Reisebericht: Irland und Nordirland–Rundreise

26.07. – 07.08.2012, 13 Tage Rundreise Irland und Nordirland: Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Midleton – Waterford – Kilkenny – Dublin


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Von Dublin über Belfast zur Antrim Coast, dem Giants Causeway und nach Derry, vom Glenveagh NP nach Galway und Connemara und durch den Burren über die Cliffs of Moher nach Tralee, zur Halbinsel Dingle und zum „Ring of Kerry“
„Vierzig Schattierungen von Grün!“ hätten sie auf ihrer Insel Irland - sagen die Einheimischen. Wer nach Irland reist, um sich die zauberhaften Landschaften, grünen Wiesen und graubraunen Torfmoore, die sich an Hängen und Felsen entlangziehen, die Naturschönheiten wie Giants Causeway und Cliffs of Moher oder die historischen Klosterruinen inmitten unberührter Fels- und Moorlandschaft anzuschauern, der wird ihnen glauben. Und nicht nur das - er wird selbst Superlative der Natur, des Malerischen und des Phatasie-Anregenden entdecken, wie sie nur eine bieten kann - die „grüne Insel“!
Als ich das erste Mal meinen Fuß nach Irland setzte, wäre ich am liebsten gleich dort geblieben! Die herrlichen Landschaften, die traditionelle Lebhaftigkeit und Freundlichkeit der Bewohner und das Gefühl alles irgendwie „frisch“ zu erleben. Und dann gab und gibt es ja noch die Rhythmen der irischen Folklore in den Pubs mit den freundlichen Leuten und manchmal spontan entstehenden Bands, bei der man sich einfach eingeladen und wohl fühlt.
Ich bin nicht geblieben, aber ich habe jetzt die Möglichkeit, jedes Jahr diese schönen Touren zu fahren - was auch Sie, die Reisegäste können, denn Eberhardt-Travel bietet neben Traumländern wie Norwegen, Schottland, Südengland oder der Normandie auch die grüne Insel mit wundervollen Reisen an.
Kommen Sie also mit auf meine diesjährige Reise nach Nordirland und Irland vom 26. Juli bis zum 7. August ….
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Erster Tag:

Der erste Tag ist zumeist immer einer der längsten - schon früh stand der Bus am Flughafen Dresden und fuhr um  06.00 Uhr zügig los. Fast 900 Kilometer sind es bis zu Europas größtem Hafen von hier, und die wollen erst einmal zurückgelegt sein.
Durch Sachsen und Thüringen fahrend füllte sich der Bus an mehreren Abholstellen, an denen die Reisenden vom freundlichen Eberhardt-Haustürtransfer hinzugebracht wurden. (Fast) vollzählig mit 30 Reisenden durchquerten wir Hessen und das Ruhrgebiet, erreichten in Rheinnähe die Grenze zum Nachbarland Holland und lange vor 19.00 standen wir an der Fähre in Rotterdam. Die volle Zahl der Mitreisenden würden wir erst am nächsten Tag erreichen, denn für unsere Reise „Irland und Nordirland“ hatten drei Personen von der möglichen „Flugvariante“ Gebrauch gemacht - An- und Abreise nach Dublin durch die Luft und den Bus erst am zweiten Abend treffen.
Der gewaltige Europoort bei Rotterdam, Europas größter Hafen, beeindruckt schon dadurch, dass man dutzende Kilometer allein durch die Anlagen des Container- und des Ölhafens. fährt. Tausende Kais, Molen und  Anleger gibt es im Europoort - unser Schiff lag am „Haven 5805“ und gehörte zu P & O-Ferries. Nach dem Check in durch mich betraten die Passagiere das Fährschiff „Pride of Hull“, alle mit einer „Nachttasche“, kleinem Fährgepäck, ausgerüstet, um auch in den recht kleinen, aber komfortablen Kabinen gut zurechtzukommen. Die Kabinen waren wie immer gut und komfortabel und ein Abendessen vom reichhaltigen Buffet rundete den ersten Reisetag ab.

