Reisebericht: Rundreise Athen & Peloponnes

12.09. – 21.09.2020, 10 Tage entspannte Rundreise Griechenland in kleiner Reisegruppe mit Athen – Insel Ägina – Mykene – Epidaurus – Altkorinth – Olympia – Messini – Gythion – Monemvasia


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Beginnend mit der quirligen Metropole Athen, weiter auf die Peloponnes, erkunden wir Ausgrabungsstätten aus antiker Zeit und tauchen ein in die Mythen und Sagen des 12-Göttertums. Bei interessanten Führungen und gutem Essen lassen wir es uns gut gehen!
Ein Reisebericht von
Elena Hinz

Anreise

Unsere Eberhardt Petit Reise startet mit 9 Gästen ab dem Flughafen Dresden. Leider etwas verspätet holen uns unsere Transferbusse nach Berlin ab. Dort angekommen, treffen wir auch noch unseren letzten Gast und sind mit 10 Reisenden komplett. Anschließend checken wir unser Gepäck ein und gehen mit unseren Flugtickets und dem Einreiseformular für Griechenland durch die Sicherheitskontrolle. Währenddessen tragen wir stets unsere Maske und das Personal des Flughafens achtet akribisch auf genügend Abstand- die Terminals sind allerdings nicht überlaufen und nach einem kleinen Snack, werden wir auch schon zum Flieger nach Athen aufgerufen. Auch hier wird darauf geachtet, dass kein großes Gedränge entsteht und nachdem unsere Reihe aufgerufen wird, betreten wir das Flugzeug am Flughafen Berlin Tegel. Nach nur 2,5 Stunden Flugzeit erreichen wir unser Domizil und müssen beim Aussteigen noch ein wenig Geduld mitbringen. Reihe für Reihe werden wir aus dem Flugzeug entlassen - auch wenn die Wartezeit uns hier etwas länger erscheint, erspart uns diese Möglichkeit ein Warten bei der Einreisekontrolle. Die Einreise mit vorheriger Anmeldung und Zusendung des QR-Codes erweist sich zum Glück als sehr einfach - wir müssen nur unseren Ausweis und unser Flugticket dabei haben sowie das Formular und innerhalb von zwei bis drei Minuten und einem kurzen Anstehen werden wir auch schon durchgewunken - ganz ohne Corona Test - das Glück ist auf unserer Seite!
Unsere Reiseleiterin Anastasia begrüßt uns am Flughafen Athen und bringt uns zu unserem Reisebus - für uns elf Personen ist dieser sehr groß und wir haben alle genügend Platz zwischen den Reihen - dennoch müssen wir eine Schutzmaske tragen, da die Regeln und Strafen in Griechenland diesbezüglich sehr genau sind. Über die griechische Autobahn geht es dann in Richtung des Zentrums der Hauptstadt Griechenlands, welche circa fünf Millionen Einwohner hat, wie wir von unserer örtlichen Reiseleitung Anastasia erfahren. Sie erzählt uns ein wenig zur Geschichte, Wirtschaft und Aufbau der Stadt in den vergangenen Jahrhunderten. Gegen 21.15 Uhr erreichen wir unser Hotel und bekommen schnell unsere Zimmerschlüssel - in der siebten Etage werden wir untergebracht. Nur eine viertel Stunde später treffen wir uns noch einmal auf der wunderschönen Dachterrasse des Hotels Titania mit herrlichem Blick auf die angestrahlte Akropolis. Dort genießen wir ein leckeres Abendessen von Tagliatelle über Black Angus Burger und frischen Sandwiches. Nach diesem doch langen Reisetag begeben wir uns gegen Mitternacht in unsere Betten und werden die Ereignisse des ersten Tages ein erst einmal verarbeiten.

