Reisebericht: Rundreise Irland – Küstenstraßen und der Wild Atlantic Way

13.08. – 26.08.2024, 14 Tage Rundreise mit Belfast – Antrim Küste – Giant's Causeway – Bushmills – Malin Head – Downpatrick Head – Achill Island – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Dingle – Ring of Kerry – Ring of Beara – Mizen Head – Dublin


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Eine kleine Gruppe macht sich auf, diese wunderschöne Insel zu erkunden und erlebt findet neben den allgemein bekannten und geschätzten Erlebnissen auch vielerlei individuelle Dinge; und so nimmt Jeder für sich andere, eigene Erfahrungen mit nach Hause.
Irland kann man immer und immer wieder besuchen, ohne dass es jemals eintönig werden würde........
Ein Reisebericht von
Walter Neuwirth
Walter Neuwirth

Dienstag, 13.08.2024 – Flug nach Dublin und Besuch Belfast

Unserer Gruppenmitglieder erreichen von verschiedenen Abflugorten den Flughafen Dublin und so finden wir uns dort am frühen Nachmittag zusammen, um unsere Irlandreise zu beginnen.
Donal, unser Busfahrer, wartet bereits auf uns und nachdem alle eingetroffen sind, laufen wir gemeinsam zum Busparkplatz.
Aber: Halt! – Aerlingus hatte einen Koffer irgendwo liegengelassen und so müssen wir uns erst einmal um dieses verlorengegangene Stück kümmern. Ein Umstand, der uns noch eine Weile begleiten wird……
Dann geht es auch schon los mit unserer großen Rundreise um Irland herum auf dem berühmten „Wild Atlantic Way“, aber zunächst möchten wir das eher weniger bekannte Nordirland besuchen.
Bei wechselndem Wetter fahren wir von Dublin aus gen Norden und nach einem Stopp erreichen wir auch schon bald die nordirische Hauptstadt Belfast. Dort angekommen treffen wir am „Titanic-Quartier“ unsere örtliche Reiseleitung, die uns nach Besichtigung dieses denkwürdigen Ortes auch die Innenstadt von Belfast näherbringt, sowohl deren Sehenswürdigkeiten als auch Details über den immer noch aktuellen Nordirlandkonflikt.
Die traurige Vergangenheit Nordirlands lässt sich noch an vielen Punkten der Stadt erkennen, sei es an den „peacelines", den politisch motivierten Malereien oder den sog. "Friedensmauern"; irgendwie spürt man noch immer die Anwesenheit dieses Konfliktes, auch wenn die Stadt an sich einen eher unbekümmerten Eindruck erweckt.
Abends erreichen wir dann unser schönes Hotel in Belfast, wo wir uns auch von unserem Anreisetag erholen können.

Mittwoch, 14.08.2024 – Destillerie Bushmills & Giants Causeway

Morgens fahren wir weiter in Richtung Nordspitze der Insel in den Ort “Bushmills” und besuchen dort die gleichnamige Whiskydestillerie, wo seit über 400 Jahren feinster irischer Whisky produziert wird.
Bei einer Führung, welche den Original-Produktionsablauf zeigt, sehen und hören wir sogar, wie letztlich der Korken per Hand in die Fässer eingeschlagen wird. In den verschiedenen Räumen wechseln Düfte und Temperaturen immer wieder, und so sind wir froh, dass am Ende die Verkostung dieses edlen Getränkes erfolgt.
Leicht beschwingt fahren wir dann weiter durch die immergrüne Landschaft und erreichen gleich danach die UNESCO-Welterbestätte “Giant´s Causeway”, was übersetzt “Straße des Riesen” bedeutet.
Zu Fuß laufen wir hinunter zu den etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäumen. Auch, wenn dort nicht gerade wenige Touristen zusammentreffen, kann man doch die besondere Schönheit dieses Ortes wahrnehmen.
Trotz des häufiger wechselnden irischen Wetters gelingt es uns doch meist, den kurzen Regengüssen aus dem Weg zu gehen und bei überwiegend gutem Wetter die Natur im Freien zu genießen.
Unsere weitere Busfahrt bringt uns dann zu einem Extra-Stopp in der geschichtsträchtigen Stadt Londonderry an der Grenze zur Republik Irland. Dort besuchen wir die “Derry City Walls” und die prächtige “Guildhall” und sehen ebenso die “Peace Bridge” über den River Foyle.
Zum Abend hin kommen wir dann in dem kleinen Studentenstädtchen Letterkenny an, wo wir unser schönes Hotel beziehen.
Welches Glück haben wir, dass genau an diesem Abend in der Hotelbar eine traditionelle, irische Folksession stattfindet, bei der sich Musiker verschiedenen Alters und mit traditionellen Instrumenten treffen, um echte, irische Folkmusik zu spielen!