Zweiter Tag:

Pünktlich um 08.00 Uhr englischer Ortszeit hatte das Schiff in Kingston upon Hull festgemacht Mit dem Ausschiffen dauerte es aber noch einige Zeit, denn Großbritannien gehört nicht dem Schengener Abkommen an und die Grenzkontrollen sind immer etwas länger. Gegen 09.00 Uhr Ortszeit kamen wir dann aber los und durchquerten von Hull aus Mittelengland und Wales auf einer langen Strecke von Fluss- und Tallandschaften und den Industriegebieten um Leeds, Manchester und Liverpool. Bis zur Fähre hatten wir aber noch etwas Zeit. Also konnten wir ein kleines „Richtig-reisen-Extra“ einbauen und hielten in Chester. Ihre einzigartige Kulisse aus Fachwerkstraßen macht sie zu einer der schönsten Städte des Königreichs. Nach kurzer Führung meiner Gäste durch die Innenstadt zum historischen Marktkreuz blieb noch etwas Zeit für einen Bummel.
Doch auch nun ging es noch nicht unverzüglich zur Fähre, denn nach Überquerung der malerischen Meerenge Menai-Strait, die die Insel Anglesey von Festland-Wales trennt, gelangt man in einen ungewöhnlichen Ort, touristisch bekannt für den längsten Ortsnamen Europas. Er steht am Besucherzentrum und der Eisenbahnstation und lautet Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch.
Er ist äußerst schwer auszusprechen, aber Sie wollen gern seine Bedeutung wissen? Er bedeutet Marienkirche () in einer Mulde () weißer Haseln () in der Nähe () eines schnellen Wirbels () und der Thysiliokirche () bei der roten Höhle ().“Wasserburg von Wales. Nach einem Stopp hier am Besucherzentrum fuhren wir weiter zur Fähre nach Holyhead und erreichten pünktlich die „Irish Ferries“ - bzw. deren Hochgeschwindigkeitsschiff „Jonathan Swift“. Diese HSS-Fähre überquert die Irische See in weniger als zwei Stunden und wir erreichten - nach verspäteter Abfahrt erst kurz nach 20.00 Uhr irischen Boden. Da das bequeme „Jurys Inn“ Hotel nahe beim Hafen und dicht an der Dubliner Innenstadt liegt, waren wir im Nu da. Nach raschem Check in trafen wir uns dann noch zum Abendessen, nachdem ich vorher noch unsere drei diesjäöhrigen Fluggäste hatte begrüßen können.

Dritter Tag:

Nach dem Frühstück und dem Einladen der Koffer trafen wir zunächst unseren  Stadtführer John Kennedy für Dublin, der es hervorragend verstand, uns seine Stadt interessant nahezubringen. Wir sahen die berühmten „doors of Dublin“, die bemalten Türen der georgianischen Häuser, von denen keine gleich aussieht, wurden mit verschiedenen Parks und den Wohnvierteln vertraut gemacht, darunter dem Phoenix-Park, dem größten Park in Europa, und gelangten dann wieder in der Innenstadt, mit Vorbeifahrt am Parlament und abschließendem Kurzbesuch des Trinity-College.
Da wir nun direkt neben der Einkaufsstraße Grafton Street, der  Bibliothek mit dem berühmten „Book of Kells“ und anderen Attraktionen standen, konnten die Reisegäste ihre folgende Freizeit gut nutzen.
Am frühen Nachmitag setzten wir mit unserem Bus die auf der neugebauten Autobahn in Richtung Nordirland fortzusetzen. Auch hier gab es ein kleines „Extra“. Unweit der Autobahn liegt das alte, berühmte Kloster Monasterboice, dass neben Kirchenruinen einen interessanten Rundturmrest und zwei berühmte, reichverzierte Hochkreuze aufweist: Das Muireadachs Cross soll bereits aus dem neunten Jahrhundert stammen und ist mit biblischen Szenen verziert. Das ungewöhnlich große „Tall Cross“ - ebenfalls reich mit Skulpturenschmuck verziert - gilt als eines der höchsten in Irland. Nach kurzen Erklärungen und ausführlichem Fotostopp setzten wir dann die Reise in die Hauptstadt Nordirlands fort. Belfast erreichten wir recht früh und konnten sogleich einchecken. Unser Stadtführer Willie Swann zeigte uns die Highlights von Belfast: das gewaltige Rathaus aus viktorianischer Zeit und den neogotischen Uhrturm, das herrlich gelegene Parlamentsgebäude Stormont etwas außerhalb Belfasts und das Werftgelande mit dem neuen Titanic-Besucherzentrum. Sicher als faszinierendster Teil aber wurde die Fahrt durch jene Straßen von West- und Ost-Belfast empfunden, die durch ihre bedeutenden und bekannten Wandmalereien bis heute von der Teilung der Religionen in Belfast zeugen und einst Teil der nordirischen Unruhen waren .Dennoch ist Belfast vor allem eine schöne Stadt mit recht quirligem Leben. Wer es nicht glaubte, der konnte sich abends davon im berühmtesten Pub der Stadt überzeugen, dem denkmalgeschützten „Crown Liquor Saloon“, dem Gaslampen, eine Marmortheke und viel Mahagoni ein besonderes Ambiente verleihen - auch wenn er stets hoffnungslos überfüllt ist.

