Reisebericht: Italien – Flugreise Sardinien mit Standorthotel

13.04. – 22.04.2019, 8 Tage Rundreise ans Mittelmeer mit Olbia – Costa Smeralda – Alghero – Gallura – Barbagia – Orgosolo – optionale Ausflüge nach Bonifacio auf Korsika & Inselarchipel La Maddalena


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Idyllisch verschlafene Bergdörfer in einer rauen aber dadurch atemberaubenden Fels- und Berglandschaft werden auf Sardinien umrahmt von unerschlossenen Küstenstreifen in denen sich immer wieder paradiesische türkisblaue Buchten entdecken lassen.
Ein Reisebericht von
Andreas Mandel

Tag 1 – 13.04. Anreise


Just in dem Moment als typisches Aprilwetter in Deutschland die ersten Frühlingsgefühle wieder zu bremsen drohte startete unsere Reisegruppe in Richtung wärmere Gefilde. Das Reiseziel war Sardinien und dessen malerische Küstenlandschaften. In den folgenden 10 Tagen tauchten wir ein in die abwechslungsreiche Geschichte und die kulturelle Vielfalt Sardiniens bei der Rundreise über die Insel von Nord nach Süd.
Die Anreise verlief reibungslos - vom pünktlichen Eintreffen der Gäste am Flughafen in Dresden über den Zwischenstopp in München, wo sich die komplette Reisegruppe das erste mal versammelte, bis hin zum Flug nach Olbia, im Norden der Insel. Dort angekommen empfing uns bereits unser liebenswerter Busfahrer, der uns die kommenden Tage sicher über die Insel manövrieren sollte. Zunächst ging die Fahrt aber zum ersten Hotel in Cannigione und auch wenn uns die Insel Sardinien bei der Ankunft dort mit ihrem eigenen, regnerischen Aprilwetter begrüßte, ließ die Vorfreude der Gruppe nicht nach. Bei einem kleinen Begrüßungscocktail und einem köstlichen Abendessen lernten wir uns allmählich näher kennen und die Vorfreude darauf, die nächsten Tage Mittelmeer-Paradies zu verbringen wuchs stetig an.

Tag 2 – 14.04. Costa Smeralda


Nach dem ersten ausgiebigen Frühstück lernten wir unsere örtliche Reiseleiterin Heike kennen, die uns in den nächsten Tagen die Insel und ihre Facetten näher bringen sollte. Die gebürtige Allgäuerin lebt nun bereits seit vielen Jahren auf der Insel und begeisterte uns ab der ersten Minute mit Ihrem Wissen sowie ihrer Liebe für Land und Leute.
Nach einer kleinen Vorstellungsrunde brach unser Tross auf, in den Nord-Osten der Insel - das Thema des Tages war die Welt der Reichen und Schönen - die Costa Smeralda - sowie im Kontrast dazu: das traditionelle Sardinien der einheimischen Bevölkerung.
Wegen Überfällen über das Meer und weil an der Küste die Malaria weit verbreitet war zogen sich die Sarden im Laufe der Zeit vermehrt in das Hinterland zurück. So auch im Falle des Ortes San Pantaleo. Dieses malerisch gelegene Städtchen ist ein wunderbares Beispiel für das schlichte Leben der vorindustriellen Sarden in den, für die Region typischen, kleinen Granit-Häuschen - den Stazzus. Wir schlenderten durch die blumengeschmückten Gassen und über den österlich geschmückten Dorfplatz vor der rustikalen Kirche. Von dort aus genossen wir auch den Ausblick auf die Bergkämme hinter den Gebäuden, wo abenteuerliche Felsformationen der umliegenden Granitlandschaft ein beeindruckendes Panorama für San Pantaleo bilden.
Weiter ging die Fahrt nach Porto Rotondo - einem der Retorten-Städtchen aus den 1960er und 1970er Jahren, die nach dem Besiegen der Malaria mithilfe von Millionen-Investitionen des Karim Aga Khan IV. an ausgewählten Buchten errichtet wurden.
Wir flanieren durch den noch verschlafenen Ort, der erst im Sommer so richtig zum Leben erwachen wird und genießen die Ruhe bei unseren Erkundungen. Es geht durch die absichtlich verwinkelten Gassen umringt von Häusern die bewusst unregelmäßige Architektur aufweisen, um den Eindruck organischen Wachstums eines Küstendorfes zu imitieren. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk: pastellfarbene Gebäude, geschmückt mit farbenfrohen Blumen umrahmen die strahlend-türkisblauen Buchten in denen die Yachten sanft im auf und ab der Wellen schaukeln. Ein Ort zum verlieben!
In Porto Cervo - dem Hauptort der Costa Smeralda bietet sich dasselbe Bild - Luxusmarken haben sich hier in der kleinen Einkaufsgasse angesiedelt um den internationalen Jetset zu bedienen. Wir erkunden mit einer Bummelbahn die Umgebung und passieren dabei die Villen der Prominenz die sich hier niedergelassen hat um die idyllische Natur und die wundervolle Küste zu genießen. Mit diesem Einblick in die Welt der reichen und schönen gelangen wir wieder an unser Hotel und genießen die Nähe zum Strand und den Sonnenuntergang.

