Reisebericht: Rundreise Lago Maggiore – Norditalien erleben

13.04. – 20.04.2013, 8 Tage Rundreise in Italien: Verbania, Baveno oder Stresa am Lago Maggiore – Mailand mit Scala–Besuch – Locarno mit Seilbahnfahrt – Verzasca–Tal – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee mit Zug– und Schifffahrt – Centovallibahn – Borromäische Insel


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Der Lago Maggiore lockt mit seinem milden Klima, der bunter Blütenpracht, bezaubernden kleinen Ortschaften, und seinen berühmten Inseln alljährlich Tausende von Touristen an seine mit Palmen gesäumte Ufer. Auch im Reisejahr 2013 ist die Reise zum „Bergsee der Südalpen“ Bestandteil des umgangreichen Reisekataloges von Eberhardt Travel.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Unsere Reise beginnt am Samstag, 13.04. 2013

um 06.00 Uhr in Dresden am Flughafen. Gemeinsam mit 26 Reisegästen geht es gen Süden, die Hoffnungen auf sonnige Tagen in Oberitalien reisen mit. Am Abend erreichen wir unser „Hotel Royal" in Stresa - die Perle am Lago Maggiore. Das einstige römische Strixia gewann Anfang des 19. Jahrhunderts an Bedeutung, nachdem Napoleon die Simplonstraße eröffnet hatte. Stresa avancierte zum beliebten Treffpunkt vieler Künstler, Dichter und anderer wichtiger Persönlichkeiten. Der Ort hat eine prächtige Uferpromenade, auf der einen Seite die mondänen Hotels, die an Glanzzeiten erinnern, auf der anderen Seite der glitzernde See, mit Aussichten auf die Isola Bella und die Isola Pescatori.  
Auf unserem Ausflugsprogramm stehen heute die beiden größeren Nachbarseen  - der

Luganersee und der Comer See.

Wir fahren mit unserem Reisebus entlang des Lago Maggiore, durch die fruchtbare Maggadinoebene und durch das Malcantone hinüber zum Luganersee, im Kanton Tessin. Lugano, die Stadt am gleichnamigen See, schon seit dem Mittelalter wichtiger Handelsplatz zwischen Nordeuropa und Italien. Heute eine moderne Stadt mit Banken, Hochhäusern und Hotels umgeben von den Hausbergen des Monte Bre und dem Monte San Salvatore. Bei einem kleinen Stadtbummel sehen wir den Hauptplatz - die Piazza della Riforma - die kleine Kirche Santa Maria degli Angioli, erbaut Ende des 15./ Anfang des 16. Jahrhunderts mit den Fresken des Malers Luini (eines Schülers von Leonardo da Vincis), spazieren entlang der „Via Nassa" und der Uferpromenade. Entlang der Uferpromende, durch kleine Ortschaften fahren wir weiter zum Comer See. Er empfängt uns einer prächtigen Alpenkulisse. Berühmte italienische Architekten bauten prachtvolle Villen. Die Römer nannten ihn „Lacus Larius" die Einheimischen nennen ihn „Lario". Der See ist 51 km lang und bis zu 4, 20 km breit. Gemessen an der Wasseroberfläche ist der Comer See, der drittgrößte der Oberitalienischen Seen, nach dem Gardasee und dem Lago Maggiore. Mit einem Linienschiff fahren wir von Caddenabbia nach Bellagio. Der kleine Kurort liegt auf einer Halbinsel zwischen den beiden Seearmen Lecco und Como. Benannt nach den Hauptorten am jeweiligen Seeufer. Belaggio, ein malerisches Örtchen, mit bunt bemalten Häusern und steilen Gassen, einladenden Restaurants und zahlreichen Boutiquen lädt seine Besucher zum Bummeln und Verweilen ein. Am Nachmittag bringt uns das Linienschiff wieder zurück nach Caddenabbia. Von hier geht es zurück in Richtung Hotel. Immerhin liegen noch gut zwei Stunden Rückfahrt vor uns. Doch an diesem Tag dauert die Rückfahrt etwas länger. Es ist Sonntag und nicht nur wir sind an diesem sonnigen Tag unterwegs, sondern natürlich auch die Italiener. Auch sie mussten in diesem Jahr länger als sonst auf den Frühling warten, der sich aber während unseres Aufenthaltes jeden Tag von seiner besten Seite zeigt.  
Wer am Lago Maggiore ist, sollte es nicht versäumen mit der

