Reisebericht: Rundreise England – Wales – Schottland

08.05. – 19.05.2024, 12 Tage Rundreise London – Windsor – Oxford – Cotswolds – Chester – Caernarfon – Snowdonia–Nationalpark – Lake District – Glasgow – Glen Coe – Loch Ness – Whisky – St. Andrews – Edinburgh – York


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Drei Länder in einem: Großbritannien als Teil des Vereinigten Königreichs. England, Wales, Schottland. Irgendwie gehören sie zusammen und sind doch so unterschiedlich. Wir freuen uns auf markante Städte, Schlösser, Landschaften, ein Pint Bier, leckere Küche, Schiff- und Zugfahrten und frische Meeresluft. Die Insel ruft!
Ein Reisebericht von
Jana Wessendorf
Jana Wessendorf

Tag 1 – Anreise von Dresden nach Calais in Frankreich – 8. Mai 2024

Ganz früh am Tag oder besser gesagt mitten in der Nacht startet unsere Reise. Unsere kleine Gruppe ist bereits in Chemnitz vollzählig an Bord und wir fahren durch Sachsen, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz via die Niederlande und durch Belgien nach Frankreich.

Kleinere technische Kapriolen des Bordmikrofons wie auch später das kleine Belgien mit einem großen Stau und ganz vielen Autos machen uns etwas zu schaffen, doch wir meistern das mit Geschick, Geduld und Ausdauer. Schlussendlich kommen wir gut, wenn auch spät, an, in Calais, am Ärmelkanal.

Das Wetter wechselt - Regen, Nebel und Sonne - tauchen auf und verschwinden wieder, aber unsere Vorfreude auf die kommenden Tage bleibt hoch. Es gibt viel zu erleben!

Tag 2 – Fährüberfahrt von Calais nach Dover – Stadtrundfahrt in London – Windsor–Slough – 9. Mai 2024

Die Nacht war kurz, vielleicht ein bißchen zu kurz nach dem langen Tag gestern. Doch frohen Mutes und mit neuer Energie sitzen wir bereits 6.45 Uhr wieder im Bus. Das Vereinigte Königreich wartet!

Gleich früh am morgen wurde unser Erkundungsdrang zum Innehalten gezwungen, als wir kurzerhand auf eine andere Fähre umgebucht worden sind. Dieses Schicksal hatten wir nicht exklusiv. Diese Dinge passieren auf Reisen. Wir nutzen die Gelegenheit, den langen gestrigen Tag setzen zu lassen und das Treiben im Fährhafen von Dover zu beobachten, das, da Feiertag ist, relativ langsam an Fahrt aufnimmt.

Zwischen uns und der größten britischen Insel liegt jetzt nur noch der Ärmelkanal, auf dem wir an dessen schmalster Stelle zwischen Calais und Dover auf der Fähre mit dem treffenden Namen "Freiheit" ("Liberté") übersetzen. Bevor wir selbst in See stechen beobachten wir fast ungläubig, wie ein nicht enden wollender Schwarm von Brummis unsere Fähre verlässt. Es ist ein Schauspiel, dass sogar Weitgereiste wie uns in Staunen versetzt.

Dann fahren wir an Bord und parken direkt hinter der Bugklappe. Die See ist ruhig, das Wetter sonnig. Die anfangs noch in der Ferne sichtbaren Kreidefelsen von Dover kommen immer näher und strahlen uns im Sonnenschein des Tages an.
Dover liegt in den Kent Downs, einer Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit. Diesen Titel erhalten ausgewählte Landstriche in Großbritannien im Sinne des Landschaftsschutzes und um auf sie für Reisende aufmerksam zu machen. Die Kent Downs sind bekannt für ihre uralten Glockenblumenwälder, eine zerklüfteten Kreideküste, das international seltene Kreidegrasland sowie Dörfern aus Lehmstein. Wanderer können hier richtig aufblühen und die hügelige Landschaft, die gerade im Frühjahr strahlt, zu Fuß erkunden.

In England angekommen, genauer gesagt in der Grafschaft Kent, fahren wir mit unserem Bus schnurstracks nach London, in diese pulsierende Weltstadt, die mit ihrem eigenen Charme immer wieder einlädt und überzeugt. London zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Es gibt soviel zu entdecken, so viel Verschiedenes, es wird nicht langweilig.

Wir erfahren Wissenswertes zur langen und Geschichte der Stadt und kennen alsbald Gründungsjahr (43 n.Chr.), Krönungsjahr zur Hauptstadt (1067) und das Jahr des Großen Brandes (1666). Nach einer kurzen Mittagspause am Tower of London begleitet uns Harald, ein örtlicher Reiseleiter, auf einer ausgiebigen Stadtrundfahrt durch die Metropole. Wir sehen die Millennium Bridge, Trafalgar Square, Piccadilly Circus, Harrods, London Eye, Buckingham Palace, Hyde Park, Downing Street Nr. 10, Palace of Westminster, Big Ben, Westminster Abbey, das riesige Naturkundemuseum, Regierungsvertretungen und durchfahren interessante Stadtbezirke wie Kensington und Chelsea. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt der St. James Park, wo die Menschen an diesem Feiertag (Himmelfahrt) die Frühlingssonne genießen und von wo man auf einer kleinen Brücke den Blick zwischen Buckingham Palace und Westminster Abbey (mit London Eye im Hintergrund) hin- und her schweifen lässt, staunend.

