Reisebericht: Studienreise Italien – Gartenkunst in der Toskana & im Latium

07.06. – 12.06.2015, 10 Tage Busreise Heller Garden – Spoerrigarten – Siena – Bomarzogarten – Tarot–Garten – Giardini di Ninfa – Castel Gandolfo – Frascati – Tivoli – Villa D'Este – Hadriansvilla – Villa Lante


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Am 7. Juni 2015 fahren wir mit einer Reisegruppe von 20 Personen für 6 Tage an den Gardasee in das Städtchen Torbole am Nordufer gelegen.In Karlsruhe kommen die ersten Gäste an Bord, in Pforzheim der zweite Teil der Reisgruppe. Auf geht's gen Süden.
Ein Reisebericht von
Gerd Pierschek

1. Tag – Hinfahrt nach Torbole an den Gardasee 

Der Blick aus dem Fenster verheißt Gutes, wenngleich sich erst einmal die Sonne hinter den Wolken versteckt hält. Aber dafür fahren wir auch in den Süden und wie es so schön heißt, in den sonnigen Süden !
Schon durch's wunderschöne Allgäu hindurch bekommen wir die Alpen in der Ferne zu sehen, ein gutes Omen fürwahr, denn das schöne Wetter verläßt uns auf der ganzen Reise nimmer.
In der Rastanlage Nassereith angekommen, haben wir eine angenehme Fahrt über den Fernpass hinter uns, gleichwohl ist Beinevertreten angesagt.
An Innsbruck vorbei geht es auf die Brennerautobahn, wo uns sehr bald die Skischanze auf dem Berg Isel grüßt. Weiterhin kommen wir gut voran und fahren übern Brenner und schließlich durch Südtirol ins Trentino hinein bis nach Rovereto, wo wir von der Autobahn abfahren, durch die Weinlagen des berühmten Marzemino hindurch. Jetzt kommt ein erster grandioser Ausblick auf den Gardasee und weil wir in Serpentinen hinunter fahren, kann abwechselnd die linke Seite im Bus und danach die rechte Seite diesen ersten wundervollen Blick auf unser Reiseziel genießen.
Im Hotel werden wir freundlich empfangen, erhalten unsere Zimmer, können uns frisch machen, die Reiseeindrücke einer wirklich entspannten Fahrt nachklingen lassen, um schließlich unser Abendessen einzunehmen. Der Dank gilt auch unserem Busfahrer, Herrn Ralf Huber, der uns  ohne Fehl und Tadel chauffiert hat.

2. Tag  –  Panoramafahrt auf der Gardesana Orientale mit Schifffahrt zurück nach Torbole


Ausgeschlafen und gut gefrühstückt fahren wir bei strahlendem Sonnenschein mit unserem Bus an der Ostseite des Gardasees entlang.  Der Weg ist schon mal das Ziel, denn wir erleben üppige Vegetation einerseits und den wunderbaren Blick über den See hin bis zu dem gegenüberliegenden Ufer mit den steil aufragenden Felswänden. Zypressen, Oleanderbüsche, Olivenhaine, Palmen, Pinien, Kaktusfeigen säumen die Gardesana Orientale, die Ostseite des Gardasees. Wir fahren durch malerische kleine Ortschaften, wie Brenzone, Torri del Benaco, durch Garda sowie an Bardolino vorbei und erreichen schließlich unser Ziel, Sirmione am Südufer des Gardasees.
Hier führt unser Reiseleiter uns ins Städtchen und nach einem kleinen Rundgang hat unsere Reisegruppe Zeit zur freien Verfügung, um das pittoresque Städtchen kennenzulernen,
an einladenden Eistheken oder auch in einem Café oder Restaurant etwas zu essen, etwas zu trinken und um auch dem lebhaften Treiben der anderen Touristen zuzuschauen. 
Dann gehen wir in Sirmione aufs Schiff und laßen uns über den Gardasee schippern nun auf Seeseite vorbei an Lazise, Bardolino bis wir schließlich in den Hafen von Garda einlaufen.
Garda lädt ein zu einem kleinen Bummel durch die engen Gassen mit den netten Geschäften und den gemütlichen Cafés.
Die Rückfahrt, wieder am Gardasee entlang, ist noch einmal genauso schön, wie die Hinfahrt es schon war. Im Hotel erwartet uns das Abendessen. Ein wirklich schöner Tag geht zuende.

