Reisebericht: Rundreise Mittelmeer – Sardinien – Korsika

24.09. – 08.10.2014, 15 Tage Gruppenreise – Gardasee – Costa Smeralda – Cagliari – Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero – Bonifacio – Ajaccio – Calanche – Corte – Bastia – Balagne – Cap Corse – Cremona


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Sardinien und Korsika - beide Inseln haben ihren Reiz! Lernen Sie bei dieser einzigartigen Kombinationsreise diese Mittelmeerinseln näher kennen...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Mittwoch, 24.09.2014: Anreise nach Sterzing (ab Dresden = 692 Bus–km)

Eine reiselustige Gruppe von Eberhardt TRAVEL startete in Dresden und nachdem unsere Reisegruppe mit 33 Personen komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an München in Richtung Inntal. Am Nachmittag passierten wir bereits die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Durch das wunderschöne Inntal und vorbei an Innsbruck ging es nun hinauf zum Brennerpass, den mit 1.375 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und seit 1919 (Frieden von St. Germain) die österreichisch-italienische Grenze. Kurz danach erreichten wir das Hotel "Brenner" in der Nähe von Sterzing, wo wir uns mit einem schmackhaften Südtiroler Abendessen stärkten und die erste Nacht auf italienischem Boden verbrachten.

2. Tag – Donnerstag, 25.09.2014: Gardasee – Costa Smeralda – Hirtenessen (563 Bus–km)

Unsere Reise führte uns heute weiter durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Entlang der Ostuferstraße gelangten wir während einer herrlichen Panoramafahrt nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten und einen kleinen Bummel durch die verwinkelten Gassen der Altstadt unternahmen. Vorbei an Verona und durch den Ligurischen Apennin erreichten wir die Mittelmeerküste bei La Spezia. Entlang der Versiliaküste mit dem schönen Panorama der Apuanischen Alpen und den Carrara-Marmorbrüchen kamen wir am frühen Abend am Hafen in Livorno an. Dieser ist der wichtigste Hafen der Toskana und somit Ausgangspunkt für die Fähren nach Sardinien und Korsika. Unser Schiff, die "Mega Express 1", kam erst gg. 19 Uhr hier an. Somit konnten wir das Entladen des Schiffes beobachten, bevor wir unsere Kabinen beziehen und das Schiff erkunden konnten. Dies war schon das erste Abenteuer! Pünktlich um 21:00 Uhr legte das Schiff ab und wir steuerten die Insel Sardinien an.

3. Tag – Freitag, 26.09.2014: Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen (354 Bus–km)

Nach einer ruhigen Überfahrt und einem sehr zeitigen Frühstück erreichte unsere Fähre pünktlich gegen 7 Uhr den Hafen von Golfo Aranci auf Sardinien - hier betraten wir nunmehr erstmalig sardischen Boden! Unser erstes Ziel war die berühmte Costa Smeralda, die sogenannte „Smaragdküste". Dieser Küstenstreifen im Nordosten Sardiniens wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiösen Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan, in den 1960er Jahren entdeckt. Dieses bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem „städtischen" Zentrum der Smaragdküste bummelten wir durch das Zentrum und besuchten die Kirche "Santa Maria di Stella Maris". Diese passt sich harmonisch in die Landschaft ein. Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie erlesene Kostbarkeiten (Riesenmuschel aus Polynesien als Weihwasserbecken). Entlang der Küste fuhren wir ins Landesinnere nach Orgosolo. Die Murales, die berühmten Wandbilder haben Orgosolo über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die zahlreichen Wandbilder, deren Stile von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst reichen, schmücken seit Ende der 1960er Jahre die Hauswände. Orgosolo liegt im zentralen Bergland, dem Herz Sardiniens. Von hier aus fuhren wir weiter in die Berge zum berühmten Hirtenessen. Seit vor ungefähr 4.000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind allerdings heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen mitten im Wald - weitab jeglicher Zivilisation - konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei diversen Vorspeisen, gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino-Käse und einem Grappa ließen wir es uns so richtig gut gehen! Rund um uns lauerten immer wieder freilaufende Schweine und auch "Olivia", die wohl-genährte Dackel-Dame der Gastgeber, war mit von der Partie - Fressen war schließlich ihre Leidenschaft! Mit den "canti sardi", den traditionellen sardischen Chorgesängen, bekamen wir einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den "Tenores", vorgetragen. Seit 1995 steht dieser Gesang übrigens auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Unsere Weiterreise führte uns anschließend durch die höchsten Bergregionen Sardiniens, dem Gennargentu-Massiv, welches im 1.834 Meter hohen Punta La Marmora gipfelt. Durch eine phantastische Bergwelt und teilweise über ganz neue Schnellstraßen erreichten wir die Südostküste der Insel und kamen am frühen Abend im wenige Kilometer östlich von Cagliari gelegenen Hotel "Sighientu" in Marina di Capitana an. Wir bezogen in aller Ruhe unsere Zimmer und genossen ein leckeres Abend-Buffet.

