Reisebericht: Italien – Gartenkunst in der Toskana & rund um Rom

08.05. – 18.05.2011, 10 Tage Rundreise Heller Garden – Spoerrigarten – Siena – Monsterpark von Bomarzo – Tarot–Garten von Niki de Saint Phalle – Ninfa–Garten – Papstresidenz Castel Gandolfo – Frascati – Tivoli – Villa D'Este – Hadriansvilla – Villa Lante – Rundreise in klein


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Eine Fahrt ins frühlingshafte Land, in dem sich Architektur aus über zweitausend Jahren mit Gartenschöpfungen symbiotisch ergänzt und so neue ästhetische Reize und Normen setzt.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Sonntag, den 08. Mai 2011

Da am Sonntag keine LKWs auf der Autobahn waren, klappte die Anfahrt nach Garda ganz hervorragend. Die Transfers und der Bus waren pünktlich und so kamen wir bereits um 17.30 Uhr im Hotel an, wo das Einchecken problemlos erfolgte. Das Wetter ist ein Traum, wie auch die Lage des Hotels und der Blick auf den Gardasee.

Montag, den 09. Mai 2011

In der Nacht hatte sich bei stürmischem Wind, begleitet von Wetterleuchten, der Himmel bewölkt und so war es recht frisch auf unserer Fahrt auf dem Gardasee von Garda nach Gardone. Trotzdem genossen alle Seeluft und Ausblicke, zumal man auch drinnen sitzen konnte. Der Bus brauchte für die Strecke 2 ½ Stunden und so war es gut, dass wir nach einer Stunde bereits wieder festen Boden betraten. In zehn Minuten waren wir im Botanischen Garten, den der Zahnarzt des letzten Zaren, Hruska, angelegt und den Multitalent André Heller mit allerhand Kunst geschmückt hat. Stein gewordene Strichmännchen von Keith Haring tummeln sich in Phantasieecken, die manchmal von Hundertwasser sein könnten. Als hier nach einer halben Stunde die Sonne heraus kam, verging die Zeit wie im Flug, doch wir hatten schließlich noch eine gute Stunde Busfahrt nach Valeggio sul Mincio zu absolvieren. Über drei Stunden verbrachten wir im Giardino Sigurtà, der eigentlich als Garten mehr als ein halbes Jahrtausend auf dem Buckel hat, doch nunmehr eine vorwiegend englisch orientiertes Parklandschaft darstellt. Fußläufige Führung und anschließende Fahrt mit der Parkeisenbahn in entlegene Teile wurden als ideale Mischung empfunden. Auf Anraten unserer aus dem Elsass stammenden Führerin fuhren wir noch ins nahe Borghetto, das dem Titel „schönstes Dorf Venetiens" zu Recht trägt. Es liegt direkt am Mincio, wo im 15. Jahrhundert die Mailänder Visconti ihr geniales Wehr als Viadukt gebaut haben. Fast jedes Haus hat ein intaktes Mühlrad und jedes zweite verkauft hausgemachtes Eis. Ein perfekter Tagesausklang.

Dienstag, den 10. Mai 2011

Gegen 13 Uhr waren wir in Calenzano, wo uns an der Abfahrt ein Herr vom Restaurant Travalle erwartete. Vor Ort wurde in exquisitem Ambiente ein Spitzenmenu geboten. Anschließend führten uns Frau Solda, die Besitzerin und ein englischer Professor für Gartenkunst durch den historischen Gardino di Travallo. Angekommen in Montecatini Terme fuhren wir nach dem Einchecken mit einer antik anmutenden Bergbahn hoch nach Montecatini Alto, wo wir Gassenflair und Aussicht genossen. Für alle eine nette Überraschung war die Übernahme der Fahrtkosten durch Eberhardt- Travel. Ein Spitzenabendbrot beschloss einen wunderbaren Tag.

