause in einer Taverne am Hafen fuhren wir über Agios Nikolaos zurück zum Hotel. Dort konnte man individuell zu dem Voulismeni-See laufen, der Süßwassersee am Hafen oder durch die Gassen entlang des Hafens flanieren und einen Kaffee oder frisch gepressten Orangensaft trinken. Am Abend fanden wir uns alle noch einmal in der Lobby zusammen und genossen den letzten Abend noch bei einem Glas Sekt oder Orangensaft.

Tag 8: Heimreise oder Badeverlängerung

Schon am frühen Morgen machte sich der Großteil der Gruppe auf den Weg zu Flughafen. Der Rest der Gruppe konnte den Nachmittag noch im Hotel ausklingen lassen und flog am frühen Abend wieder zurück in die Heimat. Unser Flug verlief ruhig und der Verabschiedung in Leipzig, stiegen alle Gäste in Ihre Taxis ein.
Es war eine sehr schöne Rundreise auf Kreta mit vielen Eindrücken und bleibenden Erinnerungen. Ein großes Dankeschön geht natürlich auch an unsere Liebe Rena und den Busfahrer Jannis, welche uns die Reise so schön ermöglicht haben.
Bleiben Sie Gesund und ich hoffe ich sehe den ein oder anderen bei einer weiteren Reise wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen!
Ihre Reisebegleiterin
Laura Wonneberger

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Danke für die schönen Fotos, es war eine schöne Woche und Laura hat es wirklich gut gemacht. kc

Brigitte. Vollmann
02.06.2016

Danke für das positive Feedback. Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffentlich bis bald! Ihre Laura

Laura Wonneberger 13.06.2016