Akropolis, Akropolis Museum und fakultative Weinprobe

Den heutigen Tag beginnen wir mit einem guten Frühstück wieder im „Olive Garden" - der Dachterrasse des Hotels. Ein Buffet in vollem Maße gibt es hier nicht. Man bekommt Kaffee reserviert, sowie Omelette und andere Eierspezialitäten auf Wunsch. Die Wurst, der Käse, als auch das Müsli sind säuberlich verpackt und abgedeckt. Alles muss einzeln aus den Kühlbehältern entnommen werden. Auf Hygiene wird hier großen Wert gelegt: an jeder Ecke befinden sich Desinfektionsspender und das Personal trägt auch immer eine Maske.
Unser erster Stopp ist am Panathinaiko Stadion, welches noch aus Zeiten der Antike stammt und gut restauriert wurde. Im alten Olympiastadion Athens konnten damals ungefähr 70.000 Menschen Platz finden und den Sportlern zuschauen. Im antiken Griechenland ging es allerdings nicht um Rekorde oder Geld - nein - derjenige, welcher hier die Medaillen gewann, galt als „Auserwählter" und Begünstigter der Götter.
Im Anschluss fahren wir zum unserem Highlight für diesen Tag: die Akropolis, was so viel bedeutet wie die „Spitze der Stadt". Mehrere Tempel sind auf diesem Hügel erbaut worden. Bei einer Temperatur von ca. 29 Grad schlängeln wir uns die etwas rutschigen, durch viele Touristen abgelaufenen Marmorsteinwege hinauf. Das Odeon Theater mit seiner erstaunlichen Akustik, in welchem auch bis heute immer noch das „Athens Festival" mit musikalischer Unterhaltung stattfindet, ist unser erster Stopp. Auch sehen wir von hier den Philopappos Hügel, welcher das Grabmal eines syrischen Prinzen aus dem 2.Jhd n.Chr. darstellt. Die Akropolis wurde ursprünglich als Fluchtburg erbaut - durch Ihre Lage und den Überblick auf die Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dieser Ort allerdings zu einem Heiligtum.
Zunächst gehen wir weiter zu den Propyläen - was so viel wie Eingangstor oder Vorhof bedeutet - zu den weiteren Tempeln der Akropolis. Hier sind einige Ionische Kapitelle in den massiven Säulen verbaut - gut erkennbar durch Ihre schneckenförmigen Verzierungen. Der Weg führt uns weiter hinauf und wir erkennen hier schon den zweiten gut erhaltenen Tempel für die Athene Nike. Eine Frau mit Flügeln stellte sich dort dar, welche für den Sieg und eine Errungenschaft steht, wie wir lernen dürfen. Nun endlich erreichen wir den Gipfel und sehen den großen Parthenon Tempel (Tempel der Jungfrau) nun zum ersten Mal. Hier oben geht ein starker Wind - eine gelungene Abwechslung zu der inzwischen sehr waren Meeresluft.
Anastasia erklärt uns, dass dieser Tempel in der Zeit der Demokratie im 5. Jhd. v.Chr gebaut wurde und deshalb so berühmt und besonders ist, da er durch seine absolute Ungleichheit in nicht einem einzigen Stein und seine Vielfalt an unterschiedlichen Fresken, Götterbildern, und Verzierungen die Zeit der Demokratie, der Verschiedenheit, aber vor allem Vielfalt, am besten darstellt. Insgesamt hat der Bau dieses prächtigen Bauwerkes wohl nur 9 Jahre gedauert - die Vervollständigung inklusive der Figuren allerdings auch noch einmal 7 Jahre, sodass dieser Tempel dennoch innerhalb von 15 Jahren auf der Spitze der Stadt stand. Der letzte der Paläste welche wir nach unserem tollen Ausblick auf die Stadt bewundern können, ist der Erechtheion Tempel- einige der Säulen hier wurden durch Figuren von Frauen ersetzt. Daran erkennt man die etwas jüngere Form dieses Tempels - es sei wohl der einzige Tempel in Griechenland, welcher zudem auch nicht mehr quadratisch gebaut wurde. Vor 333 Jahren wurde die Akropolis im Krieg mit den Venezianern belagert, welche das geschichtsträchtige Gebäude mit Kanonen bombardierten. Aufgrund der Lagerung von Schießpulverdepots in den Gemäuern, kam es zu einer Explosion. Damit wurde der Parthenon und große Teile der überlieferten Kultur aus alten Zeiten in zerstört. Um die Originalstücke betrachten zu können, begeben wir uns also nun auf den Abstieg in Richtung des Tals - zum Akropolismuseum, welches dem Bau des Parthenon nachempfunden wurde. Beim Bau fand man im Erdreich die alte griechische Stadt Athen und stützte das Gebäude auf mehrere Säulen, um sie nicht zu beschädigen. Auf dem Weg hinunter hören wir schreiende Zykaden, die in Baumwipfeln sitzen der Umgebung ein sommerliches Gefühl verleihen - Anastasia erklärt uns, dass die Zykaden immer tagsüber laut sind, die Grillen, welche wir auch von zu Hause kennen, dennoch nachts.
Im Museum müssen wir nun eine Maske tragen, dennoch ist es hier angenehm kühl und dadurch ist es auch nicht mehr unangenehm. Unsere Reiseleiterin führt uns durch den großen Glasbau, beginnend mit Vasen und Haushaltsgegenständen der alten Athener, weiter über die Ausgrabungen und Statuen der Akropolis, welche noch im Original stückweise oder teils restauriert vorhanden sind. Nach ca. 1,5 Stunden verlassen wir das Museum und genießen einen kleinen Snack bei einer Gyros Pita in einer Nebenstraße - für uns definitiv füllend und ausreichend bei mittlerweile 31 Grad.
Der Nachmittag gestaltet sich für uns mit einem Rundgang durch die Plaka - die Altstadt Athens mit ihren kleinen Gässchen und Hügeln. Wir kommen vorbei am Turm der Winde und der römischen Agora, welche ein Oktagon mit Sonnenuhr beinhaltet. Wir flanieren noch ein wenig durch die Gassen, Einige trinken Kaffee, Andere machen sich auf eigene Faust auf durch die Straßen. Eberhardt bietet eine fakultative Weinverkostung am Nachmittag an, an welcher der Großteil teilnimmt. Insgesamt werden uns acht verschiedene Weine präsentiert: von Rosé über Weiß-, Rot und abschließend noch ein Dessertwein. Die dazu gereichten Snacks stammen alle von regionalen Händlern und die Auswahl ist einzigartig. Von Ziegenkäse mit Thymian, über den Räucherkäse Metsovone bis hin zur Salami mit Trüffelgeschmack ist alles dabei.
Wir beenden diese besondere Verkostung und begeben uns danach ins Hotel. Am Abend begeben wir uns noch einmal fußläufig in die Plaka und nehmen ein Abendessen in einem typisch griechischen Restaurant ein - auch hier bieten die Zykaden uns noch ein lautes Konzert, welches mit zunehmender Zeit und Nachteinbruch immer geringer wird. Mit vollen Bäuchen laufen wir wieder zurück ins unser Hotel und gehen eilig ins Bett - morgen starten wir aufgrund unseres Ausfluges schon sehr früh!

Pistazieninsel Ägina, Fähre und Ankunft auf der Peloponnes über den Kanal von Korinth

