Reisebericht: Rundreise Südengland – vom Dartmoor nach Cornwall

30.06. – 10.07.2011, 11 Tage Rundreise Rye – Brighton – Isle of Wight – Stonehenge – Salisbury – St. Michaels Mount – Lands End – Tintagel – Bristol – Cotswolds


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Ort der Inspiration für große Romanzen (Rosamunde Pilcher) und gruselige Stories (Der Hund von Baskerville)
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Reisebericht

„Die schönsten und romantischsten Gegenden Südenglands“
vom 30.06. - 10.07.2011
1. Tag
Den ersten Tag unserer Reise verbrachten wir im Bus, überquerten mehrere Ländergrenzen, um schließlich am Abend in Calais in unserem Hotel anzukommen. Wir nahmen ein spätes Abendessen ein und waren alle ziemlich schnell in unseren Zimmern verschwunden, um dem nächsten Tag, der uns auf die Insel bringen sollte, entgegen zu schlafen, denn wir waren erschöpft von der Reise.
2. Tag
Schon früh am Morgen saßen wir wieder im Bus, dieses Mal in Richtung Fährhafen Calais, um die Fähre der P&O Ferries nach Dover zu besteigen. Fast pünktlich legte die Fähre ab und nach nun neuer englischer Zeit trafen wir wohlbehalten am anderen Ufer des Ärmelkanals ein. Die Kreidefelsen von Dover hatten uns schon lange entegengegrüßt, bei herrlichstem Sonnenschein. Unser Bus wechselte nun auf die linke Seite, um das herrliche Südengland „in Angriff zu nehmen.“ Begrüßt wurden wir von saftigen Wiesen und Stechginster an beiden Seiten der Straße. Unsere erste Station war Rye, ein mittelalterliches Städtchen mit Kathedrale erhöht in der Mitte des Ortes. Wir unternahmen einen Spaziergang, bewunderten das uralte Kopfsteinpflaster und fühlten uns zurückversetzt in die Zeit der Schmuggler, die sich dereinst im Mermaid Inn wohlgefühlt hatten, heute ein liebevoll restaurierter Fachwerkkomplex mitten in der Altstadt. Weiter ging‘s nach Hastings, in dessen Nähe die historische Schlacht bei Hastings (heute der Ort Battle) stattgefunden hatte, William the Conquerer war damals erfolgreich gewesen (1066) und hatte die normannische Besiedlung der Insel ermöglicht. Wir parkten eine Weile in der Nähe des Hafens, neben den Netshops, hohe und schlanke Holzhäuser, in denen die Fischer ihre Netze trocknen, weil das Ufer bei Flut viel zu schmal dafür ist. Einige probierten schon mal Fish and Chips oder schleckten ein Eis. Auf unserem Weg nach Brighton machten wir einen Abstecher nach Beachy Head, ein Küstenpunkt unweit der bekannten Kreidefelsen Seven Sisters, ein Leuchtturm ist zu bewundern und saftige Wiesen, die zum Meer hin abfallen. Nach kurzem Stopp machten wir uns auf ins Viktorianische Brighton, auch „London by the sea“ genannt, um dem mondänen Zeitalter der Prinzregentenzeit nachzuspüren. Einige entschlossen sich zu einem Spaziergang zum Royal Palace, der dem Palast eines Maharadschas in nichts nachsteht. Die überwältigenden prachtvollen Innenräume können besichtigt werde, wovon einige unserer Gruppe Gebrauch machten und sehr davon schwärmten. Der Royal Pier ist eine Seebrücke, die in den letzten Jahren restauriert worden ist, man kann flanieren und dem bunten Treiben zusehen, der an einen Jahrmarkt erinnert. Unser Hotel lag genau an der Prachtstraße direkt am Strand, das Wetter verwöhnte uns außerdem mit einem herrlichen Sommertag.