Wir hören Spannendes aus dem Alltag der Londoner und Briten. Wussten Sie eigentlich, dass die Uhren an Bahnhöfen in England immer fünf Minuten vorgehen, damit Reisende weniger häufig ihren Zug verpassen? Oder, dass Hupen in London verpönt ist und nur im Notfall (ein echter Notfall) eingesetzt wird? Gegenseitige Rücksichtnahme wird groß geschrieben, auch beim Anstellen an langen Schlangen. Überraschend in einer Millionenstadt und in einer Zeit, in der ebendiese als teuerstes Gut gilt. Hats off!

Einmal quer durch London fahren wir. Von Osten sind wir gekommen, nach Westen fahren wir hinaus. Vorbei am Flughafen Heathrow, von dem, gefühlt im Minutentakt, eine Maschine abhebt. Hätten die Erbauer von Schloss Windsor, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet, geahnt, dass später einmal einer der größten Flughäfen der Welt hier gebaut wird, sie hätten Windsor Castle sicher woanders errichtet.
Windsor ist unser Ziel für morgen. Heute beziehen wir unser Quartier im nahen Slough, einem typischen englischen Ort, und lassen den schönen Tag bei einem Dinner mit Gesprächen ausklingen.

Tag 3 – Schloss Windsor – Universitätsstadt Oxford – Coventry – 10. Mai 2024

Gut ausgeruht und bei bestem Frühlingswetter machen wir uns auf den kurzen Weg zum Schloss Windsor. Beim Spaziergang hinauf zum Hügel, auf dem das Schloss thront, kommen wir vorbei an der getreu historischen Motiven nachgebauten Lokomotive, die den sechs Wagons langen Zug von Queen Victoria auf ihren Reisen angetrieben hat.

Der Besuch des königlichen Schlosses zieht viele Besucher aus aller Welt an. Unsere Vorfreude auf das Schloss ist groß, aber jetzt heißt es noch einen Moment Geduld haben, bis uns die lange Warteschlange nach vorne spült. Es geht zügiger voran als man glauben mag, alles ist perfekt durchorganisiert.

Mit Multimedia-Guides ausgestattet, erkunden wir individuell die imposante Anlage. Man atmet königliche Geschichte - historische und zeitgenössische. Wir lernen, wie es zur Trennung der Häuser Sachsen-Coburg und Gotha und Windsor kam, die gerade einmal 100 Jahre her ist. Es lockt viel Sehenswertes: Die königlichen Staatsgemächer mit Empfangshalle, das einzigartige und beliebte Queen Mary‘s Puppenhaus wie auch die St.-Georgs-Kapelle, die die Grabesstätte für frühere Herrscher beinhaltet. Auch Queen Elizabeth II, ihr Gatte und ihren Eltern haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Der Altarraum der Kapelle mit den Chorstühlen und den Wappen lässt einen innehalten und berührt mit seiner Atmosphäre, die durch die Illumination verstärkt wird. Stimmungsvoll, andächtig. Gleichzeitig nimmt es Wunder, dass die vermögende königliche Familie die St.-Georgs-Kapelle nicht finanziell unterstützt und neben den Eintrittsgeldern Spenden von den Gästen erbeten werden.
Windsor, das Dorf am Schloss, wirkt überraschend bodenständig und normal. Dieser Gegensatz fasziniert. Sobald man in die nahen Gassen im Zentrum eintaucht, lässt man das königliche Leben hinter sich, vergisst das riesige Anwesen. Eine interessante Symbiose von Stadt und Schloss. Es gehört zum Gesamtbild dazu, dass im Minutentakt die Maschinen vom nahen Monsterflughafen Heathrow über den Ort hinwegdonnern. Auch königliche Familien müssen mit Fluglärm umgehen. Das ist doch irgendwie tröstlich.

Szenenwechsel am Nachmittag. Oxford. Die älteste Universität Englands, Europas, der Welt. Stadt der Gelehrsamkeit. Die Stadt atmet Studieren. 30.000 Studenten lernen hier an den 40 Colleges. Das Bild, wie Studenten mit Kleidung und Technologie des 21. Jahrhunderts den historischen oder historisch-anmutenden Universitätsgebäuden echtes Leben einhauchen, bleibt hängen. Bei einer kurzweiligen Stadtführung erfahren wir Interessantes über die Stadt, ihre Universität, die Rivalität zu Cambridge (nicht nur beim Rudern) und die Anforderungen an die Studierenden. Ein Höhepunkt dabei ist die gigantische Bodleian-Bibliothek, die alle Bücher, die in England publiziert werden, vorrätig haben muß. Dazu braucht es - unterirdisch wohlgemerkt - ein Schienennetz von 10.5 Kilometern, um all die Millionen von Büchern verstauen und transportieren zu können. Bis das Buch bei einer Ausleihe zur Verfügung steht, können schon mal sechs Stunden vergehen, bis es an der Ausgabe ankommt. Gerne hätten wir die Bibliothek auch von innen besucht, doch dafür reichte unsere Zeit nicht. Und außerdem wollten wir die StudentInnen nicht stören.