Nach einem zeitigen Frühstück auf der Dachterrasse des Titania starten wir um 7.45 Uhr mit gepackten Koffern und guter Laune in den sonnigen 3.Tag. Auf geht es zum Hafen Piräus, der ursprüngliche Kriegsschiffhafen aus antiker Zeit, welcher sich über die Jahrhunderte zu einem wichtigen Zentrum des Handels und des Transportes entwickelt hat. Unsere Fähre erwartet uns schon und schippert unsere Reisegruppe inkl. des Busses in etwas über einer Stunde zur Insel Ägina. Die Insel mit einer Größe von nur 83 Quadratkilometern ist bekannt für Ihre Pistazien - allein von hier kommen circa 2% der gesamten Pistazienproduktion der Welt, da der Boden und das Klima hier sehr günstig für deren Wachstum sind.
Auf der Insel angekommen, fahren wir zunächst zum Marienkloster Chryssoleodissa - in den Bergen gelegen umgeben von einer fantastischen Ruhe. Unser Busfahrer Apostolis hat ordentlich zu tun - mit viel Bravour schlängelt er sich durch die nur eine Autobreite engen, teils asphaltierten Straßen hinauf - da bleibt uns an der einen oder anderen Stelle kurz der Atem stehen. Doch er meistert diese Fahrt sehr gut und wir erreichen das Kloster ohne Probleme. Das Nonnenkloster ist klein, bescheiden aber dennoch gemütlich - viele unterschiedliche Pflanzen säumen den Innenhof. Am Eingang begrüßen uns ein paar Gänse, die sich ein wenig scheu dann aber auch ganz schnell zurück in Ihren Stall zurückziehen. Wir verweilen noch ein wenig in diesem stillen Kleinod und nehmen anschließend die gleiche Route wieder den Berg hinab, in Richtung des Aphaia Tempels. Dieser sieht ein wenig so aus, wie der Parthenon Tempel der Akopolis aus Athen - dennoch um Einiges kleiner und nicht so gigantisch - die Kapitelle sind hier dorisch gehalten -also sehr einfach und nicht so filigran verziert. Aphaia war wohl eine Tochter des Zeus und stellte eine nur hier auf Ägina verehrte weibliche Fruchtbarkeitsgöttin dar. Auf diesem Hügel sind wir fast die Einzigen - die Ruhe und das leichte Rascheln der hier wachsenden Pinienbäume im Wind untermalt die herrliche Aussicht! Wir können von weitem auch Athen in der Ferne erkennen - die Größe dieser Stadt ist unbeschreiblich. Nach diesem Stopp fahren wir nun weiter in Richtung Hafen. Wir unternehmen einen Rundgang mit unserer Reiseleiterin, welche uns die besonderen kleinen Gaststätten im Hinterland der Promenade zeigt. Nach einem guten Mittagessen vertreiben wir uns noch die Zeit im Örtchen beim Schlendern durch die verwinkelten Gassen mit kleinen Boutiquen und Souvenirgeschäften, bunten Regenschirmen und klingenden Windspielen. Pünktlich um 6.00 Uhr legt unsere Fähre zurück in die Hauptstadt ab, welche wir nach circa 1,5 h erreichen. Apostolis holt uns am Ausstieg der Fähre wieder ab und wir begeben uns auf den Weg in Richtung Vrachati - den Ort unseres nächsten Hotels. Auf der Reise erklärt uns Anastasia Einiges über die griechische Sprache und deren Entstehungsgeschichte über das Etruskische zum Latein und unserer heutigen Schriftform. Damals gab es keine klein gedruckte Schrift in solchem Sinne, wie wir sie heute kennen, weshalb die Großbuchstaben im griechischen Alphabet der lateinischen Schrift am ehesten ähneln.
An den Seiten der Autobahn wachsen wilde kleine Olivenbäume und Oleander in allen Farben- ein Traum für jeden Pflanzenliebhaber! Kurz bevor wir unser heutiges Domizil erreichen, machen wir noch einen Fotostopp am berühmten Kanal von Korinth -welcher mit einer Länge von 6 km und einer Breite von 25m sehr beeindruckt. Um 1893 wurde dieser Kanal fertiggestellt. Wir bestaunen den länglichen offenen Tunnel auf der Istmos Brücke, die circa auf einer Höhe von 60m über dem Kanal liegt. Er verbindet das ägäische und das ionische Meer miteinander und ist auch noch heute abgesehen vom Tourismus ein wichtiger Verbindungspunkt für Handelsschiffe.
Nun erreichen wir schlussendlich Vrachati und checken in unserem Resort, nur 80 Meter vom Steinstrand entfernt ein. Nach dem Einchecken wird mit einem Gerät noch kurz Fieber gemessen, bevor wir das Zimmer betreten dürfen. Wir erhalten die besten Zimmer des Hotels - die Juniorsuiten - und können uns hier so richtig ausbreiten! Das Abendessen nehmen wir im Hotelrestaurant ein - hier wird das Essen serviert - bedingt durch die derzeitigen Bestimmungen. Die Kellner sind freundlich und sehr engagiert, sie bringen uns Vorspeisen von griechischem Salat, gefüllten Auberginen, kleinen Frikadellen und Schafskäse-Spinat Häppchen. Die Getränke des Abends gehen auf die Rechnung des Hotels - als Dankeschön, dass wir das Hotel besuchen. Im Nachgang dürfen wir aus der Karte noch zwischen Lamm und Fisch aus dem Ofen oder einem anderen Gericht wählen. Unsere Bäuche sind schon voll, da kommt auch schon das Dessert - frische Melone und ein noch warmer Schokoladenkuchen mit Eis - schade dass wir schon so satt sind und nur einen Teil davon essen können!

Diakofto, Zahnradahn, Kalavrita

Der vierte Tag unserer Reise startet heute um einiges später als gestern - erst 9.30 Uhr verlassen wir die Pforten des Hotels. Apostolis steuert heute mit uns den Ort Diakofto an - dort wollen wir eine Fahrt mit der Zahnradbahn unternehmen. Circa 1 Stunde später erreichen wir das kleine Örtchen und uns bleibt noch ein wenig Zeit, in den kleinen Straßen zu flanieren, als auch einen leckeren frischen Obstsnack bei einem Händler zu erwerben.
Um 11.45 Uhr fährt die Odontosbahn los und schlängelt sich durch die Schluchten der wunderschönen Vouraikos Schlucht. Sie überwindet dabei einige Höhenmeter und dies bei einer Steigung von maximal 17.5%. Die 1896 fertiggestellte Bahn verbindet den Ort Diakofto und Kalavrita miteinander, welche circa 22 km voneinander entfernt liegen. Über eine knappe Stunde lang zuckeln wir bei ungefähr 30km/h mit der Schmalspurbahn immer entlang eines kleinen Bächleins. Das schroffe rotbraune Gestein des Gebirges bildet einen herrlichen Kontrast zum blauen Himmel und den sattgrünen Bäumen. Das leise Zuckeln und Wackeln der Bahn lässt uns in andere Gefilde abtauchen. Wir erreichen nun Kalavrita - ein hübsches kleines Bergdorf mit nur 1. 700 Einwohnern und nehmen Kurs auf die bereits reservierte Taverne für unser Mittagessen. Verköstigt werden wir wie immer reichhaltig: es gibt Salat, Käse, Brot und hausgemachten Zaziki!
Eigentlich sind wir von diesen Vorspeisen auch schon wieder satt, da wird uns aus der Küche auch schon die Hauptspeise gereicht: Ziegenfleisch, aromatisch gewürzt mit Reis. Das Fleisch lässt sich auch ohne Messer vom Knochen lösen und schmeckt köstlich!!!
Wir unternehmen noch einen Verdauungsspaziergang im Ort, bevor es für uns zu unserer letzten Station geht: dem Felsenkloster Mega Spileo - das wohl Älteste Kloster in ganz Griechenland aus dem 4 Jhd. n.Chr. Leider ist dieses Kloster im Laufe der Jahrhunderte mehrfach abgebrannt - zuletzt aber 1934. Aufgrund dessen wurde der Bau dieses Kloster mehrfach restauriert und erscheint eher ziemlich modern. Wir treten ein in das Haus am Hang und besuchen auch die Kapelle, in welcher ein kleiner Mönch mit langem grauem Vollbart unseren Besuch genauestens beobachtet. Auch haben wir die Möglichkeit, in den hinteren Bereich einzutreten, in welchem in einer Steinhöhle am Fels unterschiedliche christliche Szenen dargestellt werden.
Nach diesem Besuch nutzen wir die fantastische Aussicht auf der Anhöhe noch für ein paar Fotos und verlassen im Anschluss den Nordosten der Peloponnes, da wir nach unserer Rückkunft gern noch ein wenig den hoteleigenen Pool und das Meer bei Tageslicht genießen wollen. Am Abend genießen wir erneut ein ominöses Mahl und können heute wieder zwischen anderen Speisen wählen, Schwein, Rind und Sardinen aus dem Backofen oder eine klassische Kebab Pita. Ein köstlicher Abschluss in Vrachati!

