Reisebericht: Italien – Lago Maggiore – Comer See

07.06. – 13.06.2014, 7 Tage Rundreise Stresa – Mailand – Verzascatal – Locarno – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee


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Der Frühling am Lago Maggiore zeigt sich in diesem Jahr schon mit sommerlichen Temperaturen. Blauer Himmel, Sonnenschein, weiße Bergspitzen, bezaubernde große und kleine Ortschaften bilden eine Abfolge von Bildern wie in einem Buch. Hier hat die Natur etw
Unsere Eberhardt Reisegruppe erreicht am zeitigen Abend ihren Urlaubsort Stresa, man nennt ihn auch die Perle am Lago Maggiore. Bekannt geworden ist der Ort durch viele namhafte Schriftsteller, wie Stendhal oder auch Ernst Hemingway. In die Geschichte ist er eingegangen durch die Konferenz von Stresa im Jahr 1935, an der die Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Italien teilnahmen. Heute zählt der Ort zu den meistbesuchten Städten am Lago Maggiore, hat er sich doch den Charme der vergangen glanzvollen Zeiten bewahrt. Davon zeugen noch immer zahlreiche Hotels aus dem 19. Jahrhundert, erbaut im Jugendstil.
Im Hotel Royal beziehen wir unsere Zimmer und werden in den nächsten Tagen von dort unsere Ausflüge starten.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Fahrt mit der Centovallibahn

Auf unserem Ausflugsprogramm am ersten Tag steht die Fahrt mit der Centovallibahn. Unser Buschauffeur bringt uns nach Domodossola - Hauptort des Val d'Ossola. Das Tal ist bekannt für seine vielen Granit- und Marmorsteinbrüche. Hier liegt auch der kleine Ort Candoglia, aus dessen Steinbruch der rosa Marmor gebrochen wird, der zu Sanierungsarbeiten für den Dom in Mailand benötigt wird.
Von Domodossola aus fahren wir mit der Centovallibahn nach Re. Hier erhebt sich die Wallfahrtskirche "Wunder des Blutes"
Eine Legende beschreibt das ein Bewohner des Dorfes das Fresko mit der "Stillenden Madonna" mit einem Stein beworfen hat, wonach die Madonna zu bluten anfing. Grund dafür eine Wallfahrtskirche zu bauen.
Die Kirche ist eine Kombination aus alter und neuer Kirche. Die Neue Wallfahrtskirche,  aus Granit im byzantinischen Stil wurde 1956 geweiht. Im Inneren führen blaue Bänder den Blickfang
Es ist Pfingstsonntag und deshalb findet ein Gottesdienst statt. Wir sind wie die Mäuschen und bestaunen nicht nur die alte Kirche mit ihrem Altar, hier befindet sich auch das Bild der „Stillenden Madonna". Der offene Zugang gestattet uns auch einen Blick in die neue Kirche. Hier führen blaue Bänder den Blickfang in die Silberkuppel, welche 51 m hoch ist. Jeweils rechts und links der Seitentüren hängen rosa und blaue Schleifen, die eine glückliche Geburt anzeigen. Im Anschluss setzen wir unsere Fahrt mit der Centovallibahn fort, parallel begleitet uns unser Bus. Manchmal hat es den Anschein als ob wir schneller sind, denn nicht nur wir erleben eine kurvenreiche Fahrt. Zielbahnhof ist die Schweizer Stadt Locarno.. Sie liegt an den Ufern des Lago Maggiore und ist bekannt durch das alljährlich in den Sommermonaten stattfindende Filmfestival.
Vom Mittelpunkt der Altstadt aus, der Pizza Grande,  kann man bequem durch die kleinen Gassen der Stadt bummeln oder entlang der Uferpromenade einen Spaziergang unternehmen kt der Altstadt, von hier kann man bequem durch die kleinen Gassen bummeln vorbei an den Arkadenhäusern oder zur Wallfahrtskirche „Madonna del Sasso" empor steigen. Eine andere Möglichkeit ist die Auffahrt mit der Standseilbahn zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso. In der  Kirche wurden vor wenigen Jahren umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt, so dass sie in neuem Glanz erstrahlt. Von der Panoramaterrasse aus genießt man einen grandiosen Ausblick auf den See und die umliegenden Berge.
Am Nachmittag sind wir wieder zurück in unserem Urlaubsort. Einige Gäste nutzen die verbleibende Zeit, vor dem Abendessen, um noch einen Bummel durch die hübsche Altstadt von Stresa zu machen.