Oxford überrascht, positiv, es ist eine Zeitreise oder eher ein Zeitgehopse, hin und her, zwischen Moderne und Gegenwart, mit allen Vor- und Nachteilen, die dazu gehören. Ganz ehrlich: Studieren hier ist etwas Besonders. Die Stadt übt eine gewisse magische Anziehung aus.
Windsor, Oxford und jetzt auf nach Coventry. Wieder Szenenwechsel, wieder ein anderer Charakter.

Auf der Fahrt nach Coventry und am Abend haben wir Zeit, die Eindrücke setzen zu lassen und zu reflektieren.

Tag 4 – Auf den Spuren von Shakespeare in Stratford upon Avon – Cotswolds mit Afternoon Tea – Bibury, das schönste Dorf Englands – 11. Mai 2024

Das Wetter ist uns hold. Schönstes Frühlingswetter begrüßt uns, als wir unseren Bus betreten, um heute das Herz Englands zu erkunden.
Wir starten den Tag mit einem kleinen Spaziergang zur St.-Michaels-Kathedrale in Coventry. Eigentlich sind es zwei Kathedralen: Die Ruinen der alten, im 2. Weltkrieg bei einem nächtlichen Angriff nahezu komplett zerstört. Und der Neubau, moderner, trotzdem gelungen, und gekürt als schönstes modernes Gebäude in England. Beide zusammen, so die Idee des Architekten Sir Basil Spence, erbaut und verbunden im Format einer Kirche. Als Mahnmal der Zerstörung steht in beiden Kathedralen ein Holzkreuz, das aus verbrannten Balken der alten Kathedrale gefertigt wurde. Ein starkes Symbol.

Diese Bilder lassen wir setzen, als uns unser exzellenter Chauffeur Jan nach Stratford-upon-Avon fährt, der Geburtsstadt von William Shakespeare. Wir wandeln auf den Spuren eines der bekanntesten Dichter der Weltliteratur, der im Städtchen - natürlich - allgegenwärtig ist: Geburtshaus, Statuen mit Figuren aus seinen Werken, Museen, drei Theater der gleichnamigen Gesellschaft. Hier haben Oscar-Preisträger auf den Bühnen gestanden. Auch das Stadtbild mit den alten Fachwerkhäusern zieht unsere Blicke (und Kameras) immer wieder an. Shakespeare verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit hier und kam später als erfolgreicher Geschäftsmann und Gentleman in seine Heimatstadt zurück. Sein Grab befindet sich in der wunderschönen Anlage der Trinity Church.

Ein Höhepunkt ist der Spaziergang am Flussufer von der Trinity Church zurück in die Altstadt und ins Zentrum. Das sprießende Grün und der sanft dahinfließende Fluß Avon tun der Muße gut. Es ist Sonnabend, auch die Einheimischen genießen den schönen Tag, tummeln sich im Stadtzentrum, in den Parks oder auf dem Avon. Eine lebendige und doch erholende Alltagsstimmung, die begeistert. Ein Aufenthalt, der Spaß macht, egal ob man Shakespeare-Fan ist oder nicht.

Quer durch die Cotswolds, die Region, die als das Herz Englands bezeichnet wird. Der Name, übersetzt, könnte nicht passender sein: "Schafgehege in sanften Hügeln". Eine einfach schöne Natur-Kultur-Landschaft, deren Symbol honigfarbene Kalksteinhäuser sind, die den Dörfern einen liebevollen Charme verleihen. Einfach schön. Völlig zurecht gelten die Cotswolds als "Landschaft von außergewöhnlicher natürlicher Schönheit". Auch wenn der Name "Cotswolds" im Deutschen nicht nur fast unaussprechlich ist, sondern auch andere Assoziationen wecken (Kotz, Kot ;-)) kann. Da auch Filmaufnahmen für Harry Potter hier gedreht wurden, nutzen wir das dortige Stilmittel "dessen Name nicht genannt werden darf" und bezeichnen die Region fortan nur noch als Herz Englands. Kling einfach schöner!

Jetzt jedoch ist Zeit für Traditionen. Wir zelebrieren einen Afternoon Tea mit Schnittchen, Scones, Marmelade und Cream und Süßigkeiten. Es ist so köstlich, dass wir uns nur schwer bremsen können. In England so lernen wir, streicht man die Marmelade zuerst auf die Scones, und dann die Cream obendrauf. Und wer hat sich den Unterschied zwischen Afternoon Tea und Cream Tea gemerkt?

