Reisebericht: Großbritannien – Wanderreise Shetland–Inseln

20.05. – 29.05.2024, 9 Tage Wandern in Schottland – Shetland–Mainland – Lerwick – Northmavine – Sumburgh Head – Jarlshof – Mousa Broch – Papageientaucher–Kolonie – Noss (48 Wanderkilometer)


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Das nördlichste Archipel des Vereinigten Königreichs entdeckt man am Besten zu Fuß, denn die Shetland-Inseln sind ein absolutes Traumziel für Naturliebhaber. Die vielfältigen Küstenlandschaften und wunderbaren Tierbegegnungen kann man hier noch fast überall in Ruhe und Einsamkeit genießen. Fernab liegt die Inselgruppe zwischen Atlantik und Nordsee, etwa gleichweit entfernt von Schottland, Norwegen und den Färöer-Inseln. Shetland vereint keltische und nordische Kultur mit dem modernen Großbritannien und ist doch eine Welt ganz für sich. Auf dieser Wanderreise lernen wir diese besondere Region in allen ihren Fassetten kennen und treffen Menschen, die ihre Heimat mit viel Stolz gerne Ihren Besuchern näherbringen.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

Montag, 20.05.24 Anreise nach Schottland

Unsere gemeinsame Reise beginnt für die meisten Teilnehmer am Flughafen in Frankfurt, wo wir den kurzen Flug in die schottische Hauptstadt Edinburgh antreten. Dort angekommen treffen wir auch auf unsere beiden letzten Reiseteilnehmerinnen. Nach einigen Widrigkeiten verlassen wir am frühen Nachmittag den Flughafen und machen und mit unserem Busfahrer John auf die Reise in Richtung Norden. Unser heutiges Ziel ist die alte Königsstadt Perth. Die Kleinstadt am Fluss Tay war einst kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Schottlands. Ganz in der Nähe befindet sich noch heute der Scone Palace, in dessen Kapelle bis ins 17. Jahrhundert die schottischen und später britischen Könige gekrönt wurden. Der Krönungsstein, der „Stone of Scone“, der seit jeher heiß umkämpft ist zwischen Engländern und Schotten, wurde unlängst für die Krönung König Charles III. von Edinburgh nach Westminster überführt – entgegen aller Sorgen auch wieder wohlbehalten zurückgebracht.
In Perth angekommen beziehen wir unsere Zimmer im alt-ehrwürdigen Salutation Hotel. Wie wir lernen, wurde es 1699 eröffnet und ist somit das älteste Hotel in Schottland – sogar der unglückliche Bonnie Prince Charlie hat hier schon genächtigt. Darüber, ob das nun ein gutes Omen sein soll, sind wir uns nicht so ganz einig.
Nach einer kurzen Erholungspause begeben sich die meisten von uns dann bei herrlichem Wetter noch zu einer kleinen Erkundungsrunde entlang des Tay und durch die kleine Altstadt.
Beim Abendessen im beeindruckenden Speisesaal lernen wir uns dann alle ein wenig näher kennen und es ist deutlich zu erkennen, dass bei den meisten eine Gemeinsamkeit zu erkennen ist: eine besondere Neigung zu den Shetland Krimis, sowie eine Vorliebe für Wikinger und Papageientaucher. Bei einem sehr reichhaltigen Abendessen lassen wir den ersten Abend unserer Reise ausklingen und freuen uns auf die nächsten Tage.

Dienstag, 21.05.24 Angus Costal Trail und Fährüberfahrt von Aberdeen nach Lerwick

Nach einem typisch schottischen Frühstück treten wir dann am nächsten Morgen die etwa einstündige Fahrt in das Küstenstädtchen Arbroath an. Zunächst scheint das Wetter genau so schön zu sein wie gestern, wir wären jedoch nicht wirklich in Schottland, wenn sich das nicht schlagartig ändern könnte. Kurz vor der Ankunft an unserem Ziel zieht Seenebel vom Meer hinein und die Sonne schafft es leider nicht sich durchzukämpfen. Davon lassen wir uns allerdings nicht die Laune verderben und starten gut gelaunt zu unserer ersten Wanderung. Auf dem Arbroath oder Seaton Cliffs Trail, einem Teil des Angus Coastal Trails, geht es etwa sechs Kilometer entlang der wunderbaren Steilküste. Ein guter und gemütlicher Start für die Wanderreise. In Auchmithie erwartet uns dann unser Bus zur Weiterfahrt nach Aberdeen.
Die Universitätsstadt an der Ostküste ist die drittgrößte Stadt Schottlands und wird aufgrund ihrer sehr markanten Granitarchitektur auch gerne „Granite City“ oder „Silver City“ genannt. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt sehen wir die wichtigsten Gebäude der im 19. Jahrhundert neu geplanten Innenstadt: das Marischal's College, einer der größten Granitbauten der Welt, das Rathaus sowie die Seemannskirche unweit des Hafens. Im alten Aberdeen das etwas nördlich des heutigen Stadtzentrums liegt machen wir noch einen kleinen Stopp. Heute ist an der Stelle wo irgendwann um das 6. Jahrhundert herum die Stadt ihre Anfänge hatte das Universtätsviertel. Um das 1495 gegründete King’s College hat sich heute die moderne University of Aberdeen angesiedelt und die alten zweigeschossigen Straßenzüge mit in sich aufgenommen. Wir werfen noch einen Blick in die beeindruckende St. Marchar's Cathedral bevor wir uns dann auf den Weg zum Hafen machen. Dort erwartet uns nämlich schon die Northlink Fähre Richtung Shetland. Über Nacht wird uns die MS Hjatland mit einem Zwischenstopp in Kirkwall nach Lerwick bringen. Das Check-In-Prozedere verläuft recht unkompliziert und so können wir relativ schnell unsere Kabinen beziehen. Beim Abendessen im Bordrestaurant werden dann die Hoffnungen und Erwartungen der nächsten Tage ausgetauscht. Recht früh ziehen wir uns in die Kabinen zurück, um uns für den ersten Tag auf Shetland auszuschlafen.

