Reisebericht: Rundreise Südengland – vom Dartmoor nach Cornwall

09.06. – 19.06.2011, 11 Tage Rundreise Rye – Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Salisbury – St. Michaels Mount – Lands End – Tintagel – Bristol – Cotswolds


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Reisebericht

Die Fahrt ist lang von Dresden bis an den Pas de Calais, aber unterwegs gab es allerhand zu sehen, u.a. in Belgien die "Kuhschweine" und die weiten Polders.

Es war die klassische Art, sich England zu nähern, die auch wir gewählt haben - nämlich per Fähre über den Ärmelkanal von Calais nach Dover. Leider ließ uns das Wetter die berühmten "White cliffs of Dover" nicht so richtig bewundern, aber das Städtchen Rye, welches im Mittelalter zu den "Cinque Ports" zählte, hat uns gleich bezaubert. Weiter ging´s über Hastings (seafood) nach Brighton, dem englischen Seebad, von dem alle schon einmal gehört oder gelesen haben. Dort steht das englische Neuschwanstein, der Royal Pavilion. Das das Publikum dort und speziell auf der Seebrücke nicht mehr so exklusiv ist, wie einst, davon konnten sich alle durch Augenschein überzeugen. Dafür war das Check-in im Hotel ausgesucht bürokratisch, ohne ausgefüllte Anmeldung kein Zimmerschlüssel. Am nächsten Morgen übernahm unser Stammfahrer Peter Möbius das Volant. Reisen mit ihm sind immer etwas Besonderes und Extras garantiert, da er selbst nach Jahrzehnten im Beruf immer noch neugierig ist.

In Arundel hatten wir Glück: neben dem ausgedehnten Park und dem restaurierten Schloss der Herzöge von Norfolk, erwartete uns ein Mittelalter-Event. Der Besuch der HMS Victory in ihrem Dock in Portsmouth, auf der bei Trafalgar Admiral Nelson fiel, ist immer ein besonders emotionaler Moment.

Die Isle of Wight bescherte uns fast den ganzen Tag lang Regen (aber die Bonbons aus der Manufaktur schmecken toll) und wegen des durch das Ende des Festivals bedingten Staus hätten wir um ein Haar unsere Fähre zurück verpasst.

Der nächste Tag begann mit der gewaltigen Kathedrale von Winchester und brachte uns dann zum sagenumwobenen Stonehenge. Ebenso rätselhaft ist der Riese von Cerne Abbas. Killerton House ist ein typischer Landsitz des Adels. Hier wurden wir mit Cream tea verwöhnt und durften den wunderbaren von Veitch angelegten Park bewundern.

Das lebhafte und schon von den Römern gegründete Exeter lohnt immer für einen kleinen Rundgang. Anschließend ging´s in das - besonders bei schönem Wetter gar nicht so schaurige - Dartmoor. Moretonhampstead ist ein beschauliches Zentraldorf und die Clapper Bridge von Postbridge erinnert an die alten Zeiten des Zinnabbaus. Auch halbwilde Dartmoor-Ponys waren zu sehen. Nach einem Zwischenstopp am Hafen von Falmouth erreichten wir das traumhaft gelegene Penmorvah Manor Hotel.

Von hier aus unternahmen wir in den nächsten Tagen Ausflüge in das durch die Verfilmung von Romanen Rosamunde Pilchers bekannte Cornwall. St. Michaels Mound ist der kleine Bruder des bekannten französischen Insel-Kloster-Berges. Am meerumtosten Land´s End gibt es auch wohlschmeckende Cornish pasties. Und St. Ives bietet für jeden etwas. Tintagel Castle ist auch ohne König Artus ein ganz besonderer Ort, wie auch das vor wenigen Jahren von einer fürchterlichen Überschwemmung heimgesuchte Boscastle, und natürlich Clovelly, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.

Wenn man dann nördlich fährt kommt man im Bodmin Moor an jenem Jamaica Inn vorbei, dem Daphne DuMaurier ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Wir ließen es uns nicht nehmen, hier  - wie einstmals die Schmuggler - einen Rum zu trinken.

In den noch immer eindrucksvollen Ruinen von Glastonbury führte uns ein junger Mönch herum und die St. Andrews Cathedral der kleinsten englischen City Wells überraschte uns u.a. mit den unglaublichen Scherenbögen. Niemand, der es nicht selbst gesehen hat, würde in England eine Schlucht wie die Cheddar Gorge in den Mendip Hills vermuten. Die Stadt Bristol erinnert noch immer an ihre einstige Bedeutung und das frisch renovierte Mint Hotel war tadellos.

Wenn man in die Cotswolds und speziell nach Bibury kommt, wünscht man sich nur eines - für immer dort bleiben zu dürfen, zumal wenn in der Dorfkirche gerade eine Hochzeit stattfindet. Aber wir mussten ja weiter und erlebten auf dem Londoner Ring noch einen veritablen Wolkenbruch und natürlich Stau.

Auf der Heimfahrt hatten wir aber Glück und wurden von den beiden Möbius-Töchtern wohlbehalten und überpünktlich nach Dresden gebracht.

Im Juni 2011

 

Dr. Bernhard Rink

Eberhardt-Studienreiseleiter

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