Ein Höhepunkt folgt auf den nächsten. Jan kennt die Region von vielen Reisen bestens und empfiehlt, das Dorf Bibury noch anzufahren. Es gilt Kennern als das schönste Dorf Englands durch eine reiche Ansammlung typischer Kalksteinhäuser und seine Lage inmitten des Grüns der Cotswolds und am Flüsschen Coln. Die älteste Forellenzucht Englands, die seit 1902 arbeitet, findet sich ebenfalls hier und kann besichtigt werden. Wir stromern durch die Gassen, entdecken ein Fotomotiv nach dem anderen und erfreuen uns einfach daran, wie wir diesen Urlaubstag genießen. Es ist schön hier!

Ein wunderbarer Tag neigt sich dem Ende zu, als wir die Fahrt zurück nach Coventry antreten. Manchmal möchte man die Zeit anhalten. Augenblick' verweile doch, du bist so schön.

Tag 5 – Gartenanlage Arley Arboretum & Gardens – Ironbridge – Stadtführung in Chester – 12. Mai 2024

Wir fahren weiter gen Norden. Viel Abwechslung und Verschiedenes erwarten uns heute.

Wir starten den Tag mit einem Landschaftserlebnis in einem der beeindruckendsten historischen Gärten Großbritanniens, im Arley Arboretum. 300 verschiedene Baumarten machen diesen Park zu einem der spektakulärsten. Ein wunderschöner 65 Meter langer Goldregenbogen sowie schöne Sammlungen von Magnolien und Akazien lassen uns auf Blütenjagd gehen, auch wenn die Zeit der Magnolienblüte fast vorbei ist.
Überraschenderweise tummelt sich vor dem Eingang zum Park ein Oldtimer-Treffen, was einen Gegenpol darstellt, der aufgrund des Alters der Fahrzeuge bei einem der ältesten Pärke des Landes durchaus auch passend erscheint.

Hier in Arley kündigt sich auch schon unser nächster Stopp an. Der Fluss Severn ist vom Parkgelände aus zu sehen. Einige Kilometer weiter steht seine Schlucht, die die erste erbaute gusseiserne Brücke, seit 1779, trägt, als Synonym für den Geburtsort der Industriellen Revolution. Ironbridge, so der treffende Name des Ortes, wird aufgrund seines immensen Beitrags zur Weiterentwicklung der Eisenindustrie auch als Tal der Erfindungen bezeichnet. Im ausgehenden Zeitalter des 18. Jahrhunderts galt die Gegend als fortschrittlichste der Welt. Leider haben wir keine Zeit, die dazugehörigen Museen anzuschauen.

Die letzte Teddybärenfabrik Großbritanniens findet sich auch im Ort. Die knuffigen Wolleproppen haben natürlich ihren Preis.
Der nächste Höhepunkt ist nicht fern. Es ist Chester, als romantisches Kleinod Englands mit seiner vollständig begehbaren Stadtmauer bekannt und geliebt. Aufgrund des Wetters wird es uns nicht vergönnt sein, diese Stadtmauer begehen zu können, was gerade in den Abendstunden schön sein muß.

Unsere Stadtführerin reiht sich nahtlos ein in die Riege der Jans und Janas und hört auf den Namen Jan (was für Janet steht). Mit ansteckender Begeisterung führt sie uns durch die wirklich schöne Stadt mit seiner famosen Architektur und bereichert uns mit den kleinen und großen Geschichten hinter den Fassaden. Die Rows, die Einkaufsgegend mitten im Herz der Altstadt, lässt unsere Kameras Extraschichten fahren.
Unsere eindrückliche Stadtführung geht just in dem Moment zu Ende, als der Himmel mit einem donnernden Grölen seine Schleusen öffnet. Dankenswerterweise tut er das just in dem Moment, als wir das Hotel erreichen. Was ein Timing!

Als letzter vollständiger Tag in England angekündigt, nimmt Chauffeur Jan eine Abkürzung durch Wales. Ein kleiner Vorgeschmack für morgen. Wir freuen uns auf das kleine Land mit dem großen Stolz, den so unterschiedlichen Landessymbolen wie roter Drache, Lauch, Narzisse oder Liebeslöffel. Was es wohl damit auf sich hat?

Tag 6 – Reise nach Wales – Caernarfon Castle – Snowdonia Nationalpark – Dampfzugfahrt – 13. Mai 2024

Wir verlassen England und fahren über die unscheinbare Grenze in den kleineren Nachbarn, nach Wales. Auch Wales gehört zum Vereinigten Königreich, ebenso wie zu Großbritannien. Wer kennt den Unterschied?