Donnerstag, 15.08.2024 – Inishowen Peninsula & Malin Head

Heute Morgen sind wir eher skeptisch was das Wetter angeht, und so fahren wir einfach los Richtung Norden, auf die Halbinsel “Inishowen”, eine touristisch eher weniger bekannte Region.
Wir versuchen, unseren ursprünglichen Reiseplan für diesen Tag dem Wetter etwas anzupassen, damit wir bei schönem Wetter unsere Zeit im Freien verbringen können.
Trotz der erkennbar schönen Natur wollen wir wetterbedingt nicht unbedingt anhalten und fahren daher zunächst einmal in das entlegene “Doagh Famine Village”.
Dieses historische Dorf verdeutlicht uns dann, wie schlicht und ärmlich man hier noch vor nicht allzu langer Zeit in dieser Abgeschiedenheit gelebt hat. So erläutert uns der junge, charmante Sohn des Besitzers, wie sein Vater hier noch selbst in der Einfachheit und den für uns teilweise seltsam erscheinenden Traditionen gelebt hat. Anschaulich erläutert er uns insbesondere die Trauerzeremonie der Gemeinschaft sowie die verschiedenen Eigenheiten des Lebens in einer derartigen Abgeschiedenheit - geradezu beeindruckend!
Sein Vater selbst zeigt uns dann einen ganz besonderen Weg entlang der Küste, den Donal dann mit unserem Bus für uns wagt. Dort angelangt wird uns bewusst, welch besonderes Ereignis diese traumhafte, unbekannte Wegstrecke für uns ist, den anhand der Straße ist für uns erkennbar, dass es sich hierbei tatsächlich nicht um eine der üblichen Strecken für Reisebusse handelt.
Dieser Streckenabschnitt - dazu noch bei Sonnenschein - stellt eines der Highlights dieser Reise dar, insbeondere auch, weil er in einer absolut traumhaften Abgeschiedenheit und fernab jeglichervTouristenströme liegt. Unser besonderer Dank gilt daher unserem immerfröhlichen Busfahrer Donal.
Weiter geht es über die Halbinsel Inishowen bis hoch nach “Malin Head”. Auch hier erwartet uns wunderbares Wetter beim Aussteigen, auch wenn der kräftige Wind unsere Frisuren ordentlich zerzaust. Nachdem uns Donal quasi bis vor die Tür gefahren hat, genießen wir diesen besonderen Ort, die Aussicht auf diese spektakuläre Klippenlandschaft genauso wie die spürbare Kraft des Nordatlantik.
Auch hier gefällt es uns, so dass wir uns immer wieder etwas mehr Zeit nehmen an solchen Orten, um die Natur oder andere Gegebenheiten in angemessener Ruhe und ohne Zeitdruck aufnehmen zu können.
Auf dem Rückweg fahren wir dann über die Passhöhe von “Mamore Gap”, die wir morgens wetterbedingt zunächst ausgelassen hatten.
Fast wie bestellt, zwingen uns zunächst alle Fahrzeuge einer irischen Hochzeitsgesellschaft zumWarten, jedoch an der Passhöhe selbst sehen wir dann das Brautpaar bei einer Fotosession in dieser wunderschönen Natur.
Nicht ohne unseren Hochzeitsgruß abzugeben, setzen wir unsere Fahrt dann fort und fahren erneut zum äußersten Zipfel einer Landzunge, hier nach Dunree und dem gleichnamigen “Fort Dunree”, einem in ein Museum umgewandeltes Militärfort. Unserem Busfahrer Donal machen wir hiermit unvorhergesehen eine besondere Freude, da an diesem tollen Aussichtspunkt u.a. auch ausgediente Militärfahrzeuge ausgestellt sind, die ihn als ehemaliges Mitglied der Irish Army natürlich besonders interessieren.
Nach dieser spektakulären Aussicht auf die Küste der Halbinsel Inishowen erreichen wir dann am frühen Abend wieder unser Hotel in Letterkenny.
Heute ziehen wir durch die Pubs dieses schmucken, kleinen Städtchens und wir treffen wieder auf besten Irish-Folk unserer gestrigen Musikgruppe, heute aber eben in abgewandelter Besetzung.