Mittwoch, 22.05.24 Ankunft in Shetland: Jarlshof, Sumburgh Head und St. Ninian's Isle

Schon vor dem Frühstück können wir am Horizont Land entdecken, unser Ziel ist nicht mehr weit und wir können es kaum erwarten an Land zu gehen. Schnell wird noch etwas gefrühstückt und dann ist es so weit. Am Hafen treffen wir auf unseren Busfahrer Jason und mit dem Kleinbus fahren wir zunächst einmal durch die Inselhauptstadt Lerwick und kehren im lokalen TESCO-Supermarkt ein, um uns für ein Mittagspicknick auszustatten. Schließlich verlassen wir die Stadt und fahren auf der Hauptverkehrsstraße A970 Richtung Süden. Shetland-Mainland ist die größte von über 100 Inseln, die zu Shetland gehören. Etwa 22.000 Menschen leben auf 15 dieser Inseln, die Hälfte davon in und um Lerwick herum. Schon wenige Meilen südlich der Stadt bietet sich das klassische Bild: viel Natur und wenig Menschen. Typisch shetländisch ist auch der Nebel, der tief in den Bergen hängt. Wir sind gespannt was uns erwartet.
Unser Weg führt uns ganz in den Süden von Mainland. Die A970 erreicht nun den Flughafen von Sumburgh, von wo aus die Shetland-Inseln per Flugverbindung mit dem Rest Großbritanniens sowie in den Sommermonaten mit Norwegen verbunden sind. Um die Südspitze der Insel zu erreichen muss man tatsächlich mit dem Auto die Start- und Landebahn des Flughafens überqueren. Unser erstes Ziel ist der sogenannte Jarlshof. Ihren Namen hat die bekannteste Ausgrabungsstätte Shetlands von niemand geringerem als dem Nationalschriftsteller Sir Walter Scott, der 1814 erstmals die Inseln besuchte und sich zu seinem Roman „Der Pirat“ inspirieren ließ. Ob hier tatsächlich mal ein Jarl, also ein Wikingeranführer, gelebt hat ist unbekannt, was man jedoch weiß ist, dass man hier über 4000 Jahre Geschichte zurückverfolgen kann. Man hat Überreste von Siedlungen aus der Steinzeit und der Bronzezeit gefunden, die eines Langhauses der Wikinger, eines mittelalterlichen Gehöfts sowie die Ruine eines Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert.
Wir haben Glück und sind die ersten Besucher heute. Nur wenige Minuten nach unserer Ankunft erreichen dann mehrere große Busse den Parkplatz – Kreuzfahrt-Touristen. Wir sind jetzt schon froh, dass wir mehr Zeit haben werden Shetland zu erkunden, als nur ein paar Stunden.
Nach der Besichtigung des Jarlshof erwartet uns die erste kleine Wanderung des Tages: entlang der Küste wandern wir hinauf zum Leuchtturm von Sumburgh Head. Der älteste Leuchtturm Shetlands wurde 1821 von der renommieren Familie Stevenson aus Edinburgh erbaut, aus derer auch der Autor Robert Louis Stevenson abstammt. Das 1905 eingesetzte Nebelhorn ist heute ein technisches Denkmal und ist bis zur 40 Kilometer entfernten Insel Fair Isle zu hören. Sumburgh Head ist jedoch auch für seine großen Kolonien von Wasservögeln bekannt, allen voran natürlich die possierlichen Papageientaucher, die hier „Tammie Norrie“ genannt werden. Wir haben zumindest ein wenig Glück und können einige der beeindruckenden Tiere entdecken. Einer von ihnen scheint sogar tatsächlich ganz brav darauf zu warten, bis fast alle von uns ein Foto von ihm gemacht haben.