Wir haben wieder Schönes und Unterschiedliches vor heute. Unser erster Halt führt uns auf die Insel Anglesey. Einst ein wichtiges Zentrum der Druiden und Kelten, dann eine römische Festung und jetzt ein Urlaubsparadies für Natur- und Vogelliebhaber ist nicht nur ihre Geschichte reich, sondern auch ihre eigene Namensvielfalt: Anglesey, Mona, Insel der Druiden. Überhaupt hat es die Insel mit den Namen, gibt es doch hier den Ort mit dem längsten Ortsnamen, europaweit. 58 Buchstaben. Und unaussprechlich für jeden, der nicht Walisisch spricht. Die Waliser sagen Llanfair (die ersten acht Buchstaben), die Engländer Gogogoch (die letzten acht Zeichen). Am besten die Aussprache selbst mal probieren: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. Die deutsche Übersetzung hat richtig Leben in sich: „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe des schnellen Wirbels und der Tysiliokirche bei der roten Höhle.“ Der findige Schuhmacher, der den Namen aus Marketingzwecken erfunden hat, hat sein Ziel erreicht.

Wales ist nicht groß, daher sind die Strecken für uns heute auch nicht lang. Caernarfon mit seinem bekannten Schloß ist schnell erreicht. Gebaut von König Eduard I. als eine der vier Hauptburgen gegen die Kelten, gilt es heute als das bedeutendste. Am imposantesten wirkt es von See aus, doch auch der Anmarsch durch die kleine Altstadt lässt uns Geschichte spüren.

1284 wurde Eduard II. in Caernarfon Castle geboren, das dem Vater des jungen Prinzen sowohl als Palast als auch als Miltärbastion diente. Eduard I., wohlwissend um das schwierige Verhältnis zwischen Engländern und Walisern, verkündete den Einheimischen, dass sie einen Prinzen bekämen, „der in Wales geboren ist, kein Wort Englisch spricht und dem walisischen Volk nie etwas Böses angetan hat.“ Auf seinen neugeborenen Sohn trifft all das sofort zu, die Waliser stimmen zu. Eduard II. wurde 1301 in Caernarfon zum ersten Prinzen von Wales gekrönt. Diese Tradition, den ältesten Sohn des britischen Monarchen zum Prinzen von Wales zu krönen, hält bis heute an. Zuletzt wurde Prinz William 2022 hier gekrönt. Wussten sie eigentlich, dass sein Vater Charles, der heutige König, der erste Prinz von Wales war, der Walisisch sprechen konnte?

Britischer Landregen begleitet uns nun auf unserer Fahrt durch den imposanten Snowdonia - Naionalpark. Der höchste Berg des Landes ist nah, doch sehen können wir ihn heute nicht. Die Landschaft zeigt sich von ihrer rauhen, nicht minder schönen Seite. Das saftige Grün mit den friedlich weidenden Schafen erfreut. Die Szenerie gefällt. Die Gegend erzählt uns ihre Legenden, gerade im Herzen des Gebiets, im Ort Beddgelert. Die Geschichte des treuen Hundes Gelert zieht uns in ihren Bann, lässt uns nachdenken. Wir erfahren ebenso, wie der Waliser Drache es auf die Nationalflagge von Wales geschafft hat, und warum er rot ist.

In Porthmadog steigen wir in die knuffige älteste noch aktive Schmalspurbahn der Welt, die mit einer Dampflokomotive betrieben wird. Runde 90 Minuten rattern wir durch die schöne Landschaft, auf einer Strecke, auf der früher Schiefer von den Bergen zur See gebracht wurde. Wir stoßen mit einem walisischen Likör gemeinsam auf den schönen Tag an.

Unser Chauffeur Jan wartet auf uns am Ziel in Blaenau Ffestiniog und via Conwy mit dem kleinsten quietschroten Haus in Großbritannien fahren wir zurück nach Chester.

Ein Feueralarm im Hotel sorgt für eine kurze Schrecksekunde, Innehalten und ein Freibier am Abend. Das Dinner schmeckt und wir ruhen uns aus mit Vorfreude auf morgen. Dann geht's nach Schottland.

Tag 7 – Lake District mit Bootsfahrt – Weiterreise nach Schottland – Hochzeitszeremonie in Gretna Green – Glasgow – 14. Mai 2024

Gefreut haben wir uns in den ersten Tagen über das unerwartet sonnige und milde Frühlingswetter. Gewundert haben wir uns, wo der typische Nebel und Regen bleiben. Doch seit gestern Abend bestätigt Großbritannien die vorherrschenden Wetterklischees. Echter britischer Landregen fällt und fällt und fällt. Am Abend, als wir in Glasgow ankommen, gibt der Regen nochmal alles, um ja einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Unsere Laune und unserem Erkundungsdrang tut das keinen Abbruch. Das schöne Chester lassen wir hinter uns, bereit für das Landschaftsparadies Lake District mit seiner traditionellen Schafzucht. Die Einheimischen nennen das Gebiet liebevoll "The Lakes", in Anlehnung an die fast 100 winzigen, kleinen und größeren Gewässer, die es hier gibt, umrandet von den grünen Bergen des Cumbria-Gebirges. Die Gipfel hier sind die einzigen, die in England über 900 Meter hinausragen.

