Reisebericht: Rundreise Südengland – die schönsten Gegenden

04.06. – 13.06.2015, 10 Tage Rundreise Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Dartmoor – Cornwall – Lands End – Cotswolds


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Tolle Reisegäste, eine üppige Vegetation, eine herrliche Blütenpracht und viele malerische, historische Kulissen - das alles machte den Süden Englands aus und führte stets zu neuem Erstaunen.
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Von Dresden über ...... nach Calais am Donnerstag, 04.06.2015


Nach erstem Einstieg in Dresden und weiteren Zustiegen bis Köln begann endlich die von allen ersehnte Fahrt in Richtung Südengland. Mit immer wieder eingelegten Pausen für eine Entspannung, aber auch mit Tücken im Verkehr bei Brüssel gelangten wir zur Zwischenübernachtung in Calais. Nach dem Abendessen ging für die meisten Reisegäste ein langer Tag zu Ende.

Von Calais über Rye, Seven Sisters nach Brighton am Freitag, 05.06.2015


Nach dem Frühstück brachen wir zum Fährhafen auf, erlebten die Prozedur der britischen Grenzkontrolle und erreichten mit der Fähre nach etwa 80 Minuten die englische Hafenstadt Dover mit ihren weißen Klippen.
Von Dover fuhren wir nach Rye, eines von fünf ehemals geschäftigen Fischer- und Handelszentren- den sogenannten "CINQUE PORTS"- an der Südostküste Englands. Über 500 Jahre haben die Männer von Rye, Hastings,Romney,Sandwich und Dover König und Vaterland gegen immer wieder vorgetragene Attacken an der Südküste verteidigt. Dadurch erhielten sie verschiedene königliche Privilegien und damit einst eine große Bedeutung.
Bei einem Spaziergang durch Rye sahen wir die Mermaid Street, den Ypres Tower, die Pfarrkirche St.Mary`s sowie auch historische Gebäude aus der Tudor- und Georgianischen Zeit.
Unsere Weiterfahrt entlang der Küste führte durch Hastings und Eastbourne zu den Seven Sisters, eine Kette von Kreidefelsen. Hier machten wir einen verlängerten `japanischen`Fotostopp bei herrlichem Wetter.
Weiter entlang der Küste fuhren wir über Newhaven und Peacehaven (Überquerung des Nullmeridians) nach Brighton.
Ein Spaziergang zum Royal Pavilion (hier entstand unser Gruppenfoto) und durch das ursprüngliche Brighton - The Lanes- machte uns mit der auch LONDON BY THE SEA genannten Stadt näher bekannt. Der Royal Pavilion, vom Architekten John Nash für den damaligen Prinzregenten Georg und späteren König Georg IV. entworfen und realisiert, steht im Stil indischer Architektur für manche etwas `befremdlich`in der Stadtmitte herum. Nach einem Bummel zum Brighton Pier und dem Wiedereinstieg in unseren Bus waren wir schnell vor unserem Hotel an der Uferpromenade. Nach einem gemeinsamen Abendessen unternahmen einige Gäste noch einmal einen Spaziergang, um Brighton by Night kennenzulernen.