Nach diesen ersten Eindrücken steigen wir wieder in den Bus und fahren ein Stück zurück Richtung Norden. Wir überqueren den Bergrücken, der Mainland geografisch in zwei Hälften teilt und erreichen die Bucht von Rerwick: von Weitem können wir am idyllischen weißen Sandstrand einige Robben beobachten, die hier ihre Mittagpause zu verbringen scheinen – eine gute Inspiration für uns. Nur wenige Kilometer weiter im kleinen Örtchen Bigton tun wir es den Robben gleich und lassen uns am Strand von St. Ninian's nieder, um hier unser Picknick zu verspeisen. Anschließend geht es für uns über den Tombolo, der die St. Ninian's Insel mit Mainland verbindet und so gut wie nie überspült wird. Es liegt auf der Hand, das dieser Strand als einer der schönsten in ganz Schottland bezeichnet wird. Bei angenehmem Wander-Wetter starten wir zu unserer fünf Kilometer langen Rundwanderung, die uns immer entlang der Steilküste führt und immer wieder spektakuläre Aussichten bietet. Am Ende erreichen wir die Überreste der St. Ninian's Kapelle aus dem 12. Jahrhundert. Die Ruine ist vor allem deswegen bekannt geworden, weil hier ein Bauernjunge im Jahr 1958 einen Silberschatz aus dem 8. Jahrhundert gefunden hat, der vermutlich vergraben wurde, um ihn vor einem Wikingerüberfall zu retten. Die Originale befinden sich heute im Nationalmuseum in Edinburgh, Repliken werden wir uns im Shetland-Museum in Lerwick ansehen können.
Es wird nun Zeit für uns, uns langsam auf den Weg nach Brae zu machen und dort unser Hotel für die nächste Woche zu beziehen. Nach einer knappen Stunde Fahrt, erreichen wir das idyllisch gelegene Hotel und können uns vor dem Abendessen noch ein wenig häuslich einrichten. Zum Abendessen begrüßt uns dann das aufgeschlossene englische Paar Scott und Curtis, die sich wirklich liebevoll um uns kümmern und uns mit reichlich leckerem Essen versorgen.
Der erste Abend in Shetland geht also mit vielen schönen Eindrücken zu Ende und wir freuen uns auf die nächsten Tage.

Donnerstag, 23.05.24 Planänderung: Lerwick und Bressay

Eines ist in Shetland besonders wichtig: flexibel sein – denn beim morgendlichen Blick aus dem Fenster zeigt sich eines ganz deutlich, nämlich, dass man gar nichts sehen kann. Dicker Nebel verhängt sogar die Sicht auf den Fjord direkt vor dem Hotel und Regen prasselt gegen die Fenster. Das ist kein Wetter für eine spektakuläre Küstenwanderung. Eine kurze Absprache mit unserem Fahrer Jason später steht fest, dass es heute nicht wie geplant auf die westliche Halbinsel Northmavine geht, sondern erst einmal nach Lerwick.
Durch dichten Nebel fahren wir also nach Süden und stellen eine gute halbe Stunde später fest, dass es in der Inselhauptstadt zumindest gerade nicht regnet. Jason fährt uns durch die engsten Gassen der Altstadt und hinauf zum Aussichtspunkt The Knab. Von hier aus spazieren wir dann durch die kleine Stadt, die wir uns auch heute wieder mit einer Menge Kreuzfahrt-Touristen teilen müssen. Wir spazieren vorbei am Witwen-Wohnheim, das der Gründer der Reederei P&O, Arthur Anderson, schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gestiftet hat und weiter zu den Lodberries. Die Häuser, die direkt ans Wasser gebaut wurden, dienten vor allem im 18. und 19. Jahrhundert vor allem den Schmugglern, die Alkohol und Tabak aus den Niederlanden nach Shetland gebracht haben. Eines dieser pittoresken Häuschen ist besonders beliebt, hier wohnt Kommisar Jimmy Perez in der Shetland-Fernsehserie.
Unser Spaziergang endet schließlich am Shetland Museum. In einem alten Werftgebäude im Hafen wird allerlei ausgestellt, was mit Shetland in Verbindung gebracht werden kann. Von der Geologie, über die Geschichte bis hin zu Schifffahrt, Fischfang, Schafzucht und Strickarbeiten finden sich hier Informationen und hunderte Artefakte. Was kann man besseres mit einem Regentag anfangen?
Nach der Mittagspause treffen wir uns dann am Hafen von Lerwick. Obwohl es nun wieder ein wenig regnet, beschließen wir, dem Wetter zu Trotz, die Fähre hinüber nach Bressay zu nehmen. Die etwa neun Kilometer lange Insel liegt schützend vor der Küste Mainlands und hat somit über die Jahrhunderte dafür gesorgt, dass der Hafen von Lerwick weitestgehend vor dem rauen Einfluss der Nordsee geschützt wurde. Die Überfahrt dauert nur etwa zehn Minuten und schon haben wir unser Ziel erreicht. Schnell wird uns das Offensichtliche verdeutlicht: auf Bressay ist die Welt noch in Ordnung, hier leben nur noch etwa 300 Menschen, die meisten davon sind in der Landwirtschaft tätig. Gleichzeitig bedeutet das jedoch auch, dass hier nicht besonders viel los ist - insgesamt begegnen wir mehr Ponys, Schafen und Kühen als Menschen. Wir beschwören also sämtliche Wettergötter, dass sich der Regen zurückhalten möge und starten zu unserer Wanderung Richtung Süden. Im Gegensatz zu unseren vorhergehenden Wanderungen bewegen wir uns heute hauptsächlich auf Asphalt, das ist bei dem feuchten Wetter deutlich angenehmer und sorgt dafür, dass wir doch recht flott vorankommen. Schon nach einer guten Stunde haben wir unser Ziel, das Bressay Lighthouse am südwestlichen Ende der Insel erreicht. Der Leuchtturm wurde 1854, wie könnte es anders sein, von der Familie Stevenson erbaut. Da das Wetter jedoch immer ungemütlicher wird, beschließen wir schnell uns auf den Rückweg zu machen. Während der letzten Kilometer stellt sich dann heraus, dass selbst die beste Regenkleidung nicht uneingeschränkt wasserdicht ist und wir sind froh, dass wir mit einem kleinen Gewaltmarsch noch die frühere Fähre hinüber nach Mainland erreichen. Zurück in Lerwick erwartet uns schon Jason, der uns auf schnellstem Wege nach Brae ins Hotel bringt, wo wir warm duschen und unsere nasse Kleidung zum Trocknen aufhängen können.