Gemütlich schaukeln und fahren wir auf kleinen Straßen, die manchmal sehr eng sind, durch diese einzigartige und wunderschöne Kulturlandschaft. Es gibt sechsmal mehr Schafe als Menschen hier. Gefühlt können wir das bestätigen, kommen wir doch an ungezählten weidenden Schafherden vorbei, die dem Wetter trotzen. Herdwick-Schafe sind "hefted", das heißt bleiben ihren Heimweiden ein Leben lang treu. Und, natürlich, sie sind echt wetterfest und an das rauhe Wetter im Lake District gewöhnt.

Eine kurze Schiffstour bringt uns auf dem größten natürlichen See Englands, dem Lake Windermere, an dessen Nordufer. Dem Regen entfliehend fahren wir über den Kirkstone-Pass weiter nach Schottland. Nicht ohne die Besonderheit der Landschaft, gerade auch bei diesem Wetter, zu sehen und zu würdigen. Der Lake District lädt ein, zurückzukehren, und tiefer einzutauchen.

Schottland, vorbei an den Überresten des Hadrianswall' erreichen wir die schottische Grenze und kurz danach Gretna Green. Im 18. Jahrhundert erlangte der kleine Ort, das erste schottische Dorf hinter der englischen Grenze, Berühmtheit durch "Ausreisser-Hochzeiten". Minderjährige Engländer machten sich eine Gesetzeslücke in Schottland zu eigen und gaben sich das Ja-Wort in diesem schottischen Dorf, meist mit dem Schmied als Zeugen, der den frisch Vermählten mit einem Schlag auf den Amboss seinen Segen gab. Der Gedanke war verlockend, sich symbolisch nochmals verheiraten zu lassen, so dass wir dank eines Pärchens in unserer Gruppe diese traditionelle Zeremonie live miterleben durften. Noch heute wird in Gretna Green geheiratet, mit schottischem Dudelsack zum Abschluss.

Jetzt wartete noch ein kleiner Kulturschock auf uns. Glasgow, die Metropole am Eingang zu den Highlands, mit seinem ambivalenten Charakter aus Industriestadt und Kulturhochburg. Eine orientierende Stadtrundfahrt lässt uns einen Eindruck gewinnen, der unterschiedlich wahrgenommen wird. Spröder Charme sagen die einen, uneinheitliches Stadtbild mit Renovierungsbedarf andere, manch einem gefällt's auch so wie es ist. Egal, ob Liebe auf den ersten oder späteren Blick, Glasgow hat seinen Charakter. Die Übernachtung direkt am Fluß Clyde rundet einen schönen Reisetag ab.

Tag 8 – Loch Lomond – Highlands – Glen Coe – Loch Ness mit Urquart Castle – Pitlochry – 15. Mai 2024

Wer am Anfang der Reise gefragt hätte, auf welchen Tag freut Ihr Euch am meisten, hätte mit überzeugender Mehrheit wohl Tag 8, die schottischen Highlands, gehört. Völlig zu Recht. Es war und ist einfach wunderschön.

Die neblig-mystische Morgenstimmung am Loch Lomond, den wir zusammen mit ein paar Fischern für uns alleine haben, war schon perfekt. Der Loch Lomond, das ist nicht irgendein See, denn er gilt als der schönste in Schottland. Noch dazu wird er in der inoffiziellen Nationalhymne Schottlands besungen: "The bonnie bonnie banks of Loch Lomond". Natürlich trällert das Lied bei uns im Bus, während wir am Ufer des Sees entlang fahren. Gänsehautstimmung!

Vom schönsten See durch herrliche Berglandschaft zum schönsten Tal Schottlands: Glen Coe. Die Schönheit wird begleitet von einer tragischen Geschichte, dem das Tal seinen anderen Namen verdankt: Tal der Tränen. Einige Fotostopps legen wir hier ein und auch gleich die Mittagspause. Schauen, aufnehmen, genießen, durchatmen, wieder schauen, fotografieren. Ein Dudelsack-Spieler rundet die Atmosphäre ab. Passender geht es nicht.

Und jetzt wartet noch Nessie. Eine Belohnung ist im Bus ausgesetzt, wer einen Beweis von Nessies Existenz erbringt. Loch Ness ist am schönsten von Urquhart Castle aus zu überblicken; Urquhart Castle am imposantesten vom See aus. Es stehen nurmehr Ruinen vom ehemaligen Schloss, das geopfert wurde, damit die Feinde es nicht einnehmen konnten. Ein kurzer Film am Eingang des Schlosses mit großem Effekt am Ende stimmt den Besucher perfekt ein. Danach locken endlos viele Fotomotive. Wir können uns nicht sattsehen ob der Schönheit der Landschaft.