3. Tag
Nach gemütlichem Frühstück brachen wir auf nach Arundel, einer kleinen historischen Stadt. Die herrliche Kathedrale grüßt schon von Weitem, sie steht inmitten der Stadt auf einer Anhöhe, daneben thront das prachtvolle Arundel Castle. Zunächst besichtigten wir gemeinsam die Kathedrale und machten einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Danach ging‘s zum Schloss mit herrlichen Gärten unterschiedlichen Charakters, eine Kapelle steht innerhalb des Parks, hier werden seit dem 14. Jahrhunderts die von Norfolks bestattet. Im Hauptgebäude des Schlosses schlenderten wir durch prunkvolle Säle, das Schlafgemach der Königin Victoria und bestaunten Waffen, Möbel, Geschirr und Gemälde, die im Schloss ausgestellt werden. Nach dem Rundgang stärkten wir uns am Bus mit Essen und Getränken und starteten nach Portsmouth, um dort das Schlachtschiff des Lord Nelson zu besichtigen, mit dem er 1805 bei der Schlacht von Trafalgar die spanisch-französische Flotte besiegte. Leider wurde er in dieser Schlacht von einer Kugel getroffen, an der er nach 3 Stunden verstarb. Im Fußboden des Decks, auf dem ihn die gegnerische Kugel erwischt hatte und er zusammengebrochen war, ist eine Messing-Gedenktafel in die Holzdielung eingelassen. Wir sahen richtig dicke Seile, Munitionsmagazine, eine historische Kombüse, die Hängematten der Matrosen und die Kommandobrücke des Admirals, alles sehr beeindruckend. Im Anschluss ging‘s ohne Verzug noch ins Royal Navy Museum, das man bei dieser Gelegenheit gleich mit besuchen kann, weil der Eintritt bereits enthalten ist. Danach hatten wir noch ein wenig Freizeit in der Hafenstadt Portsmouth, einige bummelten durch die lebhaften Einkaufsstraßen, anderen nutzten die Zeit für eine Fahrt mit dem Lift auf den weithin sichtbaren Spinnaker Tower, der einem Segel nachempfunden worden ist, von oben hat man einen herrlichen Ausblick auf Stadt und Umgebung, da der Tower 170 m hoch ist. Unser Nachtquartier erreichten wir in Southampton.
4. Tag
Heute sollte uns unser Weg auf die Isle of Wight führen, eine der beliebtesten Inseln Großbritanniens. Pünktlich erreichten wir die Fähre, die nur ein paar Minuten vom Hotel entfernt ablegt, und setzten samt Bus über. Wir konnten uns an Deck die Beine vertreten und frische Seeluft um die Nase wehen lassen. Nach gemütlicher Überfahrt erreichten wir die Insel und fuhren in Richtung Süden. Im beschaulichen Örtchen Godshill besuchten wir die Kirche aller Heiligen, die bereits seit vielen Jahrhunderten über dem Dorf thront. Wir kamen noch vor dem sonntäglichen Gottesdienst an, so dass wir die Kirche von innen besichtigen konnten. Über den alten Friedhof gelangten wir zurück ins Dorf, wo zahlreiche Läden, Cafés und Teestuben zum Verweilen einladen. Sogar das Lieblingsteehaus von Queen Victoria befindet sich hier, man kann dort gemütlich einen richtigen englischen Tee genießen. Wir aber hatten anderes vor und bestiegen unseren Bus, der uns zu den Needles brachte, einer Kalkfelsformation, die wie kleine weiße Haufen am westlichsten Zipfel der Insel im Meer erstrahlen. In der Nähe gibt es einen Sessellift, mit dem man hinunter fahren kann zur Alum Bay, um verschieden farbige Sande über der Bucht zu bestaunen. Geht man zu Fuß zu den Needles, kommt man zur Old Battery, in der einst Raketen entwickelt worden sind, heute ist sie ein Museum. Auf dem Weg zurück zur Fähre hielten wir schließlich noch beim Osborne House an, der Sommerresidenz von Queen Victoria und Prince Albert. Das prachtvolle Anwesen mit Gärten und Parks kann besichtigt werden. Unsere Reisegruppe hatte sich dazu entschlossen und die Besichtigung sehr genossen. Die Fahrt zur Fähre war sehr kurz, wir setzten über und beschlossen den Abend in unserem Hotel.
5. Tag
Die erste Station war Stonehenge, der berühmte einige Tausend Jahre alte Steinkreis. Wir waren früh da und konnten das Bauwerk mit einem deutschsprachigen Audioguide in Ruhe bestaunen. Ein Rundweg führt um die Steine herum und an mehreren Stationen erfuhren wir viel Wissenswertes über die Entstehung der Mythen, die sich um Stonehenge ranken. Als wir nach unserer Besichtigung abfuhren, hatte sich das Areal merklich mit Menschenmassen gefüllt, so dass wir sehr froh waren, so früh aufgebrochen zu sein. Im Anschluss brachte uns unser Bus in die Stadt Salisbury mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern und der berühmten Kathedrale, der bedeutendsten im neogotischen Stil hier in England. Ken Follets Roman „Die Säulen der Erde“ liegt die Entstehung dieser prachtvollen Kathedrale zu Grunde. Ein deutschsprachiger Guide führte uns durch das Innere der Kathedrale, wir staunten über die Wasserstandsmessung unter dem Gebäude, die jeden Montag offiziell vorgenommen wird, um zu prüfen, ob der Boden darunter noch feucht genug ist, damit die Kathedrale fest auf ihrem Grund stehen bleibt. Eine junge Frau aus unserer Gruppe durfte diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen, natürlich nur zur Demonstration. Wir sahen eine der vier letzten Originale der Magna Carta aus dem Jahre 1215, die hier ausgestellt wird.