Freitag, 24.05.24 Northmavine: Hillswick Ness Trail und Klippen von Esha Ness

Heute sieht das Wetter zum Glück um ein Vielfaches besser aus und wir freuen uns auf unsere geplante Wanderung. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir voller Tatendrang in Richtung Westen. Nach nur wenigen Kilometern gelangen an den Mavis Grind, wo nur wenige Meter Landmasse die Nordsee vom Atlantik trennen. Schon die Wikinger nutzten diese Stelle, um ihre Boote zu überführen und sich so viele Kilometer auf rauer See zu ersparen.
Wir haben nun schon Northmavine erreicht und steuern das Dorf Hillswick an. Von hier aus wollen wir zu unserer ersten Wanderung des Tages starten. Der Hillswick Ness Trail ist selbst bei Einheimischen aufgrund seiner wunderbaren Aussichten beliebt – außerdem hat man die Chance hier ab und an Otter zu sichten, denn hier lebt eine der größten Kolonien der scheuen Tiere. Wir verlassen den Ort gen Süden und beginnen den Rundweg wie so oft indem wir per Leiter über einen Weidezaun klettern. Der Weg führt uns nun immer entlang der langsam ansteigenden Küstenlinie. Am höchsten Punkt an der Südküste legen wir einen kleinen Stopp ein und genießen die fantastische Aussicht. Wie gut, dass wir nicht gestern versucht haben, diese Wanderung zu absolvieren, wir hätten wahrscheinlich überhaupt nichts von dieser fantastischen Landschaft erkennen können.
Der Weg führt uns nun weiter zum südlichsten Punkt, der mit einem kleinen Leuchtfeuer markiert ist. Nun steigt der Weg wieder an und wer die Steigung erklommen hat, wird mit einer gigantischen Aussicht belohnt, die es sehr wohl wert ist, einen Moment zu verweilen und zu genießen: vor uns fällt die Küste etwa 80 Meter steil ins Meer ab und eine riesige Felsnadel ragt in der Spalte empor. Den Hintergrund bilden zahlreiche andere Felsformationen in sämtlichen Farbschattierungen.
Beseelt wandern wir weiter und meistern schließlich auch den letzten Anstieg. Querfeldein geht es nun durch Moor und über Weideland zurück nach Hillswick.
Auf dem Parkplatz angekommen treffen wir auf Jason, der geduldig auf uns gewartet hat, und fahren nun erst einmal weiter zum wohlverdienten Mittagessen mit spektakulärem Blick auf die Küste.
Am Nachmittag legen wir zunächst einen Stopp ein in Tangwick, wo in einer ruhigen Bucht die Robben ihr Schläfchen machen. Sehenswert ist auch das kleine Tangwick Haa Museum, wo allerhand aus der Regionalgeschichte ausgestellt wird.
Unser letztes Ziel für den Tag sind die Klippen von Esha Ness. Vom Leuchtturm aus folgen wir der Küstenlinie. Diejenigen von uns, die schon einmal in Irland waren, fühlen sich ein wenig an die Cliffs of Moher erinnert, jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass wir hier vollkommen alleine sind und es keinerlei Absperrungen oder Sicherheitsvorrichtungen gibt. Einfach nur pure Natur. Wir wandern weiter bis zum sogenannten „Blow Hole“, hier hat das Meer sich einen Tunnel durch den Felsen geformt, der sich etwa hundert Meter von der Küste entfernt wieder aus dem Felsen öffnet und mit tosendem Rauschen die Wellen in einen tiefen Graben spuckt. Wirklich beeindruckend was die Naturgewalten so alles schaffen. Zu unserer Überraschung verziehen sich nach und nach auch alle Wolken hinaus auf das offene Meer und wir können den letzten Teil unserer Wanderung bei strahlendem Sonnenschein genießen.
Am späten Nachmittag fahren wir schließlich zurück nach Brae. Viel Zeit zum entspannen bleibt uns allerdings nicht, denn zum Abendessen geht es heute noch einmal zurück nach Lerwick – die Abendessen-Reservierung ließ sich leider nicht mit dem Programm ändern. Zum Glück rechtfertigt zumindest die Qualität des Essens den umständlichen Ausflug, aber schlussendlich sind wir dann doch alle froh, als wir, müde aber zufrieden, in unsere Betten fallen können.