Für das Nessie-Museum bleibt keine Zeit. Unser Ziel heißt Pitlochry, ein kleiner Ort mit schönem Landhotel mittendrin in den Highlands. Dort, wo kein Streß herrscht, wo das Leben seinen eigenen Takt geht, wo das Grün der Natur dominiert und wir alle im schönen Urlaubsgefühl versinken.

Tag 9 – Verkostung in einer Whisky–Brennerei – Dundee – St. Andrews – Pitlochry – 16. Mai 2024

Es ist frisch an diesem Morgen in Pitlochry. Der Gedanke, zur nahen Whisky-Brennerei zu laufen, wird aufgrund dieses ersten Gefühls verworfen. Im Nachhinein wäre die Entscheidung wohl anders ausgefallen. Es ist ja auch mal schön, den Tag zu Fuß zu beginnen.

Unsere Historie der Reiseleiter mit "Jan" am Namensanfang erfährt eine Fortsetzung. Jetzt ist es Jane, die uns durch die Blair Athol Brennerei führt, eine der ältesten noch aktiven Destillerien in Schottland. Ein Aha-Effekt gleich zu Beginn: Der Unterschied zwischen Single Malt und Blended Whisky. Wir lernen den Herstellungsprozess mit seinen verschiedenen Schritten kennen, bestaunen das Lager mit fast 5.000 Fässern, identifizieren den Angel's Share und, zu guter Letzt, probieren einen hauseigenen Single Malt.

Im übrigen scheinen Fischtreppen hier zum Lokalkolorit zu gehören. Auf dem Brennereigelände findet sich eine, ebenso wie am nahen Damm am Fluss Tummel.

Chauffeur Jan sammelt uns wieder ein und wir fahren nach Westen. Dundee und St. Andrews warten. Die beiden Städte könnten unterschiedlicher nicht sein. Dundee empfängt uns an seiner Uferpromenade mit dem imposanten V&A Design-Museum und, als Kontrast, der "Discovery", dem Schiff von Robert Scotts Antarktis-Expedition. Dundeenians sprechen ihren eigenen markanten Dialekt, der für Gäste kaum zu verstehen ist. Die Stadt wirkt modern. St Andrews dagegen ist wieder eines dieser Kleinods. Himmlisch schön, beschaulich, endlose Sandstrände. Eine imposante Universität, der älteste Golfplatz der Welt (und viele mehr), die Ruinen der alten Kathedrale und der ehemaligen Kaiserresidenz dominieren das Stadtbild in den engen Gassen. Einmal die Füße ins Wasser des Meeres halten war ein Wunsch in unser Reisegruppe - et voilà! St Andrews besticht mit seiner Geschichte und seinem Flair, das sich aus Kleinstadt, Ozean, Golf und Universität ergibt. Eine seltene Kombination, doch sie wirkt entspannend auf uns alle. Fast sind wir geneigt zu fragen: Können wir nicht hierbleiben?

Doch, unser Landhotel in Pitlochry gefällt uns allen auch sehr gut. Es bietet Herzlichkeit, einen eigenen Charme, exzellente Küche mit einer undurchschaubar agierenden KellnerInnen-Crew, Ruhe und Live-Musik. Heute jedoch feiern wir einen Geburtstag und stoßen noch gemeinsam im Pub "The Old Mill" gegenüber an. Was ein feiner Tag!

Tag 10 – Forth Bridge – Stadtrundfahrt und Spaziergang in Edinburgh – Edinburgh Castle – Ein Abend im Pub – 17. Mai 2024

Mit viel Morgenelan und Vorfreude, wie jeden Tag, steigen wir in unseren Bus, neugierig, was uns heute erwartet.

Über die Forth Bridge, der längsten freitragenden Brücke der Welt und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend, erreichen wir Schottlands Hauptstadt Edinburgh schon am späten Vormittag. Das gibt uns Zeit, die Stadt mit unserem örtlichen Guide Matthias, der hier geboren ist, zu erkunden. Immer wieder können wir kurz aussteigen und zu Fuß erkunden, wie zum Beispiel im "offenen Geheimnis" Dean Village. Ein Kleinod inmitten der Großstadt, mit Bachlauf, viel Grün und älteren Häusern, versteckt in einer kleinen Senke. Sogar Edinburgh-Kenner in unserer Gruppe wussten bis anhin nichts von Dean Village. Matthias lässt uns teilhaben an seinem Alltag in der Stadt, was der Tour eine lebendige zeitgenössische Note gibt.

Der Ausblick von Calton Hill, 360 Grad über der Stadt, belohnt uns für die Mühen des kleinen Aufstiegs. Das Wetter ist uns hold und wir haben einen klaren Blick. Edinburgh Castle thront majestätisch über der Stadt. Dort kommen wir just in den Moment an, als der Wachwechsel vollzogen wird. Ein Schauspiel für sich! Danach nehmen wir uns individuell Zeit für die Besichtigung. Schottische Kronjuwelen oder doch die Gemächer? Nochmals einen Rundblick über Edinburgh genießen?

