Reisebericht: Rundreise Südengland – Schlösser & Gärten Cornwalls

01.06. – 10.06.2024, 10 Tage Flugreise mit London – Bath – Exeter – Dartmoor – Tintagel – Prideaux Place – Padstow – Heligan Gardens – St. Michaels Mount – Land's End – Eden Projekt – Bristol


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Unglaubliche Landschaften, Castles und Gärten, pure Romantik und Abenteuer- alles in einer Reise
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Samstag, 01. Juni 2024 – Anreise nach London, Stadtrundfahrt und Pub– Besuch

Von Leipzig, Dresden, Hamburg und Frankfurt starten wir heute unsere gemeinsame Reise. Mehr als zeitig geht es für einige Gäste los- spätestens in London aber sind alle hellwach und voller Vorfreude. Also rufen wir unseren Bus, Ian begrüßt uns- unser Fahrer wird uns die ganze Reise begleiten. Zunächst müssen wir den Londoner Verkehr bewältigen- ins Stadtzentrum geht es nur mit mehreren Staus und so treffen wir unsere Stadtführerin und die Gäste, die bereits vor einigen Tage hier angereist sind, etwas später. Und der Verkehr fordert weitere Tribute: nicht alle Ziele sind anfahrbar, vieles sehen wir vom Bus aus, bis wir an der Lambeth Street endlich aussteigen können. Ein toller Blick auf Big Ben und die Houses of Parliament. Das Riesenrad, das London Eye, direkt vor uns. Dann ging es weiter und standesgemäß ging es über die Tower Bridge über die Themse. Unser Hotel ist nicht weit von hier, wir verabschieden uns von Ulla, unserer Stadtführerin, und checken ein. Ein Spaziergang zum Tower of London und zu den St. Katharina´s Docks hilft bei der Orientierung und dann genießen wir London. Am Abend treffen wir uns in der Lobby wieder und gemeinsam geht es zum The Dickens Inn, unterhalb der Tower Bridge im St. Katharinas Pier. Ein toller Ort für ein Dinner und wir genießen traditionelle Speisen: Scotch Eggs, Fish & Chips und natürlich einen Sticky Toffee Pudding. Das abendliche London fasziniert und so verabschieden wir uns für heute: bis morgen.

Sonntag, 02. Juni 2024– Bath's römische Bäder, Hestercombe Garden, Exeter

Zeitig geht es heute los- das ist auch gut so. Die Sonne verwöhnt uns, der sonntägliche Verkehr hält sich in Grenzen und so ist ein kurzer Stopp am Buckingham Palace möglich. Rasch sind die Fotos im Kasten... würde man früher sagen, heute sind es unzählige Aufnahmen auf Speicherkarten, die schon auf der weiteren Reise aussortiert werden... An Harrods vorbei fahren wir weiter, verlassen London und in Windsor grüßt das Castle. Pünktlich um 12 erreichen wir Bath, Ian parkt den Bus an der Kathedrale und wir spazieren gemeinsam zu den Bädern. Eine grandiose Ausstellung erzählt von den (einzigen) heißen Quellen in England, die schon die Römer nutzten. All ihr Wissen um Fussbodenheizungen, Aquädukte, heiße und kalte Anwendungen brachten sie hier ein. Immerhin waren sie tausende Kilometer von Rom entfernt und das nasskalte Wetter hier setzte ihnen zu- da kamen die heißen Quellen gerade richtig. Wir folgen der liebevoll gestalteten Ausstellung, erhaschen einen Blick auf die Quellen, erleben, wie das heiße Wasser sich blubbernd einen Weg nach oben sucht. Aqua Suelis nannten die Römer den Platz und widmeten ihn ihrer Göttin Minerva. Die freie Zeit anschließend nutzten viele, um die Abbey zu besuchen, durch die Stadt zu bummeln, dem Avon, der die Stadt durchfließt, einen Besuch abzustatten oder dem ältesten Haus der Stadt, Sally Lunn´s Haus aus dem Jahre 1482 mit dem einzigartigen Bun- Museum. (Buns sind spezielle Brötchen). Am Bus treffen wir uns wieder und unsere Fahrt führt uns weiter Richtung Süden. Hestercombe Gardens ist unser nächstes Ziel. Für unsere Gartenfreunde ein Paradies. Der Golfstrom läßt so viele Pflanzen gedeihen, die wir nie hier erwartet hätten, allein das spanische Gänseblümchen wächst an jeder, auch noch so kleinen Furche, jedem Spalt in den Treppen, auch auf Trockensteinmauern... Die Blickachsen sind umwerfend und die Aussichten vom Anwesen ins Land majestätisch. Aber auch die schönste Garten-Zeit geht einmal zu Ende und so treffen wir uns am Bus und fahren weiter nach Exeter. Unser Hotel versteckt sich allerdings in einer autofreien Zone mit Baustellen rigsherum- also nehmen wir unsere Koffer und "rollen" an der Kathedrale vorbei zum Hotel. Die Abendsonne vergoldet den Anblick der Kathedrale und natürlich machen wir unsere Fotos. Dann heißt es : Einchecken. Zum Abendessen treffen wir uns wieder und genießen unser Dinner.