Vierter.Tag:

Auf einer der schönsten Routen in Nordirland, der Küstenroute von Belfast über Larne bis Ballycastle fuhren wir heute von Fotostopp zu Fotostopp. Zunächst am wuchtigen, auf einem Basaltfelsen erbauten Carrickfergus Castle, vor dem die Statue von William III. von Oranien, steht, der gleichzeitig Statthalter der Niederlande und König von England war und hier 1690 mit seiner Armee landete, die im Juli in der „Schlacht am Flusse Boyne“ dann den entscheidenden Sieg der englischen Truppen über die irisch-schottischen Verbündeten des in England abgedankten Königs Jakob errang, die Irland weiter im Kolonialstatus hielt.
Über das malerische Ballycastle erreichten wir dann die wohl größte Sehenswürdigkeit des nordirischen Nordens: den Giants Causeway, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gerechnet wird. Der „Damm der Riesen“ besteht aus über 40.000 regelmäßig geformten Basaltsäulen, alle über 60 Millionen Jahre alt und mit sechseckigem Querschnitt. Die größten der Steinsäulen erreichen eine Höhe von bis zu zwölf Metern, und die dicke Basaltschicht führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und endet schließlich im Meer
Was wissenschaftlich als Abkühlungsphänomen mit Spannungsrissen heißer Lava erklärt wird, das erzählen sich die Iren als Legende: Nach der wurde der Damm vom Riesen Fionn mac Cumhaill gebaut, weil ihn sein schottischer Widersacher Benandonner so stark beleidigt hatte, dass er mit ihm kämpfen wollte. Da er nicht schwimmen konnte, riss er riesige Felsen aus den Klippen der Küste heraus und stemmte sie ins Meer. Dann, als er den gewaltigen Schotten heraneilen sah wollte er den Kampf vermeiden und suchte Hilfe bei seiner Frau. Sie verkleidete ihn daraufhin als Baby und nach Ankunft Benandonners sah dieser das angebliche Riesenkind. Bei der Vorstellung, welche Ausmaße der Vater  bei der Größe dieses Kindes, packte den Schotten die Furcht, er rannte über den Damm zurück nach Schottland und zerstörte ihn dabei hinter sich so sehr, dass niemand ihn wiederaufbauen konnte. Im ganz neuen Besucherzentrum kann man hier alles Wissenswerte erfahren - zusätzlich zum Vergnügen am Spaziergang zu den schönsten Basaltformationen.
Nach der Abfahrt hatten wir noch ein Extra zu bieten: Dunluce Castle auf einem Basaltfelsen über der Causeway-Küste gilt als die malerischste Burgruine in Nordirland. Eine bewegte Geschichte zeugt von der Bedeutung und ihre gefährlichen Lage - die Küche rutschte 1639 samt Personal ins Meer -  trug dazu bei, dass sie bald danach aufgegeben wurde.
Von hier aus fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsort Londonderry, dessen hübsches Tower-Hotel im kleinen Stadtzentrum direkt neben der vollständig erhaltenen Stadtbefestigung liegt.