4. Tag – Samstag, 27.09.2014: Cagliari (51 Bus–km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der sardischen Hauptstadt Cagliari. Unsere örtliche Reiseleitung Candida empfing uns unterhalb der Bonaria Kirche und die Stadtrundfahrt begann sogleich mit einem Stopp am Klosterkomplex Bonaria mit der mächtigen Basilika im Piemonteser Barock. Weiter ging es zum Aussichtsberg Monte Urpino mit der Statue des Heiligen Franz von Assisi. Der Blick von hier auf die Stadt-Silhouette sowie die beiden Strandseen mit den zahlreichen Flamingos war überwältigend! Durch das Stadtzentrum erreichten wir das Castello (Altstadt). Durch das mächtig Tor vom Torre S. Pancrazio spazierten wir in die Altstadt. Auf unserem Rundgang besichtigten wir die Kathedrale Santa Maria di Castello. Bei dieser Besichtigung ließen wir auch die bekannte Krypta nicht aus. Besonders eindrucksvoll ist das mit unzähligen Rosetten verzierte Tonnengewölbe. Vorbei am Elefantenturm, der seinen Namen nach einer Marmorstatue, einem kleine Elefanten als Sinnbild von Weisheit und Stärke erhalten hat, verließen wir die Altstadt und erreichten den Yenne-Platz. Auf diesem lebhaften Platz steht eine Ziersäule aus rotem Porphyr, davor erhebt sich das Standbild König Carlo Felice, des Auftraggebers der hier beginnenden Schnellstraße Cagliari - Porto Torres. Anschließend erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust oder genossen das Flair der Stadt in einem der zahlreichen Cafés. Am Nachmittag waren wir bereits im direkt am Meer gelegenen Hotel "Sighientu" zurück und konnten somit die Annehmlichkeiten unseres Hotels und seiner Umgebung genießen - einige Gäste badeten sogar im Meer, angenehme Lufttemperaturen um die 28 Grad und Wassertemperaturen um 22 Grad luden regelrecht dazu ein!

5. Tag – Sonntag, 28.09.2014: Tharros – Bosa (260 Bus–km)

Durch die fruchtbare Campidano-Ebene fuhren wir gen Norden, um am heutigen Tag Tharros und Bosa zu besuchen. Tharros liegt auf der Halbinsel Sinis. Die große Landzunge ist flach und sehr kahl. Die Unberührtheit der Halbinsel sowie ihre besondere Flora und Fauna (Flamingos, Eisvögel) machen sie zusammen mit den riesigen fisch- und vogelreichen Lagunen zu einer ökologisch besonders wertvollen Zone. Die größte Attraktion der Halbinsel ist die Römerstadt Tharros. Nahe dem Parkplatz in San Giovanni di Sinis befindet sich die gleichnamige Kirche. Dabei handelt es sich nicht nur um das älteste, sondern auch um eines der schönsten Gotteshäuser auf der mit Kirchen wahrlich gesegneten Insel. Der winzige Sakralbau wurde im 5. Jahrhundert als byzantinischer Kuppel-Zentralbau begonnen und im 9. Jahrhundert mit einem Lang- und Querschiff versehen. Nach einem kleinen Spaziergang erreichten wir gemeinsam mit unserem örtlichen Reiseleiter Martin die Ausgrabungsstätte und hier konnten wir dann endlich mit der Führung durch das Ausgrabungsgelände starten. Tharros war einst die größte und bedeutendste phönizisch-römische Hafenstadt Sardiniens. Phönizier gründeten zwischen dem 11. und 8. Jahrhundert v. Chr. diese Handelsstadt und von den Römern wurde sie im 3. Jahrhundert v. Chr. besiedelt und ausgebaut. Aufgrund der ständigen Sarazenen-Überfälle wurde die blühende Metropole im 11. Jahrhundert endgültig aufgegeben. Nachdem sie jahrhundertelang unter Schutt und Macchia vergraben lag, entdeckten Hobby-Archäologen im 19. Jahrhundert die Stadt. Wir bestaunten unter anderem die Thermen mit ihrem ausgeklügelten Wasser- und Heizsystem, die Straßenanlage sowie den punischen Tempel. Vom Aussichtspunkt mit der einstigen nuraghischen Siedlung genossen wir einen schönen Blick auf die Lagune von Cabras sowie die Halbinsel Sinis. Entlang der Küstenstraße fuhren wir anschließend weiter nach Bosa. Bosa am Temo ist übrigens die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa als die schönste Stadt Sardiniens! Entlang des palmengesäumten Temo Ufer, dem Corso Vittorio Emanuele und die engen Gassen der Altstadt bummelten wir durch die Stadt. Einige Gäste nutzten den Aufenthalt in Bosa sogar und erklommen gemeinsam mit mir die Treppe zur Burg Malaspina hinauf. Die wohl schönste Küstenstraße mit phantastischem Panorama auf den Monte Ferru führte uns nach Alghero. In den Felsregionen des Monte Ferru finden zahlreiche selten gewordene Tiere und Pflanzen ein ungestörtes Refugium. Das Hotel "Rina" wurde unser Domizil für die nächsten drei Nächte. Empfangen wurden wir mit einem Begrüßungsgetränk. Das reichhaltige Abendessen beendete diesen erlebnisreichen Tag.