Montag, 03. Juni 2024– Exeter Cathedral– Dartmoor– Plymouth

Heute genießen wir ein tolles Frühstück vom Buffet und mit Bedienung, bevor wir in den Tag starten. Dann heißt es wieder: unsere Kofferkarawane zieht zum Bus. Rasch sind die Koffer verladen und wir spazieren zurück zur Kathedrale. Leider versteckt sich heute die Sonne hinter den Wolken und so sind alle froh, dass sie noch Fotos von der Kathedrale gestern in der Abendsonne gemacht haben. Aber das Innere der Kathedrale entschädigt dann für alle Wolken draußen. Wir sind begeistert und lassen die imposante Bauart auf uns wirken. Immerhin befinden wir uns im größten Längsschiff der Welt mit sage und schreibe 105 m. Die Fächerdecke begeistert ebenso wie die vielen kleinen Nischen und Altäre, der Kreuzgang und das Chorgestühl. Ganz nebenbei erfahren wir, dass bei den Restaurierungsarbeiten zur Verlegung einer Fußbodenheizung hier sensationelle Funde gemacht wurden. Zuerst aus der viktorianischen Zeit, dann aus der Zeit des Mittelalters und schließlich sogar zwei Särge aus der Zeit von Wilhelm dem Eroberer- das sind fast 1000 Jahre her. Ein kleiner Bummel noch durch Exeter und dann geht es für uns Richtung Süden. Das geheimnisvolle Dartmoor wartet auf uns und unser erstes Ziel heißt Motorhampstead. Gemeinsam spazieren wir zur St Andreas Kirche, können uns auch hier umsehen und genießen dann das Flair dieses historischen Städtchens. Jetzt passieren wir die Grenze zum Nationalpark Dartmoor und auch die Landschaften ändern sich. Blühendes Wollgras zeugt vom Moor und dann tauchen die ersten Dartmoor Ponys auf. Da müssen wir natürlich für ein Foto anhalten. Auf den Hügeln ringsherum immer öfter die sogenannten Tors, Granit- Formationen auf den Spitzen, quasi herausgewaschen durch die Erosion, Wind und Wetter. Und immer wieder sehen wir jetzt auch Dartmoor Ponys, Highland- Rinder, Schafe und schwarz-weiß geflecktes Vieh kreuzen unseren Weg. In Postbridge halten wir wieder, hier wollen wir uns die Brücken ansehen, eine davon eine sogenannte Clapperbridge. Darüber transportierte man früher das in den Bergwerken gewonnene Zinn mittels Pack- Pferden zu den Häfen. Auch die kleine Poststation hat es uns angetan, viele stärken sich und probieren kornische Pasties. Weiter geht unsere Reise ins Dartmoor und das berühmt berüchtigte Gefängnis in Princetown tauchr auf, wir fahren vorbei und haben leider etwas Pech in der Stadt: heute ist kein Markt also entschließen Ian, unser Busfahrer, und ich, uns zu einem etwas anderen Zwischenstopp. Wir fahren an die Küste und besuchen Plymouth. Ein Spaziergang auf dem Plateau, The Hoe genannt, nutzen viele um dem Smeaton Tower, dem Leuchtturm, einen Besuch abzustatten, andere wiederum bummeln am Hafen durch die vielen kleinen Shops und Cafés. Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir brechen auf zu unserer letzten Station für heute: St. Austell erwartet uns, unser Hotel. Wir checken problemlos ein und freuen uns auf das gemeinsame Abendessen. Die Zeit bis dahin nutzen viele, um die Hotelanlage kennenzulernen und einen kleinen Spaziergang zu machen, dann verwöhnt uns die Küche mit einer kräftigen Suppe, Fisch und dem obligatorischen Sticky Toffee Pudding. Dann bis morgen.