Epidaurus, Nauplia und Mykene

Nach einem guten Frühstück im Hotel fahren wir pünktlich um 9.00 Uhr Abfahrt in Richtung Süden nach Epidaurus - wir besichtigen heute das alte Theater mit der wohl besten Akustik der Welt. Unsere Reiseleiterin Anastasia erzählt und erklärt uns auf der 1,5 stündigen Fahrt Einiges über die Geschichte Griechenlands, die wichtigsten Kulturepochen und die eine oder andere Erzählung aus der griechischen Mythologie. Die Geschichte von Troja wird in den Schriften des Homer aus dem 8. Jhd. v. Chr erzählt - das Stehlen der Gattin (Helena) des Königs von Sparta durch Paris aus Griechenland führte schlussendlich zum 10-jährigen Belagerungskrieg der Stadt Troja, welcher durch die Spartaner nur durch Opfergaben an die Göttin Artemis und den Trick des trojanischen Pferdes gewonnen werden konnte.
An unserem Ausflugsziel angekommen, erfahren wir, dass in dieses besondere Theater circa 14.000 Menschen Platz gefunden haben. Es muss im 4.Jhd. v.Chr erbaut worden sein und kaum ein Theater der Neuzeit hat es je geschafft, die Akustik dieses Ortes nachzuempfinden- /-zubauen. Archäologen behaupten, dass dieser einzigartige Klang nicht durch die Maße des Baus zu erklären ist, sondern auch im Detail den Wölbungen der Steine im Allgemeinen, dem Material , der Steigung der Treppen, aber auch der Lage auf einem natürlichen Hügel, sowie dem stets aufkommenden Lüftchen zu verdanken ist. Wir bekommen nun auch eine kleine Kostprobe - alle Gäste verteilen sich auf unterschiedliche Etagen des Theaters - es sind kaum Touristen hier, sodass wir unser Experiment ohne Nebengeräusche ausprobieren können. Anastasia stellt sich in die Mitte der Bühne, die Orchestra genannt wird und spricht in normaler Lautstärke weiter - wir können alles verstehen. Auch als sie eine Münze fallen lässt, ist dies bis in die letzte Reihe hörbar - faszinierend!
Nach diesem Hörerlebnis betreten wir ein kleines Museum des Eskulap - auf Griechisch Asklepio genannt - welchem dieses Theater geweiht wurde. Der Eskulap war laut Überlieferungen eine Art Mediziner, welcher sowohl die körperliche, als auch die geistliche Heilung versprach. Zu damaliger Zeit sollen die Menschen aus ganz Griechenland angereist sein. Doch vor der körperlichen Heilung musste der Geist gereinigt werden und somit wurden im Epidaurus auch Predigten für die Heilung und geistige Vorbereitung gehalten. Im Museum können wir sowohl ein Abbild des Eskulap betrachten, als auch unterschiedliche Marmortafeln, auf welchen medizinische Rezepte und Handwerkszeug aus der alten griechischen Zeit ausgestellt sind. Besonders sehenswert ist ein Stück aus parischem Marmor, welches filigran verarbeitet auf einer Säule auf Augenhöhe sitzt. Wir begeben uns anschließend auf den Weg in die schöne leine Hafenstadt Nauplia, welche starken venezianischen Einfluss hat. Bei Erreichen des Städtchens springt uns die Burg Palamidi ins Auge - sehr hoch oben thront sie majestätisch auf einem Felshang. Leider bleibt uns keine Zeit die 999 Stufen zur Burganlage hinauf zu gehen. Wir verweilen ein wenig in den niedlichen Gässchen des Ortes, in welchem viele kleine Läden zum Bummeln einladen. Da der Ort ebenfalls an einem Berg bis an das Wasser gebaut ist, kann man nach Überwindung einiger Stufen dennoch auch noch einen wunderschönen Blick über die rötlichen Dächer auf das türkisblaue Meer erhaschen. Weiter führt uns die Fahrt nach dieser kleinen Mittagspause vorbei an vielen Orangenbaumplantagen zu der wohl bedeutendsten Ausgrabungsstätte Griechenlands - der Mykene, der ursprünglichen Festung des Königs Agamemnon. Hier sehen wir die alte Burgbefestigungsmauer, welche allerdings aus dem 13.-14. Jhd stammt mit ihrem gewaltigen Löwentor. Wir erfahren, wie die Menschen die Last aus den Tonnen-schweren Steinen umgeleitet haben durch ein Entlastungsdreieck, - und das das Löwentor eigentlich nur eine Verzierung dieses „Loches" ist. Das Problem der Statik wurde hier also bewusst gelöst und die Löwen stellen die älteste monumentale Skulptur Europas dar. Wir laufen noch ein wenig durch die Stätte, entdecken hier und da allerdings verbrannte schwarze Stellen. Vor nicht einmal zwei Wochen hat es hier einen Brand gegeben, der die Stätte als auch das Umland für einige Stunden übersähte. Aus heutiger Sicht sind keine schweren Schäden an der Mykene entstanden, dennoch wirkt die verbrannte Erde an vielen Stellen etwas karg und traurig. Wir sehen noch die natürliche Zysterne, welche Wasser aus einer auf dem Berg liegenden Quelle enthalten haben muss, bevor wir noch die Schatzkammer des Artreus (Vater des Agamemnon) direkt neben der Ausgrabungsstätte besuchen. Das Kuppelgrab besitzt 33 massive Steinringe und hat eine gewaltige Höhe von 13,5 m. Nun fahren wir nach all diesen neuen Informationen aber auch weiter in den Ferienort Kalamata, welcher direkt am Meer gelegen ist. Unser Hotel liegt etwas außerhalb direkt an der Küste zum kristallblauen Wasser. Über einen Fahrstuhl unter der Straße entlang erreichen wir das kühle Nass und der Ein oder Andere watet auch gern noch einmal hinein nach diesem langen windstillen und dadurch sehr warmen Tag. Am Abend erwartet uns ein kleines, aber gut abgeschirmtes Buffet im Hotel - wir dürfen hinter einer Plexiglasscheibe auswählen, welche der leckeren Speisen wir wählen und lassen uns es bei einem „Mythos-Bier" schmecken.

