Reisebericht: Italien – Rundreise Gardasee

16.05. – 22.05.2015, 7 Tage Rundreise am Gardasee mit Sirmione – Schifffahrt – Limone – Verona – Malcesine – Monte Baldo – Trento


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Voller Vorfreude und mit vielen Erwartungen im Gepäck starten an diesem Samstagmorgen unsere Reisegäste von Eberhardt Travel und Gemeinsam Schöner Reisen nach Norditalien. .
Vorbei an Nürnberg und München erreichen wir das Dreieck Inntal. Von hier aus geht es weiter durch das gleichnamige Tal, an Innsbruck vorbei, über die Europabrücke hinauf zum Brenner. Hier zieht sich die Grenze zwischen Österreich und Italien entlang und wir erreichen schließlich die Region von Südtirol und den größten der oberitalienischen Seen. In Torbole am Gardasee haben wir für die nächsten Tage unser Hotel.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Gardaseepanoramafahrt mit Schifffahrt

Der ersten Ferientag am See verbinden wir mit einer Fahrt entlang des Ostufers.. Die Olivenriviera - Riviera degli Olivi Gardasee erstreckt sich auf einer Länge von zirka 50 Kilometern und wird benannt unter der Bezeichnung Gardesana Orientale. Die Fahrt führt uns durch viele kleine Ortschaften und wird können die Ausblicke genießen. Der Gardasee mit seiner einzigartigen Naturkulisse zog schon seit je her zahlreiche Völker in seinen Bann. Die Römer nannten ihn „Lacus Benacus" und so manches Hotel/ Pension oder kleine Ortschaft trägt diese Bezeichnung bis in die heutige Zeit in seinem Namen. Ganz gleich ob wir durch Malcesine - Torri del Benaco - Garda oder Bardolino fahren, jede dieser Ortschaften hat seine eigene kleine Geschichte. Aber alle haben sie viele Gemeinsamkeiten: sie liegen direkt am Ufer des Gardasees - mit dem kleinen Yachthafen - der historischen Altstadt und sind umgeben von der üppigen mediterranen Vegetation. Einen ersten Stop legen wir in Lazise ein. Die historische Altstadt wird umgeben von der im 14. Jahrhundert errichteten Stadtmauer. Die Altstadt betritt man durch eines der gut erhaltenen mittelalterlichen Stadttore. Über die Piazza Vittorio Emanuele erreicht man den Hafen. Er ist eingerahmt von historischen Bauten, dazu gehören unter anderem die Kirche San Nicolo und das venezianische Arsenal. Hier hatte Venedig, seine Kriegsflotte stationiert. Unsere Gäste haben Zeit durch den beschaulichen Ort zu bummeln, bevor wir schließlich weiter fahren, durch Peschiera .
Die Stadt auf drei Inseln - durch sie schlängelt sich der einzigste Abfluss des Gardasees; der Mincio. - war schon seit ewigen Zeiten ein Zankapfel. Wichtige Handelsstraßen und der schiffbare Mincio machten Peschiera zu einem strategisch wichtigem Ort am Südufer des Sees. Schließlich erreichen wir zur Mittagszeit den wohl bekanntesten Ort am südlichen Gardasee - Sirmione . Die Stadt ist ein Touristenmagnet. Die Burganlage der Familie della Scala bestimmt das Bild der Altstadt, die man über eine kleine Brücke erreicht. Entlang der Via Vittorio Emmanuele, der Hauptstraße, reihen sich die Delikatessengeschäfte, Boutiquen und zahlreiche Cafes und Restaurants. Kleine Nebengassen und kleine Plätze laden zum Bummeln ein. Die Burganlage, „Rocca Scaligera", erbaut im 13. Jahrhundert, überragt die auf einer Insel gelegenen Altstadt. Mit ihren zinnenbekrönten Türmen, Höfen und Wehrgängen zählt sie zu den besterhaltenen Kastellen ihrer Art.
Am Nachmittag fahren wir vom Hafen in Sirmione, mit einem Linienschiff der Garda Navigatione, nach Garda. Vom Schiff aus blicken wir zurück auf Sirmione mit dem Hafen, auf die Pizza Carducci und die Grotten des Catull. Wobei es sich nicht um Grotten im eigentlichen Sinn handelt sondern um die Ruinen einer römischen Villa - die nach dem römischen Dichter Catull benannt worden sind. In Garda angekommen gehen wir von Bord unseres Schiffes. Es heißt der Ort und auch der See verdanken ihren Namen der blauhaarigen Nymphe Engardina. Garda liegt eingebettet in einer langgezogenen Bucht, windgeschützt durch die umliegenden Berge und zeichnet sich daher durch ein besonders mildes Klima aus. Das zeigt sich in der üppigen Vegetation. Zypressen, Pinien, Zedern, Lorbeer und Myrthen gedeihen hier prächtig. Die Fußgängerzone ist auch gleichzeitig die Hauptgasse „Corso Vittorio Emanuele". Sie durchzieht die Altstadt und unsere Gäste haben Zeit durch diese hindurch und entlang der Uferpromenade zu bummeln.