Arundel Castle–Portsmouth–HMS Victory–Fareham am Sonnabend, 06.06.2015


Nach einem erstmaligen englischen Frühstück mit Schinken, Pilzen,gegrillten Tomaten, Ei und Toast fuhren wir nach Arundel. Hier besichtigten wir zunächst die Kathedrale, die in den Jahren 1869 bis 1872 erbaut wurde und deren Architekt Joseph Hansom sich von der französischen Gotik des frühen 15. Jahrhunderts inspirieren ließ.
Anschließend besuchten wir die Park- und Gartenanlage um Arundel Castle. Hier bot sich zum ersten Mal ein Bild englischer Garten- und Parklandschaftsarchitektur wie sie aus Filmen, Büchern und Fotobänden vermittelt wird. Schon Fürst Pückler holte sich Anregungen aus England und setzte diese in Branitz und Bad Muskau um. Hier konnte jeder Reisegast Ideen für die eigene Gartengestaltung daheim finden.
Ab 12.00 Uhr öffnete auch das Schloß und wir hatten nun Gelegenheit die wertvolle Waffenkollektion, die Generationengeschichte der Herzöge von Norfolk und viele kostbare Gemälde in der Galerie zu bewundern.
Ganz erstaunlich auch die Bibliothek mit mehr als zehntausend Büchern.
Von Arundel fuhren wir nach Portsmouth und gönnten uns einen Fotostopp in Southsea. Von hier aus starten Luftkissenboote als Fährverbindung nach Ryde auf der Insel Wight. Es war schon spektakulär, solch ein Boot mit ca. 40 km/h losbrausen zu sehen.
Der nächste Höhepunkt war der Besuch der (H)er (M)ajesty (S)hip  HMS Victory, ein Dreimaster, der bei vollen Segeln knapp 15 km/h Geschwindigkeit erreichen konnte. Für die Kampftüchtigkeit des Schiffes waren 850 Mann nötig und die Geschützmannschaften waren so gut gedrillt, daß die Victory alle 90 Sekunden eine Breitseite abfeuern konnte. Die Franzosen brauchten doppelt so lange. Kein Wunder, daß die Franzosen in der Schlacht von Trafalgar geschlagen wurden.
Von Portsmouth fuhren wir zum Hotel nach Fareham, bekamen schnell unser Abendessen und konnten den Tag in der Bar ausklingen lassen.

Isle of Wight am Sonntag, 07.06.2015


Zunächst wieder ein englisches Frühstück und dann die Abfahrt nach Southampton zum Anleger der Fährgesellschaft RED FUNNEL. Mit der Fähre RED EAGLE(Roter Adler) setzten wir zur Isle of Wight über. Die Insel Wight ist seit 1890 eine eigenständige und zugleich kleinste Grafschaft Großbritanniens. Sie wird auch als Sonneninsel und Inselgarten Englands bezeichnet. Im Westen der Insel besuchten wir zunächst die Needles (Nadeln), die aus dem Gewässer des Solent herausragten und fantastisch von der Sonne beleuchtet wurden. Das war allen Reisegästen schon die kleine Wanderung wert, denn der Weg als Ziel hielt immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Wasser und die grandiose Küstenlandschaft bereit.
Auf der Küstenstraße gelangten wir über Ventnor nach Shanklin. Hier besuchten viele Reisegäste die seit 1817 öffentlich zugängliche Shanklin Chine. Das ist eine in Jahrtausenden vom Wasser ausgewaschene Klamm. Früher von Schmugglern genutzt ist die heutige Klamm eine Naturoase für Entspannung und Erholung. Auch das Old Village, der älteste Teil von Shanklin, strahlt mit reetgedeckten Dächern und prächtigen Fassaden eine romantische Atmosphäre aus.
Einen letzten Aufenthalt legten wir in Godshill (Gotteshügel) ein. Mit einem kleinen Spaziergang zum Gotteshügel mit seiner fast 970 Jahre alten Kirche wurde das Tagesprogramm auf der Insel Wight bei herrlichstem Wetter abgerundet.
Schließlich fuhren wir zum Fähranleger nach East Cowes zurück und erlebten bei der Passage nach Southampton noch das Auslaufen zweier Kreuzfahrtschiffe.
Im Hotel in Fareham gab es dann wieder ein Dreigangmenu und so endete dann ein erlebnisreicher Tag.