Olympia und Weinverkostung

Der sechste Tag unserer Eberhardt Petit Reise befasst sich mit der sportlichen Geschichte des Landes. Wir fahren nach Olympia zu den Ursprüngen der olympischen Spiele. Wir durchfahren die so genannte Messini Ebene und können gleich erkennen, dass die Region sehr fruchtbar ist, im Vergleich zu den bisher bereisten Regionen der Peloponnes. Es zeigt sich uns eine üppige Vegetation und auch entlang der umliegenden Hügel wachsen verschiedene Büsche dicht aneinander gereiht. Wir fahren entlang an sehr hohen Schilfgräsern, welche sich zu den Seiten der Straßen säumen. Von Anastasia erfahren wir, dass hier im Westen der Insel vor allem Tomaten, Gurken, Zitrusfrüchte, Zucchini und Auberginen sehr nahrhaften Boden finden.
Der Ort Olympia befindet sich zwischen zwei Flüssen, die umliegenden Felder erhalten also reichlich Wasser. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Ort des Heiligtums und Anastasia beginnt ihre Führung. Hier in Olympia wurde der Göttervater Zeus verehrt - anders als im nördlich von Griechenland gelegenen Delphi, das dem Apollon geweiht war. Den absoluten Ursprung der Spiele soll laut Sage wohl ein Wettrennen der fünf Korinthen des Zeus gewesen sein, welche alle die Begünstigten des Gottes sein wollten. Seit 1100 v.Chr sollen die Spiele aller vier Jahre stattgefunden haben. Wir laufen vorbei am Gimnasio (was so viel wie „nackt" bedeutet), in welchem die Dauerläufer und Diskuswerfer für die Spiele übten. Tatsächlich sollen alle Teilnehmer sowohl zum Training, als auch bei den Spielen keine Kleidung getragen haben. Weiter geht es zur Palästra, einem mit vielen Säulen erhaltenen Bau, der eine Überdachung besaß. Hier wurde der Boxkampf geübt und die Techniken verfeinert. Die komplette Anlage ist mit vielen Judasbäumen bestückt - sollten wir erneut einmal in die Gegend kommen, lohnt sich ein Besuch vor allem im Frühjahr, da diese in dem Zeitraum herrlich pink und rosa blühen. Die Überreste der Werkstatt des Aiphideas zur Erstellung der Zeus Skulptur-bestehend aus Gold und Elfenbein - sowie das Leonidaion, welches als Art "Hotel" für die Ehrengäste der Spiele wie bspw. Politiker und hoch Angesehene, betrachten wir im Anschluss.
Der Zeus Tempel spielt selbstverständlich die wichtigste Rolle in der Anlage des Heiligtums. Eine gigantische dorische Säule, welche von Archäologen nachgebaut wurde, lässt uns die gewaltige Größe des Monumentes erahnen.
Die Sieger der olympischen Spiele erhielten dennoch kein Geld, sondern bekamen einen Kranz aus wilden Olivenbaumästen. Auch war es Frauen nicht gestattet bei den Spielen teilzunehmen oder gar zuzusehen. Wir erreichen ein römisches Tor und anschließend einen großen Platz - das Stadion von Olympia. Ein Gast und ich müssen aber dennoch austesten, ob wir der Götter würdig sind und wir rennen eine einfache Strecke hin und her über die 192m lange Bahn. Zum Glück dürfen wir unsere Kleidung anbehalten und erhalten anschließend einen großen Applaus - fast so groß wie der der 50.000 Zuschauer die hier ursprünglich Platz fanden. :)
Nach dieser Sporteinlage finden wir uns beim zweiten wichtigen Tempel des Heiligtums ein - dem Heratempel. Wir betrachten die Stelle des Altars der Hera, an welchem bis heute noch das Olympische Feuer mit einem Konvexen Spiegel und dem Sonnenlicht entzündet wird. Abschließend zu diesem Besuch schauen wir uns im dazugehörigen Museum noch die Fundstücke und Ausgrabungen, sowie geborgene und vervollkommnete Statuen an. Auch eine Statue des Hermes mit dem kleinen Dionisos auf dem Arm ist hier ausgestellt. Besonders sehenswert und wertvoll sind die kleinen Figuren aus Bronze, die zur Anfangszeit noch aus einem Guss gefertigt wurden.
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Weingut Olymipia Land Winery, einen Familienbetrieb, dessen Land seit 150 Jahren in deren Besitz ist. Wir erleben eine kleine Führung im Gut - der Vater hatte in den achtziger Jahren nur hobbymäßig mit dem Weinanbau begonnen, doch inzwischen produziert dieses Weingut über sieben verschiedene Sorten Wein wie z.B. Chardonnay, Syrah und Merlot auf 100 Hektar Land. Doch damit nicht genug - auch köstliches Olivenöl wird außerdem von den Bäumen auf einem Hain hinter den Weinreben gewonnen. Wir haben die Möglichkeit, in die Produktionshalle des Hauses einen Blick zu werfen und erfahren, dass sowohl Weiß- als auch Roséwein nach nur 5-6 Monaten bereits abgefüllt werden kann, nachdem er zwei Tage bei 10 Grad Celsius in großen Saftfässern garen konnte. Der Rotwein hingegen bleibt einen Monat in diesen Behältern und wird dann für ein Jahr in Eichenfässer gefüllt, wo er seine volle Reife und den Geschmack entfaltet. Wir erleben eine Verkostung von fünf Weinen und erhalten dazu noch einen kleinen Snack aus frischen Tomatenstückchen, Gurke, Brot und Käse. Einige von uns erwerben noch ein paar Flaschen der verkosteten Weine - wir möchten natürlich ein Andenken mit nach Hause nehmen! Wieder geht es zurück in den Bus - inzwischen hat sich der Himmel zugezogen und es regnet stark. Apostolis manövriert den Bus mi Bravour nach Kalamata, welches wir gern noch einmal gesehen hätten. Doch auch hier hat der Wettergott es heute nicht so gut mit uns gemeint und es regnet leider. Wir begeben uns also zurück in unser Hotel und lassen diesen sportlich köstlichen Tag noch einmal bei einem Abendessen im Hotel an uns vorbeiziehen.