6. Tag – Montag, 29.09.2014: Alghero – Neptungrotte

Am heutigen Vormittag erkundeten wir gemeinsam mit unserer Stadtführerin Sophie die Stadt Alghero. Wir spazierten entlang der Strandpromenade in die Innenstadt. Die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel liegt gedrängt auf einer Landzunge umgeben von der Festungsmauer. Trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt zum größten Teil intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir die Piazza Civica, die „gute Stube" der Bürger Algheros. Wir gelangten zur Kathedrale "Santa Maria" mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Durch die Altstadtgassen erreichten wir schließlich die San-Francesco-Kirche, hinter dessen schlichter Fassade sich ein sehenswertes Inneres sowie, ein aus 22 Säulen bestehender Kreuzgang aus Sandstein, verbirgt. Bei diesem traumhaften Wetter und ruhiger See freuten wir uns am Nachmittag auf die Bootsfahrt zur Grotta di Nettuno, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres. Das Boot brachte uns bis zum Eingang der Grotte am Fuße der steil aus dem Meer aufragenden Kalkklippe Capo Caccia. Die mächtigen Tropfsteingebilde beeindruckten uns alle sehr!

7. Tag – Dienstag, 30.09.2014: Alghero – Wanderung zur Nuraghe Palmavera

Der heutige Tag konnte zur Erholung oder auch aktiv genutzt werden. Unsere Wanderung führte uns vorbei am Pinienwald und entlang des Strandes nach Fertilia, wo wir eine kleine Pause einlegten. Nach einer knapp 2-stündigen Wanderung erreichten wir die Nuraghe "Palmavera". Sie ist ein imposantes Beispiel der Wahrzeichen der Insel und wurde in mehreren Phasen zwischen dem Jahr 1.000 v. Chr. und 800 v. Chr. errichtet. Nach einer kleinen Besichtigung traten wir teilweise ganz individuell den Rückweg an, der uns wiederum vorbei an der römischen Brücke und entlang des Stagno di Calich zurück zum Hotel führte. Nach insgesamt etwa 14 Wanderkilometern verbrachten wir den restlichen Nachmittag zum Teil am Strand. Ein schmackhaftes Abendessen rundete diesen letzten Abend auf der Insel Sardinien ab!

8. Tag – Mittwoch, 01.10.2014: Bonifacio (262 Bus–km)

Dieser Tag begann recht früh am Morgen, denn wir wollten unsere Fähre zur Insel Korsika nicht verpassen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir Richtung Castelsardo. Dort wartete der bekannte und viel fotografierte Roccia dell´Elefante auf unseren Besuch. Der rund zehn Meter hohe, zu einem skurrilen Elefanten verwitterte Trachytfels, der seinen Rüssel weit über die Leitplanke schwingt, birgt mehrere Felskammergräber aus der Ozieri-Kultur. Von Santa Teresa di Gallura setzten wir mit der Fähre über die Meerenge von Bonifacio zur Insel Korsika über. Das Meer war glücklicherweise auch heute sehr ruhig, denn mitunter gibt es hier sehr hohe Windstärken! Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Wir konnten die Treppe des Königs von Aragon sowie die Napoleonsgrotte vom Schiff aus bewundern. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u. a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusato-Kap war überwältigend. Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Ajaccio. Im Hotel "Campo dell´Oro" bezogen wir unser erstes Quartier auf Korsika.