Nach einer längeren Busfahrt erreichten wir am Nachmittag Killerton House, wo uns genau zur richtigen Zeit ein Creme Tea erwartete. Wir genossen Scones (Hefeteigkuchen) mit und ohne Rosinen, dazu clotted creme und Erdbeermarmelade. Tee mit oder ohne Milch rundete das Ganze ab. Frisch gestärkt unternahmen wir einen Rundgang durch den wunderbar angelegten Garten, der seltene Pflanzen und Bäume beherbergt.
6. Tag
Heute war es am Morgen den ersten Tag regnerisch, bisher hatten wir auf unserer Reise nur gutes Wetter gehabt. Aber es störte uns nicht, denn nach einem Stadtrundgang durch Exeter führte uns unser Weg heute ins Dartmoor. Dort, wo der schwarze Hund von Baskerville zu Hause ist und unheimliche Geschichten überall zu finden sind. In Postbridge hielten wir an und besichtigten zwei Brücken, die sich über den kleinen Fluss des Örtchens zu legen scheinen. Die alte Clappers Bridge stammt aus dem 13. Jahrhundert und besteht aus großen Granitplatten, die nicht vermörtelt worden sind, sondern nur lose aufeinander liegen und dennoch hat die kleine Brücke dem Zahn der Zeit getrotzt. Die Ponys, die früheren Zugtiere in der Gegend, überquerten diese Brücke jahrhundertelang. Nach nur kurzer Fahrt weiter durchs Dartmoor erreichten wir Princetown, dessen gewaltiges Gefängnis schon von Weitem grüßt. Französische Kriegsgefangene bauten dereinst das Gefängnis und zogen im Anschluss gleich selbst ein - wohl nicht freiwillig. Auch heute ist es noch eins - ein Hochsicherheitsgefängnis. Entflohene Häftlinge werden im Dartmoor schnell entdeckt, da sie sich kaum verstecken können, was den Platz für ein Gefängnis wohl auch heute noch attraktiv macht. Im Ort gibt es ein Museum im Gebäude der Touristeninformation, das sich mit dem Dartmoor, dem Hund von Baskerville und Sherlock Holmes beschäftigt. Im Anschluss fuhren wir nach Plymouth, Robert, unser örtlicher Gästeführer, zeigte uns „The Hoe“, auf dem Sir Francis Drake mit spielen beschäftigt war, als die Spanische Armada am Horizont auftauchte. Er beendete in aller Ruhe sein Spiel, um dann trotz Unterlegenheit, über die Angreifer siegte. Dort steht heute ein Riesenrad und ein Leuchtturm, deren Leuchtfeuer nur mit Kerzen erhellt wird. Wir machten einen Rundgang durch Altstadt und Hafenbereich. Im Anschluss fuhren wir zu unserem Hotel für die nächsten Nächte, ein Haus hoch über den Hügeln von Cornwall mit Zugang zum Meer und den Klippen.