Seenrundfahrt

Auf dem Programm steht die Fahrt zu den benachbarten Seen. Entlang der Uferstraße fahren wir durch viele kleine Ortschaften, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Vorbei an der üppigen Vegetation - auch ein Markenzeichen des Lago Maggiore. In diesen Tagen erblühen die Hortensien - eine Farbenspiel das seines gleichen sucht. Auf unserem Weg zum Lugnaer See liegt das Schokoladenmuseum Alprose in Caslano.  Da es ein Arbeitstag ist können unsere Gäste auch einen Blick in die Produktionshalle werfen - was dabei heraus kommt ist verpackte Schokolade. Den Stop an den Schokoladenfabrik nutzen unsere Gäste für den 'Kauf einer süßen Leckerei. Zur  Mittagszeit erreichen wir dien Stadt Lugano. Seit dem Mittelalter ist die Stadt ein wichtiger Handelsplatz - heute präsentiert sich uns eine moderne Stadt mit Banken, Hochhäusern und zahlreichen Hotels - eingerahmt von den Hausbergen des Monte Bre und dem San Salvatore. Unsere Gäste nutzen die freie Zeit um über die wohl bekannteste Fußgängermeile die "Via Nassa", oder an der Seepromenade zu bummeln. Auch sollte man es nicht versäumen einen Blick in das Kleinod von Lugano zu werfen, in die Kirche Santa Maria degli Angioli, fertig gestellt im 15. Jahrhundert. Die Fresken im Inneren der Kirche stammen von Luini, einem Schüler Da Vincis.
Von Lugano aus fahren wir die Küstenstraße entlang über Gandria  nach Cadenabbia am Comer See. Dieser empfängt uns mit einer prächtigen Alpenkulisse. Besiedelt durch die Griechen, wussten auch schon die Römer um die Schönheit des Sees und die Habsburger entdeckten diesen als ein lohneswertes Reiseziel.
Von Cadeanbbia aus fahren wir mit dem Linienschiff hinüber nach Ballagio. Der Kurort beeindruckt durch seine traumhafte Lage, an der Spitze der Halbinsel, zwischen den Seearmen von Lecco und Como.  Der kleine charmante Ort zählt zu den beliebtesten Reisezielen am See. So weilten unter anderem John F. Kennedy, Charlie Chaplin und Konrad Adenauer in Bellagio. Eine kleine Statue von K. Adenauer steht in der Nähe der Abfahrtsstelle der Fährschiffe.
Am Abend sind wir pünktlich zurück im Hotel

Orta und die Insel San Giulio

Am Vormittag besuchen wir den Wochenmarkt in Arona. Die Stadt ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum am See. Die Markttage finden täglich rund um den Lago Maggiore statt.  Hier gibt es viele Dinge zu kaufen. Angefangen vom frischen Obst und Gemüse, über Käse und Schinken bis hin zu Textilien, Taschen, Schuhen und Dingen des täglichen Bedarfs. Zur Mittagszeit fahren wir dann mit unserem Bus weiter nach Orta. An der Villa Crespi steht für uns das „Bähnle" Trenino di Orta bereit. Es bringt uns bis zur Minigolfanlage. Das letzte Stück laufen wir zu Fuß, denn die Altstadt von Orta ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Im Palazzo Comunale erwartet uns der Maler. Eine gute Position für unser Gruppenfoto, mit der kleinen Insel San Giulio im Hintergrund. Mittelpunkt der Altstadt von Orta ist die Piazza Motta. Hier steht auch das ehemalige Rathaus, der Palazzo della Communita aus´dem 16. Jahrhundert mit offenem Laubengang und Wandmalereien an der Außenfront. Von der Piazza aus starten wir mit zwei Booten zur Insel  San Giulio. Markantes Bauwerk der Insel ist die romanische Basilika mit der barocken Ausstattung. Von hier führt ein Rundweg um die Insel - die Straße der Ruhe und Meditation. Unseren Gästen bleibt in Anschluss noch genügend Zeit um den beschaulichen Ort Orta zu geniessen, über die Piazza Motta zu spazieren oder über die Granitstufen zur Kirche Santa Maria Assunata zu gelangen. Mit der kleinen Bahn gelangen wir wieder an der Villa Crespi an, wo unser Bus parkt. Die Villa wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Auftraggeber war die lombardische Unternehmerfamilie Crespi. Heute ist die Villa ein Hotel. 
Von Orta aus ist es nur ein kurze Strecke zum Hotel, das wir am späten Nachmittag wieder erreichen.