Dienstag, 04. Juni 2024 – Bude– Boscastle – Tintagel

Heute morgen meint es das Wetter noch nicht so gut mit uns, dunkle Wolken sind am Himmel. Wir genießen erst einmal unser Frühstück und dann starten wir entspannt Richtung Norden. Ian fährt uns an die Westküste. Unser erstes Ziel ist Bude. Nach einem kleinen Service-Stopp fahren wir zum Stadtteil Stratton. Natürlich wollen wir den "the tree in" ansehen, den Pub aus dem 13 Jahrhundert. Ein wenig spazieren wir noch weiter zur Andreaskirche, hier wird gerade für eine Hochzeit geschmückt und über der Kirche weht die schottische Flagge, welch Überraschung. Dann geht es zurück nach Bude. Unser Bus bleibt an der Touristinformation stehen und wir bummeln gemeinsam zum Castle. Sir Goldsworthy Gurney baute das Castle 1830, und zwar auf Sand, es steht nämlich auf einem Betonsockel, damals ein absolutes Novum. Heute sind hier im Castle ein Museum zur Lokalgeschichte untergebracht und eine sehenswerte Kunstgalerie. Vor dem Castle steht eine Pyramide mit einer leuchtenden Spitze, sie steht für die Erfindungen von Sir Gurney, unter anderem sorgt er für Licht im Londoner Unterhaus dank Glasfaseroptik- eine seiner Erfindungen. Hinter dem Castle lässt es sich wunderschön bummeln. Parallel zum Fluss Neet wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kanal gebaut. Den brauchte man, um den kalkreichen Sand der Region ins Landesinnere zu transportieren. Er half, die sauren Böden zu verbessern. Und so war auch der Wohlstand des Marktstädtchens buchstäblich auf Sand gebaut. Wir freuen uns über den Blick zum Atlantik und genießen den Bummel am Strand. Mit Boscastle besuchen wir dann eine völlig andere Küstenstadt. Hier schneidet sich tief ins Land eine felsige Bucht, darin versteckt sich der Fischereihafen. Als wir ankommen setzt gerade die Flut ein und es war erstaunlich, wie schnell das Wasser in diesem Felsbecken anstieg. Boscastle hat aber noch eine andere besondere Sehenswürdigkeit: ein Hexenmuseum. Das ließen sich die meisten natürlich nicht entgehen und so gewannen sie Einblicke in die Wicca- Hexenszene, erfuhren vieles über die Hexenverfolgung. Nach der Mittagspause ging es dann nach Tintagel. Die Geschichten über die Festung hier und dass auch der legendäre König Artus hier gezeugt worden sein soll, stimmten uns schon mal auf den Besuch dieser außergewöhnlichen Festung ein. Gegenüber der alten Post aus dem 14. Jahrhundert parkte unser Bus und ein kleiner Spaziergang brachte uns schließlich zur neuen Brücke zur Festung- wow. Was für atemberaubende Ausblicke auf die felsige Küste. Nun verließ uns allerdings unser Wetter- Glück, nach den ersten schönen Fotos zog eine Wolkenwand vom Meer heran und hüllte alles in Nebel und Nieselregen. Wer jetzt durchhielt, der wurde mit einem Blick auf König Artus selbst belohnt und schon rissen die Wolken wieder auf und gaben den Blick auf die felsige Küste frei. Die vielen blühenden Blumen rings umher, singende Nachtigallen und das Tosen der Brandung, das von unten zu hören war, machte den Augenblick hier zu etwas ganz Besonderem. Ein Besuch der alten Post und auch ein Bummel durch den Ort durfte für viele nicht fehlen und so trafen wir uns am späten Nachmittag am Bus wieder. Ian brachte uns gewohnt sicher auch auf schmalsten Straßen und mit Gegenverkehr zurück zu unserem Hotel wo ein gemeinsames Abendessen unseren Tag beschloss.