Verona – die Stadt der "Oper unter den Sternen"

Auch am dritten Tag unserer Reise erwarten uns wieder interessante Dinge. Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Reisebus in die Stadt Verona. Doch bevor wir einfahren dürfen heißt es erst einmal Einfahrtsgebühr bezahlen und dann den neuen Busterminal finden. Pünktlich zur angegebenen Zeit sind wir an Ort und Stelle und begrüßen Sara. Mit unserer Gästeführerin drehen wir mit dem Bus erst mal eine Runde entlang der alten Stadtmauer. Vorbei an den Stadttoren - Porta Nuova, Porta Palio, Porta San Zeno - weiter am Teatro Romano vorbei zur Alten Römerbrücke. Von hier aus spazieren wir in die Altstadt von Verona, genießen den Ausblick auf das Castel San Pietro und auf die Kirche Sant´Anastasia. Auf der Piazza dei Signori, umgeben von Palästen, steht das Denkmal für Dante. Der Platz war früher das Verwaltungs- und Regierungsviertel von Verona. Bei Ausgrabungsarbeiten fand man Mosaiken, Straßenbelag und Fundamente von alten römischen Gebäuden. Zwischen dem Palazzo Governo und dem Palazzo dei Tribunali führt ein kleiner Durchgang zur Kirche Santa Maria Antica - Hauskirche des Familie della Scala. Gleich daneben befinden sich de Grabstätten der Familie. Für Sara eine gute Gelegenheit uns die Familienmitglieder etwas näher vorzustellen. Die Grabstätten sind umgeben von einem kunstvoll gestaltetem Gitter umgeben, in das man das Familienwappen der Scala (Leiter) eingearbeitet hat. Auf der Piazza delle Erbe, sie ist der Mittelpunkt der Altstadt und gilt als einer der schönsten Plätze von Italien, steht der Capitello. Ein Podest aus dem 16. Jahrhundert, von hier aus wurden dem Volk wichtige Entscheidungen mitgeteilt. Auch Sara teilt uns mit, das es von der Piazza delle Erbe nur wenige Schritte bis zum Balkon der Julia sind. Im Innenhof an der Via Capello soll es gewesen sein, der Beginn der tragischen Liebesgeschichte von Romeo und Julia. Im Innenhof drängen sich die Schaulustigen, um hinauf zu sehen und den Balkon zu fotografieren. Weiter geht unser Stadtrundgang durch die Einkaufsmeile von Verona. Über die Via Manzzini gelangen wir zur Piazza Bra. Hier erheben sich die Reste der Arena. Das römische Theater wurde im 1. Jahrhundert errichtet und ist heute eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Von der ehemaligen Prunkfassade aus Marmor ist nur noch wenig erhalten. Alljährlich finden hier in den Sommermonaten Juli und August die Opernfestspiele statt, immerhin schon seit 1913. Die ersten Anzeichen für die neue Spielsaison können wir schon entdecken, es sind die Kulissenaufbauten für Nabucco und Aida. Hier endet unser Rundgang.
Wir verabschieden uns von Sara und unsere Gäste nutzen die verbleibende Freizeit für einen individuellen Bummel durch die Stadt. Gemeinsam fahren wir am Nachmittag zurück zum Hotel.