Myssene, Fahrt und Mani

Die Landschaft zeigt sich uns heute etwas verregnet - wir starten ein wenig später in den Tag und unser Weg führt uns mit gepackten Koffern nach Myssene - eine ziemlich junge Ausgrabungsstätte etwas nördlich von Kalamata, die erst seit 1996 so richtig archäologisch erkundet wurde. Die dicken Regenwolken verhängen die großen Berge des Taygetos Gebirges und tauchen deren Gipfel in Ihre vernebelten Schwaden ein. Immer wieder kommt ein kleiner Schauer vom Himmel. Als wir nach circa 1,5 Stunden die alte Stadt Myssene erreichen, nieselt es zum Glück nur ein wenig und für die Zeit unserer Besichtigung hält das Wetter tatsächlich stand und mehr noch - es stibitzt sich auch einmal die Sonne durch die Wolkenlöcher- die Götter sind mit uns! Die Ausgrabungen, die wir hier betrachten können stammen aus dem 4.Jhd v.Chr. und wurden größtenteils durch Sponsoren finanziert. Direkt am Eingang zeigt sich uns ein antikes Theater. Dieses ist noch fast komplett im Urzustand erhalten, da es so viele Jahre unter Bäumen und Büschen behütet wurde. Des Weiteren sehen wir die Fundamente der Arsinoe Quelle, welche die Mutter des Eskulap war. Eine Verehrung eines Sterblichen oder Halbgottes , wie Eskulap (Vater war Gott Apollon) oder Arsinoe, war erst zu Zeiten der Römer üblich, was auf die Entstehungszeit der Quelle hinweist. Das Gelände ist sehr weitläufig und führt uns den Berg hinab erneut zu einem imposanten Stadion, in welchem Spiele und Wettkämpfe ausgetragen wurden. Deutlich wird zum zweiten Male die besondere Form des Stadions, welches immer zu einer Seite geöffnet ist. Die Wiesen um das Gelände herum sind saftig grün und strahlen im Sonnenlicht. Die quadratisch geformte Palästra mit Innenhof und dorischen Säulen - also die Trainingshalle der Sportler - ist hier noch deutlich zu erkennen. Ebenso wie die ehemaligen Waschräume mit instand gehaltenen „Waschbecken", deren Wasserzulauf aus einem benachbarten Bächlein kommt. Eine solche Art des Bades wurde in dieser Form wohl bisher nur in Myssene gefunden und stellt einen sehr hohen Wert dar. Auch in dieser Stadt gab es ein religiöses und politisches Zentrum - das Eskulapium, welchem regelmäßig Opfergaben und Geschenke wie Bronzestatuen und andere wertvolle Güter vermacht wurden. Neben einigen natürlichen Brunnen und dem Tempel der Artemis besaß Myssene eine gewaltige Stadtmauer, deren zwei erhaltene Türme wir im Anschluss noch besuchen. Die ursprüngliche Stadtmauer muss 9,5 km lang gewesen sein und bestand aus massivem Gestein, welches kein Gegner so schnell bezwang. Pünktlich mit dem Einsteigen in den Bus regnet es erneut gussartige Schauer vom Himmel. Das Sturmtief Ianos, welches über Griechenland liegt macht seinem Namen mit dem „Zweigesichtigen" alle Ehre. Wir benötigen bedingt durch das Wetter etwas mehr Zeit als geplant über die Bergstraße nach Itilo - dem Domizil, in welchem unser nächstes Hotel liegt. Über fast bis zu 360 Grad steile Serpentinen kämpft unser Bus gegen die Laune des Zeus an, hinauf und hinab fahren wir durch die wunderschöne Region des Taygetos Gebirges. Die Berge schmiegen sich eng aneinander und lassen einen Blick auf eine grandiose Aussicht zu. Wir erreichen die kurvige Halbinsel Mani - die Häuser sind hier größtenteils mit wunderschönen grauen und braunen Steinverzierungen geschmückt, welche die ganze Fassade sehr edel und gleichzeitig rustikal aussehen lassen. Leider spielt das Wetter nicht so mit wie gewollt und deshalb erreichen wir den hübschen Ort Areopoli erst am Nachmittag. Dort machen wir eine kleine Kaffeepause und schauen uns anschließend noch zwischen den malerischen Häusern des Dorfes um. Auf der Halbinsel Mani regnet es eigentlich nie, weshalb die Region nie beliebt war für etwaige Überfälle der Türken oder anderer Eroberer- der Boden hier ist wenig ertragreich und die dort lebenden Menschen hatten selbst zwischen den unterschiedlichen Dörfern große Konflikte auszutragen. Man sagt, Mani war bekannt als Heimat der Piraten - deshalb auch der Reichtum und die schöne Dekoration der Häuser. Wir erreichen schlussendlich Itilo und checken in dem familiengeführten Hotel ein - ein wunderschön kreativ erdachtes kleines Haus mit nur dekorativ eingerichteten Zimmern, allesamt im Stile der Region mit Steinverzierungen gehalten. Es liegt direkt am heute sehr aufgebrachten Meer und besitzt einen schönen Pool mit Blick auf die Wellen. Wir treffen uns um 19.00 Uhr und gehen dann in das Dörfchen, in welche wir einen Tisch für ein gemeinsames Abendessen reserviert haben. Die Auswahl ist sehr groß: von Kalbsleber, Lamm mit Kritharaki-nudeln, Rippchen, aber auch Sardellen und Rind ist hier alles dabei - und es schmeckt KÖSTLICH! Eberhardt spendiert hier heute eine Runde schmackhaften Ouzo - und nachdem wir uns kugelrund gegessen haben, laufen wir wieder fünf Minuten zurück in unsere Unterkunft - ISASSAS!!!