Tag 3 – 15.04. La Maddalena und Garibaldi–Museum


Tag 3 unserer Reise führte uns auf die nördlichen Nachbarinseln Sardiniens: La Maddalena und Caprera. Von einem Aussichtspunkt über Palau aus verschafften wir uns zunächst einen Überblick über die Nordküste Sardiniens und dessen vorgelagerte Inseln - da das Wetter günstig war konnten wir von hier aus sogar Korsika erblicken.
Mit der Fähre setzten wir dann von Palau über nach La Maddalena und fuhren über den Straßendamm nach Caprera - der Insel, auf der der italienische Staatsheld Garibaldi verschiedenste Abschnitte seines aufregenden Lebens verbrachte, bevor er dort auf seinem abgeschiedenen Landsitz verstarb. In dem zum Museum umgewandelten Gebäudekomplex erfuhr unsere Gruppe alles über das Wirken und das Leben von Garibaldi, der maßgeblich zur Einigung Italiens zu einem modernen Nationalstaat beigetragen hat.
Zurück ging die Fahrt in den Hauptort von La Maddalena - der ebenfalls Maddalena heißt.
Das malerische Städtchen erinnert immer wieder an seinen Nationalhelden Garibaldi, sei es mit der Bronzestatue, die den Hauptplatz schmückt oder mit Utensilien aus den Kriegstagen, die zur Zierde in den Restaurants entlang der Promenade ausgestellt sind. Im Rathaus von La Maddalena wird mit Gedenktafeln und Ausstellungsstücken dem erfolgreichen Kampf der Sarden gegen Napoleons Invasionstruppen aus Korsika gedacht.
Am Nachmittag bestaunten wir bei einer Panoramafahrt rund um die Insel wunderbare Landschaften und hielten immer wieder an Aussichtspunkten oder verlassenen Buchten mit malerischen Sandstränden. Das all-gegenwärtige türkis-blaue Wasser verband sich an den Stränden hier mit der in voller Blüte stehenden Natur und erzeugte eine paradiesische Szenerie die an karibische Strände erinnerte.
Wieder auf der Hauptinsel Sardinien angekommen fuhr die Gruppe zum nahe liegenden Bärenfelsen. Diese Felsformation auf dem Gipfel eines Berges wurde durch Gezeiten und Wasser-Strömungen aus dem Granitfelsen geformt und diente aufgrund der markanten Form, die an einen Bären erinnert, für Seefahrer aller Epochen als Orientierungspunkt zur Navigation zwischen den vielen kleinen Inseln. Wir genossen noch einmal den Ausblick auf die Nordküste, bevor es am folgenden Tag weiter ging in Richtung Westen.