Samstag, 25.05.24 Die nördlichen Inseln: Yell und Unst

Unser Tag beginnt heute früh, denn Shetland-Fähren haben nur eine Regel: man sollte sich nicht allzu sehr auf Planungssicherheit verlassen. Aufgrund von Personalmangel wundern offensichtlich alle Reservierungen storniert und nun heißt es: wer zuerst da ist, fährt zuerst und wir sind heute darauf angewiesen, denn wir wollen die nördlichsten bewohnten Inseln Großbritanniens besuchen, Yell und Unst.
Glücklicherweise ist der Fähranleger in Toft nicht weit von unserem Hotel entfernt und so sind wir früh genug dort, um auf die Autofähre nach Ulsta auf Yell zu kommen. Nach etwa zwanzigminütiger Überfahrt erreichen wir die zweitgrößte Insel Shetlands, die jedoch außer einer beeindruckenden Menge Torf und einigen Shetland-Ponys nicht so viel zu bieten hat. Jason gibt also Gas und so erwischen wir die nächste Fähre von Gutcher nach Belmont. In etwa zehn Minuten überqueren wir den Bluemull-Sound und erreichen die Südküste von Unst. Zunächst fahren wir nun ganz in den Norden der Insel, die als erste Siedlungsstätte der Wikinger auf den Shetlandinseln gilt. Unterwegs machen wir einen kleinen Stopp an der nördlichsten Bushaltestelle des Vereinigten Königsreich, die, liebevoll eingerichtet, als „Bob's Bus Shelter“ bekannt geworden ist. Wenige Minuten später erreichen wir das Örtchen Haroldswick. Wir sehen uns hier das Viking Project an, wo man ein Langhaus sowie ein Schiff der Wikinger im Nachbau besichtigen kann.
Das Ziel für unsere Wanderung heute ist das Hermaness National Nature Reserve, das bekannt ist für seine großen Kolonien von Basstölpeln und Papageientauchern. Nach einem kleinen Anstieg erreichen wir das Sumpfgebiet, das im Zentrum des Naturschutzgebietes liegt. Ein Steg aus Holzplanken macht das Wandern hier auf dem größten Teil der etwa acht Kilometer langen Stecke sehr angenehm. Schließlich erreichen wir die beeindruckende Steilküste, die bis zu 180 Meter in den Atlantik abfällt. Die raue und unberührte Natur ist wirklich atemberaubend schön und kaum zu vergleichen mit den touristisch erschlossenen Wanderrouten, die wir sonst aus Schottland oder Irland kennen.
Auch heute haben wir wieder Glück mit dem Wetter, wir haben eine außergewöhnlich tolle Sicht, denn die Halbinsel ist berüchtigt für das Auftreten von Seenebel, selbst bei schönstem Wetter. Auch mit Tierbegegnungen werden wir gesegnet: an den Klippen brüten zehntausende Basstölpel und auch einige Papageientaucher können wir entdecken.
Nach etwa der Hälfte des Weges werden wir belohnt mit einer gigantischen Aussicht auf den Leuchtturm von Muckle Flugga, der wie eine Fatamorgana auf den vorgelagerten Felsen thront. Nach einer kleinen Stärkung kommt die größte Herausforderung: wir erklimmen den 200 Meter hohen Hermaness Hill, der einst eine wichtige Funktion als Signal- und Funkstation hatte. Oben angekommen sind wir mächtig stolz auf uns und sind bereit für den Abstieg Richtung Süden. Der Plankenweg führt uns nun in Richtung Parkplatz und von dort aus fahren wir mit dem Bus noch einmal nach Haroldswick, zum nördlichsten Tea Room Großbritanniens. Bei Victoria gibt es nicht nur Tee, Kaffee und Kuchen, sondern auch Souvenirs und eine riesige Sammlung von altem Porzellan und anderen Kuriositäten. Leider ist man so weit im Norden offensichtlich noch immer überfordert von einer so großen Anzahl von Besuchern und unsere Kaffeebestellung bringt alle Anwesenden mächtig ins Schwitzen. Leidtragender ist am Ende unser Fahrer Jason, der nun ordentlich aufs Gaspedal drücken muss, um uns zur Fähre zu bringen.
Pünktlich kommen wir zwar am Anleger an, werden jedoch nicht mit auf das nächste Schiff gelassen und müssen warten. Mit einem Abstecher über die Nachbarinsel Fetlar schaffen wir es dann jedoch schlussendlich mit einer Stunde Verspätung nach Yell und Dank Jasons Rennfahrerqualitäten auch gerade noch so auf die Anschlussfähre zurück nach Mainland. Am Abend erwartet uns dann zurück in Brae unser wohlverdientes Abendessen – nur auf Scott und Curtis müssen wir nun leider verzichten, die beiden haben ihre wohlverdiente Freizeit.