9. Tag – Donnerstag, 02.10.2014: Ajaccio (25 Bus–km)

Mit unserer Reiseleitung Brigitte erkundeten wir heute die Geburtsstadt Napoleons. Am Austerlitzplatz befindet sich das eindrucksvolle Denkmal Napoleon I. Die Statue des Kaisers bildet den Abschluss der 1.500 Meter langen Achse, deren Beginn beim Place Foch durch die Statue Napoleons als Erster Konsul angezeigt wird. Das Denkmal zeigt den Kaiser in Mantel und Zweispitz, zwei Adler fliegen Napoleon voraus und eine geneigte Stele erinnert an seine Ruhmestaten. In der Grotte, die heute seinen Namen trägt, soll Napoleon Bonaparte als Kind gespielt haben. Die weitere Rundfahrt führte uns Richtung den Sanguinares Inseln. An dieser Küstenstraße legten wir einen kleinen Stopp am sehenswerten Meeres-Friedhof ein, wo sich unter anderem das Grab des berühmten französischen Schauspielers und Sängers Tino Rossi befindet. Der anschließende Rundgang durch die Altstadt führte uns zur Kathedrale mit dem Taufbecken von Napoleon. Schließlich erreichten wir auch das Geburtshaus von Napoleon und weiter den Platz Marechall Foch, wo wir auf dem Markt zahlreiche korsische Spezialitäten kosten und kaufen konnten. Im Anschluss an die Stadtführung konnte jeder noch ganz individuell durch die kleinen Altstadtgassen bummeln.

10. Tag – Freitag, 03.10.2014: Calanche (206 Bus–km)

Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u. a. eine Schildkröte und einen Hund. Nach diesem aufregenden Naturereignis fuhren wir weiter nach Porto zur Mittagspause. In einem Eukalyptuswäldchen hatten unser Buschauffeur Ingo und die Reiseleiterin Katrin ein geschmackvolles Picknick vorbereitet - es gab Köstlichkeiten wie Käse, Wurst, Oliven, ofenfrisches Baguette und nicht zuletzt "hausgemachten" Hirtensalat, einfach nur lecker, dazu noch etwas Wein - na dann "Prost!" Entsprechend gut gestärkt und in bester Laune begaben wir uns in die wildromantische Spelunca Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Mit dem Col de Vergio, dem mit 1.473 Meter höchsten Straßenpass Korsikas, erreichten wir auch den höchsten Punkt unserer Reise. Durch das Niolo vorbei am Stausee von Calacuccia erreichten wir die Scala di Santa Regina. Sie gehört zu den berühmtesten und wildesten Schluchten Korsikas und durchquert die Steinwüste im Nordosten des Niolo. Der längste Fluss Korsikas, der Golo (84 km) zwängt sich in diese imposante Schlucht. Eine Legende gab der Schlucht den Namen, die "Treppe der hl. Königin". Durch das fruchtbare Golotal erreichten wir das Hotel "Isolo" in Lido di Marana am See von Biguglia.

11. Tag – Samstag, 04.10.2014: Balagne (230 Bus–km)

Am Morgen starteten wir in Richtung Nordwestküste. Zunächst statteten wir dem blühenden Hafenstädtchen Ile Rousse einen kurzen Besuch ab. Den Namen hat die Stadt von der ihr vorgelagerten roten Felseninsel La Pietra, die heute über einen Damm mit der Innenstadt verbunden ist. Der dadurch entstandene Naturhafen wird von den großen Fähren aus Frankreich und Italien angefahren, und hat die Stadt zum zweitwichtigsten Zentrum der Balagne nach Calvi gemacht. Für Urlauber präsentiert sich Ile Rousse als beliebter Ferienort mit zahlreichen Restaurants und Cafés. Entlang der traumhaften Küstenstraße gelangten wir nach Calvi. Hier befindet sich das vermeintliche Geburtshaus von Christoph Columbus, denn Calvi beansprucht (zusammen mit anderen Städten) für sich der Geburtsort des berühmten Seefahrers und Entdeckers zu sein. Wir bummelten hinauf ins Zitadellenviertel und durch die Gassen der Unterstadt. Hier hatten wir auch zahlreiche Möglichkeiten, die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu erwerben. Durch die Balagne, den "Garten Korsikas" führte uns unser Weg nach Sant´ Antonino. Es gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich und klebt wie ein Adlerhorst auf einer Bergkuppe. Nach einem Bummel durch das Gassengewirr erfrischten sich die meisten unserer Gäste bei einem Glas Zitronensaft in der ansässigen Weinkellerei Clos Antonini. Auf der Rückfahrt legten wir noch einen kurzen Fotostopp an der romanischen Kathedrale "La Canonica" ein. Die dreischiffige Kathedrale stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist größtenteils schmucklos. Nur der Halbkreisbogen oberhalb des Haupteingangs ist mit Tierreliefs geschmückt und einige geometrische Verzierungen findet man an der Südfassade. Die Kirche ist in der Regel verschlossen, zählt allerdings zu den bedeutendsten romanischen Bauten Korsikas. Südlich war einst ein Bischofspalast mit Glockenturm angebaut. Die Kathedrale steht auf den Überresten der römischen Stadt Mariana, in der zu Spitzenzeiten über 10.000 Einwohner lebten. Heute ist nur ein winziger Teil dieser Siedlung ausgegraben.
Voller schöner Eindrücke kehrten wir am frühen Abend in unser Hotel "Isola" nahe der Stadt Borgo zurück.