Mittwoch, den 11. Mai 2011

Nach individueller Morgengestaltung ging es um zehn Uhr nach Empoli. Herzliche Aufnahme bereitete eine Familie von Winzern, deren Mitgliedern man ansah, dass sie durch ihre Arbeit mit ihrem Besitz und seinen Produkten tief verbunden waren. Dementsprechend schmeckte alles hervorragend. Viele nahmen Weine und Öl mit nach Hause.
Weil uns die Fahrt nach Greve bei sengender Mittagssonne pro Strecke mindestens zwei Stunden gekostet hätte, fragte ich nach Absprache mit Eberhardt, ob es nicht besser wäre, ins nahe Lucca zu fahren. Die Gruppe war einhellig begeistert. Auf kurzem Weg kamen wir in dieser mittelalterlichen Perle und einst mächtigsten Stadt der Toscana an und nach einer kurzen Stadtführung durch mich erkundeten alle mit den von mir auf der Stadtinfo besorgten Stadtplänen Gassen, Kirchen, Cafés und manche stiegen gar auf die beiden noch begehbaren Geschlechtertürme. Um 18 Uhr trafen wir uns und gingen gemeinsam zum Bus, der uns schnell heim brachte. Das Abendbrot war wieder überreichlich und lecker. Für die Damen gab es als Abschiedsgeschenk vom Hotel hübsche Topflappen.
Pünktlich um neun Uhr von Montecatini Terme weggefahren waren wir gegen 11.45 Uhr in Viterbo. Da uns Gräfin Ruspoli vorher mitgeteilt hatte, dass der Giro di Italia gegen 14 Uhr durch ihren Ort kommen würde, haben wir uns bis 14.30 Uhr in Viterbo aufgehalten. Die Stadt ist gelebtes Mittelalter, vor allemdas nach dem Heiligen Pellegrino benannte Viertel. Dann ging es nach Viganello, wo uns ein zwar eher kleiner, aber historisch durchaus bedeutender Barockgarten mit zeittypischen Buchsbaumhecken und fünf Räumen im Palazzo erwartete. Gräfin Ruspoli ließ sich durch eine Freundin vertreten, die die italienische Führung eines kompetenten Herren ins Englische übersetzte, was ich wiederum mit Ergänzungen ins Deutsche übertrug. Punkt 19 Uhr waren wir im Hotel „Villa Vecchia", also alte Villa, einem neuen Haus mit hohem Standard.

Freitag, der 13. Mai 2011

Da es Probleme mit der Parkführerin gab, habe ich selber durch den Park der Villa Este in Tivoli geführt und dann Freizeit zum selbst Erkunden gelassen. Das hat allen auch deutlich besser gefallen, als die angekündigte 4-stündige Führung, die viele gar nicht durchgehalten hätten. Um 14.30 Uhr sind wir direkt ins Hotel gefahren und nach einer Pause um 16 Uhr mit 22 Leuten nach Frascati, zunächst in den Aldobrandini- Garten und dann war bis 18.30 Uhr Freizeit in der Stadt, die zum Bummeln und Shoppen bestens geeignet ist. Dann ging es zurück ins Hotel.
Sonnabend, den 14. Mai 2011
Um 9 Uhr weg vom Hotel und da wir die Autobahn nahmen, waren wir gegen 10.20 Uhr bereits in Ninfa am Garten. Dort ging alles reibungslos und wir hatten eine gute Führung, die ich aus dem Englischen übersetzte. Nach einer guten Stunde machten wir ein kleines Picknick am Bus und gingen dann noch in den Giardino Segreto. Viele meinten, dass dieser Garten in seiner Synthese von morbider Architektur und bunter Pflanzenwelt der bisherige Höhepunkt gewesen sei. Sicher trug auch die kühle luftige Atmosphäre an den überall durchfließenden Wasserläufen zum Wohlbefinden bei.
Da morgen Rom angesagt und es sehr heiß war, wollten alle nur noch ins Hotel. Leider mussten wir 50 Minuten auf der Landstraße warten, weil die durch einen Unfall gesperrt war.

Sonntag, den 15. Mai 2011

Ohne Probleme kamen wir rein nach Rom zum Borghese- Park, da am Sonntag Morgen kaum Verkehr war. Unterwegs konnte ich schon etwas erklären, da wir durch Stadtmauern, am Lateran und an der Via Veneto entlang fuhren. An der Villa stieß unsere Führerin zu uns. Nach Erwerb der Karten und Audioguides hatten wir in der Galerie eine sehr fundierte und unterhaltsame Führung. Anschließend unternahmen wir mit der Römerin noch eine kleine Busrundfahrt mit Ausstiegsmöglichkeiten am Petersdom und nahe der Spanischen Treppe. Die fußmüden Herrschaften brachte ich bis zur für den Abend bestellten Gaststätte in Trastevere. Das Abendessen gefiel allen außerordentlich. Der Bus holte uns gleich nah der Gaststätte ab und über Bocca delle Verita und Palatin ging es ins Hotel. Nachts putzte ein Gewitterregen den Himmel sauber.

Montag, den 16. Mai 2011

Bei traumhafter Fernsicht ging es bereits um 8 los und an Rom und Florenz vorbei Richtung Genua. Herrliche Blicke auf die ligurische Küste. Bereits am Nachmittag erkundigte sich Roberta von der Agentur in Stresa, wo wir seien und verständigte das Hotel. Da wir schneller voran kamen, korrigierte ich problemlos über Roberta Ankunft und Essenszeiten. Im Hotel wurden wir erwartet und schnell ging die Zimmeraufteilung, wobei flexibel Gehschwache ins Erdgeschoß quartiert wurden. Vor dem Begrüßungsdrink war Roberta präsent, besprach mit mir den kommenden Tag und begrüßte charmant die Gäste.
Alles klappte wie am Schnürchen, Boote und Schlossführer auf der Isola Bella standen bereit und waren freundlich, höflich und zuverlässig. Gegen 15.30 waren wir wieder in Stresa und der Bus brachte auf Wunsch einige ins Hotel, andere nach Baveno, ein wackeres Häufchen ließ sich erst um 18.15 Uhr von Stresa abholen. Ein nettes Abendessen beendete den Tag.

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