Mailand

Ein besonderer Höhepunkt während unserer Busreise steht an diesem Tag auf unserem Ausflugsprogramm. Der Besuch des „Letzten Abendmahl" von Leonardo da Vinci. Doch bevor wir dort ankommen steht erst einmal eine Stippvisite des Monumentalfriedhofes von Mailand auf dem Programm. Bei sommerlichen Temperaturen kommen unsere Gäste dabei schon mal ganz schön ins schwitzen. An der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand sucht Fedra für uns erst einmal ein schattiges Plätzchen. Das finden wir im sich anschließenden Kreuzgang der Kirche. Hier erfahren wir viele Einzelheiten über des Leben von Leonardo da Vinci und auch die Besonderheiten zwischen einem Fresko und einem Wandbild. Dann ist es endlich soweit. Eberhardt Travel hat für uns die Eintrittskarten organisiert und wir dürfen zur bestellten Zeit eintreten. „Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci zierte früher den Speisesaal in einem Kloster, während der Zeit von Napoleon waren in dem Raum die Pferde untergebracht und in der heutigen Zeit steht es den Besuchern, unter strengsten Vorsichtsmaßnahmen, zur Besichtigung zur Verfügung.
Anschließend bringt uns unser Bus zur Via Verdi. Hier ist seit einiger Zeit die zentrale Aus- Einstiegsstelle für Touristenbusse. Nach der wohlverdienten Mittagspause, an der Piazza Duomo, starten wir den zweiten Teil unserer Stadtführung in Mailand. Durch die Galleria Vittorio Emanuele gelangen wir auf die Piazza della Scala. Die Zeit erlaubt es uns an diesem Tag auch einen Blick in das berühmte Opernhaus zu werfen. Von außen ist es unscheinbar, dafür aber im Innern um so interessanter. Von den Logen aus können unsere Gäste in den Saal und zur Bühne schauen. Fedra gibt auch hier ihr bestes und bei einem kleinen Rundgang durch das sich anschließende Museum erfahren wir noch so manche Anekdote die im Zusammenhang mit der Mailänder Scala steht. Eine Herausforderung an diesem Tag waren die hohen Temperaturen. Müde und erschöpft aber voll mit Eindrücken verlassen wir am Nachmittag Mailand, die Stadt die im Jahr 2015 ihre Gäste zur EXPO empfängt.

Boromäische Inseln

Unser Buschauffeur hat heute seinen Ruhetag. Ausgeruht unternehmen wir einen kleinen Spaziergang zur  Anlegestelle der Privatboote. Auf unserem Programm stehen heute die bekannten Inseln im boromäischen Golf. Zunächst bringen uns die Boote zur Isola Bella, der berühmtesten im gleichnamigen Golf im Lago Maggiore. Sie ist ein geschaffenes Kunstwerk, mit dem Palazzo und dem terrassenförmig angelegtem Barockgarten. Bei einer Palastführung mit Romeo durchlaufen wir unter anderem den „Saal der Medaillen", den „Saal der Musik", den „Ballsaal"  sehen das Dokument der Konferenz von Stresa, bestaunen den Mosaiktisch und die zahlreichen originalen Möbel, Bilder und die Wandteppiche. Im Anschluss an die Palastführung erreichen wir den Garten. Hier blühen die Rosen und Hortensien, die Pfauen schreiten stolz durch die Anlage und hoch über allem thront das Einhorn, ein Symbol der Familie Boromeo. Die Adelsfamilie ist auch in der heutigen Zeit im Besitz der Isola Bella  - ebenso der Isola Madre. Diese erreichen wir am zeitigen Nachmittag. Auch hier haben wir für unsere Reisegruppe eine Palastführung bestellt. Unsere Gästeführerin erwartet uns schon. Anders als auf der Isola Bella erwartet uns hier ein Palazzo der zum wohnen genutzt wurde. Anders als im Palast auf der Isola Bella sind im Palazzo auf der Isola Madre keine originalen Möbel zu sehen. Vielmehr sind es Einrichtungsgegenstände die aus verschiedenen Palästen der Familie aus Mailand stammen.. Besonders sehenswert sind die alten Theaterkulissen und die dazu gehörigen Marionetten. Auch die automatische Tür erweckt die Aufmerksamkeit unserer Reisegäste. Bekannt ist die Isola Madre auch für ihren botanischen Garten, mit der Zypresse aus Kaschmir verschiedenen exotischen Pflanzen und freilaufenden Fasanen und Pfauen. Unseren Reisegästen bleibt Zeit, bei einem Capuccino, die Ausblicke zu genießen, bevor wir mit den Booten zurück fahren.
Am Abend bringen uns die Boote zur Isola Pescatori, die Fischerinsel. Das malerische Dorf mit den kleinen engen Gassen und schlichten Häusern lädt zum bummeln ein. In der „La Pesceria „ serviert man uns ein typisch italienisches Menü und der Wein tut sein übriges dazu, dass die Rückfahrt recht stimmungsvoll verläuft.
Vom Lago Maggiore aus fahren wir an Bellinzona vorbei, den San Bernadino Pass hinauf, nach Thussis hinunter, an Chur - der ältesten Stadt der Schweiz vorbei und sind schließlich nach dem Pfändertunnel wieder in Deutschland. Mit vielen Erlebnissen und Eindrücken verabschieden wir uns schließlich von unseren Reisegästen und sind uns sicher: Das war eine gelungene Reise mit Eberhardt - Travel.
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze

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