Sonntag, 26.05.24 Mousa und Trink–Kultur

Nach dem langen Tag gestern, erwartet uns heute zunächst einmal ein ruhiger Vormittag. Ganz gemütlich fahren wir auf einer der vielen Panoramaruten abseits der Hauptverbindungsstraße in Richtung Lerwick. Unterwegs halten wir an einem der vielen Selbstbedienungskühlschränken – ein Konzept, das sich hier auf Shetland bewährt hat: die Einheimischen backen unglaublich leckeren Kuchen, der in einem Kühlschrank neben dem Haus 24/7 für Kundschaft zu erreichen ist. Die Bezahlung erfolgt ganz unkompliziert bar in eine kleine Kasse.
In Lerwick angekommen, machen wir noch einen unser obligatorischen Tesco-Stopps, bevor es dann weiter geht Richtung Süden in den ungefähr zwanzig Minuten entfernten Ort Sandwick. Von hier aus fahren wir mit dem Boot hinüber auf die mittlerweile unbewohnte Insel Mousa, die heute vollständig unter Naturschutz steht. Auf einem leichten Rundweg von etwa drei Kilometern genießen wir das wunderschön sonnige Wetter, die tollen Aussichten und die zahlreichen Vogel- und Robbenbeobachtungen.
Das berühmteste an Mousa ist jedoch der Broch. Der über 2000 Jahre alte Steinturm ist der am besten erhaltene der zahlreichen Rundtürme die in ganz Shetland zu finden sind. Beeindruckend ist vor allem, dass man den 13 Meter hohen Turm auch heute noch besteigen darf – angesichts der winzigen Stufen und der Dunkelheit im Inneren des Treppenhauses eine kleine Mutprobe, aber die tolle Aussicht macht es doch auf jeden Fall lohnenswert.
Auf dem Weg zurück nach Mainland hören wir noch einige spannende Geschichten über den Schmuggel und Schiffsunglücke vor der Küste Shetlands und erreichen Sandwick dann aber wohlbehalten am frühen Nachmittag.
Dann folgt noch eine kleine Überraschung: für uns geht es jetzt weiter zur Lerwick Brewery, der nördlichsten Brauerei des Vereinigten Königreichs. Das bekannteste Lager, das 60° North, haben die meisten von uns mittlerweile schon probiert und für gut befunden, daher ist die Freude groß.
Wenig später werden wir von Braumeister Jonny in Empfang genommen und in die hohe Kunst der Bierherstellung eingeführt. Mit viel Humor werden wir durch den kleinen Handwerksbetrieb geführt und lernen dabei die einzelnen Zutaten, sowie die verschiedenen Arbeitsschritte, die es bis zum fertigen Bier braucht, kennen. Zum Schluss kommt dann natürlich das Beste: großzügigerweise dürfen wir drei verschiedene Biere testen und selbstverständlich auch noch den Souvenir-Shop besichtigen, wo man zur großen Freude einiger, unter anderem auch die hübschen Gläser mit dem Shetland-Pony-Logo käuflich erwerben kann.
Gut gelaunt geht es nach etwa zwei Stunden dann wieder zurück in den Bus und wir machen uns auf den Weg nach Brae, wo wir einen weiteren gemütlichen Abend beim Essen verbringen.

