Reisebericht: Wanderreise Schottland

29.07. – 08.08.2012, 10 Tage Rundreise Loch Lomond – Stirling – Oban – Glen Coe – Fort William – Urquhart Castle – Loch Ness – Highlands – Dunkeld – Edinburgh (47 km)


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Erfahren Sie Schottland hautnah und erforschen sie die Vielfalt dieses Landes durch die Kombination aus Wandern und Kultur.
Ein Reisebericht von
Peter Patzelt

Tag 1 Anreise

Ralf Kuchenbecker - Reiseleiter - und ich, Peter Patzelt - Reisebegleiter -, trafen die komplette Gruppe am Berliner Flughafen Schönefeld. Die Gäste wurden per Haustürtransfer zum Flughafen gebracht. Leider hatte unser Transfer etwas Verspätung, welcher durch einen Stau auf der A13 zustande kam. Im Flughafen selbst verlief alles wunderbar. Herr Kuchenbecker hatte die Flugtickets bereits über den Online-Check-In vorbereitet und verteilte diese an unsere Gäste. Der Flug startete pünktlich und wir landeten um 18:30 in Glasgow.
Herr Kuchenbecker erklärte uns schon auf der Fahrt zum Hotel einige landestypische Gepflogenheiten und brachte uns die kulinarischen Genüsse des Landes näher. Nach der Vergabe der Schlüssel und einer kurzen Pause traf sich die Gruppe zum gemeinsamen Abendessen.
Das Hotel überzeugte uns mit einer sehr guten und üppigen Küche. Der ländliche Stil und die sauberen und ordentlichen Zimmer machen den Charme des 3-Sterne-Hotels aus.

Tag 2 Besichtigung Stirling und Wanderung im Carron Forest

Nach einem deftigen schottischen Frühstück brachen wir nach Stirling auf. Das Wetter begrüßte uns mit einem leicht bewölkten Himmel, an dem immer öfter die Sonne zum Vorschein kam.
Herr Kuchenbecker brachte uns die Geschichte der Stuarts näher und bereitete uns somit auf die historisch geprägte Stadt vor. Der erste Stopp galt der Mittagsverpflegung, dazu hielten wir an einem Supermarkt wo jeder nach seinen Bedürfnissen etwas kaufen konnte.
Unsere Rundgang begann an der Old Stirling Bridge. An dieser Brücke besiegte William Wallace die Engländer und eroberte Stirling zurück. Auf dem Weg zum Stirling Castle kamen wir am Settle In vorbei, welches das älteste Pub in Sterling ist. Weitere wichtige Zeitzeugen wie das John Cowane House, das Market Cross oder die Kirche "Holy Rude" lagen auf dem Weg.
Im Anschluss hatten wir ausreichend Zeit, Stirling Castle zu erkunden. Das Castle begeistert mit seinen Inszenierungen des alltäglichen Lebens zur damaligen Zeit. Besonders in der Great Kitchen und der Weberei ließ sich der Lebensalltag der Menschen eindrucksvoll nachvollziehen. Im Gegensatz dazu, demonstrierte der frisch renovierte und vor kurzem neu eröffnete Schlossteil ebenso wie die Große Halle, Prunk und schiere Größe.
Die Wanderung im Carron Valley Forrest, bei wunderschönen Wetter führte uns entlang des Stausees, Carron Valley Water Reservoir. Am Wegesrand sahen wir immer wieder Disteln und Herr Kuchenbecker erklärte uns die Bedeutung dieser Pflanze für die Schotten.
Im Hotel angekommen hatten wir bis zum Abendessen noch einige Zeit. Nach dem Abendessen wurden wir noch durch Dudelksackmusik, Tanz und Gesang unterhalten.