7. Tag
Der heutige Tag stand unter dem Motto Cornwall und Rosamunde Pilcher, die als Rosamunde Scott hier geboren und aufgewachsen ist. So fuhren wir zunächst nach St. Ives, ein hübsches Künstlerstädtchen am Meer, in dem die Schriftstellerin als Kind sehr oft gebadet und gespielt hatte. So spielten auch die ersten Rosamunde-Pilcher-Filme in St. Ives, bis die Dreharbeiten wegen der vielen Besucher nicht mehr dort stattfinden konnten, die aufgrund der erfolgreichen ersten Filme in das Städtchen strömten. Wir verbrachten in St. Ives eine schöne Zeit, schlenderten durch die malerischen Gassen, saßen über der Bucht, in der sich Surfer in den Wellen tummelten und probierten das ein oder andere Gericht, einige aßen ihre erste Cornish Pasty, eine gefüllte Pastete, die nur hier in Cornwall auch eine echte Cornish Pasty ist. Auf dem Weg nach Lands End, dem südwestlichsten Zipfel Englands, fuhren wir eine verschlungene Straße entlang, gesäumt von Hecken und Mäuerchen, oft den Blick aufs Meer freigebend und erfuhren, dass auf dieser Straße oft die Darsteller der Rosamunde-Pilcher-Filme mit ihren offenen Cabriolets herumfahren während der Dreharbeiten. Wir sahen davon nichts, wohl auch, weil an diesem Tag nicht so richtig die Sonne schien, sondern düstere Regenwolken am Himmel hingen. Die beliebten Filme des ZDF werden wohl bei Sonnenschein gedreht. Das war aber der erste Tag unserer Reise, an dem es heftigen Regen gab, bisher waren wir von Sonnenschein verwöhnt worden. Pünktlich zu unserer Ankunft an Lands End kam ein wolkenbruchartiger Regenguss herunter, so dass wir ordentlich von Wind und Regen eingeweicht den letzten Zipfel Englands zu Fuß umrundeten. Glücklicherweise war unser Bus nicht weit, der ein schützendes Dach hat und in dem wir uns schnell wieder aufwärmen konnten, auch die Kleidung trocknete schnell, die Sonne kam später auch immer mal wieder zwischen den Wolken hervor. Auf der Fahrt durch Cornwall sahen wir unzählige alte Zinnminen, die heute nicht mehr in Betrieb sind und deren verwaiste Schornsteine, Pumpenhäuschen und Fördertürme in den Himmel ragen. Der nächste Punkt unserer Reise war die Gezeiteninsel St. Michael’s Mount, ein Hügel mitten im Wasser auf dem eine Festung steht, die einstmals ein Kloster gewesen war. Bei Ebbe kann man zu Fuß einen gepflasterten Weg hinübergehen und auf holperigen Wegen den Hügel erklimmen, um die Festung zu besichtigen. Wir waren bei Niedrigwasser dort, so dass wir einfach hinüber gehen konnten. Wir mussten unsere Regencapes und Hüte gut festhalten, denn es pfiff ein ordentlicher Wind. Gut, dass wir nicht bei Flut dort waren, denn die Boote zum Übersetzen, wenn Flut ist, lagen wegen des heftigen Winds vertäut am Ufer und fuhren nicht hinüber.
8. Tag
Heute nun wollten wir mehr erfahren über König Artus, die Ritter seiner Tafelrunde und Merlin, den Hohepriester und Magier. Wir begannen unseren Ausflug in Tintagel, einem kleinen Dorf an der nordwestlichen Küste Cornwalls. Auf einem Felsvorsprung in der Nähe des Dorfes stehen die Ruinen von Tintagel Castle, in dem angeblich Artus gezeugt worden sein soll, unterhalb der Ruinen ist die Merlinhöhle zu sehen, vor der Merlin Artus als Kind gefunden haben soll. Wir stiegen steile Stufen hinauf, durch steinerne Torbögen bis in die Ruinen der alten Festungsanlage. Der Ausblick auf die Klippen, das Meer und das Dorf auf der anderen Seite des Hügels entschädigte uns für den anstrengenden Aufstieg. Im Tal gibt es ein Besucherzentrum, in dem man einen englischsprachigen Film über die Suche nach Belegen für die Anwesenheit König Artus‘ hier in Tintagel ansehen kann. Ins Dorf zurück läuft man einen Kiesweg hinauf oder steigt einfach in einen der Landrover, um für ein paar Pfund hinaufchauffiert zu werden. Oben angekommen genießt man Tee, Cornish Pasties oder Eis, einfach ein paar Minuten zur Entspannung.
Nach Tintagel fuhren wir nach Clovelly Village, ein romantisches kleines Fischerdorf, das in Privatbesitz ist. Die Eigentümer kümmern sich um die Erhaltung des Ortes in seinem ursprünglichen Zustand, es gibt keine Autos im Dorf, sondern Esel mit Schlitten erledigen die Transporte. Um hinein zu kommen, bezahlt man Eintritt. Bunte Blumengärten, liebevoll gepflegte Häuschen und ein Hafen mit Pier aus dem 14. Jahrhundert sind zu bestaunen. Den Weg zurück zum Parkplatz, der steil hinaufgeht, kann man zu Fuß auf den kopfsteingepflasterten Wegen gehen, oder auch hier einfach einen Landrover besteigen.