Montag, 27.05.24 Burra, Scalloway, Shetland–Ponys und eine Horde Wikinger

Mittlerweile haben wir schon viel von Shetland gesehen und die herrliche Landschaft genossen – was uns jetzt noch fehlt, ist ein teiferes Verständnis für die besondere Kultur der Inseln zwischen Skandinavien und Schottland. Deshalb machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg, um David Manson zu besuchen, der in einer unscheinbaren Lagerhalle, nur wenige Meter von Brae Hotel entfernt, auf uns wartet. David ist im Vorstandskommitee des Delting Up-Helly-Aa.
Die Festlichkeiten zählen zu den vielen kulturellen Veranstaltungen, die es in den verschiedensten Regionen der Welt zum Austreiben des Winters gibt. Sie finden auf den verschiedenen Inseln zwischen Ende Januar und Mitte März statt, die größte in Lerwick am letzten Dienstag im Januar. Der Höhepunkt ist das Verbrennen eines über Monate mühevoll gebauten Langschiffes, begleitet von Gesängen, Musik und einer Nacht voll Partys.
Geleitet wird das Spektaktel vom sogenannten Guizer Jarl, dem über Jahre im Voraus gewählten, Vorstand der Viking-Squad, die den Umzug anführt. David selbst war schon an den Ursprüngen des Up-Helly-Aa in Brae beteiligt, als dieses 1975 als Schulprojekt stattfand und war damals zum ersten Mal mit 16 Jahren Junior-Jarl. Im Jahr 2006 war dann sein großes Jahr als Guizer Jarl der inzwischen zur Großveranstaltung gewordenen Festes mit über 500 Teilnehmern.
Mit unglaublich viel Leidenschaft und einem jugendlichen Glänzen in den Augen erzählt uns der junggebliebene Mittsechziger von den Ursprüngen und der Bedeutung des Up-Helly-Aa, von der aufwändigen Herstellung der Kostüme und des Schiffs und von dem großen Tag selbst, der hier am zweiten Freitag im März ist. Wir dürfen uns Fotos und einen Film ansehen – und als großes Highlight – auch die kunstvollen Kostüme anprobieren und uns somit selbst in Wikinger verwandelt. Natürlich haben dabei alle einen riesigen Spaß.
Als wir nach knapp zwei Stunden die kleine Halle verlassen, haben wir nicht nur das Gefühl, tief ins Brauchtum eingetaucht zu sein, sondern auch, ein bisschen modernen Wikinger-Geist erlebt zu haben.
Für uns geht es nun mit dem Bus wieder in Richtung Süden. Wir passieren wieder die Berge und erreichen nach einer guten halben Stunde die Bucht oberhalb der alten Hauptstadt Scalloway. Der Name bedeutet soviel wie "die Bucht der Halle" und deutet auf den einstigen Versammlungsort der Wikinger hin, die etwas nördlich der Stadt ihr "Ting" abhielten (das Folketing bezeichnet heute noch das Parlament in den skandinavischen Ländern). Dominiert wird die heutige Kleinstadt durch den großen Fischereihafen und das prominente Scalloway Castle aus dem 17. Jahrhundert, welches aktuell grundsaniert wird. Besonders wichtig wurde die Stadt dann noch einmal zwischen 1943 und 1945 als Haupthafen des sogenannten "Shetland Bus", einer organisierten Rettungsrute zwischen Norwegen und Shetland während des zweiten Weltkriegs, die immerhin etwa 3.500 Menschen das Leben gerettet hat. Scalloway werden wir uns gegen Mittag noch einmal genauer ansehen, zunächst geht es für uns jedoch noch ein wenig weiter nach Süden. Per Brücke erreichen wir zunächst die Insel Trondra und über eine weitere dann die Burra Inseln. Hier findet sich mit Meal Beach ein weiterer der schönsten Strände Shetlands. Gleichzeitig startet hier auch unsere kleine Wanderung. Vom Strand aus geht es entlang der Küste ein wenig die Klippen hinauf, bevor man mehrere Weiden kreuzt und dann der Blick auf das Örtchen Hamnavoe eröffnet - nun haben wir wirklich endgültig den Eindruck, uns irgendwo in Norwegen zu befinden und bei dem ein oder anderen erwachen Erinnerungen an die Lofoten im Sommer.
Der Weg fällt nun ab in Richtung Strand. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Leuchtturm, der vorgelagert auf einer kleinen Halbinsel liegt - die letzten Meter haben es jedoch in sich: der "Weg" führt nun in ein Geröllfeld und ein bisschen strategisches Klettern ist gefragt. Einige von uns verzichten auf die Kletterpartie und genießen die Aussicht, während die anderen bis zum Leuchtturm und zurück wandern. Zusammen haben wir später dann schnell unseren Bus im Hafen von Hamnavoe erreicht. Dann geht es zur Mittagspause wieder zurück nach Scalloway in ein nettes kleines Café. Danach bleibt dann auch noch Zeit, um die umliegenden Geschäfte oder das Shetland Bus Museum zu erkunden, bevor wir noch zu einer kleinen Überraschung aufbrechen.
Nur wenige Kilometer weiter empfängt uns die symphatische Carol mit ihren Shetland-Ponys und den Tierfreunden unter uns geht das Herz auf beim Anblick der kleinen, aber robusten Vierbeiner.
Carol erzählt viel über ihre Tiere und steht bereitwillig für Fragen zur Verfügung, während wir begeistert Fotos machen und Ponys kuscheln.
Glücklich und erfüllt von den netten Gesprächen und kulturellen Einblicken des Tages fahren wir zurück nach Brae, wo wir heute unsere letzte Nacht auf Shetland verbringen werden. Die Zeit geht einfach vorbei wie im Flug.