Stonehenge–Salisbury–Killerton House&Garden am Montag, 08.06.2015


Nach dem Motto FRÜHER VOGEL FÄNGT DEN WURM fuhren wir nach dem Frühstück vorbei an Southampton und Salisbury nach Stonehenge.
Wir besuchten den bekanntesten Steinkreis Europas, der jedes Jahr von mehr als einer Million Menschen angefahren wird.
Ausgrabungen und wissenschaftliche Untersuchungen zur Altersbestimmung haben ergeben, daß Stonehenge in verschiedenen Zeitabschnitten errichtet und erweitert wurde.
Stonehenge I ca. 2800 v.Chr.
Stonehenge II ca. 700 Jahre später
Stonehenge III ca. 2000 - 1550 v.Chr. und
Stonehenge IV ca. 1100 v.Chr.
Über die Entstehungsgeschichte sind sich Archäologen einigermaßen einig, über den Zweck der Anlage nicht und so gibt es bis heute Annahmen und Spekulationen darüber.
Merlin soll es gebracht haben, die Römer sollen dafür verantwortlich sein oder die Druiden oder die Franzosen. Es wird sogar angenommen, daß Stonehenge eigentlich ein neolithischer Computer sei.
Unbestritten scheint die Tatsache, daß es sich um eine der größten Meisterleistungen aller Zeiten handelt und die Menschen magisch anzieht.
Die Kathedrale von Salisbury war unser nächstes Ziel. Sie ist seit etwa 800 Jahren ein Ort der Andacht und der Wallfahrt. Das Gotteshaus wurde 1258 geweiht. Das Kapitelhaus sowie der Kreuzgang wurden 1266 fertiggestellt.
Mit einer Höhe von 123 m besitzt die Kirche den höchsten Turm Großbritanniens und mit ihren hohen Spitzbögen und den schlanken Säulen stellt sie ein einzigartiges, nahezu einheitliches Bauwerk im Stil der englischen Frühgotik dar. Ein Kleinod englischer Geschichte ist in ihr verborgen: ein Originalexemplar der Magna Charta im Kapitelhaus.
Die Magna Charta stammt aus dem Jahr 1215 und regelte erstmalig Rechtsverhältnisse zwischen König und Untertanen. Viele grundlegende Paragraphen der Magna Charta sind noch Grundlage heutiger Staatsverfassungen.
Der weitere Teil des Tages gehörte dem Besuch von Killerton House&Garden in der Grafschaft Devon. Verwaltet wird das Anwesen heute vom National Trust, der es 1944 von Sir Richard Acland übergeben bekam. Über 350 Jahre waren die Aclands einflußreiche Persönlichkeiten im politischen und wirtschaftlichen Leben der Grafschaft Devon und bauten in den Jahren 1778/1779 Killerton House als zeitweise genutzte Residenz. Es ist noch so eingerichtet, wie es von den Aclands genutzt wurde. Jederzeit könnte jemand von der Familie eintreten- so jedenfalls bekommt man bei einer Besichtigung den Eindruck.
Anschließend war Tea Time im Killerton House und wir bekamen Tea, Scones, Clotted Cream and Jam serviert. Lecker schon, magenfüllend auch und so bot sich ein ausgiebiger Spaziergang in der wunderschönen Garten- und Parklandschaft an.
Nächstes Ziel war unser Hotel in Exeter. Check-In, Dinner und .... ja heute war `Bergfest` auf dieser Reise angesagt. Ein großer Teil der Gruppe besuchte aus diesem Anlaß mit dem Reiseleiter den Pub THE CLIFTON INN. Hier ging es ganz unterhaltsam zu.

