Reisebericht: Große Schottland–Rundreise für Genießer

24.05. – 02.06.2024, 10 Tage Genießer–Reise mit Fluganreise: Glasgow – Helensburgh – Ben Nevis – Loch Ness – Black Isle – Whisky Distillery – Aberdeen – Scone Palace – Rosslyn Chapel – Edinburgh


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Reisebericht der Rundreise Schottland, die uns von Glasgow über Dumbarton Castle, Helensburgh, Loch Lomond, Loch Ness, Inverness, den Whisky-Trail, Aberdeen, Dundee, Melrose Abbey und Rosslyn Chapel bis in die schottische Hauptstadt Edinburgh geführt hat.
Ein Reisebericht von
Prof. Frank Reininghaus
Prof. Frank Reininghaus

Glasgow

Reisebericht der Rundreise Schottland, die uns von Glasgow über Dumbarton Castle, Helensburgh, Loch Lomond, Loch Ness, Inverness, den Whisky-Trail, Aberdeen, Dundee, Melrose Abbey und Rosslyn Chapel bis in die schottische Hauptstadt Edinburgh geführt hat.

1. Tag – Freitag, 24.05.2024

Nach den Ankünften der Zubringerflüge bzw. persönlicher Anreise nach Frankfurt Airport ist unsere Gruppe, bestehend aus 24 Personen und dem Reiseleiter Frank Reininghaus, mit dem Direktflug Frankfurt – Glasgow in die größte Stadt Schottlands geflogen; Flugzeit knapp zwei Stunden.
Nach der Gepäckaufnahme haben wir den Bus des Reiseunternehmens M J Forsyth beladen und wurden von Matthew, unserem Busfahrer für die Reise, zum ersten Treffpunkt in der Innenstadt Glasgows gefahren. Nach einer kurzen Verpflegungsaufnahme trafen wir auf Jutta, unsere deutsche Stadtführerin, die seit 30 Jahren in Glasgow lebt und uns kurzweilig und interessant die Höhepunkte der Stadt nahegebracht hat. Darunter waren u.a.
- der George Square, mitten in der Stadt, direkt an der Queen Street Station (inkl. Rathaus und diverser Statuen),
- die Nekropole und die Kathedrale, die Universität,
- der People´s Palace (derzeit für rund drei Jahre für kompletten Umbau geschlossen),
- die Veranstaltungslokalitäten Clyde Auditorium (inoffiziell Armadillo = Gürteltier) und OVO HYDRO sowie
- die Rotundas und der große historische Kran im ehemaligen Hafengelände und
- das Kelvingrove Art Museum in der Nähe des Hotels.

Dumbarton Castle – Helensburgh – Loch Lomond – Onich am Loch Linnhe

2. Tag – Samstag, 25.05.2024

British breakfast – mit Bacon, Rührei, Champignons, gebratenen Tomaten und Toast! Kann ein Tag in Schottland besser starten?
Die vorzeitige Abfahrt ließen die Gruppe auch vor der geplanten Zeit am Eingang zum Dumbarton Castle eintreffen, so dass vor der Öffnung des Eingangs ein kleiner Spaziergang auf der Grasfläche vor Dumbarton Castle möglich war – bei Niedrigwasser im Clyde eine Möglichkeit zur Entspannung. Im Castle warteten einige Dutzend Treppenstufen auf die Gruppe, dafür konnten die Gäste auf dem höchsten Punkt des Castles einen wunderschönen Rundblick genießen.
Nächster Stopp in Helensburgh, wo neben der viktorianischen Hafenmeile ein Wohltätigkeits-basar auf dem Kirchplatz reichlich Abwechslung boten. Die Fahrt führte weiter Richtung Garelochhead und dann durch die Central Lowlands Mountains, am Auchengaich Hill und am Shantron Hill vorbei zum Loch Lomond.
Dort wurde in dem touristisch geprägten, dennoch sehr idyllischen Dorf Luss eine weitere Pause eingelegt, bspw. zum Bummeln, zum Verweilen am Loch Lomond und / oder zum Picknicken.
Über mehrere kurze Zwischenstopps gelangten wir zum Tal Glencoe und zum Glencoe Visitor Center. Dort war es uns möglich, den kleinen Rundweg (knapp 1 km) zu absolvieren und das Torfhaus zu besichtigen, bevor wir das letzte Teilstück zur Lodge on the Loch am Loch Linnhe gefahren sind.
Die Gruppe hat mittlerweile zueinander gefunden, nach dem Essen saßen noch mehr als die Hälfte der Mitreisenden in der Hotellobby bei einem kühlen Getränk beisammen.

die einzige Seilbahn Schottlands auf den Aonach Mor – Neptune´s Staircase – Glenfinnan (Harry Potter) – Ft. William