Dienstag, 28.05.24 Noss und Abschied von Shetland

Der letzte Tag auf den Inseln beschert uns nun noch einmal typisches Shetlandwetter: ein bisschen von allem. Wir packen nun also unsere letzten Habseligkeiten zusammen und nach dem Frühstück werden die Koffer in den Bus geladen und es geht wieder einmal zum Hafen von Lerwick. Dieses Mal setzten wir jedoch zusammen mit dem Bus über nach Bressay, überqueren anschließend die Insel und landen an der Ostküste von wo aus man eine tolle Sicht auf die vorgelagerte Insel Noss hat. Die nur 3,4km² große Insel war von je her spärlich bewohnt und wurde Ende des 19. Jahrhunderts zur Zucht von Shetland-Ponys genutzt. Heute ist sie gänzlich Naturschutzgebiet und wird nur von zwei Mitarbeitern des Naturschutz bewohnt. Vom Parkplatz aus führt ein schmaler Weg hinunter ans Ufer, von hier aus kann man sich in den Sommermonaten bei gutem Wetter mit einem kleinen Schlauchboot auf die Insel hinüberbringen lassen. Das ganze Prozedere dauert zwar eine Weile, letztendlich schaffen wir es jedoch alle nach Noss hinüber zu gelangen. Vom Visitor Centre aus führt der Rundweg uns nun um die Insel herum - auch hier bekommen wir hinweise auf Otter, Robben und zahlreiche Seevögel zu achten und aufgrund der Raubmöwen bloß nicht zu weit ins Inselinnere abzudriften, denn mit den Bodenbrütern sei nicht zu Spaßen. Otter sehen wir leider keine, jedoch schon gleich am Anfang zwei Robben, die sich für uns in Pose werfen – und es soll noch besser werden. Nach den ersten Kilometern sanftem Anstieg entdecken wir auf einem vorgelagerten Felsen die ersten Papageientaucher – und wenig später sind wir quasi mitten unter ihnen. Die putzigen kleinen Vögel lassen sich kein bisschen von unserer Anwesenheit stören, obwohl sie nur wenige Meter von uns entfernt sind. Glückseelig sitzen wir mit unserem Picknick in sicherer Entfernung von den Steilklippen und genießen das Schauspiel. Man kann gar nicht genug Fotos machen bei diesem tollen Anblick. Die in Hunderten vorbeigleitenden Basstölpel und Möwen interessieren uns jetzt nur noch am Rande.
Auf dem 181 Meter hohen Noss Head, ganz im Westen, werden unsere Mühen dann noch einmal belohnt: von hier aus hat man auch bei der Bewölkung heute eine grandiose Sicht über die gesamte Länge Mainlands und die Inseln Bressay, Whalsay, Bruray und Mousa. Von hier aus geht es nun nur noch bergab und entlang der Nordküste zurück in Richtung Besucherzentrum. Wir sind geschafft, aber glücklich unsere letzte Wanderung ohne Regen absolviert zu haben. Nun müssen wir wieder mit dem kleinen Schlauchboot zurück nach Bressay und von dort aus mit dem Bus wieder zurück nach Mainland. Zum Abschluss der Reise entscheiden wir uns, noch einmal zum Fjara Café zu fahren, dort noch einen letzten gemeinsamen Kaffee zu trinken und die Reise Revue passieren zu lassen.
Nun ist es Zeit zum Fährhafen aufzubrechen. Nach guter schottischer Tradition begleitet von "Auld lang syne" und ein paar Tränchen erreichen wir unsere Northlink Fähre und verabschieden uns von unserem freundlichen und hilfbereiten Fahrer Jason.
Wir genießen unser letztes gemeinsames Abendessen an Bord, bevor die Fähre dann pünktlich den Hafen von Lerwick verlässt. Bei strahlendem Sonnenschein zieht langsam die Küste von Mainland an uns vorbei und auch auf die abgelegene Fair Isle können wir noch einen Blick werfen, bevor die untergehende Sonne in den Wolken verschwindet.

Mittwoch, 29.05.24 Ankunft in Aberdeen und Heimreise

Früh erreichen wir am nächsten Morgen Aberdeen. Nach dem Frühstück heißt es auch schon bald Koffer zusammenpacken und von Bord, denn unser Bus erwartet uns schon. Wir verabschieden uns von den ersten Mitreisenden und dann geht es auch schon los. Auf der Fahrt Richtung Edinburgh scheinen alle in Gedanken und Erinnerungen zu schwelgen, während im strahlenden Sonnenschein die sanften Hügel und gelben Rapsfelder der Lowlands an uns vorbeiziehen. Am Vormittag erreichen wir dann den Flughafen von Edinburgh und unsere Gruppe teilt sich noch einmal. Die erste Gruppe verlässt Schottland schon mit dem Mittagsflug nach Frankfurt, der Rest hat noch ein wenig mehr Zeit. Wir entscheiden uns also mit dem Linienbus ins Zentrum zu fahren, und die schottische Hauptstadt bei strahlendem Sonnenschein ein wenig zu erkunden. Einige von uns waren schon einmal hier und haben schon ihre Lieblingsorte, die sich noch einmal besuchen möchten, wir andere ist es das erste Mal. Also begeben wir uns auf Sightseeing-Tour und spazieren durch die Prince's Gardens und die Royal Mile. Nach einem leckeren Mittagessen im Pub machen wir uns langsam wieder auf den Weg in Richtung Flughafen und dann geht auch für die Letzten die Reise damit endgültig zu Ende.
Gemeinsam treten wir noch den Flug nach Frankfurt an, wo sich unsere Wege dann wieder trennen.

Schlusswort

Meine lieben Wanderer,

ich möchte Euch noch einmal ganz herzlich für diese tolle Reise danken. Ihr wart wirklich eine super Gruppe, so wie man sie sich immer wünschen würde: mit viel Teamgeist, Durchhaltungsvermögen und einer Menge Humor. Vor allem habt Ihr wirklich gutes Karma mitgebracht, tolles Wetter - bis auf den obligatorischen Regentag - und ganz viel Glück mit Tieren, vor allem mit den Puffins - vielleicht hat sich das Puffin-Bier auf der Hinfahrt wirklich gelohnt?! Gerne hätte ich auch den Wunsch nach dem Orca erfüllt - aber vielleicht schaffen wir das ja beim nächsten Mal? :)

Ich wünsche Euch alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin unbändige Reiselust und würde mich sehr freuen, Euch mal irgendwann wiederzusehen.
Eure Sinah

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