Exeter–Dartmoor–Looe–Budock Water am Dienstag, 09.06.2015


Der heutige Tag begann nach dem Frühstück mit einem Morgenspaziergang durch Exeter.
Ca. 80 n.Chr. gründeten die Römer die Siedlung ISCA DUMNONIORUM, mehr als 500 Jahre später kam unter den Angelsachsen ein Kloster dazu und kurz vor der normannischen Invasion (1066;Wilhelm der Eroberer;Hastings;Battle) erlangte Exeter 1050 den Status einer Bischofsstadt. Wir machten einen Stopp an den Ruinen von Rougemont Castle, standen vor dem ältesten noch arbeitenden Verwaltungsgebäude Englands und schließlich vor der Kathedrale von Exeter.Die ehemalige Abteikirche wurde nach der Invasion zu einem normannischen Gotteshaus erweitert und 1270 gotisch umgestaltet. 90 Jahre später wurde die Umgestaltung mit der grandiosen Westfassade abgeschlossen. Beeindruckend war die dreireihige Skulpturengalerie. Einen Stopp machten wir auch vor Mol`s House (hier planten die geadelten Piraten von Elisabeth I. ihre nächsten Raubzüge bei einem Tea?) und am nicht weit entfernten Ship Inn (hier feierten die geadelten Piraten von Elisabeth I. ihre erfolgreichen Kaperzüge bei Whisky,Gin oder Rum!!!). Schließlich landeten wir am alten Hafen, der tüchtig aufgefrischt wurde und in dessen alten Speichern heute Pubs, Cafes und kleine Läden untergebracht sind. Die Ufer des River Exe säumen Apartmenthäuser sowie Grünanlagen und das strahlt eine angenehme Atmosphäre aus.
Jetzt aber flüchteten wir in die Einsamkeit und den Zauber des Dartmoors. Knapp 1000 qkm umfasst das einsame Heide- und Moorgebiet und der größte Teil steht als Nationalpark unter besonderem Schutz. Wir besuchten Moretonhampstead, Postbridge mit der historischen Steinbrücke und Princetown mit dem legendären Gefängnis. 1806 zogen dort die ersten Gefangenen ein und seit 1850 wird es durchgehend bis heute für den normalen Strafvollzug genutzt. 1001 kam Sir Conan Doyle nach Princetown, machte sich mit dem Dartmoor vertraut und ein Jahr später erschien sein Roman `Der Hund von Baskerville`. Ihm (dem Hund) sind wir, vielleicht glücklicherweise, nicht begegnet.
Unbehelligt konnten wir das Dartmoor verlassen und nach Cornwall fahren.
Hier besuchten wir ein typisches cornisches Fischerdorf - LOOE. Wir hatten Gelegenheit in Cornwall anzukommen. Jede Menge bestätigter Eindrücke, die von Verfilmungen der Romane von Rosamunde Pilcher bei uns schon aufkamen.
Von Looe in Cornwall ging es nach Budock Water in Cornwall. Hier war unser Hotel für zwei Nächte in Cornwall. Nach dem Abendessen lohnte sich für jeden Reisegast noch einmal ein kleiner Spaziergang in der Hotelanlage.

Minack–Theatre – Land`s End – St. Michael`Mount am Mittwoch, 10.06.2015


Als zusätzliches `Sahnehäubchen`wurde nach dem Frühstück zunächst das Minack Theater in Porthcurno besucht.Wir besichtigten das Lebenswerk von Rowena Cade, die nach mehrjähriger Arbeit das Theater im Frühsommer 1932 mit dem Märchenspiel von William Shakespeare `The Tempest`(Der Sturm) vor vollbesetzten Rängen eröffnete. Das Theater, das Wetter, die Vegetation mit einer Blütenpracht ohne gleichen - eine ganz außerordentliche Faszination ergriff uns beim Theaterbesuch. Auch der Besuch am Strand von Porthcurno mit feinstem Sand, einer türkisfarbigen Nuance des Atlantikwassers, strahlendem Sonnenschein und den vielen Kindern in ihrer unterschiedlich farbigen Schul- bzw. Kindergartenkleidung war ein besonderes Erlebnis - wow!
Nächstes Ziel, weil Programmbestandteil, war Land`s End. Schon vor Jahrtausenden hat diese Bezeichnung die Fantasie der Menschen angeregt. Bereits die Römer hatten eine Bezeichnung für diesen Ort: BOLERIUM - Thron des Sturmes! Seit Generationen ist Land`End ein beliebtes Ausflugsziel, wir merkten es. Schnell konnte man dem Rummel, der geschäftstüchtigen Investoren geschuldet ist, entgehen, indem man die Richtung nach Norden oder Süden einschlug und ein wenig wanderte oder einfach nur ein stilles Eckchen zum Genießen fand.
Der Nachmittag wurde dem Besuch der Gezeiteninsel St. Michael`s Mount gewidmet.
495 n.Chr. soll den Fischern der heilige Michael erschienen sein. Seitdem galt der Ort als ein heiliger Platz und keltische Mönche pflegten hier ein frühes Christentum. Mit der Landung Wilhelm des Eroberers 1066 bei Hastings und seinem Sieg über König Harrold überließ der neue Herrscher den bretonischen Benediktinermönchen des Mont St.Michel die Bruderabtei. 1135 wurden Baumaßnahmen begonnen und St.Michael`s Mount wurde eine der Stationen des irisch-schottisch-englischen Pilgerweges bis ins spanische Santiago de Compostola.
Heinrich VIII. beendete die religiöse Nutzung der Felseninsel und ließ die heilige Stätte zu einer Burg als Teil der Südküstenbefestigung umbauen.
Mitte des 17. Jh. erwarb die Familie St. Aubyn die Felseninsel und baute die Mauern zu einem Landsitz um. 1954 übergab Lord St. Levan, ein Nachfahre der St. Aubyns, die Burg dem National Trust. Er behielt sich jedoch ein Wohnrecht vor und so konnten wir den öffentlich zugänglichen Teil besichtigen. Über die Pilgertreppe ging es vorbei an der Molkerei, dem Brunnen, dem Herz des Riesen und dem Wachturm zum Eingang der Burganlage. Nun betrat man erst die Eingangshalle, dann die Bücherei und das Raucherzimmer und schließlich über die Aussenterrassen die kleine Kirche und die blauen Salons. Hier trugen sich Königin Elisabeth II. und ihr Gatte Prinz Philipp, Herzog von Edinburgh, 2013 in das Gästebuch der Familie St. Levan ein.
Während der Weg zur Insel nur mit dem Boot zu bewältigen war, konnte der Rückweg zu Fuß unternommen werden - den Gezeiten sei Dank.
Zurück im Hotel bekamen wir erneut ein ausgezeichnetes Abendessen und ließen den Tag ganz individuell ausklingen.