9. Tag
Am Morgen verlassen wir unser Hotel in Newquay, in dem wir uns nach 3 Nächten schon fast ein bisschen heimisch gefühlt hatten. Zuerst fahren wir nach Glastonbury und besichtigen die Ruinen der Abtei, die im 16. Jahrhundert unter Heinrich VIII, wie so viele andere katholische Klöster und Kirchen, geschlossen und geplündert worden war. Die Ruinen sind eindrucksvoll und man kann sich ungefähr vorstellen, wie riesig und ehrfurchtserregend die einstmals intakten Gebäude der Abtei gewesen sein mussten. Im Inneren der zerstörten Abteikirche befindet sich eine Tafel, die die angebliche Grabstätte König Artus‘ und seiner Frau kennzeichnet.
Da wir uns in der Nähe des Städtchens Cheddar aufhielten, lag es nahe, der letzten Käsefabrik im Ort einen Besuch abzustatten und den originalen Cheddar-cheese zu probieren. Es gibt ihn in verschiedenen Reifegraden und in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Wir konnten einen Blick in die Produktion werfen und erfuhren einiges über die Herstellung dieses Käses. Wir kosteten uns durch die angebotenen Proben und einige erstanden im Shop der Käserei ein paar Leckereien, um sie hoffentlich heil nach Hause zu bringen.
Im Anschluss daran fuhren wir nach Wells und besuchten die eindrucksvolle prachtvolle Kathedrale des Ortes. Im Kirchenraum probte gerade ein Orchester der Wells Cathedral School für ein Konzert am Abend, so dass wir zusätzlich zum Genuss für die Augen in der Kathedrale auch noch mit wundervoller Musik verwöhnt wurden. In der Kathedrale findet man eine Astronomische Uhr, die aller 15 Minuten schlägt und dabei mechanische Figuren bewegt werden. Besonders eindrucksvoll sind in der Wells Cathedral die nachträglich eingebauten Scherenbögen, die wegen statischer Probleme eingebaut werden mussten. Sie integrieren sich so in das Gebäude, dass man denken könnte, sie wären von Anfang an da gewesen.
10. Tag
Von Bristol aus fuhren wir gen Nordosten und kamen in die Cotswolds, jenen lieblichen hügeligen Teil England, der so typisch englisch ist. Satte Weiden, verträumte Dörfer, Trockenmauern und Marktstädte kennzeichnen diesen Landstrich. Wir fuhren durch die immer hügeliger werdende Landschaft und hielten im hübschen Städtchen Tedbury. Das gelb angetünchte Rathaus steht auf ein paar Säulenreihen, zwischen denen gerade die Stände für den Samstagsmarkt aufgebaut wurden. Oben im Rathaus bereitete eine rundlich gebaute Künstlerin eine Ausstellung vor. Die Kirche des Ortes hat einen hohen spitzen Turm und schmiegt sich zwischen alten Grabsteinen in die Landschaft. Die Straßen in Tedbury sind geprägt von historischen Häusern, die mit bunten Blumen geschmückt sind. Nach einem kurzen Aufenthalt in diesem Städtchen machten wir uns auf, die lange Strecke nach Dover zu bewältigen, um am Nachmittag die Fähre nach Calais zu befahren. Wir waren recht früh in Dover, so dass ein kurzer Abstecher zum Dover Castle gemacht werden konnte. Aufgrund des sehr hohen Eintrittspreises entschlossen wir uns, doch lieber einen Spaziergang um den Schlosshügel zu machen. Wir erfuhren, dass ein Franzose genau hier mit seiner kleinen Maschine notgelandet war, nachdem er den Ärmelkanal überflogen hatte. Pünktlich erreichten wir danach den Fährhafen, ein paar unserer Gäste wurden „durchleuchtet“, wir checkten ein und pünktlich legte dann die Fähre ab. Sie brachte uns nach Calais in Frankreich, wir gewöhnten uns wieder an das Fahren auf der rechten Seite.
11. Tag
Nach einem kräftigen kontientalen Frühstück brachen wir auf und erreichten Thüringen und Sachsen nahezu planmäßig. Alle waren von der langen Reise, fast 1000 km an diesem Tag, rechtschaffen müde, aber glücklich wieder in der Heimat angekommen. Es wird einige Tage brauchen, bis die vielfältigen Eindrücke unserer Reise durch das malerische und beeindruckende Südengland verarbeitet werden konnten. Wir verabschiedeten uns voneinander und nahmen viele schöne Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause.

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