Limone und La Limonaia del Castel

Am nächsten Morgen spazieren wir gemeinsam zum kleinen Hafen von Torbole. Das Linienschiff bringt uns hinüber nach Limone sul Garda. Hier erwartet uns schon Alberto. Bevor wir mit ihm zum „La Limonaia del Castel" spazieren schießen wir erst einmal das Gruppenfoto. Dann geht's ein Stück bergan, denn der Zitronenhain von „La Limonaia del Castel" ist auf drei Terrassen angelegt. Von Alberto erfahren wir auch das der Ortsname nicht im Zusammenhang mit den Früchten steht. Sondern auf die Zeit zurück geht, als ein Teil des Sees noch zu gehörte. Limone leitet sich vom lateinischen Limes (Grenze) ab. Das Westufer verdankt seinen Namen den Zitronenhainen, die hier seit Jahrhunderten angelegt sind. Die „Riviera dei Limoni - Zitronenriviera. Wir besichtigen die „ La Limonaia del Castel". Das Zitronengewächshaus erinnert an die blühende Vergangenheit der Zitronen in Limone. Die ersten Anpflanzungen von Zitronen am Gardasee reichen zurück bis ins 13. Jahrhundert, damals von Mönchen. Um die Bäume vor Frost zu schützen wurden in späteren Jahrhunderten die ersten Gewächshäuser gebaut und später die Zitronengärten angelegt. Bei dem Rundgang über die Terrassenanlage erfahren wir wie die Struktur der Zitronenplantagen angelegt ist, das man Anfang des 21. Jahrhunderts umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt, Gebäude saniert, Bewässerungskanäle widerhergestellt und eine Elektroanlage installiert hat. Im Jahr 2004 wurden dann die ersten Zitrusgewächse angepflanzt. Heute gedeihen in der Anlage Zitronen, Grapefruits, Mandarinen, Bitterorangen, Clementinen und Kumquats. Bei einer kleinen Verkostung von hauseigenem Limoncello können wir uns von der guten Qualität des Likörs überzeugen. Dazu gibt es Cracker mit Orangenkonfitüre und dünn aufgeschnittene Zitronenscheiben mit braunem Zucker. Alberto verrät uns noch ein Geheimrezept gegen das lästige Ungeziefer auf Zimmerpflanzen: 1 Liter Wasser; 10 Tropfen Olivenöl; 2 Esslöffel Zitrusspülmittel - gutes gelingen.
Nach der Besichtigung können sich unsere Gäste den Aufenthalt in Limone individuell gestalten. Die Verlockung ist groß, denn viele kleine Läden haben sich spezialisiert auf die kleinen und großen Zitrusfrüchte - mal aus Marzipan, mal aus Seife, mal aus Keramik, als Brotaufstrich oder in flüssiger Form. Auch die ein oder andere Handtasche findet heute seine neue Besitzerin. Mit dem Linienschiff fahren wir am Nachmittag zurück nach Torbole.

Trient und Grappabrennerei Distilleria Marzadro

Grau in grau zeigt sich der Himmel als wir in Richtung Trento fahren. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz empfängt uns bei 21 Grad. Pünktlich treffen wir an der Via Torre Vanga unsere Gästeführerin Marie. Sie war früher Lehrerin und ist als Gästeführerin eine wahre Perle. Sie erklärt uns die wichtige Bedeutung der Stadt an der Adige (Etsch): Gegründet wurde Trient von den Kelten und später von den Römern erobert und nannten es Tridentum. Sie befestigten die schon vorhandenen Wege und schufen somit die Grundlagen für die Eroberung und Erschließung der Alpenregion. Das Etschtal bildete eine wichtige Handelsroute. Und eines der bedeutenden Punkte der Stadtgeschichte ist: Von Trient ging die Gegenreformation aus. Das Konzil von Trient von 1545 - 1563. Wir spazieren mit Maria gemeinsam entlang der Via Belenzani zum Palazzo Thun. Die Tono (heute als Thun bezeichne) ist eine alte Adelsfamilie aus dem Val di Non. Sie erwarben den Palast um hier 400 Jahre lang zu leben. Während des Konzils hielten sich der Kardinal Gonzaga und der Kardinal Morone im Palazzo auf. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Palast im Besitz der Stadtverwaltung und zugleich das Rathaus. Wir gelangen zur Piazza Duomo mit dem Neptunbrunnen. Der Dom St. Vigilio aus dem 11./12. Jahrhundert erhebt sich an der Südseite des Platzes. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen und unsere Schirme verdecken uns den Blick auf das nördliche Querschiff. Die Rosette bezeichnet man als das Glücksrad, mit der Fortuna in der Mitte.
Weiter geht der Spaziergang hinauf zum Castello del Buonconsiglio. - übersetzt „Guter Rat". Das Schloss ist eines der bedeutendsten Bauwerke im Trentino, war Sitz der Fürstbischöfe und beherbergt heute das Kunsthistorische Museum.
Unseren Gästen stehen die Mittagsstunden zur freien Verfügung, wobei sich unsere Gäste ein warmes Plätzchen suchen, denn mittlerweile hat es sich stark abgekühlt. Bei 14 Grad verlassen wir die Stadt Trient und fahren weiter nach Nogaredo, einem kleinen Vorort von Rovereto. Hier befindet sich die Distiloleria Marzadro. Ein Familienbetrieb, der seit über 60 Jahren, Grappa produziert. Grappa entsteht aus der Destillation der Weintraubenschalen und ist ein italienisches Produkt. Nach der Führung erwartet unsere Gäste noch ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. Unzählige Sorten von Grappa laden zum verkosten ein. Ein spezielles Produkt von Marzadro ist der Grappa „Le Diciotto Lune". Nicht nur mit guter Laune im Gepäck machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Heute überrascht man uns noch mit einem Gala - Büffet.