3. Tag – Sonntag, 26.05.2024

Der heutige Tag versprach ein wenig mehr Wanderungen als die vorherigen. Zunächst fuhren wir zur Nevis Range Mountain Experience, wo die Gruppe mit der einzigen Seilbahn Schottlands (nicht Großbritanniens) auf den Aonach Mor fährt, um dort auf einer der beiden Wanderstrecken (mit wenig Höhenmetern) die Aussicht auf Ben Nevis (heute leider in Wolken versteckt), Loch Linnhe und das Great Glen zu genießen.
Zeitgleich fand die Qualifikationen UCI Fort William Downhill World Cup statt, so dass den Reisenden sogar ein kostenfreies Sportereignis geboten wurde; die jungen Fahrer und Fahrerinnen zeigten auf den steilen Abfahrten in der Tat spektakuläre Sprünge, um sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren.
Alle Gäste sind mit nach oben gefahren, so dass der Wanderweg ab / bis Basisstation nicht genutzt wurde. Bei Rückkehr zur Basisstation hatte sich der leichte Regen in einen starken Niederschlag gewandelt, so dass wir uns auf eine Abwandlung der Reihenfolge der folgenden Programmpunkte geeinigt haben: Zunächst besuchten wir die Staustufen des Neptune´s Staircase (leichter Regen, aber machbar), anschließend das Glenfinnan Monument mit einem gut erreichbaren Aussichtspunkt und dem Glenfinnan Viadukt, der aus Harry-Potter-Filmen bekannt ist, und erst dann – dankenswerterweise in einer Regenpause – Ft. William, wo die Gruppe genug Zeit zum Bummeln hatte, denn die überwiegende Zahl der Geschäfte hatte – anders als in Deutschland – am Sonntag geöffnet.

Ft. Augustus – Urquhart Castle – Bootsfahrt Loch Ness – Inverness

4. Tag – Montag, 27.05.2024

Herzliche Verabschiedung nach dem Frühstück in der quasi familiengeführten Lodge on the Loch, Fahrt nach Nordosten über das Commando Monument in Spean Bridge und über die Schleusentreppe in Ft. Augustus, zwei Zwischenstopps, die die Fahrt in drei mehr oder weniger gleich lange Teile aufteilten, zum Urquhart Castle.
Die Schleusentreppe in Ft. Augustus, quasi das Gegenstück zu Neptune´s Staircase in Ft. William, bietet in kurzer Entfernung einen Aussichtspunkt am Südende des Loch Ness auf diesen weltberühmten „body of water“.
Am Urquhart Castle wurde die Gruppe zügig eingelassen und hatte die Möglichkeit, vor dem Besuch der Burgruine einen ca. achtminütigen Film (Englisch, mit französischen und deutschen Untertiteln) zu sehen und sich über die Geschichte des Castles zu informieren; dadurch ließ sich der Besuch noch tiefgehender gestalten, da man zu den einzelnen Bereichen der Burg die Hintergründe gehört hatte.
Um 13.00 Uhr und bei bestem Seefahrtswetter bestiegen wir das Schiff der „Loch Ness by Jacobite“-Gesellschaft, welches uns von Urquhart Castle zu den Schleusen am Dochgaroch brachte, wo unser Bus auf die Gruppe wartete.
Anschließend eine kurze Fahrt nach Inverness zur Besichtigung der Kathedrale und Freizeit in der Stadt.

Battlefield of Culloden – Chanonry Point – Delphine – Black Isle Brauerei – schottische Lieder