Tag 4 – 16.04. Nuoro und Hirtenessen


Mit gepackten Koffern und gutem Wetter im Gepäck ging es heute etwas zeitiger los - zunächst in Richtung Olbia. Denn dort stieß unsere Reiseleiterin Heike zur Gruppe und begleitete uns nun stetig bis zum Ende der Reise. Ihren Ausführungen über das Leben der Sardischen Bergbevölkerung lauschend fuhren wir die Berge hinauf in das kleine Städtchen Nuoro. Abgeschieden und hoch oben auf den Bergen Sardiniens lebten hier früher die Sarden, die sich als Hirten verdingten und in der Abgeschiedenheit ihren ganz eigenen Lebensstil entwickelten. Trotz der isolierten Lage gehören die Einwohner dieser Region jedoch zu den hellsten Köpfen - so brachte Nuoro mit Grazia Deledda eine Nobelpreisträgerin für Literatur hervor, deren Werke und Lebensabschnitte beim Spaziergang durch die Straßen allgegenwärtig sind.
Die Aussicht entlang der Bergstraßen genießend fuhr unsere Reisegruppe weiter nach Orgosolo, einer Ortschaft, die mit an mexikanische Murales angelehnte Wandmalereien auf sich aufmerksam gemacht hat. Ein Künstler aus Orgosolo war bei seinem Besuch in Mexiko-Stadt so von den Kunstwerken begeistert, dass er diese in seiner Heimat ebenfalls von Schülern und Künstlern anfertigen ließ. Die Motive zeigen meist politische Kommentare und lehnen sich an verschiedene Kunstrichtungen an.
Beim Hirtenessen wurden wir dann anschließend zurück in das urige Sardinien versetzt. Traditionelle Gerichte wie Spanferkel und Schafskäse wurden mit Wein serviert, während die Gastgeber den als Kulturgut geschützten „Sutenore" Kehlkopf-Gesang zum Besten gaben. Mit vollem Magen und mit faszinierenden Einblicken in das Leben der Sarden in der Vergangenheit zogen wir weiter und erreichten schließlich unser neues Hotel direkt an der Bucht von Porto Conte in der Nähe von Alghero. Ein atemberaubender Blick auf den Sonnenuntergang hinter dem Capo Caccia begrüßte uns im neuen Domizil, in dem wir die nächsten 3 Nächte verbrachten.

Tag 5 – 17.04. Alghero und Neptunsgrotte


Heute brachen wir auf, die nahe gelegene Stadt Alghero zu erkunden. Die Stadt stellt bis heute eines der Zentren der katalanischen Minderheit auf Sardinien dar. Sie erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft durch die Krone von Aragon und stellte einen wichtigen Anlaufpunkt für die Handelsbeziehungen zur iberischen Halbinsel dar. Die Katalanen nutzen Alghero als Stützpunkt, von wo aus sie ihre Kontrolle über die restliche Insel ausdehnen konnten. Entlang der Stadtmauern beeindrucken uns die Nachbildungen alter Belagerungswaffen die den Festungscharakter des Ortes herausstellen.
Beim Spazieren gehen durch die Gassen der Altstadt fällt außerdem sofort auf, dass viele Läden Schmuck, welcher aus roten Korallen hergestellt wird, anbieten. Die Korallenart ist eine der Besonderheiten von Alghero und ziert sogar das Stadtwappen. Knallrote Ausstellungstücke der Corallium Rubrum säumen unseren Weg, wohin wir uns auch bewegen und sorgen beim Rundgang für eine ganz eigene Optik.
In der Kathedrale der Stadt erlangen wir erstmals einen Einblick in die Osterbräuche die hier nach katholisch-spanischem Vorbild durchgeführt werden. Da wir Sardinien über die Feiertage zu Ostern besuchten sollte uns dieses Thema im weiteren Verlauf der Reise immer wieder begegnen. Zum Mittag kosteten wir die typischen Focaccia Brote, die sich seit der Zeit der ligurischen Herrschaft über die Insel in ganz Sardinien etabliert hat. Die leckeren Köstlichkeiten stärkten uns für den nachmittäglichen Besuch der Neptunsgrotte. Diese Tropfstein-Höhle ist sowohl per Boot als auch über einen in den Fels gemeißelten stufenreichen Weg zu erreichen. Die Grotte selbst beeindruckte mit ihren gigantischen Ausmaßen und die für Tropfsteinhöhlen typischen Formen und Farben, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden.
Bei der Fahrt zurück nach Alghero genossen wir nochmals den Anblick der beeindruckenden Klippen-Formationen des Capo Caccia, bevor wir das Hotel am frühen Abend erreichten.