Malcesine und Monte Baldo Massiv

Sonnenschein, blauer Himmel - ideale Bedingungen für eine Auffahrt mit der Seilbahn auf den Monte Baldo. Während wir am Hotel auf unseren Bus warten wechseln Sonne - Wolken und auch ein paar Tropfen sich ab. Unser Bus wird an diesem Morgen unfreiwillig ausgebremst. Ein Unfall zwingt unseren Buschauffeur die Umleitung über Arco - Nago nach Torbole zu fahren. Angekommen in Malcesine reihen wir uns in die Schlange ein, um mi der Kabinenbahn auf den Monte Baldo zu fahren. Während der Auffahrt zum Gipfel drehen sich die Kabinen langsam, so dass man den Blick rund herum genießen kann. Oben angekommen nimmt uns der Wind fast den Atem. Auch die ein oder andere Schneeflocke tanzt an uns vorbei. Dennoch haben wir an diesem Vormittag gute Aussichten auf den See, mit einem Umfang von zirka 180 Km, mit einer Länge von zirka 52 Km und einer Breite zwischen reichlich 2 Km im Norden und 17 Km im Süden. Auf dem Gipfel gibt es gut angelegte Wanderwege und das Gebiet auch beliebt bei den Gleitschirmfliegern. Nach der individuellen Rückfahrt mit der Kabinenbahn bleibt unseren Gästen noch genügend Zeit um durch Altstadt von Malcesine zu bummeln. Ein beliebtes Fotomotiv ist das „Castello Scaligero", gelegen auf einem Felsen nördlich der Altstadt. Die Burg eingegangen in die deutsche Literatur - J.W. Goethe weilte hier am 13. September 1786, ist heute als Museum eingerichtet.
Die Altstadt erstreckt sich unterhalb der Hauptstraße. Durchzogen von vielen kleinen Gassen, verwinkelten Straßen ist der Ort Ziel von unzähligen Touristen, nicht nur in den Sommermonaten. Unweigerlich erreicht man auch den Hafen. Hier bietet sich dem Besucher ein reizvolles Bild - die mittelalterliches Häuser und Palazzi erstrahlen in Rot- und Ockerfarben. Und immer wieder Souvenirs - Souvenirs - Souvenirs. Wer bis da noch kein Mitbringsel hat schlägt spätestens in Malcesine zu. Handtaschen - Olivenöl - Gewürze - Käse - Schinken alles was das Herz der Besucher höher schlagen lässt.
Auch am Tag unserer Heimreise begleitet uns Sonnenschein, zumindest bis hinauf zum Brenner. Hier hat es frisch geschneit und das Thermometer zeigt 3 bis 4 Grad an. Mit vielen schönen Fotos, Erlebnissen, Limoncello und Olivenöl im Gepäck erreichen wir fast pünktlich die entsprechenden Ausstiegsstellen und verabschieden uns von unseren Reisegästen.
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze.

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