Bodmin Moor– Glastonbury–Wells–Bristol am Donnerstag, 11.06.2015


Wir starteten nach dem Frühstück zunächst in Richtung Bodmin Moor. Am alten Schmuggler-Pub JAMAICA INN mitten im Bodmin Moor machten wir eine Pause und tauchten in die Welt der Daphne du Maurier und ihres Romans Jamaica Inn ein. Die Besichtigung der historischen Stätte einstigen Schmuggels und sicher einiger Morde war schon noch ein Sahnehäubchen drauf. Es konnten aber auch noch ein paar Dinge gekauft werden, es war unser letzter Stopp in Cornwall.
Mit einer Servicepause an der Autobahn M 5 gelangten wir nach Glastonbury.
Immer noch und das ununterbrochen ist die Stadt ein Wallfahrtsort, so scheint es jedenfalls.
Joseph von Arimathäa, der Jesus vom Kreuz genommen, einbalsamiert und begraben hatte, kam auf die Insel um das Christentum zu bringen. Am Weihnachtstag des Jahres 60 erreichte er Glastonbury Tor, einen von weitem schon sichtbaren Hügel. Er stieß seinen Pilgerstab in die Erde und vergrub den Kelch (Gral), aus dem Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl getrunken hatten, im Boden. Dort erwuchs ein Weißdornbusch und eine Quelle sprudelte hervor. Er errichtete auch die erste Kirche auf englischem Boden.
Soweit zu einer Legende.
Dokumentiert ist, das der Heilige Dunstan von 940 bis 956 hier Abt war und das Kirchengebäude 1184 durch Feuer vollständig zerstört wurde. Dokumentiert ist auch, daß 1539 unter Heinrich VIII. das wiederaufgebaute Kloster aufgelöst wurde und Bilderstürmern zum Opfer fiel. Ein Modell von Glastonbury Abbey im Ausstellungsraum gibt eine Anschauung davon, wie sie, die Abtei, einst ausgesehen haben mag.
In der Stadt fanden wir mit dem Marktkreuz, der mehr als 600 Jahre alten Pilgerherberge George and Pilgrim`s Hotel sowie dem Gerichtsgebäude `The Tribunal` noch Zeitzeugen einer einst in der Nachbarschaft gestandenen stolzen Abtei.
Unser Weg führte anschließend nach Wells. Hier machten wir einen Spaziergang durch die Stadt und gelangten zur Kathedrale mit ihrer herrlichen Westfassade. Welch ein prachtvoller und einmaliger Anblick. Einige Reisegäste ließen es sich nicht entgehen und besichtigten die Kathedrale innen. Überwältigt von der Architektur der Scherenbögen kamen sie wieder heraus. Wir besichtigten auch Vicar`s Close, die erste durchgängig bis heute bewohnte Reihenhaussiedlung der Welt. Bischof Ralph von Shrewsbury plante diese Strasse mit 42 Häusern im Jahre 1348.
Nach diesem eindrucksvollen Besuch in Wells fuhren wir nach Bristol zu unserem Hotel in der Ciry. Nach dem Abendessen eroberten sich einige Reisegäste noch Bristol am Abend, andere erholten sich von den vielfältigen Tageseindrücken.

