Reisebericht: Rundreise Lago Maggiore – Norditalien erleben

03.05. – 10.05.2015, 8 Tage Rundreise in Italien: Verbania, Baveno oder Stresa am Lago Maggiore – Mailand mit Scala–Besuch – Locarno mit Seilbahnfahrt – Verzasca–Tal – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee mit Zug– und Schifffahrt – Centovallibahn – Borromäische Insel


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Für etwa eine Woche nahmen uns die Eindrücke in den italienischen Regionen Piemont und Lombardia sowie im Schweizer Kanton Tessin ´gefangen´.Eine ausgewogene Programmgestaltung aus Kulinarischem, Kultur und Natur traf auf erwartungsfrohe Gäste.
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Von Dresden über .... nach Stresa am Lago Maggiore – Sonntag, 03.05.2015


Mit oder ohne Haustürtransfer, jedoch früh und pünktlich, trafen die ersten Reisegäste zum Zustieg am Flughafen in Dresden ein. Auch weitere erwartungsvolle Gäste waren pünktlich zum Zustieg am Reisebus und so konnte es nach Italien gehen.
Unser Buschauffeur Frank übernahm ab Münchberg das Lenkrad und fuhr unter Berücksichtigung der notwendigen bzw. auch zweckmäßigen Pausen an Bayreuth, Nürnberg, Feuchtwangen, Ulm, Bregenz, Chur, San Bernardino, Bellinzona und Locarno vorbei nach Stresa am Lago Maggiore.
Zu angemessener Zeit trafen wir im Hotel ein und erhielten ein erstes italienisches 3 Gang-Menü. Einige Reisegäste machten anschließend noch einen Abendspaziergang zum See, was bei etwa 150 m Entfernung auch nach einem langen Anreisetag keine große Anstrengung war.

Ortasee – Isola San Giulio – Boca – Arona am Montag, 04.05.2015


Gestärkt vom Frühstück starteten wir zum Ortasee.
Unser erstes Ziel war Orta selbst, das wir nur nach Umstieg in eine kleine Bimmelbahn erreichten. Unser großer Bus musste am Ortsrand stehen bleiben. Nach Ankunft im Ort ging es mit dem Boot zur Isola San Giulio. Diese Insel besitzt eine Reihe von künstlerischen und natürlichen Elementen, die von Legenden durchdrungen sind. Dazu zählt die Basilika von San Giulio als ein Meisterwerk der XI. und XVI. Jahrhunderte. Sie birgt wertvolle Schätze, so auch die Krypta mit den sterblichen Überresten von San Giulio.
Er soll 390 n. Chr. am Seeufer gezeichnet und einmal seinen Umhang auf das Wasser geworfen haben. Er legte sich auf ihn wie ein Boot, schwamm zur Insel und verscheuchte mit der bloßen Hand Schlangen und Monster auf den nackten Felsen. Später entschied er sich, eine kleine Kirche zu bauen, die sein letzter Bestimmungsort sein sollte.
Wir spazierten auf dem Weg der Stille, warteten auf unseren Capitano und setzten wieder zum Festland über. Hier konnten wir noch ein wenig durch enge, mit Kopfsteinpflaster gesäumte Gassen wandeln oder auch einfach nur ein Eis schlecken.
Am Nachmittag war eine Überraschung angekündigt und die begann mit dem Kennenlernen von Marco und Anna. Mit beiden verbrachten wir eine angenehme Zeit auf dem Weingut Podere ai Valloni, hatten zuerst eine Führung in den Weinbergen und anschließend eine Verkostung - jedoch nicht ohne einen kräftigen Imbiß. Auf der Rückfahrt über Arona besuchten wir den Colosso San Carlo Borromeo ( Gesamthöhe 35 m; Statuenhöhe 23,5 m ).
Er, Carlo Borromeo, war Erzbischof in Mailand und wurde am 1. November 1610 heilig gesprochen. Seine Cousins ließen über 84 Jahre hinweg diese Stätte der Würdigung realisieren.
Nach einem Stadtbummel durch Stresas Altstadt und wieder angelangt im Hotel ging es dann an das Abendessen.