Tag 6 – 18.04. Castelsardo – Weinverkostung und Capo Caccia


Bevor wir heute den Weg nach Castelsardo einschlagen machen wir einen kleinen Fotostopp um eine der auffälligsten Felsformationen Sardiniens zu besichtigen. Der Rocca dell'Elefante
Erinnert aufgrund seiner auffälligen Form wie der Name bereits vermuten lässt an einen Elefanten und entstand auf natürliche Weise durch Erosion und Witterung.
Bereits von weitem sichtbar thront Castelsardo majestätisch auf seiner erhöhten Landzunge entlang der Nordküste Sardiniens. Wir genießen den einzigartigen Anblick, als wir uns der Stadt nähern. Der Ort ist bekannt für seine Korbflechter-Kunst und nachdem wir mit dem Bus und zu Fuß den steilen Anstieg entlang der gewundenen Wege in die Altstadt überwunden hatten bot sich uns die einmalige Gelegenheit dieses Handwerk näher kennen zu lernen. Mit aufwändigen Mustern verzierte Körbe liegen in der Auslage der kleinen Läden entlang der idyllischen Gassen. Immer wieder werden die Häuserzeilen durchbrochen durch Panorama-Terrassen, die den Ausblick auf die umliegenden Buchten freigeben.
Nach einer kurzen Mittagspause mit Espresso verlassen wir die Küste wieder und machen uns auf zu einem malerisch gelegenen Weingut zur Weinverkostung. Die Besitzerin fuhr uns zunächst durch Ihre Anbauflächen, wo sie mit aufwändigen Methoden feinste Weinsorten sowie Olivenbäume bewirtschaftet, und daraus ihren eigenen Wein sowie ihr eigenes Olivenöl herstellt. Wir konnten uns selbst von der wunderbaren Qualität der Produkte selbst überzeugen, als wir bei der Verkostung das Zusammenspiel des Weines mit dem sardischen Käse genießen dürfen.
In ausgelassener Stimmung geht es weiter in Richtung Capo Caccia, wo wir bei einer Panorama-Fahrt um das Cap die Aussicht auf die Bucht unseres Hotels genießen und im Glanz der untergehenden Sonne den Tag ausklingen lassen.