Fünfter Tag:

Bei schönem Wetter ging es heute zum fakultativen Ausflug in den Glenveagh Nationalpark, an dem alle Reisenden teilnahmen. Vorbei am Seengebiet um Gartan, von wo der Heilige Kolumban stammte, der in Irland Mönch wurde und dann Schottland christianisierte, führte die Tour in eines der idyllischsten Täler im Norden Irlands. Der heutige Park konnte erst entstehen, als ein Landspekulant Mitte des 19. Jahrhunderts die ganze Gegend aufkaufte und zu Glenveagh - dem „Tal des Lebens“ zusammenfasste. Der Besitzer John George Adair vertrieb 244 Pächter aus dem Gebiet, um Viehzucht zu betreiben und ließ 1867 mit dem Bau von Glenveagh Castle beginnen, das 1873 fertig gestellt wurde. Nach seinem Tod und dem seiner Frau Cornelia kauften nacheinander zwei Amerikaner das Anwesen und der letzte Besitzer, Mr. McIlhenny,  ließ ab 1940 von Fachmann Jim Russell den Garten umgestalten. Er verkaufte 1975 die Ländereien an das Irische Office of Public Works, damit dieses den National Park gründen konnte. 1983 überließ er dann auch den Garten und das Schloss mit dem Großteil der Einrichtung der Nationalparkverwaltung. So kann das Schloss mit seiner Einrichtung heute noch im fast ursprünglichen Zustand besichtigt werden und wurden  - der Nationalpark 1984 und das Schloss 1986 - für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der größte von sechs Nationalparks in Irland umfasst 16.550 Hektar und liegt nahe dem Mount Errigal und und dem Slieve Snacht - den beiden höchsten Berge der Grafschaft Donegal. Nach einem Film über Geschichte und Natur des Nartionalparks fuhren wir mit kleinen Shuttlebussen zum Schloß  und besichtigten es, in zwei Gruppen geteilt.
Danach war Zeit genug, um zum Busparkplatz zurückzuwandern, wer dass bei dem schönen Wetter wollte, oder per Shuttlebus zurückzukehren. Nach Mittagessen vom Bordservice setzen wir unsere Fahrt entlang des Mount Erigal  mit mehreren Fotostopps fort. Über zahlreiche kleine Straßen durchquerten wir die interessante Landschaft und winzigen Dörfchen der Region „The Rosses“ die noch zur „Ghaeltacht“ gehört und in der überwiegend irisches Gälisch gesprochen und  geschrieben wird.
Hübsch war unser kleiner Stopp dann noch in Burtonport (irisch: Ailt an Chorráin), einer kleine Hafenstadt mit 270 Einwohnern - die eine eigenständige Gaeltacht;  bildet und von der die einzige Fähre zum Inselchen Arranmore abgeht.
Nachmittags mussten wir weiter und auf schöner Bergstrecke und später an Letterkenny vorbei ging es wieder unser Hotel in Derry zum Abendessen.

Sechster Tag:

Heute ging es durch Donegal, die größte der einstigen Grafschaften von Ulster und die einzige, die zur Republik Irland gehört und nicht Landesteil Großbritanniens ist. Wir erreichten bei der Grafschaftshauptstadt Donegal die Küstenregion und legten nach einem Fotostopp am regelmäßig geprägten Tafelberg Benbulben - 527 m hoch, mit total abgeflachter Oberfläche und gilt als Wahrzeichen der Grafschaft Sligo  - eine Pause ein in Drumcliff, einem kleinen Ort nördlich der Grafschaftshauptstadt Sligo. Er ist fast schon eine Wallfahrtsstätte, denn neben seinem Kirchlein befindet sich das Grab des in Irland sehr verehrten Dichters William Butler Yeats. Er war Staatsmann und einer der ersten Senatoren der jungen irischen Republik und zusammen mit Lady Gregory  der Begründer der irischen Literatur und des Theaters.
Kurz darauf schon erreichten den dicht neben Sligo  liegenden  Megalithfriedhof von Carrowmore. Die Großsteinkultur aus der Jungsteinzeit ist hier in all ihren Spielarten zu finden: Menhire (stehende Steine), Cromlechs (Steinkreise) und Dolmen (Großsteingräber) - sogar ein mit Steinen bedecktes Hügelgrab. Ein großes Areal, das Geschichte atmet! Nach einigen Erklärungen konnten wir - spazierengehend - die interessanten Details dieses prähistorischen Friedhofs entdecken.
Nach der Mittagspause auf dem Parkplatz hier ging es weiter. Wir konnten als Extra einen Abstecher nach Knock einbauen. Irlands bedeutendster Wallfahrtsort hat extra für den Papstbesuch 1979 einen Flughafen gebaut. Religiös bedeutsam wurde er durch seine Marienerscheinungen im vorigen Jahrhundert, die seither tausende Gläubige und Heilungsbedürftige aus ganz Irland und aller Welt zu einer Wallfahrt hierher veranlassen.
Am Nachmittag erreichten wir nach dem Zwischenstopp in Knock die Hafenstadt Galway, die fast mediterranes Flair zu haben scheint. Wir machten einen kleinen Bummel vom Busparkplatz zur Innenstadt und entdeckten „Lynchs Castle“, ein altes Herrenhaus sowie das noch erhaltene Fenster, an dem Richter Lynch seinen eigenen Sohn erhängt haben soll. Übrigens soll der Begriff „Lynchjustiz“ von hierher stammen . . .
Freizeit ist in Galway immer gut, denn es gibt viel zu sehen, Straßenmusiker bevölkern die Stadt, zahlreiche interessante Pubs,  die meisten Geschäfte sind offen… so hatten wir keine Probleme, die Stunde herumzubringen, bis wir uns wieder am Bus trafen. Von Galway fuhren wir ins etwa 30 km entfernte Gort, wo das schicke „Lady Gregory Hotel“ uns erwartete