Mailand am Dienstag, 05.05.2015


Gefrühstückt konnte immer ab 7.00 Uhr werden. Das war gut für Genussfrühstücker wie auch für Schnellfrühstücker. Die Tagestour startete anschließend nach Mailand, wo wir am Eingang zum Monumentalfriedhof auf Fedra trafen. Sie war unsere Reiseleiterin für den ersten Teil des Tages. Zunächst besuchten wir den Mailänder Monumentalfriedhof. Er wurde 1866 eingeweiht und geht ursprünglich auf eine Initiative aus dem Jahr 1837 zurück. Dieser zunächst nicht monumental vorgesehene Friedhof sollte die vielen, armen und auch ungesundenen Friedhöfe aus den Vororten ersetzen. Entstanden ist jedoch ein Ort der Symbolik und Selbstdarstellung, der Kunst- und Stadtgeschichte von Mailand. Bei allen möglichen Sichten - so etwas sieht man nicht jeden Tag.
Wegen Verkehrsbehinderungen erreichten wir das Stadtzentrum nur auf Umwegen und sind dann zum berühmten Mailänder Dom gelaufen. Fedra war unsere Erklärerin bei der Innenbesichtigung und sie erklärte alles über den Knopf im Ohr, auch im Anschluss dann in der Galleria Vittorio Emanuelle, der Einkaufsmeile für Reiche und Schöne und vor der Mailänder Scala, die einige Reisegäste dann noch besichtigten. Nach der Verabschiedung von Fedra war noch ausreichend Zeit, etwas zu wiederholen, zu vertiefen oder zu ergänzen an Eindrücken.
Zurück im Hotel gab es eine Verschnaufpause und dann erneut ein schmackhaftes 3 Gang-Menü.

Isola Bella – Isola Madre am Mittwoch, 06.05.2015


Auch heute mit Frühstück, jedoch ohne unseren Bus bewegten wir uns zum Schiffsanleger und setzten zur Isola Bella über. Hier hatten wir während eines wirklich deftigen Regens glücklicherweise eine Palastführung und lernten u.a. den Waffensaal, die Gemäldegalerie, den Musiksaal, die Bibliothek, den Ballsaal, die Grotten und auch den Saal der Wandteppiche kennen. Alles vom Feinsten was der Familie Borromeo gehört, die im Winter in Mailand und im Sommer auf der Isola Bella residiert. Als wir dann den Garten besuchten zeigte sich der Wettergott von seiner besten Seite. So wurden die Pracht und Farben der Blumen und Pflanzen im Azaleen-Parterre, im Belvedere und dem Garten der Liebe richtig zur Geltung gebracht.
Die Zeit für eine Mittagspause nahmen wir uns noch auf der "Schönen Insel" und setzten mit unserem Capitano anschließend zur Isola Madre, zur Mutterinsel, über.
Die Isola Madre ist die größte Insel des Lago Maggiore, gehört der Familie Borromeo, die den Palast ausgestattet hat u.a. mit einer Fülle von Puppen und den Sälen des Marionettentheaters. 1502 wurde begonnen, die Insel zu einer Privatresidenz und einem Ort des Vergnügens zu gestalten.
Umgeben ist der Palast u.a.von einer Kameliengasse, einem Magnolienwald, einer Palmenallee und der 2006 geretteten Kaschmir-Zypresse, die als frischer Samen 1862 aus dem Himalaya auf die Insel kam. Im Juni 2006 verheerte eine Windhose die Nordseite der Isola Madre und stürzte den Baum um. Sofort wurde alles unternommen, um diesen etwa 70 Tonnen schweren Baum zu retten. Heute, noch mit Seilen abgespannt, gilt er als gerettet.
Mit unserem Capitano zurück in Stresa legten wir im Hotel eine Verschnaufpause ein und trafen uns zum Bergfest auf der Dachterrasse. Das Begleitwetter war blendend schön und es ging vor dem Abendessen recht lustig zu.

Lugano – Comer See – Bellagio am Donnerstag, 07.05.2015


Nach obligatorischem Frühstück ab 7.00 Uhr starteten wir nach Lugano in der Schweiz. Ein Tag, der mit wunderschönem Wetter begleitet wurde. Mit einem Spaziergang durch den Park Ciani am Ufer des Luganer Sees gelangten wir, vorbei am Kongresszentrum, zum Rathaus und durch die Via Dante zur Kirche Santa Maria degli Angioli. Diese Kirche besitzt berühmte Freskogemälde von Bernardino Luini (1529). Auf dem Weg zur Kirche schauten wir auf jede Menge ausgestellter Autos verschiedener Modelle. Es war Jugendmusikfestival und den Teilnehmern und Zuhörern sollten wohl die zukünftigen Fortbewegungsmittel feilgeboten werden. Einige Reisegäste machten eine Fahrt mit dem Touristenzug "Roter Pfeil" und konnten Teile Luganos in 40 Minuten sitzend besuchen. Nach der Mittagspause, auch noch in Lugano, fuhren wir nach Caddenabia. Hier erwartete uns eine Fährpassage über den Comer See nach Bellagio. Das ist ein hübscher Ferienort an dem See, der durch fast unendlich lange Erosion die Form einer Gabelforke angenommen hat, der Comer See. Alte, aber gut restaurierte Gassen führten uns in Bellagio zur St. Jakob-Basilika. Sie ist eines der besten Beispiele römisch-lombardischer Baukunst.
Nach einem erlebnisreichen Tag fuhren wir zurück nach Stresa, bekamen unser gewünschtes Abendessen und konnten den Rest des Tages entspannt am Lago Maggiore genießen.