Tag 3 West Highland Way

Auf der Frühstückskarte stand heute Haggis. Einige von uns probierten das schottische Nationalgericht. Das Gericht mit den unüblichen Zutaten - welche möchte ich jetzt nicht erwähnen - fand regen Zuspruch unter denen, die es probierten.
Mit der Fähre fuhren wir von Tarbet über den Loch Lomond, um den sich viele schottische Sagen ragen, nach Rowardennan. Auf der Überfahrt hatten wir die Gelegenheit unsere Blicke über die Ufer und den See schweifen zu lassen. Entlang des West Highland Ways, der sich über 150 km von Glasgow bis nach Fort William zieht, begegneten wir vielen anderen Wanderern und Backpackern. Natürlich hatten wir uns für heute nicht die volle Strecke eingeplant. Gelegentlich pausierten wir um die atemberaubende Natur zu bewundern. Dabei ließ es das Wetter sogar zu, unsere Füße im Loch Lomond zu kühlen. Nach dem wir unser Ziel, das Inversnaid Hotel erreicht hatten, konnten wir noch etwas Zeit bei einem Kaffee oder Bier verbringen, bis uns die Fähre wieder nach Tarbet brachte.

Tag 4 Inverarary, Orban und Castle Marathon

Am Morgen des Tages verließen wir unser Hotel und brachen auf in Richtung Inveraray. Kurz vor dem Ort verließen wir, leider im Regen, unseren Bus. Von hier aus liefen wir durch eine Eibenallee und vorbei an Rhododendron.
Am Inveraray Castle angekommen, staunten wir, dass das Schloss belagert wurde. Heute allerdings nur von einem Filmteam. Der Titel des Filmes blieb uns leider verborgen. Im Ort hatten wir dann Zeit eine Mahlzeit einzunehmen und uns umzusehen.
Unser nächster Halt war Orban. Unser erster Anlaufpunkt war der Mac Caig's Tower, ein Gebilde vergleichbar mit einem Kolloseum. Von ihm aus hatte man einen wundervollen Blick über die Stadt. Vom Hafen der Stadt aus legen Fähren und Schiffe in Richtung der Hebriden ab. Aus diesem Grund nennt man die Stadt auch Gateway to the Isles. Nach der Erkundung der Stadt besichtigten wir das Dunstaffnage Castle, eine Ruine einer einst operativen Festung.
Auf dem Weg in unser neues Hotel hielt unsere Busfahrerin Steph am Castle Stalker. Eine turmähnliche Burg auf einer Insel, kaum größer als ihre Grundfläche selbst. Entlang verschiedener Seen und dem grandiosem Anblick eines wunderschönen Regenbogens, welcher sich durch das wechselnde Wetter bildete, erreichten wir am frühen Abend unser Hotel im Fort Williams.

Tag 5 Wanderung am kaledonischen Kanal

Unser erster Halt galt heute einem Aussichtspunkt, an dem wir ein Gruppenfoto vor dem Ben Nevis schießen konnten. Der höchste Berg Großbritanniens, 1343 m hoch, war noch leicht von einer Wolke verhangen, die sich im Laufe des Tages aber wieder auflöste. Danach begannen wir unsere Wanderung. Der befestigte Weg bot keine nennenswerten Schwierigkeiten, was uns die Landschaft und die vorbeiziehenden Schiffe zu beobachten ermöglichte. Unterwegs erklärte uns Herr Kuchenbecker noch die Vorgehensweise beim Bau des Kanales und zeigte uns ein Aquadukt. An der Schleusentreppe, welche Neptun Staircase genannt wird, bereiteten Herr Kuchenbecker und ich ein kleines Picknick für unsere Gäste vor. Es gab frische Baguettes, Cheddar, Lachs, Tomaten, Kekse und andere Leckereien.
Am Neptun Staircase selbst konnten wir eine Gruppe von Schiffen beobachten, die gerade geschleust und durch die acht Schleusenstufen geleitet wurden. Einige Gäste nutzten die gegebene Chance, bereits jetzt mit dem Bus ans Hotel zurück zu fahren.
Der größere Teil der Gruppe begann zu Fuß den Heimweg. Wir konnten anschließend noch eine alte Dampflok an uns vorbeiziehen sehen, welche im Film „Harry Potter“ den Hogwards Express zog. Im Hotel angekommen trafen wir uns nach einer Pause zum Abendessen.