Mittwoch, 05. Juni 2024– Trevone Bay– Padstow– Prideaux Place

Heute hat Ian, unser Busfahrer, seinen freien Tag. Am Bus begrüßt uns daher Josh. Mit ihm fahren wir zuerst nach Trevone. Als wir St. Austell verlassen sehen wir nicht nur ein gigantisches Straßenbauprojekt sondern auch die riesigen Abraumberge. Überbleibsel des Kaolinabbaus. Heute tragen Sie den Namen: die kornischen Alpen. Ja und die weißen Spitzen erinnern tatsächlich ein wenig an die Alpen. Je näher wird der Küste kommen umso enger werden die Straßen. Zu allem Unglück taucht auch noch ein Schild "Straße gesperrt" auf. Ein entgegenkommender Lkw-Fahrer, den wir anhalten und fragen, bestätigt uns aber, dass wir trotzdem unser Ziel Trevone Bay erreichen können und so fährt Josch weiter. In einer 90° Kurve allerdings passiert es dann: wir kommen mit dem großen Bus nicht um die Kurve und so kratzt er empfindlich an der Mauer entlang. Der schöne nagelneue Bus. Es hilft alles nichts, Josh fährt uns zum Parkplatz an der Bucht, wir erholen uns erst einmal von dem Schreck und dann genießen wir die Zeit hier am Atlantik. Die Sonne verwöhnt uns und einige von uns sind nicht nur mit den Füßen im Wasser. Josh versucht in der Zwischenzeit, einen Ersatzbus zu bekommen. Das gelingt auch und zur vereinbarten Zeit treffen wir uns wieder und werden nach Padstow gebracht. Am Hafen steigen wir aus und spazieren gemeinsam in den Ort. Rick Stein, der Fisch- Papst, hat hier sein Refugium und auf der gegenüberliegenden Seite wohnt Gordon Ramsay. Also beste Voraussetzungen für eine perfekte Mittagspause. Wer mochte konnte um den Hafen herum spazieren, der geschützt in einer Bucht lag. Ein kleiner Aufstieg und dann konnte man den Blick über den Atlantik schweifen lassen. Am Parkplatz dann große Freude: Josh hatte es mit der Unterstützung von drei Einweisern geschafft, die Engstellen zu passieren mit unserem Bus und jetzt wartete unser Bus wieder auf uns und konnte uns zum nächsten Ziel bringen. Einziger Wermutstropfen war, dass er heute noch in die Werkstatt musste und wir daher unser nächstes Ziel zeitlich etwas verknappen mussten. Und dieses Ziel war nichts anderes als Prideaux Place. Noch dazu war ein Cream Tea für uns vorbereitet. Den Besuch hier und auch den Cream Tea mussten wir nun also in der Hälfte der geplanten Zeit schaffen. Wir teilten unsere Gruppe auf: Hildi führte die Gruppe in deutscher Sprache durch das Haus und Henrietta führte die Gruppe durch das Haus, die mit einer englischen Führung gut zurecht kamen. Henrietta selbst gehört zur Familie Prideaux- Brune und erzählte stolz von ihren Vorfahren und dem gegenwärtigen Leben hier. Die Räume die wir anschauen konnten, werden auch heute noch von der Familie genutzt, so treffen sie sich im großen Speisesaal immer noch zu den Weihnachtsfeierlichkeiten und dem gemeinsamen Essen. Im Café waren bereits die Tische für uns gedeckt und so ließen wir uns die Scones mit Clotted Cream und Jam und den Tee schmecken. Dann hieß es schon wieder: Aufbruch und ein sichtlich geknickter Josh fuhr uns zurück zu unserem Hotel.
Das erreichten wir ohne weitere Zwischenfälle und wir verabschiedeten uns von ihm. Der Bus fuhr nun in die Werkstatt und wir hoffen, dass wir ihn morgen wieder zur Verfügung haben werden. Ein gemeinsames Abendessen brachte uns alle noch einmal zusammen, wir ließen den Tag Revue passieren, uns das gute Essen schmecken und dann verabschiedeten wir uns: bis morgen.