Gythion und Monemvasia

Das laute Meeresrauschen hat sich heute etwas beruhigt, die tosenden Wellen vom gestrigen Abend sind nun nur noch ein paar flache Wogen, die sich an den Strand heranspülen. Mit Regenjacke und Schirm ausgerüstet,fährt uns unser Busfahrer zunächst in den kleinen Ort Gythion, welcher schon in mykenischer Zeit erwähnt wurde. Zu den Seiten der Bergstraße sehen wir erneut große verbrannte Flächen auf den Hügeln und Bergen - die züngelnden Flammen müssen aufgrund des Ausmaßes der schwarzen Rückstände hier tagelang gewütet haben. Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir das gerade erst erwachende Städtchen und haben ein wenig Freizeit, um den Ort fußläufig zu erkunden. Die kleinen Fischerboote schwappen sanft auf und ab in der Bucht des Hafens und die bunten Häuser an der Promenade verleihen dem Ort ein romantisches Dasein. Das Wetter ist stabil und die Sonne traut sich sogar ein paar Mal durch die Wolken hindurch und bringt Wärme mit sich. Wir ziehen noch ein wenig durch die schmalen Gassen und knipsen ein paar Fotos. Auf einer Insel vor Gythion, heute mit einem Leuchtturm bestückt, sollen laut einer Sage Paris aus Troja und die gestohlene Helena aus Sparta ihre erste Nacht verbracht haben. Das Städtchen wurde wohl außerdem in antiker Zeit einmal von einem Erdbeben mit anschließendem Tsunami getroffen und Teile des Ortes sind damit leider versunken.
Weiter führt uns unser heutiger Ausflug nach Monemvasia, was so viel bedeutet wie „einziger Zugang" - und zu Recht: die kleine Insel besteht zum Großteil aus einem gigantischen Felsen mit bis zu 300 Metern Höhe. Nur eine einzige Brücke verbindet das Festland mit ihr. Gegen Mittag erreichen wir die Stadt und müssen leider noch ein wenig im Bus warten, da ein schwallartiger Regenguss uns am Aussteigen ohne komplette Dusche hindert. Vor Monemvasia beim Kap Maleas sind die tiefsten Stellen des Mittelmeeres bis zu 4000 m zu verzeichnen. Man sagte damals, dass dies der Eingang in die Unterwelt sei, da so viele Schiffe und Seefahrer bei schlechtem Wetter in den Tiefen versanken.
Der Regen lässt ein wenig nach und wir laufen durch ein gewölbtes Steintor, welches in einen kleinen Tunnel führt, in die Stadt. Sowohl der Boden, als auch die Häuser sind wieder in dem hübschen steinernen Dekor gehalten. Wir entgehen den letzten Topfen bei einem Heißgetränk in einem Café und trauen uns dann hinaus in die Gässchen. Wir haben hier drei Stunden Freizeit für dieses idyllische Kleinod - zum Erkunden und Einkaufen in den kleinen Geschäften, zum Mittag essen oder einfach nur, um die einzigartige Aussicht genießen. Wir wagen uns hinauf auf den Berg und die Festung der ehemals durch 40.000 Menschen bewohnten Stadt - es umhüllt uns ein leichter Geruch von Salbei. Der Weg ist ein wenig beschwerlich auch aufgrund der feuchten Steine und wir machen nach ein paar Metern gern ein Päuschen, um ein tolles Foto zu schießen. Das türkisblau bis hin zu dunkelblauem Meer bildet einen grandiosen Kontrast du den gelb - weißen Häusern, die mit roten Ziegelsteinen gedeckt sind. Wir schreiten weiter nach oben und betreten schlussendlich den Eingang der alten Festungsanlage. Wir sehen hier oben Überreste der Hausmauern aus byzantinischer Zeit und können auch einzelne Räume erkennen. Bis zu 8.000 Häuser waren auf diesem oberen Teil beheimatet. Die Steine, welche sowohl als Fundamente, als auch für den Bau im Allgemeinen verwendet wurden, wurden teils vom Felsmassiv abgehackt, dennoch haben einen Großteil Esel über Jahre lang hinauf geschleppt. Schlussendlich erreichen wir die obere Kirche der heiligen Sophia - ein Bau aus dem 12. Jahrhundert. Es handelt sich hierbei um eine oktagonale Kreuzkuppelkirche, deren oberer Teil von acht Säulen getragen wird. Es ist sonnig und wir genießen das gute Wetter - doch schon entdecken wir eine schwarze Front, welche vom Meer aus mit dem Wind in unsere Richtung zieht. Schnell bewegen wir uns die Steinstufen hinab ins Dorf - leider für Viele zu spät denn was leicht beginnt wird von Minute zu Minute stärker und der Regen klatscht nur so auf unsere Jacken - aus dem kleinen Bächlein, welches sich den Berg hinabsäuselte, wird innerhalb von Sekunden ein starker Bach, der ein Laufen ohne nasse Füße nicht mehr möglich macht. Einige schaffen es ins Trockene, Andere werden dennoch von oben bis unten durchgeweicht. Wir treffen uns pünktlich um drei wieder am Eingangstor und Eberhardt spendiert den Shuttlebus zur Brücke, da unser großer Reisebus leider keinen Zugang auf die Insel hat und Viele sehr nass geworden sind - der Regen hat auch noch nicht komplett aufgehört. Etwa zwei Stunden später erreichen wir Itilo und gehen zunächst in unsere Zimmer, um unsere Sachen auszuwringen und uns umzuziehen. Wieder finden wir uns um 19.00 Uhr ein, um in der Taverne vom gestrigen Abend ein köstliches Mal zu empfangen. Für uns wurde auf Nachfrage sogar ein Hühnchen geschlachtet - Wer hat schon einmal etwas so Frisches gegessen? Das Wetter hier in der Bucht von Limeni ist inzwischen etwas aufgeklarter - wir haben Glück und können aus dem Restaurant heraus einen wunderschönen tieforangenen Sonnenuntergang genießen. Nach den Vorspeisen mit Oliven, Olivenöl, Brot und selbstverständlich einem Ouzo, bekommen wir sehr schnell unsere Hauptspeisen serviert, bei welchen nun heute auch das Hühnchen, Lamm und Kalb dabei ist. Wir schließen unseren Magen mit ein paar frischen Wassermelonen und Weintrauben, bevor wir zurück ins Hotel laufen.