Manch einem sind die vielen Besucher etwas zu viel. Die Royal Mile, die Einkaufsstraße, gespickt mit historischen Gebäuden, die direkt vom Schloss in die Stadt führt, lockt. Harry Potter - Fans kommen in der Nähe auch auf ihre Kosten, da die Szenen der "Winkelgasse" hier gedreht worden sind.

Wir runden den schönen Tag gebührend ab. Mit einem Abendessen im Pub, feinen Gerichten, passender Live-Musik und Bier. Der Nachtisch, der serviert wird, typisch schottisch: Cranachan. Der Spaziergang zurück zum Hotel lässt ein paar der Kalorien wieder purzeln.

Tag 11 – Scott's View – Grenze Schottland/England – York – Nachtfährüberfahrt von Hull nach Rotterdam – 18. Mai 2024

Edinburgh war schön. Es fällt schwer, die Stadt schon wieder verlassen zu müssen. Gerne hätten wir mehr Zeit gehabt, Sehenswürdigkeiten und Alltagsleben zu erkunden, zu verweilen und nochmals abends in einen Pub zu gehen. Edinburgh ist nicht aus der Welt, denn von vielen deutschen Städten geht ein Direktflug hierher.

Heute geht es zurück in die Lowlands, genauer gesagt in die "Borders", das Grenzgebiet zwischen Schottland und England. Von dort weiter nach York, eine weitere dieser Kleinstädte Englands, die mit einer besonderen Innenstadt aufwarten.

An Scott's View, mit Blick auf Melrose Abbey, genießen wir einen letzten Blick in die wunderschöne und wohltuend grüne schottische Landschaft. Es hat uns hier einfach gefallen. Vorbei an Carter Bar, der Grenze zwischen England und Schottland, würdigend verabschiedet mit Dudelsack-Spiel, brausen wir auf der Autobahn gen Süden.

York wartet, und dort das immens große Yorker Münster, in das auch der schiefe Turm von Pisa vollständig hineinpassen soll. Als wir dann davor stehen, staunend und ungläubig, ob der schieren Größe und Schönheit dieses Bauwerks, sind wir für einen Moment sprachlos. Am Eingangsportal entdecken wir die neue Statue von Queen Elizabeth II.. Uns zieht es hinein in das quirlige Treiben der Innenstadt mit seinen alten Fachwerkhäusern, teilweise in sich schief, mit den vielen kleinen besonderen Läden, Straßenkünstlern und - für die Naschkatzen unter uns - Schokoladengeschäfte. Die ältesten Häuser im Sträßchen "The Shambles" können wir vor lauter Menschen gar nicht richtig wahrnehmen. York hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ein toller Abschluss in England. Und wer weiß, vielleicht kehrt jemand hierher zurück um das zweitwichtigste Snooker-Turnier live anzuschauen?

Kurze Zeit später erreichen wir den Fährhafen von Hull und boarden unsere Nachtfähre. Fahren wir nun in der Nordsee, im Atlantik oder im Ärmelkanal? Wir einigen uns auf: von jedem etwas. Nach einem leckeren Abendessen vom Buffet schippern wir in den Sonnenuntergang.

Tag 12 – Heimreise – 19. Mai 2024

Der Lautsprecher auf unserer Fähre "Stolz von Rotterdam" kündigt um 7 Uhr an, dass das Frühstücksbuffet eröffnet ist. Ein kurzer Luftholer an Deck davor zeigt einen schönen Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück ist davon nichts mehr zu sehen ebenso wenig wie von einem der größten Frachthäfen der Welt. Es herrscht dicker Nebel. Einige Male ertönt das Nebelhorn, damit unser Koloss von Fähre zumindest auditiv wahrgenommen wird.

Wir verabschieden uns vom ersten Mitglied unserer Reisegruppe und lassen Rotterdam, das für sich selbst eine Reise wert ist, schnell hinter uns. Es ist Pfingstsonntag, die Autobahnen sind leer. Eine Wohltat. Wir kommen gut voran und können - jeder für sich oder in den Pausen auch zusammen - die schönen Tage Revue passieren lassen.

In den letzten Fahrstunden, ab der Wartburg in Thüringen, wird uns der Abschied mit einem Dauerregenbogen versüßt. Bis Dresden, kein Scherz, taucht er in unterschiedlichen Formen und Größen immer wieder auf. Ein ewiger Hingucker. Fast möchte man ein gutes Omen darin sehen. Man kann das auch rückwirkend tun, denn unsere Reise war wetter- und reisetechnisch von Glück beschert und hat uns allen gefallen.

Schlusswort

Es war eine schöne Reise. Es hat Spaß gemacht, zusammen Großbritannien zu erkunden. Jeder von uns nimmt einen neuen Lieblingsort auf der Insel mit nach Hause. Thank you very much, Ladies and Gentlemen!

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