Tag 6 Zugfahrt durch das Rannoch Moor und Glen Coe

Heute Vormittag hatten wir Zeit um Fort Williams zu erkunden. Neben vielen Geschäften und Gasthäusern bietet der kleine Ort ein Museum und einen kleinen Park, der zum Entspannen einlädt. Kurz vor dem Mittag trafen wir uns vor dem Bahnhof, um anschließend mit dem Zug nach Upper Tyndrum zu gelangen. Die Landschaft war nahezu unbeschreiblich. Das Rannoch Moor, Schottlands größte zusammenhängende Moorlandschaft, erstrahlte in saftigem Grün. In Tyndrum angekommen spazierten wir durch den kleinen Ort zu einer Raststätte. Unser Busfahrer wartete bereits auf uns. Natürlich hatten wir noch etwas Zeit uns im Souvenirshop umzuschauen. Mit dem Bus ging es dann Richtung Glen Coe. Herr Kuchenbecker erzählte uns die Geschichte, die erklärt, warum es Tal der Tränen genannt wird. Im Glen Coe selbst hatten wir einen Spaziergang mitten im Tal und genossen den Anblick der auf uns herabschauenden Berge. Nach dieser kleinen Wanderung ging es zurück zum Hotel.

Tag 7 Loch Ness, Urquhardt Castle, Culloden Moor, Clava Cairn und Distillery

Nach dem Check Out verließen wir unser Hotel ud brachen auf Richtung Inverness. Dabei fuhren wir entlang des kaledonischen Kanals, Loch Lochy, Loch Oich und Loch Ness. Im Besucherzentrum Urquard Castle hatten wir die Gelegenheit, uns  einem kurzen Film über die Geschichte der Burg anzusehen. Diese ist geprägt von Gewalt, Eroberung und Zerstörung. Nach dieser Einführung hatten wir ausreichend Zeit die Burg zu erkunden. Zu den Highlights zählte unter anderen, die Aussicht vom Turm über den See und die Landschaft.
Als wir genügend Eindrücke gesammelt hatten, brachen wir zum ehemaligen Schlachtfeld Culloden Moor. Dort angekommen führte und erklärte Herr Kuchenbecker die grausame Geschichte diese Ortes. Nach der Besichtigung gab es für alle Gäste die Möglichkeit in der Cafeteria einen Mittagssnack zu sich zu nehmen. Unser nächster Tagespunkt war die Besichtigung des Clava Cairn, einer 4000 Jahre alte Begräbnisstätte. Die hügelartigen Steingräber bestanden aus mehreren Steinringen, von denen die inneren Beiden die Kuppel bildeten. Natürlich waren diese Gräber über die Jahrtausende immer wieder anderen Bedeutungen zugeordnet worden.
Die Besichtigung der Benromach Distillery in Forres war sehr aufschlussreich und brachte uns die Vielfalt der Whiskybrennerei näher. Die anschließende Verkostung fand ebenfalls regen Zuspruch.
Am Abend erreichten wir in unserem Hotel in Aviemore.

Tag 8 Wanderung im Rothiemurchus Forest

Vor dem Start unserer Wanderung im Rothiemurchus Forrest gab es noch die Gelegenheit, sich im Ort umzusehen und Besorgungen für die Mittagsverpflegung vorzunehmen. Während unserer Wanderung konnten wir den Wald und die umliegende Heide bewundern. Vorbei an einem See, den wir kurzerhand „Loch No-Name“ tauften, erreichten wir Loch An Eilein. In der Mitte des Sees, dessen Name "See mit Insel" bedeutet, befinden sich, wie sollte es anders sein, eine Insel mit einer kleinen Burg - dem Wolf Castle. Man sagt dem Burgherren nach, sehr jähzornig gewesen zu sein und sich selbst den Beinamen „Wolf“ gegeben zu haben. Wir umrundeten den See und hatten am Ufer unsere wohlverdiente Mittagspause. Als wir uns gestärkt hatten ging es durch ein Wildgehege. Um in das abgesperrte Gehege zu gelangen mussten wir aber erst einmal über die dafür vorgesehenen Leitern klettern. Einige Minuten später begrüßte uns eine Gruppe Rehe und verfolgte uns ein Stück. Um das abgezäunte Areal wieder zu verlassen mussten wir erneut über die Leitern steigen. Auf dem Weg zurück zum Bus wanderten wir noch über Felder und vorbei an beeindruckenden und riesigen Bäumen. Am Bus angekommen, hatte Herr Kuchenbecker noch ein Highlight parat und führte uns zur Ruine Ruthven Barracks. Sie diente zur Überwachung des Highlandgebietes durch die Engländer.