Freizeit und Fahrt nach Athen

Wir haben aufgrund des gestrigen Wetters den geplanten freien Tag auf heute verschoben und die griechische Sonne belohnt uns mit warmen Strahlen schon direkt am Morgen. Jeder kann heute so ausspannen, wie er es sich wünscht. Nach einem ausgedehnten Frühstück gehen Einige noch in den Pool oder auch in das kristallklare Meer baden. Die Wogen sind nun nur noch sehr leicht und das Salzwasser sehr warm, sodass man sich ein wenig fühlt wie in einer Badewanne. Um 11.00 Uhr müssen wir unsere Zimmer räumen, haben aber noch die Möglichkeit, in zwei Zimmern unsere Koffer unterzustellen und auf Wunsch noch einmal zu duschen. Zusammengepackt geht es um 13.00 Uhr los in Richtung Athen. Die Fahrt führt uns von Süd nach Nordwest quer über die Peloponnes, wir entdecken zu den Seiten viele Olivenhaine, wildwachsende Birnen -, Feigen- und Judasbäume, sowie Pappeln und dichte am Boden wachsende Büsche wie z.B. auch Salbei. Nach einer kleinen Mittagspause an einer Raststätte begeben wir uns auf die letzten 140km in Richtung der Hauptstadt Griechenlands. Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel vom ersten Tag und checken ein letztes Mal hier ein. Auch heute haben wir für unsere Gäste ein typisch griechisches Restaurant reserviert, zu dem wir in circa 15 Minuten fußläufig gelangen. Nach einem füllenden Mahl sehen wir uns noch ein letztes Mal die nächtliche Stadt Athen auf der Dachterrasse an und bestaunen die Beleuchtung der pompösen Akropolis.

Kap Sounion und Abreise

Das letzte Frühstück unserer Eberhardt petit Reise nehmen wir wieder im „Olive Garden" ein und starten 9.30 Uhr pünktlich mit unserem Bus - da unser Flug erst um 18.00 abhebt, haben wir uns entschieden, noch einen kleinen Ausflug zum Kap Sounion zu machen - der südlichsten Spitze des griechischen Festlandes. Durch die lebendige Metropole Athen schlängelt sich unser Bus, vorbei am Sintagma Platz mit dem Parlament, bei welchem wir aus dem Bus heraus auch den Wachwechsel der Soldaten in olivgrünbraunen Uniformen betrachten. Den Zeustempel, welchen wir auch schon von der Akropolis aus sahen, wirkt von Boden aus betrachtet noch umso gigantischer - er soll damals doppelt so groß wie der Parthenon gewesen sein. Weiter geht es entlang einer Küstenstraße, hinaus aus der Stadt, neben uns spült sich das klare türkisblaue Wasser an die Steinklippen. Nach circa 1,5 Stunden erreichen wir das Kap, an welchem - wie es sich gehört - ein kräftiger Wind weht. Der Hügel wird gekrönt durch den aus dem 5.Jhd v.Chr. entstandenen Poseidontempel - hier wurde der Gott des Meeres verehrt. Wir können von der Spitze aus die kleinen Inseln Kythnos, Khea und Serifos erkennen. Die am weitesten vorn im Blickfeld befindliche Insel Makronisos war ein verachtetes Stück Land, da dorthin die Verbannten und Außenseiter der Gesellschaft entsendet wurden. Aufgrund der guten Lage des Kaps und der weiten Sicht auf das Meer war Sounion immer stark bewaffnet - vermutlich auch, weil im benachbarten Dorf Lavrion große Silberminen ansässig waren. Wir unternehmen noch einen Spaziergang um den Hügel herum und schießen noch ein paar schöne Abschlussfotos, bevor wir uns zum Mittag in die Silberminenstadt Lavrion für ein Mittagessen begeben. Bei einem ausgedehnten Essen mit Bifteki, gebratenen Auberginen, sowie einem typisch griechischen „Schwein in Backpapier" angemacht mit Tomaten und Paprika, lassen wir es uns noch einmal richtig gut gehen. Auf dem Weg zum Flughafen verabschieden wir uns von unserer lieben Anastasia und checken unser Gepäck ein. Ein wenig Zeit bleibt noch um die warmen Sonnenstrahlen auf dem Gelände des Flughafens zu genießen. Mit etwas Verspätung hebt unser Flugzeug 18.30 Uhr in Athen ab und schafft es trotzdem die Landezeit 20.20 Uhr in Berlin einzuhalten. Dort stehen auch schon unsere Transferfahrzeuge nach Dresden bereit uns bringen uns sicher in unsere Heimatstadt, die wir gegen 23.00 Uhr erreichen.
Meine lieben Gäste, ich möchte mich bei Euch allen für die schöne, erlebnisreiche Reise über die malerische Peloponnes bedanken - ob bei Sonne, Regen oder auch Sturm - wir haben alles gemeinsam überstanden, haben reichhaltige Informationen über die Geschichte und Kultur Griechenlands erfahren und fantastisches Essen genossen! Ich wünsche uns allen weiterhin beste Gesundheit und wünsche auch für die Zukunft alles Gute! Herzliche Grüße Eure Elena!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

…Danke für diesen Erinnerungsreisebericht zu einer tollen Rundreise.
Konnten viele vergessene Detailinformationen nachlesen und in unserem kleinen Urlaubsfilm ergänzen.
Weiter so und noch viele schöne, erlebnisreiche Reisen!

Günter Lehnert
30.09.2020