Freitag, 16.08.2024 – Donegal & Sleave League

Heute morgen fahren wir zunächst in den Glenveigh Nationalpark, dessen Abgeschiedenheit und ausstrahlende Ruhe auch einige Weltstars wie z.B. Yehudi Menuhin oder Greta Garbo zu schätzen wussten und sich daher bereits wiederholt hier aufgehalten hatten.
Für einen Besuch des dortigen Schlosses reicht die Zeit heute leider nicht, den wir wollen ja ganz hinaus an die Küste bei Mullaghderg, aber nicht ohne vorher einen quasi völlig unbekannten, jedoch atemberaubend schönen Strand nahe des Flughafens Donegal zu besuchen.
Vorbei an kleinen Häuschen und hügeligen Wegen gelangt man direkt zum dortigen Flughafengebäude: Dort erwartet sicherlich niemand einen derart atemberaubenden Strandabschnitt inmitten der Wildnis. Und doch ist es so, und das genießen wir auch ausgiebig, denn wir sind völlig alleine an diesem ganz besonderen Ort, der Steinformationen am Strand zeigt, wie man sie eher von den Seychellen kennt.
Gerade solche Erlebnisse wie hier oder auch zuvor auf der Halbinsel Inishowen sind es doch, die eine Reise besonders machen können, weil sie sich eben von so manch vielzitiertem “Geheimtipp” durch seine in Ruhe erlebte Schönheit abheben.
Wir bleiben wieder einmal so lange, wie wir für uns brauchen, an diesem wunderschönen Ort und fahren dann weiter Richtung Westen nach Mullaghderg.
Von dort aus weiter und auch immer nahe der Küste geht es vorbei an Burtonport zur Kleinstadt Dungloe. Wetterbedingt verlegen wir unseren Stopp aber doch lieber zum nahegelegenen “Portnoo Beach” und beobachten dort in unserer ausgiebigen Mittagspause das irische Strandleben mit Surfern bei gutem Wetter, aber steifer Brise.
Kurz nach der Kleinstadt Ardara halten wir kurz im “Donegal Tweed Centre” an, wo man uns die Arbeit am Webstuhl zeigt; das ein oder andere schöne Webstück landet dann auch bei uns im Bus und wird auf der weiteren Reise gerne getragen.
Am Nachmittag erreichen wir nach vielen Kurven und engen Straßen die Ortschaft Teelin, wo sich das schöne Besucherzentrum von “Sleave League” befindet.
Hier müssen wir in einen örtlichen Busshuttle umsteigen, und man bringt uns die Straße hoch zum Aussichtspunkt, von wo aus wir dann diese 600 m hohe Klippenlandschaft wunderbar und eingehend betrachten können.
Auch hier klappt es wieder gut mit dem Timing, zwischen dem immer wieder einmal einsetzenden Regen eine Trockenphase zu erwischen, um solche Schönheiten bewundern zu können.
Dieses überwältigende Grün überall in Irland, die verschiedensten Grüntöne der Landschaft hängen natürlich zusammen mit dem Regen, der sich tagsüber öfter einmal kurz meldet. Gleichermaßen kommt aber auch immer wieder die Sonne durch und bewirkt dadurch ein wunderbares, stets wechselndes Naturschauspiel und einen prächtigen Pflanzenwuchs, der seinesgleichen sucht. Insofern stören wir uns auch nicht an den immer wieder einmal auftretenden, kurzen Regenschauern, denn wir sehen ja das daraus resultierende, traumhaft schöne Ergebnis in der Natur während unserer gesamten Reise.
Zum Abend hin erreichen wir dann die Stadt Bundoran und unser direkt am Wasser gelegenes Hotel. Hierher kommen viele Iren eher zu Wochenendausflügen oder auch wegen der zahlreichen Unterhaltungseinrichtungen wie Funpark, Waterworld, Gamblingparks. Hier ist es umtriebiger und anders als im eher abgelegen, einsam anmutenden Hinterland der Grafschaft Donegal; aber auch das ist Irland und wir wollen ja alle möglichen Facetten dieses Landes erleben.