Siebter Tag:

Da unser Buschauffeur Andreas Marx heute seinen Ruhetag hatte, holte uns Alan von der Firma Martin Coaches mit einem irischen Bus ab (im Bequemlichkeitstest hat er gegen unseren 5-Sterne-Bus leider verloren!) zur Connemara-Rundfahrt. Nach einem Fotostop am am Weg gelegenen malerischen Dunguaire Castle und an Galway vorbei erreichten wir die Küstenstraße nördlich der Galway Bay. Nach Toilettenstopp in Spideal ging es ins Herz von Connemara, einer Region im irischen Westen, die weitgehend auch der gleichnamigen Halbinsel entspricht. Geprägt von Moor- und Heideflächen und den Bergen im Norden, gilt Connemara häufig als der „grünste Teil“ Irlands. Wir folgten der Küstenstraße, die dann ins Landesinnere abbog, während das Wetter schlechter wurde und es zu nieseln begann. Zwischen Torfmooren, Sumpf- und Felslandschaften gelangten wir - nach Fotstostopp an einigen malerischen Stromschnellen - und wieder ein Stück auf der Hauptstraße fahrend, gegen Mittag in die inoffizielle „Hauptstadt“ der Region Connemara, nach Clifden. In diesem Städtchen mit vielleicht 1500 Einwohner, machten wir in der von Geschäften und Pubs geprägten Hauptstraße unsere Mittagspause.
Später ging es, bei typisch irischem Wetter,  zu einer Rundfahrt um die „Twelve Bens“, das nördliche Gebirge von Connemara, das bis auf 730 m am Berg Benbaum ansteigt. Erster Fotostopp war diesmal in der bekannten Kylemore Abbey, der ältesten irischen Benediktinerinnenabtei. Das 1665 gegründete Kloster ist nach mehreren Umzügen seit 1920 in dem 1871 fertiggestellten Schloss Kylemore untergebracht. Die Nonnen hatten das um 1870 von einer Industriellenfamilie erbaute Schloß sowie 4.000 Hektar Land erworben, das bis heute  als Park zum Kloster-Schloß gehört.
Der nächste Fotostopp zeigte die Aasleigh Falls, bei denen der kleine Fluß Erriff ein paar Meter über die Felsen springt. Um die Maumturk Mountains herum ging es dann zu einem weiteren Stopp nach Maam Cross, der Kreuzung der wichtigsten Straßen in Connemara, bevor wir zum Abendessen an Galway vorbei ins „Lady GregoryHotel“ zurückkehrten.

Achter Tag:

Heute waren wir bei etwas besserem Wetter wieder mit dem eigenen Bus unterwegs und besuchten zunächst die nahe Gort gelegene alte Klostersiedlung Kilmacduagh. Sie war zeitweise sogar Bischofssitz, was der Kirchenruine den Rang einer Kathedrale verleiht. Der (schiefe) Rundturm gehört zu den bestbewahrten in Irland. Er ist 30 m hoch, weist eine Abweichung von 60 cm aus der Senkrechten auf und stammt ungefähr aus dem 12. Jahrhundert.
Nach ausgiebigem Fotostopp hier erkundeten wir heute die „Steinöde“ des Burren. Diese einzigartige Karstlandschaft ist etwa 250 km² groß und ihre Oberfläche ist zumeist durch etwa knietiefe Gräben, die „Grykes“ in rechteckige Felder gegliedert. Sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich auch heute noch nach stärkeren Regenfällen in sogenannten Turloughs (Tümpeln)  sammelt und den Kalk nach und nach auflöst. Dadurch trennten sich auch horizontal die Platten durch Klüftung als sogenannte „Clints“ voneinander. Sie wurden oft beim Bau der älteren Steindenkmäler verwendet, z.B. beim Pulnabrone Dolmen, einem Steinzeitgrab aus Kalksteinplatten.
Später umrundeten wir ab Ballyvaughn auf einer malerischen Küstenstraße den Slieve Elva, die höchste Erhebung des Burren und ließen die Strecke an einer der größten irischen Sehenswürdigkeiten - an den Cliffs of Moher - enden.
Seit 2007 gibt es das neue Besucherzentrum und neue, gesicherte Spazierwege, die herrliche Ausblicke bieten. Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich über eine Länge von über acht Kilometern. Am Südende, dem Hag's Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120 m, nördlich des O'Brien's Tower erreichen sie sogar 214m.
Es blieb genug Zeit für längere Spaziergänge, jede Menge Fotos und für die Mittagspause, bevor wir unseren Weg zum Besuch von Bunratty Castle und Folk Park fortsetzten. Rings um die einstige Normannennburg Bunratty  erstreckt sich heute ein Freilichtmuseum der besonderen Art: In der Burg befindet sich ein Museum und die einstige Bankett- und Audienzhalle der Burg und um sie herum wurden verschiedene traditionelle irische Bauern- und Stadthäuser errichtet, teilweise an anderen Stellen abgetragen und im Bunratty Folk Park wieder aufgebaut. Nach ungefähr eineinhalb Stunden nostalgisch-irischen Bummels ging es weiter nach Tralee - nicht ohne noch einen kurzen Fotostopp im Vorzeigedorf Adare mit seinen „thatched houses“ einzubauen. In Tralee, der Hauptstadt der Grafschaft Kerry , wohnten wir im großen „Mount Brandon Hotel“, direkt gegenüber dem irischen Volkstheater „siamsa Tire“

Neunter Tag:

Heute war das Wetter allerdings wieder schlechter geworden. Auf dem Weg zur Halbinsel Dingle, unserem heutigen Ausflugziel, begann es zu nieseln. Ein erster Fotostopp kurz nach Tralee zeigte uns die Mühle von Blennerville, Einde des 19. Jh. als Kern eines jkleinen Industriegebietes errichtet. Vom folgenden Aussichtspunkt war ein Blick auf die Bucht von Tralee möglich. Als wir Dingle, den Hauport der Halbinsel erreichten, war das Wetter wieder fast trocken. Das malerische Städtchen mit etwa 1800 Einwohnern gilt als westlichste Stadt Europas und ist sehr malerisch. Buntbemalte Häuschen mit ihren hübschern Ladenschildern und die pittoreske Hafenszenerie bilden den Hauptreiz. Später nahm der Bus den Weg auf einer der beliebtesten Aussichtsstraßen Irlands, der Küstenstraße des „Slea Head Drive“. Er führt  entlang der Küste und ist eng und schwierig zu fahren - Schwerstarbeit für unseren Buschauffeur - aber ein Feuerwerk an Fotomotiven für uns. Historisches Flair vermittelten die unweit der Straße befindlichen „beehive-huts“, Bienenkorbhütten, die werden wegen ihrer Form so genannt und waren im 6 und 7. Jahrhundert Unterkünfte für Einsiedler-Mönche.
Weiter ging es zum Aussichtspunkt auf eine der schönsten Küstenszenerien in ganz Europa: man sieht von hier die Blaskett-Inseln, die vorgeschobene Felsen und eine überaus malerische Küste. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, fuhren wir auf dem Heimweg noch - als „Richtig reisen-Extra“ - am Gallarus Oratory vorbei, das als eine der ältesten im Original erhaltenen Kirchen Europas gelten darf. Seine Form erinnert an ein umgedrehtes Schiff. Es gibt nur einen Eingang und dem gegenüber ein winziges Guckloch - sonst ist der Raum fensterlos und besteht aus glatten Wänden, errichtet in Trockenmauerwerk. Nach der Rückkehr ins „Mount Brandon Hotel“ gab es ein frühes Abendessen - denn wir hatten noch etwas vor: Um 20.30 Uhr besuchten wir eine Vorstellung des „Siamsa Tire“ Theaters. Das bunte und musikalisch einzigartige Stück „Oilean“ berichtet aus der Geschichte der Blasket-Inseln, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts von ihrer Bevölkerung verlassen wurde. Über die komischen und tragischen Vorfälle auf den Blaskets, das Leben und die Gebräuche ihrer Einwohner, vor allem aber deren Tänze und Musik berichtet das eindrucksvolle Stück in gälischer Sprache. Alle Zuschauer waren begeistert !