Donnerstag, 06. Juni 2024– St. Michaels Mount – Lands End– Trewidden Garden

Heute geht es ans Ende der Welt. Lands End, der westlichste Punkt Englands wartet auf uns. Zuvor aber besuchen wir St. Michaels Mount. Ian bringt uns nach Marazion, hier parkt der Bus und da Ebbe ist, können wir über den Damm die Festung erreichen. Bei Flut ist die Festung nur mit Booten erreichbar. Die Sage berichtet: Der Erzengel erschien Fischern in einem verheerenden Sturm und geleitete sie sicher an Land- aus Dankbarkeit errichteten sie eine Kirche. Diese wurde bald Wallfahrtsort und genau wie die Pilger damals machten wir uns auf, auf den Pilger-Treppen die damalige Abbey- heute eine Festung, zu erreichen. Unterwegs halten wir Ausschau nach dem Herz des Riesen- das hatten viele von uns gefunden. Der Blick von der Festung ist phenomenal, und vor allem der Blick auf die Gärten, die in den Hängen angelegt wurden. Die können wir noch erkunden bevor es zurück zum Bus geht. Ian bringt uns dann tatsächlich ans "Ende der Welt". Lands End ist der westlichste Punkt Großbritanniens und natürlich darf ein Foto vor dem berühmten Wegweiser nicht fehlen- wir tricksen etwas- die Vergnügunsmaschienerie hier verlangt für alles einen Obulus, im Museum aber ist der Wegweiser nochmals in Originalgröße- und kostenlos. Wir spazieren an den Klippen entlang, schauen zum Leuchtturm hinüber, der einen ganzen Schiffsfriedhof unter sich weiß. Die Klippen sind gefährlich und selbst in den 2000er Jahren wurden sie u.a. einem deutschen Schiff zum Verhängnis. Die Sage erzählt, dass Lyoness- das kornische Atlantis- hier vor der Küste in einem Sturm untergegangen ist, gerade zur Zeit König Arturs. Manchmal können die Schiffer die Glocken von Lyonesse hören- bei Sturm. Wir jedenfalls genießen die Sonne und das tolle Wetter. Ian bringt uns dann mit unserem Bus zu einer Überraschung für heute: statt der historischen Siedlung, die wir mit unserem Bus nicht anfahren können, besuchen wir Trewidden Garden- und haben damit bei allen ins Schwarzen getroffen. Was für ein schöner Garten! Wir genießen den Spaziergang hier, der schon mal eine Stunde braucht, und stärken uns dann im Cafe. Die Bolitho-Familie pflanzte hier exotische Blumen an, noch heute ist der Garten in Besitz der Familie und wir können tolle Exemplare des Taschenfarns, der Palmen, des Urweltmammutbaumes, der Magnolien und Lilien bewundern. Nun geht es zurück zum Hotel, wo zum Dinner ein kornischerAbend auf uns wartet.

Freitag, 07.Juni 2024– Frei oder Scilly Inseln mit dem Abbeygarden auf Tresco

Eine Pause tut heute gut-oder ein Ausflug zu den Scilly Inseln. Der größte Teil der Gruppe besucht mit mir den Abbey-Garden auf Tresco. Zuvor aber müssen wir zur Fähre nach St. Mary. Ian bringt uns gewohnt pünktlich und sicher nach Penzance. Hier fährt unsere Fähre nach St. Marys. Freundliche Mitarbeiter geleiten uns zur Fähre, jeder erhält sein Ticket und dann können wir schon an Bord. Etwas mehr als 2,5 Stunden werden wir unterwegs sein. Also suchen sich alle einen schönen Platz, entweder auf dem Sonnendeck oder im Ruheraum unter Deck. Auf St. Mary´s angekommen wechseln wir in ein kleineres Boot zur Insel Tresco. Schon 10 Minuten später kommen wir an und spazieren gemeinsam zu den Abbey-Gärten. Die Wallhalla beherbergt Schiffsfiguren aus allen Zeitepochen und ein Spaziergang durch die Gärten überrascht mit Baumfarnen, Kamelien, Rhodedendren und vielen exotischen Pflanzen. Der Golfstrom ermöglicht eine unglaubliche Vielfalt und so würden wir gern länger bleiben- allein unser Boot ruft. Also spazieren wir um die Gärten herum und an der New Grimsby Bay wartet dann auch unser Boot, das und hierher gebracht hat. Es geht zurück nach St. Marys und von dort mit dem Shuttle zum Flughafen. Der Skybus wird uns in 2 Gruppen zum Festland zurück bringen, die kleinen Maschinen hatten wir schon auf Lands End gesehen. In 20 Minuten sind wir auch schon von den Scilly Inseln zurück nach Lands End geflogen- ein tolles Erlebnis! Wir sind etwas zu zeitig, Ian kommt aber bereits zum Flughafen und bringt uns dann sicher zurück zum Hotel. Da tauschen wir uns dann mit den Gästen aus, die hier geblieben sind und ein Italienischer Abend zum Dinner beschließt unseren Tag.