5. Tag – Dienstag, 28.05.2024

Ein weiterer abwechslungsreicher Tag für die Reisegruppe „Schottland für Genießer“! Der erste Programmpunkt, das Battlefield of Culloden, brachte uns einen der traurigsten Tage der Geschichte Schottlands nahe - der 16. April 1746, die Schlacht bei Culloden, bei der in nur rund einer Stunde die aufständischen Jakobiten vernichtend geschlagen wurden.
Mit Audio Guides (deutsch), einer didaktisch sehr gut aufbereiteten Ausstellung und Präsentationen wurden wir gut auf den Rundgang vorbereitet, bei dem das Schlachtfeld und die Linien der beiden Truppen erkundet werden konnte.
Von dort aus fuhr der Bus zum Chanonry Point, quasi der Ausgang des Great Glen bzw. des Moray Firths in Richtung Nordsee. Wie inständig erhofft, haben wir nicht einen, nicht zwei, sondern Dutzende Delphine gesehen! Die Meeressäuger tauchten zunächst in einiger Entfernung vom Ufer auf, verlagerten ihre Aktivitäten dann aber stetig dichter an uns heran! Anfänglich war nur hie und da eine Finne zu sehen, später ein oder zwei Rücken, Schwanzflossen, und gegen Ende unserer Zeit dort konnten sogar einige Tiere beim Sprung aus dem Wasser beobachtet werden! Toll! Unsere Reisegruppe war begeistert.
Nach einem entspannten Spaziergang zurück zum Bus fuhren wir weiter zur Black Isle Brauerei, die sehr viel Wert darauf legt, ihr Bier „organic“, also nachhaltig und ohne jedwede chemischen Zusatzstoffe zu produzieren. Vaughna hat uns sehr anschaulich den Prozess der Bierherstellung erläutert und ging auf alle Fragen ein. Auch wenn wir um mehr als eine halbe Stunde überzogen haben, war dieser Besuch sehr lohnenswert.
Eigentlich wäre nach dem – wie jeden Abend sehr leckeren – Abendessen das Programm beendet gewesen, wenn nicht Bob Stewart, ein lokaler Sänger und Musiker, seinen Auftritt im Balavil Hotel gehabt hätte! Er hat sich insbesondere auf die große deutsche Zuhörerschaft sehr gut eingestellt und viele schottische Lieder, Rocksongs und Stücke zum Mitsingen aus seinem Repertoire gebracht – sehr kurzweilig und unterhaltsam.

Elgin – Glen Moray Destillerie – Aberdeen

6. Tag – Mittwoch, 29.05.2024

Nun, manchmal muss man flexibel sein! Die Planung sah vor, dass wir zunächst in die Glen Moray-Destillerie einkehren (inklusive Whisky-Verkostung) und anschließend die Innenstadt von Elgin (weniger als zehn Minuten Fahrt entfernt) erkunden sollten. Diese beiden Punkte wurden nach kurzer Rücksprache mit der Gruppe aufgrund der Wettervorhersage und insbesondere wegen der weniger glücklichen Konstellation (lange Fahrzeit, dann auf quasi nüchternen Magen den Whisky) getauscht, da auch die Glen Moray-Destillerie glücklicher-weise für den Termin um 12.00 Uhr (statt 10.30 Uhr) Kapazitäten frei hatte, den wir nicht in zwei Kleingruppen, sondern als eine große Gruppe durchführen konnten (eigentlich Gruppengröße max. 20 Personen). Die – sehr interessante – Führung bekamen wir zu unserer Überraschung sogar in deutscher Sprache, da Fiona (Schottin) mit einem Schweizer verheiratet ist und auch zwölf Jahre in der Schweiz gelebt hatte.
Anschließend verlegte die Gruppe zur Kathedrale und in die Innenstadt von Elgin; interessant und kurzweilig. Die Weiterfahrt führte über Huntly und Inverurie nach Aberdeen zu unserer Fremdenführerin Lorna. Sie hat uns einige der schönsten und interessantesten Seiten Aberdeens nahegebracht, vom Strand in Hafennähe (Chance auf Spaziergang) zum Kings College (gegründet 1495; mit einem Gedenkmonument für Bishop Elphinstone) bis in die Innenstadt am Ostende der Union Street (Leopardskulptur des Künstlers Andy Scott aus 2017; Marischal Square).

Highland Cattle Farm – Scone Palace – Dundee – Firth of Forth–Brücken

7. Tag – Donnerstag, 30.05.2024

Abwechslung pur! So kann man den heutigen Tag beschreiben. Zunächst unser Besuch auf der Aberdeenshire Highland Cattle Farm, der nach übereinstimmender Meinung in der Gruppe eines der Highlights der gesamten Tour war. Grace, die Pächterin der Farm, hat uns sehr anschaulich geschildert, wie sie von 2016 an (mit 6 Rindern) diese Farm in acht Jahren – ein-schließlich Corona und Brexit – zu einem überregional anerkannten Lieferanten für hoch-wertiges (Highland-)Rindfleisch aufgebaut hat; besonders bemerkenswert waren einerseits der royale Besuch zu Anfang der Corona-Zeit und ein Treffen mit dem jetzigen König in Birkhall, andererseits die Möglichkeit, die preisgekrönte Kuh Duchess zu streicheln und zu kämmen, was von einigen der Damen in der Gruppe sehr gern angenommen wurde. Grace ist eine sehr optimistische Frau, die in dieser Farm ihre Lebensaufgabe sieht und mit viel Elan allen Rückschlägen trotzt.
Die nächste Station, Scone Palace, war wiederum ein bedeutsames historisches Gebäude mit vielen Artefakten des Hauses Earls of Mansfield, darunter Mobiliar zur Einrichtung einiger Räume für den Besuch der Königin Victoria und den Stone of Scone, auf dem alle schottischen Könige von 843 bis 1296 gekrönt wurden. Nach einer wechselvollen Geschichte – inklusive Entführung durch die Engländer – wurde der Stein 1996 – 700 Jahre nach der Entführung zurückgegeben und ist nun im Museum in Perth zu sehen.
Auf der Weiterfahrt nach Edinburgh legten wir zwei kurze Fotostopps in Dundee (Hafen, Victoria & Albert Museum, Royal Research Ship DISCOVERY) und am Südende der (insgesamt drei) Firth of Forth-Brücken ein, bevor die Gruppe im Hotel eingecheckt hat.
Erstmals auf dieser Reise wurde das Essen nicht im Hotel serviert, sondern in einem Pub in ca. 20 Minuten Fußentfernung (Westende Princes Street Garden). Quasi passend zum Dessert trat ein junger Solokünstler auf und spielte schottische Folk Music.