Verzascatal – Locarno am Freitag, 08.05.2015


Natürlich wie jeden Tag auch: Frühstück! Dann starteten wir entlang der westlichen Uferstrasse des Lago Maggiore über Verbania, Ghiffa, Cannero, Cannobio, Brissago, Ascona und Locarno in das wildromantische Val Verzasca. Dieses Tal wird auch das grüne Herz des Tessins genannt und weist noch eine intakte, echte Umwelt auf. Die rustikalen Häuser aus Natursteinen ( Rustici ) vervollständigen das Panorama mit steilen Hängen, einer Vielzahl an Wasserfällen und dem Fluss Verzasca. In Sonogno machten wir eine längere Pause und konnten sozusagen dieses Stückchen Natur etwas näher entdecken. Wir machten Fotostopps an der alten Römerbrücke und der Staumauer, wo hier das Wasser des Flusses Verzasca zum Lago di Vogorno angestaut wird. Dann verabschiedeten wir uns und fuhren nach Locarno.
Mit der historischen Standseilbahn von Locarno wählten wir einen bequemen und auch romantischen Weg um den Sacro Monte Madonna del Sasso zu besichtigen. Seit April 2012 ist die Wallfahrtskirche wieder eröffnet und bot eine Fülle an Kunst, Architektur und Spiritualität. Auch die Ausblicke zum Lago Maggiore waren grandios. Anschließend hatten wir alle Freizeit in Locarno. Rechtzeitig (das Wetter schlug um ) fuhren wir ab zu unserem Hotel in Stresa. Wiederum servierte man uns ein leckeres 3 Gang-Menü.

Kameliengärtnerei – Domodossola – Masera am Sonnabend, 09.05.2015


Der Tag begann wie die anderen zuvor - mit einem Frühstück. Im Anschluß fuhren wir mit  Frank und unserem Bus zu einer Kameliengärtnerei bei Gravellona Toce. Hier erwartete uns Paolo. Er führte und erklärte uns sehr, sehr vieles über die Anforderungen bei der Aufzucht von Kamelien und anderen Pflanzen. Jede(r) konnte eine Menge Tipps für zu Hause mitnehmen.
Der Markt in Domodossola war unser nächstes Ziel. Die Stadt Domodossola ist das Hauptzentrum vom Ossola und liegt im Vigezzo Tal. Sie ist, dank der napoleonischen Straße von 1805 und dem Simplon Pass von 1906, wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Rund um den Piazza Mercato waren eine Vielzahl von Marktständen mit (fast) allem, was das Herz begehrte. Einige Reisegäste unternahmen einen Ausflug zum Heiligtum Sacro Monte Calvario und wurden mit einer fantastischen Aussicht auf das Tal vom Toce und den umliegenden Bergen belohnt.
Am Nachmittag besichtigten wir die Lebensmittelmanufaktur Brencio. Bei einer kleinen Führung erklärte uns Valentina die Fertigungsabläufe und die Firmenphilosophie der familiengeführten Fabrik mit Werksverkauf. In einem eigens für uns hergerichteten Raum verkosteten wir typische lokale Produkte wie Wurst, Schinken, Speck, Käse und Wein. Jede(r) hatte anschließend die Möglichkeit, Spezialitäten zu erwerben.
Unser letzter Reisetag ging zu Ende und der Koffer sollte auch noch gepackt werden, so machten wir uns auf zum Hotel in Stresa. Ein letztes italienisches Abendessen und dann wurde das müde Haupt zur Ruhe gelegt.

Stresa – Via Mala – ....... – Dresden am Sonntag, 10.05.2015


Der Sonntag begann früh, natürlich mit einem Frühstück. Fast allein mit unserem Bus auf der Strasse unterwegs, kamen wir flott vorwärts. Eigentlich stand noch die Überquerung des San Bernardino Passes auf unserer Reiseagenda. Bedauerlicherweise war der Pass geschlossen. Alternativ besuchten wir die Via Mala Schlucht bei Thusis. Ausgrabungen und historische Forschungen haben ergeben, dass die Via Mala schon in römischer Zeit begangen wurde. Einige Reisegäste besichtigten "die herrlichste Schlucht Graubündens"(H.Jeckli,Geologe). Mit immer wieder rechtzeitig eingelegten Pausen erreichten wir überpünktlich unsere Ausstiegsstellen.
Voller neuer Eindrücke, vor allem aber auch gesund sind alle Reisegäste wieder daheim eingetroffen. Schön, dass Sie dabei waren - danke!
Alles Gute weiterhin wünscht Ihnen Ihr Reiseleiter Norbert

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Kommentare zum Reisebericht

Wir denken gern an die schöne Reise zurück und bedanken uns hiermit für die sehr gute Reiseleitung des Herrn Binder .Er hat mit viel Geduld , Humor und Fachwissen die Reise zu einem echten Erlebnis gemacht. Danke auch für das Gruppenfoto ! Wir werden sicher wieder mit Eberhardt- Travel verreisen.

Hans und Brigitte Keller
28.05.2015