Centovallibahn

zu fahren. Pünktlich um 08.15 Uhr bringt uns unser Bus bringt uns an diesem Morgen nach Domodossola, Ausgangsort für die Fahrt mit der Centovallibahn. Die Bahnstrecke, 52 km lang,  führt uns über 83 Brücken und 31 Tunnel. Es ist schwierig das richtige Fotomotiv zu finden und manch Reisegast drückt im falschen Moment auf den Auslöser seiner Kamera. Durch das „Centovalli" - 100 Täler - , führt uns die Bahnreise durch viele kleine Ortschaften und eine atmberaubende Landschaft. Blauer Himmel und Sonnenschein lässt diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. In Santa Maria Maggiore, gelegen auf ca. 800 Metern Höhe, erreichen wir den höchsten Punkt. Der Ort ist das historische Zentrum des Valle Vigezzo. Es beherbergt unter anderem das Museum für die Schornsteinfeger, in Erinnerung an die „Kaminfegerkinder". In Re, einem kleinen Ort im Valle Vigezzo, besichtigen wir die Wallfahrtskirche „ Madonna des Blutes „. . Die Basilika, eine Kombination aus alter und neuer Kirche wurde 1956 geweiht. Eine Legende beschreibt das ein Bewohner des Dorfes das Fresko mit der stillenden Madonna mit einem Stein beworfen hat, wonach die Madonna zu bluten anfing. Im innern der alten Kirche finden wir das Bildnis der Madonna und auch den Schrein, wo sich die Ampulle mit einem mit blutgetränktem Stück Stoff befindet. Die neue Kirche wurde im byzantinischen Stil aus Granit erbaut. Das Baumaterial stammt aus den umliegenden Steinbrüchen. Die Silberkuppel ist 51 m hoch. Im Anschluss an den Aufenthalt setzen wir die Fahrt  mit der Bahn fort, nach Locarno. Hier haben wir Zeit für eine ausgiebige Mittagspause und die Möglichkeit mit der Standseilbahn zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso aufzufahren. Die Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt, errichtet im 15. Jahrhundert, nach dem dem Mönch Bartolomeo da Ivrea die Jungfrau Maria erschienen sein soll. In den letzten Jahren umfangreich renoviert, erstrahlt die Kirche im neuen Glanz. Zum Abschluss des heutigen Reisetages legen wir noch einen kurzen Zwischenstop am Kamelienpark von Locarno ein. Der Park ist ein kleines Schmuckstück und bezaubert den Besucher auf 5000 qm mit 520 verschiedenen Arten. Er huldigt der Kamelie, die als Symbol für den Frühling in Locarno gilt.  
Rund um den Lago Maggiore ist in verschiedenen Orten „Wochenmarkt."  Wieder fahren wir die Uferstraße entlang, diesmal auf der anderen Seite. Durch Stresa, Belgirate, Lesa, Meina und erreichen Arona, wirtschaftliches und touristisches Zentrum am See.  Hier ist an diesem Dienstag Markttag. Von der Uferpromenade genießt man den Ausblick auf die gegenüber liegende Seite des Sees und erblickt die „Rocca di Angera". Eine dreiflügelige Burganlage, jeder Flügel steht für eine ehemalige einflussreiche Familie hier am Lago Maggiore. Die Borromeos, die Visconti und die Sforza. Nach einem ausgiebigen Aufenthalt erreichen wir zur Mittagszeit den Parkplatz an der Villa Crespi in Orta. Es bleibt Zeit für die Mittagspause, bevor uns das „Bähnle" in Richtung Altstadt von Orta bringt, die bis auf wenige Ausnahmen Autofrei ist, deshalb müssen wir auch in die malerische Altstadt spazieren. Es bleibt unseren Gästen Zeit für die kleine Pause, bevor uns ein Privatboot zur kleinen Insel San Giulio bringt. Sie ist fast vollständig bebaut und war schon immer Ziel für Reisende und Wallfahrer. Die Basilika di San Giulio soll auf den Griechen Julius zurückgehen, der die Insel im 4. Jahrhundert von Drachen und Schlangen befreit haben soll. Julius, mit einer Goldmaske,  ruht in der Krypta in einem gläsernen Sarg. Am Nachmittag bringt uns der kleine Zug wieder zurück zum Parkplatz und von dort fahren wir zurück zum Hotel.  
Heute hat unser Buschauffeur seinen freien Tag und so fahren wir mit einem Privatboot zu den

Inseln im Borromäischen Golf,

im Lago Maggiore. Zuerst legen wir an der Isola Bella an. Markantestes Bauwerk auf der Isola Bella ist der Borromäische Palazzo. Diesen und die Gärten ließ Carl Borromeo im 17. Jahrhundert für seine Frau Isabella d'Adda errichten.  Hier haben wir eine Palastführung für unsere Gruppe bestellt. Unser Gästeführer Matteo führt uns durch die Schauräume. -  „Saal der Medaillen", den „Saal Napoleons", steigen in die Grotten hinab - deren Wände und Decken mit Steinmosaiken versehen sind. Steigen die freitragende Treppe wieder hinauf und erreichen den „Tanzsaal", den „Saal der Konversation", in dessen Mitte ein kleiner runder Tisch steht mit einem wunderschönen Blumenmosaik. Durch den Saal der Wandteppiche erreichen wir die Gartenanlage. Nach einem ausgiebigen Bummel durch den „Italienischen Garten" und der Mittagspause fahren wir mit dem Privatboot weiter auf die Isola Madre, die Mutterinsel. Auch hier wieder als markantes Merkmal der Insel, der Palazzo Borromeo, mit Gemälden aus dem 17. Jahrhundert und einem Puppenmuseum. Nicht zu vergessen der botanische Garten, mit der Zypresse aus Kaschmir, exotischen Pflanzen und wo die Fasane und verschiedene Papageienarten mit würdigen Schritten durch die Anlage laufen. Am Nachmittag sind wir zurück im Hotel und unseren Gästen bleibt noch Zeit für einen Bummel in die Altstadt nach Stresa.  
An diesem Morgen fahren wir in die lombardische Hauptstadt nach