Edinburgh

8. Tag – Freitag, 31.05.2024

Am Morgen traf sich die Gruppe mit Tilman, dem Reiseführer für den heutigen Vormittag, der uns zunächst im ersten Teil vom Bus aus einige der Edinburgher Highlights erläuterte und die Gruppe dann auf den Calton Hill führte (wunderschöne Aussicht auf die Stadt) und dort einige der Sehenswürdigkeiten quasi aus der Vogelperspektive erläuterte (Scottish Parliament, Cannongate Kirk, Royal Mile, u.a.).
Der zweite Teil der Busfahrt führte über weitere Attraktionen und interessante Gebäude zum Eingang am Edinburgh Castle. Abschied von Tilman, „Aufstieg“ auf die Burg zum Eingang, und Besichtigung der historischen Gemäuer, mit „The Royal Scots Dragoon Guards Regiment Museum“, dem Hundefriedhof für Diensthunde der schottischen Behörden, dem Whisky-Tasting und dem obligatorischen „One-O´Clock-Gunshot“, der zur Synchronisierung der Uhren auf den im Hafen liegenden Schiffen genutzt wurde.
Anschließend hatte die Gruppe Freizeit in der Stadt. Das Essen wurde wiederum nicht im Hotel serviert, sondern in einem Pub in ca. 15 Minuten Fußentfernung (Biddy Mulligan´s am Grassmarket). Um 20.00 Uhr trat wiederum ein junger Solokünstler auf und spielte Live-Musik.

Melrose Abbey – Abbotsford House of Sir Walter Scott – Rosslyn Chapel – Abschiedsessen

9. Tag – Samstag, 01.06.2024

Der letzte ganze Tag unserer Reise ist angebrochen; mit unserem Bus fahren wir zunächst zur Melrose Abbey, wo der Legende nach (siehe Titel der Reise „Mythen und Legenden“) das Herz von Robert the Bruce begraben sein soll. Diese historische Ruine ist ein teilweise zerstörtes Kloster des Zisterzienserordens in Melrose in der Scottish Border Region. Sie wurde 1136 von Zisterziensermönchen auf Bestreben von König David I. von Schottland gegründet und war bis zur Reformation das Haupthaus dieses Ordens im Land. Das Äußere dieser prächtigen Ruine ist mit ungewöhnlichen Skulpturen geschmückt, darunter Kobolde, Köche mit Schöpfkellen und ein Dudelsack spielendes Schwein, welches am Dach zu finden ist. Der über einen QR-Code herunterladbare Audio-Guide hat die Geschichte dieser Abtei gut dargestellt und regte manchmal zu einem Schmunzeln an.
Ein kurzer Zwischenstopp am Abbotsford House of Sir Walter Scott gab der Gruppe Gelegenheit, entweder direkt am Fluss oder auf den Picknickbänken die in Eigenregie beschaffte Mittagsverpflegung einzunehmen.

Der letzte Punkt unserer Reise war die Rosslyn Chapel, die sicherlich eine der schönsten und ältesten Kirchen Schottlands ist. Maureen hat uns die Geschichte dieser Kapelle anschaulich und kurzweilig nahegebracht. Auch um Rosslyn Chapel ranken sich zahlreiche Mythen (siehe Titel der Reise „Mythen und Legenden“).

Das Abschiedsabendessen im Nicholson´s Haymarket (Fish and Chips) war lecker und sättigend, die Runde wurde mit einem Whisky auf Eberhardt Travel abgeschlossen.

Heimreise

10. Tag – Sonntag, 02.06.2024

Nachdem die Gruppe den Bus bestiegen hatte, konnten wir – nach Rücksprache mit Matthew – einen kleinen Umweg über Linlithgow (Geburtsort Maria Stuarts) und Falkirk (Kelpies und Falkirk Wheel) fahren.
Entspannt erreichten wir den Glasgower Flughafen, konnten das Gepäck frühzeitig aufgeben und nach einer aufregenden und interessanten Rundreise durch Schottland den Heimflug antreten.

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