Samstag, 17.08.2024 – Mullaghmore & Strandhill

Nach einem Morgenspaziergang an der Küste vor dem Hotel fahren wir heute gemütlich auf die Landzunge von Mullaghmore hinaus und genießen die dortige Küstenlandschaft.
Einen weiteren Stopp auf der Vorbeifahrt an der Grabstätte des irischen Literaturnobelpreisträgers, William Butler Yeats, kürzen wir dann aber ab, da man sich dort kurzfristig dazu entschlossen hat, von Besuchern €6.- zu kassieren, damit der Ort besichtigt kann; gemessen an der ansonsten landesüblichen Praxis beim Besuch ähnlicher Orte erscheint das dann doch eher unangemessen.
Wann es denn auch immer gerade passt halten wir an und verbringen unsere Zeit in der freien Natur, unsere Mittagspause jedoch halten wir heute in der Stadt Sligo ab, der Haupstadt der gleichnamigen Grafschaft.
Jeder verbringt seine Zeit nach Belieben, und während die einen die hier besonders bekannten Schalentiere im Fischrestaurant genießen, suchen sich andere ein nettes Restaurant oder eine der inzwischen beliebten Sandwich-Stations, um den Hunger zu stillen.
Weiter hinaus auf diese kleine Landzunge geht es dann zum modernen Küstenort “Strandhill”, an dem man den während der letzten Jahre entstandenen Wohlstand einzelner Leute in Irland ermessen kann. Hier erlebt man einen Ort an der Küste, wie es auch anderswo in Europa sein könnte – nur eben mit etwas höheren Temperaturen.
Hier dreht sich alles um das Thema Freizeit und Strandleben und überall sind in den letzten Jahren kleinere Ferienanlagen, Cafés und Verkaufsstände entstanden.
Wir schlendern noch eine Weile an dem auch hier nahezu endlos erscheinenden Strand und beobachten die Surfer und andere Wassersportler, ehe wir weiterfahren zu unserem Hotel nach Balinaa.

Sonntag, 18.08.2024 – Cèide Fields & Downpatrick Head

Heute Morgen verlassen wir unser zwar etwas in die Jahre gekommenes, stilvolles Hotel, welches uns mit seinem besonderen Charme am Vorabend ein besonderes Erlebnis beim Abendessen bereitet hatte.
Wir beobachten zunächst das Wetter, denn es ist es eher regnerisch bzw. bewölkt. Also beginnen wir mit dem Besuch der Anlage von Cèide Fields und deren plötzlich in der freien Landschaft auftauchenden, pyramienförgigen Glaskuppel des Besucherzentrums.
Die dort im Jahr 1930 entdeckten Mauerreste einer jungsteinzeitlichen Besiedelung und einer Megalithanlage sind immer noch nicht gänzlich erforscht und wir erhalten einen guten Einblick in diese schön aufbereitete Anlage. Auch wenn wir etwas früh dort eintreffen, erleben wir auch hier wieder einmal die stets gewinnend freundliche Art der irischen Bevölkerung.
Weiter geht es dann bei inzwischen gutem Wetter zu dem nahegelegehen, spektakulären Felsen im Atlantik namens “Downpatrick Head” und wir spazieren auf den federnd weichen, frischgrünen Moosflächen entlang der windigen Klippen, um dieses Naturschauspiel aus der Nähe sehen zu können.
Am frühen Nachmittag erreichen wir dann “Achill Island”, die größte Insel Irlands, welche durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wir machen eine Erkundungsfahrt über die Insel und halten am weitbekannten “Keel Beach”, wo man insbesondere die Kitesurfer beobachten kann. Es ist Wochenende, und daher ist der Strand dort ausnahmsweise gut gefüllt; starker Wind oder ein paar Regentropfen kann in Irland niemanden vom sonntäglichen Strandbesuch abhalten.
Wieder zurück auf der Hauptinsel fahren wir dann durch das schmucke Städtchen Westport, leider mit Verkehrschaos am Sonntag, weiter gen Süden nach Connemara, der wildromantischen Landschaft im Hinterland der Stadt Galway.
Nach einem phantastischen Ausblick auf ein Connemara-Tal beim Lake Doo erreichen wir abends unser direkt am Killaryfjord gelegenes Hotel im Örtchen Leenane.
Dort erwartet uns das wohl beste Abendessen der gesamten Reise; dieses Hotel ist wirklich bekannt für sein tolles Essen, was sich tatsächlich so auch bewahrheitet.
Und……kaum erwartet und doch noch eingetroffen……der bei Aerlingus verlorengegangene Koffer wurde endlich nachgeliefert; welche eine zusätzliche Freude!