Samstag, 08. Juni 2024– Lost Gardens of Heligan, Mevagissey, Truro Kathedrale

Heute wartet ein besonderer Garten auf uns: Lost Garden of Heligan. Angelegt in den 1780er Jahren war er ein absoluter Publikums-Magnet. Selbst im 19. Jahrhundert waren hier bis zu 22 Gärtner beschäftigt- wobei diese eine relativ kurze Lebenserwartung hatten. Die Spritzmittel der damaligen Zeit wurden auch "Widow-Maker" genannt- Witwenmacher. So giftig waren sie. In den Kriegen des 20. Jahrhunderts wurde das Land von der Armee genutzt, die Gärten verwilderten und es dauerte bis zu den 90er Jahren, bis der damalige Erbe und seine Schwester die Restaurierung der Gärten in Angriff nahmen. Mit dabei Tim Smit- diesen Namen werden wir morgen im Eden Project wieder hören. Heute präsentieren sich hier der Ziergarten, der Schluchtengarten mit der Hängebrücke und der Nutzgarten. Auch Figuren der Künstlerin Susan Hill begegnen wir, dem Giant´s Head ebenso wie der Mud Maid und der Grey Lady. Was für ein tolles Erlebnis. Im Schluchtengarten wurden 4 Teiche angelegt, verbunden durch einen Bach, eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Blumen. Der Ziergarten wartete mit historischen Gewächshäusern, in denen auch die berühmten Heligan-Ananas wachsen. Wie historisch belegt in mit Pferdermist beheizten Gräben. So angebaut gehört die Heligan Ananas zu den 5 teuersten Obstsorten der Welt. Die testen wir nicht sondern einen leckeren Cream Tea im Cafe. So gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Mevagissey. Diese kleine Hafenstadt empfängt uns mit Ebbe, die bunten Fischerboote liegen auf den neonbunten Algen- ein tolles Bild. Im äußeren Hafen dann auch Wasser im Hafen und der Blick auf den Atlantik. So eine tolle Mittagspause! Wer möchte besucht das kleine Museum zur Geschichte hier und dann geht es auch schon weiter. Und zwar zurück: wir wollen die Kathedrale in Truro besuchen. Erst 1910 fertiggestellt gehört sie zu den jüngsten Kathedralen des Landes. Im neogotischen Stil erbaut besticht sie mit ihren 3 Türmen- nur 3 Kathedralen Großbritanniens besitzen 3 Türme, gebaut wurde sie an der Stelle, wo früher die St. Marys Kirche stand. 76 Meter hoch sind die Türme- weithin sichtbares Wahrzeichen von Truro. Im Innern bestaunen wir viktorianische Buntglasfenster, eine Pieta aus dem 14. Jahrhundert von bretonischen Mönchen, eine Marienfigur aus Ebenholz und die steinerne Altarrückwand, die Szenen der Passion Christi darstellen. Aus der Vorgängerkirche erhalten ist das Grabmal der Familie Robarts aus dem Jahr 1614. Nun ist Freizeit angesagt, wir genießen Truro, die Hauptstadt von Cornwall, und treffen uns zum Abendessen wieder. Ein keltischer Abend erwartet uns- und wirklich leckerer Lachs.