Zehnter Tag:

Zu den bedeutendsten Höhepunkten Irlands gehört die Küstenstraße rings um die Halbinsel Iveragh - der berühmte „Ring of Kerry“. Der stand heute auf dem Programm, und wir erreichten ihn am Ort Killorglin. Gleich darauf folgte der erste Stopp, als wir vor dem traditionellen Pub „Red Fox Inn“ anhielten. Hier gibt es das letzte erhaltene „bog village“, ein Torf-Dorf, dessen Bewohner traditionell vom Torfstechen und Handel mit diesem Brennmaterial lebten. In den originellen Cottages und der torfreichen Umgebung kommt regelmäßig „typisch irisches“ Flair auf. Der danebenliegende Gasthof bietet nicht nur Souvenirs an, er behauptet auch, den besten Irish Coffee in ganz Irland herzustellen (hier gingen allerdings die Meinungen meiner Gäste etwas auseinander… )
Vom „Red Fox Inn“ war es nicht weit zum Schäfer Brrendan. Der ist inzwischen fast eine Legende und seine Schafshow meist überfüllt. Dieses Mal war es etwas anders, er hatte eigentlich frei, aber die Chefin vom Pub nebenan hat ihn für uns herbeigerufen und uns gleich noch ihren Pub und ihren Souvenirladen geöffnet. Ein wenig später kam Brendan dann doch und zeigte uns sowie den Gästen aus einem noch hinzugekommenen englischen Bus, wie man mit Hunden arbeitet und Schafe zusammentreibt. Brendan erklärte Ruf.- und Pfeifsignale und die Spezialitäten beim Arbeiten mit Schafshunden, die alle zur Rasse der Bordercollies gehören.
Wir verabschiedeten uns von Brendan mit seinem typisch irischen Humor und fuhren den Ring of Kerry weiter nach Cahersiveen. Das Wetter hatte sich merklich gebessert, langsam kam sogar die Sonne hervor. In Cahersiveen machten wir einen Fotostopp an der alten Polizeiwache, fuhren dann weiter zur Besichtigung eines typischen alten Ringforts. Solche „stoneforts“ dienten zunächst als Fluchtburgen, später als Adelssitze und mehr als dreihundert gibt es über Irland verstreut. Das von uns besichtigte - Cahergall stone fort - ist restauriert und gehört zu den kleineren. Dafür ist es perfekt gestaltet und hat begehbare Mauern.
Nach Mittagspause mit Bordservice setzten wir unsere Tour rund um Kerry fort: Mit Fotostopps in Waterville, dem bevorzugten Ferienort von Charlie Chaplin, dem man hier ein Denkmal errichtet hat und am Coomakesta Pass, wo man einen herrlichen Blick auf zwei verschiedene Küstenszenerien hat und vom Wind immer fast weggeweht wird…
Einen weiteren Stopp gab es noch in Sneem, einem kleinen Ort vor den MacGillicuddy Reeks, den Bergen in der Mitte der Halbinsel Iveragh. Hier konnte man noch CDs oder Souvenirs kaufen - oder ein leckeres Eis probieren.
Zur vorletzten Übernachtung in Irland kehrten wir nach Tralee zurück.