12. Tag – Sonntag, 07.10.2014: Cap Corse (156 Bus–km)

Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika, das Cap Corse! In Erbalunga besuchten wir einen der zahlreichen halbverfallenen genuesischen Türme. Von den malerisch, am Wasser gebauten Häusern sowie den reizvollen Plätzen und Gassen ließen sich zahlreiche Künstler inspirieren. Über Macinaggio erreichten wir die Mühle von Mattei. In Nonza statteten wir der Schutzheiligen Korsikas, der heiligen Julia einen Besuch ab. Vom genuesischen Turm hatten wir eine schöne Sicht auf die Westküste des Cap Corse.

13. Tag – Montag, 06.10.2014: Castagnicca – Corte (183 Bus–km)

Vorbei an der Landschaft der Castagniccia fuhren wir heute entlang der Ostküste Korsikas bis Aléria, um von dort aus durch das Inselinnere bzw. durch das Tavignano-Tal nach Corte zu gelangen. Die Stadt in der Inselmitte ist untrennbar mit dem korsischen Selbstverständnis und mit der Geschichte der Insel verbunden. Die Stadt gilt als ein Symbol für den Kampf der Korsen um Selbständigkeit und Anerkennung ihrer Kultur. Unter Pasquale Paoli, dem "Vater des Vaterlandes", war Corte die Hauptstadt der unabhängigen Republik. Bis heute bleibt Corte die "heimliche" Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffory bummelten manche Gäste zum Aussichtspunkt und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt. Einen Stopp legten wir am frühen Nachmittag an der historischen Brücke "Ponte Novu" ein, wo im Jahre 1769 die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich stattfand. Da die Reise so langsam zu Ende ging, nahmen wir dies zum Anlass für einen kleinen Umtrunk mit Myrthen-Likör, einer sardisch-korsischen Spezialität und Weisswein - dazu wurde leckeres Gebäck gereicht!

14. Tag – Dienstag, 07.10.2014: Savona – Sterzing (526 Bus–km)

Den Hafen von Savona in Liguren erreichten wir fast pünktlich am frühen Morgen. Entlang der italienischen Riviera fuhren wir bis kurz vor Genua und weiter durch den Apennin bzw. vorbei an Piacenza und Cremona durch die oberitalienische Tiefebene. Bereits am Nachmittag erreichten wir das Hotel "Brenner" nahe Sterzing. Nach der langen Busfahrt nutzten fast alle Gäste die Gelegenheit, von hier aus einen ausgiebigen Spaziergang in die Innenstadt von Sterzing zu unternehmen. Prächtige Bürgerhäuser, malerische Einkaufsstraßen, mittelalterliche Plätze und eine Bergkulisse, die zum Greifen nahe scheint - Sterzing bezaubert ganz einfach mit einem unvergleichlichen Charme! Vor wenigen Jahren wurde der Ort im Norden Südtirols sogar zu einer der schönsten Kleinstädte Italiens gekürt. Das Bergpanorama sowie die herzliche Atmosphäre im Hotel rundeten am Abend eine gelungene Reise ab.

15. Tag – Mittwoch, 08.10.2014: Heimreise (bis Dresden = 692 Bus–km)

Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden. Eine tolle Reisegesellschaft ließ die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Nach einer überwiegend staufreien Fahrt erreichten wir überpünktlich kurz nach 17 Uhr den Flughafen in Dresden.
Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Ingo, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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