3. Tag  –  Ausflug nach Limone


Auch heute meint es der Wettergott wieder sehr gut mit uns. Gerade recht, um mit dem Boot von Torbole aus über den Gardasee zu fahren und in Limone anzulanden. Der Name, der vom Lateinischen Limes = Grenze stammt, wird heute als Zitronenimage vermarktet. Das ist sehr schön anzusehen, wenn einen über fast jedem Haustürschild eine Keramikzitrone gelb an-
strahlt. Wir werden von Alessandra erwartet, einer netten jungen Dame, die uns durch die Limonaia del Castel, ein Zitronengewächshaus, führen wird. Hier erfahren wir, dass bereits im 17. Jh. in diesen für Limone so typischen Gärten mit Steinsäulen zwischen dem alten Gemäuer Zitronen angebaut wurden. Goethe schrieb bei einer seiner italienischen Reisen nieder, "dass die in Terrassen angelegten Gärten voller Zitonenbäume einen wahrhaft reichen und üppigen Eindruck hinterlassen".
Eine Kostprobe des köstlichen Limoncellos sowie wohlschmeckend zubereiteter dünner Zitronenscheibchen sind eine kleine Erfrischung im ansonsten ziemlich heißen Zitronengarten.
Die Sonne brennt vom Himmel, was die Zitronenbäume freut, aber manchem von uns das kühle immer wehende Lüftchen am Gardasee, die Ora, beim sich anschließenden Spaziergang am Ufer wieder gut tut. Schön ist Limones Uferpromenade mit wundervollen Blumenbeeten, mit Ausblicken in die steilen Felswände nach oben. Gleichfalls wunderschön ist es, den Blick schweifen zu lassen über das Wasser des Gardasees hinüber auf die andere Seite, wo einem das 1800 m hohe Monte Baldo - Massiv den Kontrast zeigt zwischen Wasser und Berg.
Die Bootsglocke ertönt schließlich wieder und die Reisegruppe ist, pünktlich von den eigenen Erkundungen zurück, am Hafen angelangt.
Jetzt bringt uns das Schiff nach Riva, wo Reisegruppe und Reiseleiter einen schönen gemeinsamen Stadtrundgang unternehmen und von wo aus uns dann der Ralf mit dem Eberhardtbus abholt, um uns ins nicht weit entfernte Torbole zu unserem Hotel "Villa Rosa" zurückzubringen.