Bristol–Tetbury(Cotswolds)–Dover–Calais am Freitag, 12.06.2015


Nach dem Frühstück war als erstes das bekannteste Bauwerk Bristols unser Ziel - die Clifton Suspension Bridge von Isambard Kingdom Brunel. In mehreren Ausschreibungen setzte sich I.K. Brunel, ein genialer Ingenieur und Architekt, mit seinem Entwurf durch. Er plante die Brücke 1830 und sechs Jahre später begannen die Arbeiten. 1843 wurden diese wegen fehlendes Geldes eingestellt und erst 1864, fünf Jahre nach seinem frühen Tod, konnte diese faszinierende Überquerung des River Avon eingeweiht werden.
Einen Abstecher in die Cotswolds unternahmen wir im Anschluß. Dieser Landstrich gilt den Briten als Inbegriff der englischen Countryside. Kleine Orte, ein sanftes Hügelgebiet zwischen der Themse und dem River Severn, ausgeschildert mit Wanderwegen zwischen idyllischen Häusern, Bächen, Mühlen und Brücken schaffen den Eindruck: Hier ist die Zeit stehen geblieben. Wir wählten Tetbury als einen Beispielort und waren ganz in der Nähe von Prinz Charles, der hier sein Landgut Highgrove hat. Auch ein Geschäft gibt es in Tetbury, wo eigens Produkte IHRER KÖNIGLICHEN HOHEIT angeboten werden.
Nach dem Kurzausflug in die Cotswolds ging es auf die Autobahn und nach einer Mittagspause an der Servicestation Reading in Richtung Dover. Tückische Verkehrsverhältnisse führten zu einer verspäteten Fährpassage und einer späten Ankunft in Calais. Nur noch Abendessen und Nachtruhe waren angesagt.

Von Calais über .... nach Dresden am Sonnabend, 13.06.2015


Ein Weckruf half beim Aufwachen. Nach dem Frühstück unternahmen wir noch einen Morgenspaziergang zum Rathaus von Calais. Das wurde 1910 bis 1922 im Stil flämischer Renaissance gebaut und der 75 m hohe Turm enthält eines des schönsten Glockenläutens im nördlichen Frankreich. Vor dem Rathaus steht das Denkmal der Bürger von Calais, geschaffen von Rodin. Es erinnert an die Belagerung von Calais während des hundertjährigen Krieges, als englische Truppen unter Eduard III. im Jahr 1346 drohten, die Stadt einzunehmen und sich Bürger von Calais als Geiseln anboten, um die Stadt vor Plünderung und Brandschatzung zu bewahren.
Über Brüssel, Aachen, Köln, Giessen, Erfurt und Teufelstal ging es mit immer wieder zweckmäßigen und notwendigen Pausen nach Dresden. Alle Reisegäste kamen gesund und voller neuer Eindrücke wieder an den Heimatorten an.
Schön, daß Sie dabei waren - danke!
Es grüßt und übermittelt alle guten Wünsche für Sie Ihr Reiseleiter Norbert

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Kommentare zum Reisebericht

Lieber Herr Binder,
herzlichsten Dank für die Superbilder u.die wunderbare Zusammenfassung der Reise.Sie haben uns teilhaben lassen an Ihren Englandkenntnissen und unsere erste Reise auf die Insel war durch Sie etwas Besonderes !!
Vielleicht können Sie uns als "Krönung" Ihr Scones-Rezept überlassen,da wir das Mitschreiben nicht geschafft haben ?
Mit besten Grüßen und Alles Gute für Ihre weiteren Pläne.Bleiben Sie gesund!!
Ulli und Uta Lehmann

Dr.med.Uta Lehmann
21.06.2015