Tag 9 Loch Tummel, Wanderund bie Dunkeld, Dunkeld und Edinburgh

Heute verließen wir unser Hotel in Aviemore und fuhren nach Edinburgh. Auf dem Weg dorthin machten wir zunächst halt am Queens View, einem Aussichtspunkt über dem Loch Tummel, welchen schon die eine oder andere Queen bewundert haben soll. Anschließend fuhren wir nach Dunkeld, wo wir eine kleine Wanderung absolvierten. Diese Wanderung ging durch das Waldgebiet Hermitage. Der Weg selbst unterteilte sich in verschiedene Abschnitte: Entlang des Flusses Tay, durch einen Douglasienwald und bis zu Ossian’s Hall. Der schwierigste Teil war ein relativ steiler Aufstieg, aber auch den schaffte jeder ohne größere Probleme. Oben angekommen suchte sich anschließend jeder einen Platz, an dem er sich wohl fühlte und aß etwas. Unterwegs konnten wir außerdem einem spektakulären Naturschauspiel zusehen, als Lachse versuchten einen Wasserfall zu erklimmen. Der kleine Ort Dunkeld selbst war ebenfalls einen Besuch wert. Die zweigeteilte Kathedrale, bei der eine Seite noch genutzt wird und die andere als Ruine angrenzt, faszinierte mit ihren unterschiedlichen Bauweisen. Im Ort selbst nutzten wir die Zeit für einen Kaffee und für die vielen kleinen Geschäfte. Am späten Nachmittag reisten wir weiter nach Edinburgh. Zwischendurch legten wir noch einen kleinen Stopp ein, um die Brücken über den Firth of Forth zu fotografieren. Am frühen Abend checkten wir in der Mercure Hotel auf der Princes Street in Edinburgh ein.

Tag 10 Edinburgh

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Hauptstadt Schrottlands. Auf einer Stadtrundfahrt erklärte uns unser schottischer Stadtführer John die Vielfalt der Stadt. Wir erkundeten die Altstadt und die Neustadt. John erzählte uns dabei viele spannende und emotionale Geschichten, die sich in der Stadt abgespielt haben. Durch kleine Witze, auch über die Engländer, lockerte er die Stimmung immer wieder auf. Nur gut, dass unsere englische Busfahrerin kein deutsch verstand . Vorbei an historischen Plätzen, wie dem Grassmarket und den Monumenten der Künstler, Schriftsteller und Gelehrten ging es schlussendlich Richtung Edinburgh Castle.
Oben angekommen erklärte uns John die Bedeutung der einzelnen Einrichtungen und Plätze, ließ uns diese dann selbstständig erkunden. So konnte jeder seine eigenen Eindrücke sammeln.
Den Nachmittag hatte jeder zur freien Verfügung. Die Möglichkeiten, diesen zu verbringen, sind in Edinburgh natürlich riesig. Neben den vielen Museen und Galerien, konnte man eine Vielzahl von Freiluftkünstlern beobachten oder eine kleine Shoppingtour durch die vielen Geschäfte absolvieren.
Da in der Stadt das Military Tattoo war, konnten wir am Abend das Lichter-Spiel und Feuerwerk auf der Burg beobachten.

Tag 11 Heimreise

In aller Frühe verließen wir unser Hotel, mit im Gepäck ein kleines Frühstückspaket. Die Busfahrt nach Glasgow dauerte ca. 2 Stunden. Nach dem Check-In konnten wir uns die Zeit bis zum Boarding noch etwas umsehen. Das Flugzeug landete fast pünktlich am Flughafen Berlin Schönefeld. Nachdem wir uns alle Voneinander verabschiedet hatten, warteten die Transferfahrer schon auf uns. Jeder von uns hatte aber eine ganze Menge neue und schöne Erinnerungen und Eindrücke mehr im Gepäck.

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