Montag, 19.08.2024 – Kylemore Abbey & Galway

Wir beginnen den Tag mit dem Besuch von „Kylemore Abbey“, einem im 17. Jahrhundert gegründeten Benediktinerinnenkloster. Trotz bestätigter Buchung will man uns nicht vor der üblichen Öffnungszeit empfangen, aber wir können eine freundliche Dame dazu bewegen, uns wenigstens in das Besucherzentrum einzulassen, damit wir dem aktuellen Regen ausweichen können.
Der geplante Besuch der „Kylemore Gardens“ fällt sprichwörtlich ins Wasser, jedoch finden wir Möglichkeiten, trockenen Fußes die Abtei selbst zu besichtigen und auch außerhalb viele schöne Fotos dieser überwältigenden Kulisse zu schießen.
Unser Weg führt uns dann weiter in die westlichste Stadt Irlands, Clifden. Mit der Aussicht auf besseres Wetter wagen wir es, eine größere Schleife zu fahren als ursprünglich angedacht und so erreichen wir mit unserem heutigen Busfahrer Tom als Ersatz für die entgangenen „Kylemore Gardens“ gegen Mittag die einzigartigen „Coral Beaches“ bei Ballyconneely.
Natürlich steigen wir aus und wollen die Besonderheit dieser Strände direkt erleben, denn dieser weiße Strand hat sich aus geriebenen Korallen und Muscheln gebildet; wahrlich eine Besonderheit, die man im Vorbeifahren so nicht erahnt hätte.
Als wir dann die moderne und junge Stadt Galway erreichen, parken wir den Bus an der phantastischen Kathedrale, welche wir zuallererst besichtigen. An der dort gelegenen Salmon-Weir-Bridge kann man zu anderer Jahreszeit die steigenden Lachse sowie die Fliegenfischer beobachten.
Wir gehen zu Fuß an einem schön angelegten Weg am Kanal des River Corrib entlang in die Innenstadt dieser Stadt, wo das Leben geradezu pulsiert. Manchem ist es zu viel, anderen wiederum zu wenig, aber wie auch immer steht Galway als ehemalige Kulturhauptstadt Europas für einen besonderen, internationalen Charme sowie ein herausragend vielfältiges Kultur- und Musikleben.
Wieder einmal verbringt jeder seine Zeit dort auf individuelle Weise und am frühen Abend erreichen wir unser stadtnahes, schönes Hotel. Die Reiseerlebnisse strengen eben doch mehr an, als man glauben möchte, und so fällt das abendliche Ausgehen in der quirligen Stadt weitgehend aus.

Dienstag, 20.08.2024 – Burren & Cliffs of Moher

Von Galway aus fahren wir heute auf der schmalen Küstenstraße hinaus über „Blackhead“, weiter nach „Fanore“, immer in Richtung des heutigen Hauptzieles, den „Cliffs of Moher“.
Im irischen Musikerörtchen Lisdoonvarna machen wir einen kurzen Kaffeestopp, während wir ansonsten die ganze Zeit über mitten durch die riesige Karstlandschaft „The Burren“, im County Clare fahren.
Wir erleben diese Landschaft bei wechselnd schaurig-schönem Wetter, typisch irisch eben, aber letztlich gelingt es uns doch wieder einmal, einen trockenen Stopp mit schöner Aussicht zu finden.
Mit exaktem Timing, was am meistbesuchtesten Ort Irlands, den „Cliffs of Moher“, nötig ist, erreichen wir dieses Tagesziel und trotz kurzfristig auftretender Böen können wir dieses Naturschauspiel mit seinen endlos erscheinenden Klippen wirklich genießen.
Wir richten es uns so ein, dass wir anschließend bei einem ausgiebigen Halt im unweit entfernten Küstenstädtchen Lahinch unsere Mittagspause verbringen und so erleben wir dort die rauschende Brandung mit Surfern und gönnen uns ganz nebenbei eine Portion Fish&Chips oder/und ein irisches Softeis; ein wirklich schöner Ort und geradezu optimal für einen solchen Halt.
Beim Verlassen der „Cliffs of Moher“ sehen wir den endlos erscheinenden Stau von anreisenden Bussen wie auch Pkw und wir sind froh, dass wir unseren heutigen Besuch zur früheren Zeit des Tages geplant hatten.
Weiter gen Süden überqueren wir per Autofähre Irlands längsten Fluss, den Shannon, und fahren dann weiter durch die Grafschaft Kerry in das touristisch bekannte Städtchen Killarney, wo wir für die nächsten drei Nächte unser Hotel beziehen.