Mailand.

Hier treffen wir am Castello Sforzesco unsere Stadtführerin Fedra und fahren mit ihr zuerst zum Monumentalfriedhof.. Nach einer kurzen Besichtigung und der Fahrt zurück ins Stadtzentrum verlassen wir an der Mailänder Scala den Bus und beginnen unseren Stadtrundgang. Glück für uns, die Scala ist geöffnet. Also nutzen wir die Chance um diese auch von innen zu besichtigen. Ein Blick in den Saal und der Rundgang durch das Museum runden den zusätzlichen Besuch des berühmten Opernhauses ab. Durch die Galleria Vittorio Emmanuele erreichen wir die Piazza del Duomo, überragt vom Dom. Eines der berühmtesten Bauwerke Italiens. Der Bau wurde Ende des 14. Jahrhunderts begonnen und erst Mitte des 19. Jahrhunderts ganz fertig gestellt. Die anschließende Freizeit, nach der Stadtführung, nutzen unsere Gäste zum bummeln durch die Stadt und einige steigen dem Mailänder Dom, im wahrsten Sinne des Wortes, aufs Dach. Zur angegebenen Zeit sind dann alle Gäste wieder pünktlich am Treffpunkt und es geht zurück zum Hotel.  
In unserem Ausflugsprogramm steht die Auffahrt auf den Hausberg am Lago Maggiore, den Mottarone. Doch leider ist die Bergbahn, wegen Wartungsarbeiten, noch nicht in Betrieb. Alternativ fahren wir gemeinsam hinüber nach

Verbania Pallanza, in die Villa Taranto.

Eine Parkanlage, 20 Hektar groß, mit exotischen Pflanzen und Blüten zu jeder Jahreszeit. Jetzt schreitet man förmlich durch ein Blumenmeer aus Tulpen, Narzissen, Pantoffelblumen und Stiefmütterchen. Blühende Kamelien, Magnolien und Rhododendren entfalten ihre Pracht. Der schottische Kapitän Neil Mc Eacharn erwarb 1930 die Villa mit der dazu gehörigen Parkanlage. Er begann mit den Umbaumaßnahem und kaufte noch zusätzlich Land um die Anlage zu erweitern. Heute gehört der Park der Villa Taranto zu den Sehenswürdigkeiten, gerade für Liebhaber der Botanik aus der ganzen Welt. Der Nachmittag steht dann unseren Reisegästen zur individuellen Verfügung, bevor wir am Abend zum Essen auf die Isola Pescatori fahren wollen. Doch ausgerechnet zu dieser Zeit entlädt sich ein Gewitter über dem See. Biss'l mulmig ist es uns allen, bei der Überfahrt. Der Bootsführer dreht extra für uns noch eine Runde um die Insel, denn bei diesem Regenguss verspürt keiner der Reisegäste Lust , durch bzw. über die Pfützen zu springen. Ausklingen lassen wir diesen Tag und unsere Reise an den „Bergsee der Südalpen" bei einem leckeren Abendessen mit Geräucherten Lendenstücken, Risotto mit Castelmagno - Käse, Lachstranche in Weissweinsauce und dem Dessert des Hauses.  
Am morgen unseres Heimreisetages hat es sich merklich abgekühlt. Auf den Berggipfeln hat es frisch geschneit. Auch die Alpenübergänge sind davon betroffen. Der San Bernadino Pass ist gesperrt. Fazit: Wir müssen wir unsere Route ändern und fahren über den Gotthardt Pass. Am Rückstau der LKW's vorbei, es müssen so an die 400 gewesen sein, erreichen wir die Passhöhe - auch hier Neuschnee. Vorbei am Vierwaldstätter See, durch die Stadt Schwyz, entlang am Walensee mit dem Bergpanorama auf die Churfirsten erreichen wir dann bei Sargans unsere „normale" Fahrstrecke wieder. Trotz des Umweges von ca. 60 km sind wir pünktlich an den entsprechenden Ausstiegstellen, wo wir uns, von unseren Reisegästen, verabschieden.

Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.

Ihre Gabi Schwarze

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