4. Tag  –  Verona –  alt, vornehm, berühmt


Ziel unseres heutigen Ausfluges ist Verona, die Stadt des Liebespaares Romeo und Julia.
In Rovereto geht es wieder auf die Brennerautobahn, nunmehr in Richtung Süden. Hier bei Rovereto erblicken wir das "Castel Dante", ein Beinhaus mit Überresten von im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten aus vielen Ländern Europas. Als "Stadt des Friedens" machte sich 2002 Rovereto einen Namen und als äußeres Zeichen entstand dort die aus regenbogenfarbenem Stoff bestehende Fahne, auf der zu lesen ist: "PACE"  =  Frieden.
In Verona angekommen, steigt unser Stadtführer Stefano zu uns in den Bus und wird als gebürtiger Veroneser nun die nächsten fast 3 Stunden ein kompetenter Begleiter unserer Reisegruppe sein.
Zuerst fahren wir mit unserem Bus zu dem "Santuario", hoch über der Stadt liegend, hinauf, von wo aus wir einen phantastischen Ausblick haben über die auf einer Landzunge liegenden Stadt an der Etsch. Wieder "unten" angekommen, geht es zu Fuß an der Etsch entlang hinein in die Altstadt . Auf der Piazza dei Signori mit den Gräbern der Familie Scaliger, sowie deren Palazzi aus dem 13./14. Jh., schaut nachdenklich von seinem Sockel der berühmte italienische Dichter Dante herunter, so, als wollte er uns zur Vorsicht mahnen. Weiter führt uns Stefano zur Piazza Erbe einem langgestreckten Platz, der zu den schönsten Plätzen Italiens gehört.
Der heutige Obst- und Gemüsemarkt war im MA das römische Forum, wo man damals selbst Pferderennen veranstaltet hat. Heute sehr lebendig mit einer geschlossenen mittelalterlischen Architektur, großartig! Und dann kommt das Unausweichliche, der Besuch des Hauses der Julia. Stefano sagt uns die bittere Wahrheit: Romeo und Julia sind nur literarische Erfindungen! Aber hätten sie gelebt, dann hätte Julia bestimmt in diesem Haus mit dem berühmten Balkon gelebt und Romeo hätte mit Gitarrenspiel und Gesang hier um ihre Liebesgunst gebuhlt. Wie schön!
Auf der eleganten, mit rosa Marmor gepflasterten, Via Mazzini gelangen wir dann zur Piazza Bra und sehen auf fast 2000 Jahre alte Geschichte, wir stehen vor der Arena di Verona. Nach dem Kolosseum in Rom und einer weiteren Arena ist diese von Verona das drittgrößte der noch erhaltenen antiken Amphitheater. Heutzutage finden im Sommer Opernfestspiele hier statt und als sehr berühmte Aufführungen sind zu nennen:  Aida, Carmen, Don Giovanni, Romeo und Julia u.a.
Stefano sei gedankt für eine sachkundige und humorige Führung durch die Stadt und nach noch etwas Freizeit gehen wir alle zusammen entlang an der alten Stadtmauer zurück zum neu angelegten Parkplatz, wo unser Busfahrer Ralf mit frisch gebrühtem Kaffee bereits auf uns wartet. Ein schöner Ausflug in vergangene Zeiten geht zuende und nach einer angenehmen Busfahrt sind wir zurück in Torbole und das Hotel mit seinen Annehmlichkeiten hat uns wieder.

5.  Tag  –  Mit der Seilbahn auf den Monte Baldo, danach Malcesine


Um 9:30 h stehen wir bereits an der Talstation, um hinauf zu fahren auf 1760 m nach Tratto-Spino im Monte Baldo-Massiv. Auf der Mittelstation steigen wir um in eine Gondel, die sich bei der Bergfahrt einmal um 360° dreht so, dass jeder einmal sowohl auf den Berg als auch auf den sich immer weiter entfernenden Gardasee blicken kann. Dunkle Wolken hängen über den Alpen und auf unserem Spaziergang auf dem Monte Baldo beginnt es dann auch wirklich leicht zu regnen. Trotzdem bleiben uns weite Blicke über den Gardasee hin zu den Brentadolomiten und - man glaubt es kaum - nach unten ins SONNIGE Malcesine.                           Überraschung auf der Hochebene:
In einem kleinen Gehege kuscheln 4 Alpakas miteinander, die gern als Fotoobjekte herhalten.
Wer Lust hat auf irgendeine Erfrischung, der findet eine Berghütte vor, wo man sogar "Kaiserschmarrn" zubereitet.
Im Regen fahren wir nun wieder mit der "Funivia" zurück und ab Umstieg auf der Mittelstation scheint wieder die Sonne, während es "oben" weiterhin regnet. Alpenwetter halt.
Und nun Malcesine. Die "Perle des Gardasees" genannt bietet uns zur Besichtigung eine weitere Scaliger - Burg an. Wer mit hineingeht und wer mit hinaufsteigt, hat einen tollen Blick über den Gardasee nach Limone hinüber und über die Dächer von Malcesine. Eingangs der Burg erwartet uns eine Büste des Dichterfürsten J.W.v.Goethe, den man beim Zeichnen der Burg für einen Spion hielt und ihn für zwei Stunden mit aufs Revier nahm. Goethe nahm es nicht krumm und hat seinerseits über das Städtchen Malcesine in höchsten Töne geschrieben.
Der Rundgang mit unserem Reiseleiter und die anschließende Zeit zu freien Verfügung rundete den schönen Tagesausflug hoch zum Monte Baldo und nach Malcesine ab. 
In Torbole wieder angekommen, bleibt bei weiterhin schönem Wetter Zeit für einen Bummel durch die Geschäfte oder auch für einen Spaziergang am Ufer des Gardasees. 
Das Abendessen im Hotel, nun zum letzten Mal auf dieser Reise, ist Abschluß eines wieder recht gelungenen Tages.





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