Mittwoch, 21.08.2024 – Halbinsel Dingle & Blasket Islands

An diesem Morgen machen wir uns auf eine Rundtour über die Halbinsel Dingle und beginnen unsere Tagestour mit der Fahrt entlang dieser schönen Küstenlandschaft.
Je weiter man hinausfährt auf die Halbinsel, um so ruhiger wird es. Lediglich im gleichnamigen Städtchen Dingle herrscht auch schon am Morgen ein fröhliches Treiben, aber wir entscheiden uns dazu, uns erst auf unserem Rückweg hier einen längeren Aufenthalt zu gönnen.
Nach immer wieder atemberaubenden Ausblicken vom besonders kurvigen Slea-Head-Drive auf diese traumhaft schöne Küstenlandschaft besuchen wir das „Blasket-Center“, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die vorgelagerten Inseln Blasket-Islands hat; besonders schön ist dieser von einer neu gestalteten Besucherterrasse aus, die man zu Fuß einfach erreichen kann.

Auf dem Rückweg nehmen wir uns dann wiederum ausreichend Zeit für die farbenfrohe Kleinstadt Dingle und es stehen Besuche der vielen, kleinen Geschäftchen und Cafés wie auch der schönen Kirche auf dem Programm. Nicht zuletzt aber gehört zwingend ein Besuch im ältesten Pub der Region, im „Dick Mack“, welcher im Jahr 1899 als Lederwarengeschäft und gleichzeitig als Pub gegründet wurde.
Sein Leben lang wirkte dort der Besitzer selbst als Schuhmacher und Barkeeper gleichzeitig, nun wird das Geschäft durch seine Nachkommen geführt, die dort inzwischen sogar ihr eigenes Bier brauen.
Offenbar wurde dort seither nicht wirklich vieles verändert und unverändert belassen, weshalb man sich bereits nach dem Betreten in eine frühere Zeit zurückversetzt fühlt, als der Besitzer noch auf der einen Seite die Schuhe reparierte und gleichzeitig auf der anderen Seite das Guinness ausschenkte; eine wirklich besonderes Unikat, dieser Pub.

Auf dem Rückweg halten wir noch kurz an am „Inch Beach“ und spazieren dort ein bisschen am Strand, bevor wir heute nicht allzu spät im Hotel ankommen wollen, da heute Abend der Besuch der bekannten, irischen Folk-Gruppe „Celtic Steps“ ansteht.
Gleich nach dem Abendessen geht es daher für die meisten von uns mit einem roten Doppeldeckerbus zur abendlichen Veranstaltung in die „Gleneagle INEC Arena“.

Donnerstag, 22.08.2024 – Ring of Kerry & Valentia Island

Wir machen uns heute auf den Weg zum berühmten „Ring of Kerry“, von dem man sagt, es sei eine der schönsten Küstenrouten der Welt.

Mit dem Wetter sind wir heute zufrieden, und so fahren wir durch schmucke kleine Örtchen namens „Glenbeigh“ oder „Cairciveen“ hinein in diesen Ring.
Auf unserem heutigen Plan steht eine besondere Abzweigung nach „Valentia Island“, die man, wie auch an manch anderer Stelle dieser Reise, mit einem großen Bus oder einem weniger motivierten Busfahrer so wohl nicht fahren könnte.
So zweigen wir ab von der Hauptroute und fahren hinaus zur Ortschaft „Portmagee“, von wo aus wir über eine langgezogene Brücke auf die Insel „Valentia Island“ gelangen. Hier draußen hat man wirklich das Gefühl, im Nirgendwo angekommen zu sein, obwohl man nicht weit entfernt ist von einem der meistbesuchtesten Orte Irlands. Dieser Abstecher ist eine der weiteren Besonderheiten dieser Reise und unser Bus kraxelt den Berg hoch, auch wenn dieser tatsächlich kaum höher ist als 200m.
Vom Aussichtspunkt „Geokaun“ hat man dann quasi eine komplette Rundumsicht auf diese fast unbewohnt wirkende Insel. Diese kleine Insel strahlt einen besonderen, natürlichen Charme aus. Auf dem tollen Aussichtspunkt sind wir ganz alleine und auch beim späteren Spaziergang in dem liebenswerten Ort Portmagee kommt man sich vor, als sei die Zeit hier irgendwann einfach stehengeblieben.