Elfter Tag:

Heute waren wir schon fast auf dem Weg nach Hause. Das Tagesprogramm begann nach mehrstündiger Fahrt und kleinem Umweg mit einer Besichtigung der größten Whiskey-Brennerei Irlands. Jameson Distillery liegt in Midleton, nicht allzuweit von Irlands zweitgrößter Stadt Cork. Hier kann man die alten und neuen Destillieranlagen ansehen und natürlich „uisghe beatha“ - das „Wasser des Lebens“ - auch verkosten. Bis heute sind sich Schotten und Iren - obwohl sie ansonsten sehr gut miteinander auskommen - nicht einig, wer den Whisky erfunden hat. Die Iren destilliere ihn dreimal und schreiben ihr Lebenswasser mit -ey am Ende, die Schotten räuchern das Malz mit Torf, destillieren nur zweimal und schreiben daher Whisky nur  mit -y am Ende!
Nach der Bordverpflegung am Bus ging es zur letzten offiziellen Besichtigung in Irland, dem „Rock of Cashel“. Der historische, schon von weitem beeindruckend aussehende Gebäudekomplex, thront auf einem aus der Ebene um vielleicht 80 m herausragenden Felsen. Die Bauten sind die Reste des einstigen Regierungssitzes des Königreiches Munster und enthalten neben den beeindruckenden Ruinen der Kathedrale und der Burg das älteste Hochkreuz der britischen Inseln. Der heilige Patrick selbst, Schutzpatron von Irland, soll hier den König von Munster, Aenghus, getauft und damit die Christianisierung Irlands eingeleitet haben.
Während der Besichtigung gab es in den Ruinen, im Museum oder beim Bummel um den Berg herum genügend Möglichkeiten, in den Gemäuern der Historie nachzuspüren, auch wenn seit Jahren an verschiedenen Teilen der Anlage gebaut und restauriert wird.
Nach Verlassen des Rock of Cashel fuhren wir auf der Autobahn nach Dublin, um  im Jurys Inn das letzte gemeinsame Abendbrot mit den Flugreisegästen einzunehmen. Wir alle würden Irland morgen verlassen.

Zwölfter Tag:

Sehr früh mussten wir mit dem Bus aufbrechen, denn schon um 08.00 Uhr verließ das Fährschiff „Ulysses“ mit uns an Bord den Dubliner Hafen. In Holyhead in Wales angekommen, befuhren wir wieder britischen Boden und legten als eines der letzten Extras  zunächst einmal einen Stopp im malerischen Caernarfon ein. Das walisische Städtchen hat noch große Teile seiner Stadtmauer und besitzt eine malerisch am Wasser des Menai gegenüber der Insel Anglesey gelegene Burg, in der der britischen Tradition folgend, der Thronfolger in seine Rechte eingesetzt wird. Bei etwas Freizeit entdeckten wir auf einem Bummel noch die Reise dieser Stadt, bevor es weiter ging in Richtung Nachtfähre.
Noch genau ein Extra konnten wir uns zeitlich leisten und deshalb fuhren noch in das auf dem Weg gelegene Städtchen Conwy.  Auch dessen noch etwa 1,5 km lange Stadtbefestigung mit beeindruckenden 21 Türmen ist erhalten und die wuchtige Ruine einer der größten Burgen im Königreich. Conwy Castle spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte und sorgte mittelbar dafür, dass im späten 15. Jahrhundert ein walisisches Geschlecht - das der Tudors - auf den britischen Thron gelangte. Zwar hatten wir in Conwy nur eine gute halbe Stuinde zum Bummeln, aber es reichte aus, sich einen schönen Eindruck von einer walisischen Kleinstadt zu verschaffen.
Von hier aus ging es dann wirklich nach Kingston upon Hull, wo wir gegen 19.00 Uhr zur Fähre nach Rotterdam eincheckten.

Dreizehnter Tag:

Nachdem alle Passagiere mit recht schneller Abfertigung durch die Grenzkontrolle in Rotterdam gekommen, leider der Bus wieder etwas später von Bord gelassen worden war, ging es „mit Volldampf“ gen Heimat.
Im Gepäck haten alle wie immer tausende persönlicher Eindrücke von der grünen Insel. .
Irland hat allen gefallen und mance werden wiederkommen, mache vielleicht ins benachbarte Schottland fahren oder mehr von Wales, das wir nur „anreißen“ konnten, sehen wollen. süchtig!
Ganz egal wohin: Ich bin sicher, Eberhardt TRAVEL hat für Sie auch die nächste richtige Reise - und ich würde mich sehr freuen, wenn ich dann - wieder (?) - der Reiseleiter wäre.
Bis dann!
Ihr Dr. Michael Krause, Eberhardt-Studienreiseleiter

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