Sonntag, 09. Juni 2024– Eden Project, Lanhydrock, Bodmin Moor, Bristol

Heute heißt es wieder: Koffer laden. Wir verlassen Truro und machen uns auf den Weg zum Eden Project. Eine unglaubliche Vision hatten die Erbauer: Aus einer 50 Meter tiefen Kaolingrube eine Landschaft zu erschaffen, die das zerbrechliche Zusammenspiel von Mensch und Umwelt in allen Kontinenten aufzeigt. In zwei überdimensionalen Kuppeln entstanden der Dschungel und die mediterrane Landschaft. Dazu das Außengelände und die vielen Lern- Bereiche. Nicht umsonst sieht man hier viele Kinder-Gruppen. Wir genießen die Spaziergänge hier, die Pausen an Bächen oder Teichen mit Libellen und Hummeln. Dann geht es weiter: zu unserer Überraschung: wir besuchen Lanhydrock. Eine Ikone der Anwesen und Gärten Cornwalls. Auch Rosamunde Pilcher war beeindruckt- sie war bekannt dafür, dass sie die Drehorte für ihre Romane und Geschichten persönlich aussuchte. Auch wenn durch die Restaurierungsarbeiten nicht viel von der Pracht des Herrenhauses zu sehen war- die Küchen, Gärten und die Kirche entschädigten. Wir spazieren noch einmal durch einen englischen Garten, genießen die angelegten Beete und Gärten. Dann allerdings ging es zurück zum Bus und direkt durch das Bodmin Moor nach Bristol. Wir verzichten auf eine Pause im Bodmin Moor- den großen Bruder- das Dartmoor, hatten wir ja bereits kennengelernt. Es geht vorbei an den Tors- den Granitspitzen auf den Hügeln, die durch die Erosion entstanden sind, den Standing Stones und faszinierender Landschaft. So erreichen wir Bristol. Fahren unter der Clifton Suspence Bridge hindurch, die in 75 Metern Höhe über den Avon führt. Ins Stadtzentrum gelangt man nicht so einfach mit einem großen Bus, ein Taxi schließlich vesperrt uns die Einfahrt zum Hotel- aber wir sind ja erprobt: mit den Koffern rollen wir zum Hotel und checken ein. Zum gemeinsamen Abendessen treffen wir uns wieder und verabschieden uns von den Gästen, die morgen noch etwas länger bleiben.

Montag, 10. Juni 2024– Rückflüge ab London

Ein zeitiges Frühstück ist für uns vorbereitet: allerdigs wirklich erst ab 06:30. Als ich nachfrage beim Service wird mir bescheinigt, dass es erst 06:29 Uhr ist- wir warten also vor der Tür noch eine Minute. Nun aber kann das Frühstück beginnen, noch fehlende Brötchen der Baguettes werden zeitnah gebracht, genauso wie warme Eierspeisen aus der Küche. Dann heißt es: Koffer Laden: Ian bugsiert wie immer mit mir die Koffer in den "Busbauch" und dann geht es Richtung London. Mit ein paar Geschichten von Almuth Irmscher aus ihrem Cornwall-Lesebuch vertreiben wir uns die Zeit, bald schon grüßt Windsor Castle und schon sind wir am Flughafen angekommen. Jetzt heißt es Abschied nehmen von Ian, der uns mehr als ein Busfahrer war, und mit den Koffern geht es Richtung Check In. Den Koffer selbst einzuchecken ist für viele neu, aber es gibt hilfsbereite Mitarbeiter hier, die den Prozess gern erläutern und begleiten. So erreichen wir die Sicherheitskontrolle und bummeln dann durch die vielen Shops und Läden. Unser Flug ist pünktlich und so verabschieden wir uns voneinander. In Frankfurt werden einige zum Kofferband, andere zum Flieger nach Leipzig oder nach Dresden gehen und schon ist unsere Gruppe aufgelöst. Also: kommt gut nach Hause und vieleicht sehen wir uns irgendwann wieder.

Schlusswort

Wo war nur die Zeit geblieben? Wir waren doch gerade erst losgefahren... Zehn Tage Südengland liegen nun hinter uns, was für tolle Erlebnisse, Eindrücke und gemeinsame Erfahrungen wir gemacht haben. Das kann Euch niemand mehr nehmen, das habt Ihr für immer in Euren Herzen. Ich habe Euch sehr gerne begleitet, passt auf Euch auf und vielleicht sehen wir uns wieder bei einer Eurer nächsten Reisen,
Eure Marlies Thrum.

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