Über die Mittagszeit vertreiben wir uns im Ort Waterville unsere Zeit direkt am Meer; hier war schon Charlie Chaplin immer wieder gerne zu Besuch war, weswegen man ihm zu Ehren dort eine Statue errichtet hat.
Nach einem weiteren Stopp in dem kleinen, farbigen Ort Sneem geht es dann zurück nach Killarney und manch einer verbringt dann noch etwas Zeit in dieser quirligen Stadt.

Freitag, 23.08.2024 – Muckross House & Garnish Island

Heute bietet sich nun die Chance, bei gutem Wetter die Gärten von „Muckross House & Gardens“ zu besuchen, nachdem der Besuch der „Kylemore Gardens“ ja ins Wasser gefallen war.
So fahren wir nur wenige Minuten hin zu diesem riesigen, öffentlichen Park und einige Mitglieder der Reisegruppe unternehmen sogar eine Fahrt mit der Pferdekutsche.
Der Park gilt zu Recht als Besonderheit und wird durch die irische Bevölkerung sehr gerne genutzt. Besonders auffällig ist dabei, dass er stets sehr gepflegt ist und die Bevölkerung sehr achtsam damit umgeht. Trotz der Nähe zum vielbesuchten Touristenort Killarney hat sich dieser Park seine Besonderheit und Natürlichkeit bewahrt und man könnte dort stundenlang verbleiben, um die Natur in Ruhe zu genießen.
Wir bleiben dort tatsächlich auch ausreichend lange bis zum Mittag, bevor wir dann, vorbei an Kenmare, weiter fahren zur „Beara-Halbinsel“ und dem Ort Glengarriff.
Hier unten, im Süden der Insel, herrscht ein wunderbares Klima, das sich auch im üppigen Wachstum der Pflanzen zeigt. So ist die Anreise dorthin ein wahres Erlebnis, insbesondere, wenn die Sonne immer wieder durchblitzt und ein besonderes Licht für das Meer, das wechselnde Grün der Wiesen überall und die dort wachsenden Blumen erzeugt.
Am kleinen Hafen von Glengarriff wartet schon unsere schnuckelige Personenfähre namens „Harbour Queen“, die uns in kurzer Fahrt allesamt hinüberbringt zur Blumeninsel „Garnish Island“.
Der Kapitän fährt einen kleinen Umweg, und so bekommen wir auch noch eine kleine Seelöwen-Kolonie vor die Kamera, bevor wir aussteigen.
Die Insel selbst ist angelegt mit verschiedensten Wegen und Anlagen und beherbergt unzählige Blumen & Pflanzen in einer solchen friedlichen Lage, weshalb es richtig Freude macht, dort einen gemütlichen Spaziergang zu unternehmen.
Zurück mit unserer „Harbour Queen“ fahren wir weiter im Bus über die „Bantry Bay“ zum schillernden Ort „Skibbereen“ in unser dortiges Hotel.
Tatsächlich sind wir allesamt schon etwas müde von unserer bisherigen Reise und teilweise auch erkältet, weswegen wir den Ort Skibbereen selbst mit seinen tollen Pubs abends nicht mehr besonders lange erleben und schon bald müde ins Bett fallen.

Samstag, 24.08.2024 – Mizen Head & Blarney Castle

Heute lacht schon am Morgen die Sonne, und wir fahren wieder einmal ganz weit hinaus, dieses Mal auf die „Mizen-Halbinsel“ bis hinaus nach „Mizen-Head“, einem spektakulär gelegenen Ort mit verschiedensten reizvollen Aussichtspunkten, einer Radarstation, einem Leuchtturm sowie einer gewaltigen Bogenbrücke, über die uns unser Fußweg führt.
Hier draußen vergeht die Zeit wie im Flug, denn ein Ausblick ist gewaltiger als der andere und man weiß gar nicht, was man zuerst fotografieren soll. Auch hier sind glücklicherweise nicht viele Touristen zu Besuch, was unseren Aufenthalt umso schöner sein lässt.
Nach einem Kaffee im Besucherzentrum fahren wir dann diese engen, kurvigen Straßen wieder zurück über den traumhaft gelegen Ort „Schull“, wo sich im Jahr 1996 ein weltweit aufsehenerregender Mordfall zum Nachteil der französischen TV-Produzentin, Sophie Toscan du Plantier, ereignet hatte. Solch ein Mordfall hatte in Irland bis dahin äußerste Seltenheit; zuletzt wurde darüber eine sehr interessante 3-teilige Dokumentation im deutschen Fernsehen gezeigt. Unvorstellbar, dass solch ein friedlich wirkender Ort am Meer eine solche Geschichte in sich trägt.
Weiter fahren wir durch diese schöne Gegend, nun in Richtung „Cork“, der zweitgrößten Stadt Irlands. Unweit dieser Stadt besuchen wir dann „Blarney Castle“, eine Burg aus dem 10. Jahrhundert, wohin jedes Jahr unzählige Besucher aus aller Welt reisen, um dort den „Blarney Stone“, den Stein der Beredsamkeit, zu küssen.
Bei überwiegend schönem Wetter genießen wir den wunderbar angelegten Park mit seinem üppigen Pflanzenbewuchs, der schon geradezu tropisch anmutet.
Nach unserem ausgiebigen Aufenthalt fahren wir nur einige Minuten bis in unser Hotel, welches etwas außerhalb von Cork gelegen ist.

Sonntag, 25.08.2024 – Fahrt nach Dublin & Stadtrundfahrt

Auch heute Morgen erleben wir wieder etwas Regen, aber im Bus sitzend ist das ja weniger schlimm. Auf der Fahrt nach Dublin machen wir einen Kaffeestopp, bevor wir am frühen Nachmittag Dublin erreichen.
Es ist Sonntag, was man sofort am geringen Verkehrsaufkommen merkt, und so gelangen wir zügig zu unserem Treffpunkt an der „Heuston-Station“, einem der beiden Dubliner Fernbahnhöfe.
Hier treffen wir dann auf Monika, unsere Stadtführerin für Dublin, die mit uns zunächst zum großzügig angelegten „Phoenix-Park“ hinausfährt, der quasi die grüne Lunge von Dublin bildet. Im Vorbeifahren sehen wir Reiter, die gerade Polo spielen, und wir besuchen den viktorianischen Küchengarten, bevor wir uns die Innenstadt näher ansehen.
Nicht allzu spät erreichen wir dann unser Hotel in Dublin, da wir heute Abend unser Dinner in einem Pub im Temple-Bar-District einnehmen werden.
Somit spazieren wir am frühen Abend zu diesem Pub in diesem turbulenten Viertel von Dublin.
Ein gutes Abendessen sowie unser (vor)letztes Pint of Guinness beschließen diesen Abend und nachdem wir allesamt müde im Hotel ankommen, ist unsere Reise zu Ende und wir packen unsere Koffer für die morgige Heimreise.

Montag, 26.08.2024 Freier Morgen – Rückflug nach Deutschland

Manche Gäste fliegen bereits am Morgen und so verabschiedet sich die Gruppe voneinander und jeder verbringt die verbleibende Zeit auf individuelle Weise.
Am späten Nachmittag fährt dann das letzte Taxi zum Flughafen, während zwei Mitglieder der Gruppe bereits vorab um einen Tag in Dublin verlängert hatten.

Am Flughafen besteht dann die Möglichkeit, noch das ein oder andere, witzige Mitbringsel zu kaufen oder ein letztes Guinness zu genießen, bevor wir schließlich allesamt wieder zuhause ankommen.

Inzwischen sind wohl die vereinzelt aufgetretenen Erkältungen wieder überwunden und wir können nun zurückblicken auf eine wunderbare Reise um Irland herum in einer gegenseitig äußerst rücksichtsvollen Gruppe, die sich auch durch so manche Regentropfen oder andere Dinge hat nie aus der Ruhe bringen lassen.

Am Ende dieser langen Reise können wir mit Gewissheit sagen, dass wir neben dem ordentlichen Wetter vereinzelt auch immer wieder das wirkliche irisches Leben erleben konnten, insbesondere dann, wenn wir immer wieder einmal die üblichen und ausgetretenen Touristenpfade verlassen und uns auf das Neue eingelassen haben.

Schlusswort

Als Euer Reiseleiter war es mir gerade auch wegen Eurer diesbezüglichen Offenheit eine ganz besondere Freude, diese Reise zu begleiten und Euch bei Bedarf zu unterstützen.

In diesem Sinne bedanke ich mich an dieser Stelle nochmals für die vielen, offenen Gespräche, Eure Bereitschaft für Neues, genauso wie für die vielen Lacher, die uns auf dieser Reise begleiteten.

Wir bleiben in Kontakt…….

Euer Reiseleiter

Walter Neuwirth

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