Tag 7 – 19.04. Bosa und Nuraghen–Kultur


Am Morgen verlassen wir unser wundervolles Hotel an der Westküste und machen uns mitsamt den Koffern auf in Richtung der Inselhauptstadt Cagliari. Die Route führt uns zunächst entlang der eindrucksvollen Panoramastraße, die im gewundenen Serpentinen-Kurs dem Küstenverlauf folgt und von wo aus man eindrucksvolle Aussichten auf die vom Menschen unberührte Macchia Landschaft erlangt. Der erste Stop führt uns nach Bosa - einer kleinen Fischer-Gemeinde die etwas im Landesinneren an der Flussmündung des Temo liegt. Hier fallen vor allem die eng aneinander gebauten Häuser auf, die teilweise lediglich einige wenige Meter breit sind und deren räumliche Aufteilung die Bewohner zu fantasievollen Raumaufteilungen verleitet. Bunt geschmückte Blumenkästen zieren die farbenfrohen Fassaden und beim schlendern durch die Gassen genießen wir die österliche Ruhe.
In einem der engen Häuschen verbirgt sich ein wahrer Schatz: das Malvasia - Weingut hat hier für uns seine Pforten geöffnet und die liebreizende Besitzerin lädt uns ein ihre preisgekrönten Dessert-Weine zu kosten. Bei exotischen Pralinen probieren wir ihre, in der Region um Bosa angebauten Weine, von denen sie lediglich einige Tausend Flaschen im Jahr herstellt. Nach dem kleinen Umtrunk und der Mittagspause in Bosa fuhr unsere Gruppe weiter zu einer der am Besten erhaltenen Nuraghen-Stätte. In der Nuraghe Losa bekamen wir einen Eindruck von der Baukunst des antiken Nuraghen-Volkes, das in der Zeit von 1500 bis 1000 v.Chr. eines der am höchsten entwickelten Zivilisationen im westlichen Mittelmeerraum war.
Wir besichtigen die Anlage und bestaunen die Überreste des zweistöckigen Turms, der aus losen Steinen gebaut wurde aber bis heute Wind und Wetter stand gehalten hat. Fortgeschrittene Bautechniken haben es den Ingenieuren damals erlaubt, Kuppelgebilde, Treppenaufgänge und ganze Festungsanlagen ohne einen Tropfen Mörtel zu errichten.
Danach machten wir uns auf den Weg nach Cagliari, wo uns unsere letzte Etappe der Reise in den äußersten Süden der Insel führte. Vor den Toren der Insel-Hauptstadt bezogen wir unser drittes und letztes Hotel.

Tag 8 – 20.04. Cagliari erkunden


Sardiniens Hauptstadt Cagliari ist eine seit der antike bewohnte Siedlung, die bereits von den Phöniziern gegründet wurde. Die Lagune im Süden der Insel bot den Händlern perfekte Vorraussetzungen um sich niederzulassen. Im Laufe der Zeit formten sich entlang der 7 Hügel die heute im Stadtgebiet liegen immer wieder neue Stadtzentren, da verschiedene Herrscher neue Vorstellungen für die Stadtanlage hatten.
Unsere Stadtbesichtigung begann heute jedoch zunächst mit der Fahrt entlang der ausufernden Salinen-Felder, die seit den 1990er Jahren von Flamingos zum brüten genutzt werden. Die salzhaltigen Gewässer bieten den Vögeln perfekte Bedingungen sodass sie sich in der jüngsten Vergangenheit hier ein neues Zuhause geschaffen haben.
Als wir die Stadt erreichten fuhren wir zunächst auf den kleinsten der städtischen Hügel - Bonaria. Das hier errichtete gleichnamige Kloster ist der Haupt-Wallfahrtsort der gesamten Insel und namensgebend für die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Über den Aussichtspunkt des Monte Urpinu eröffnete sich der Gruppe das erste Mal der Ausblick auf die antike Altstadt Cagliaris sowie auf die weitläufige Salinen und Strandanlage die bei dem windigen Wetter des Tages zum Surfen einlud.
Eine Kostprobe der sardischen Spezialitäten erhielten wir danach beim Besuch des Wochenmarktes. Auf engstem Raum werden hier frisches Obst und Gemüse sowie frischer Fisch dargeboten. Kleine Kostproben und die penibel angerichteten Waren ließen uns das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Doch zunächst führte unser Weg in die historische Altstadt Cagliaris, die bereits unter den Römern auf dem höchsten der Hügel gegründet wurde und im Laufe der Zeit verschiedensten Herrschern als Amtssitz diente. Die imposanten Festungsanlagen sowie die beeindruckende Kathedrale Cagliaris zeugen von der Bedeutung der Stadt sowohl als weltliches als auch geistliches Zentrum Sardiniens. In der Kathedrale begegneten wir erneut der verhüllten Jesus-Statue, die heute am Ostersonntag von Mönchen bewacht wurde, um am Abend im Rahmen der Oster-Prozessionen feierlich durch die Stadt getragen zu werden.
Über die kleinen Gassen ging es hinunter zum Hafen, wo die Via Roma als prunkvolle Uferpromenade mit dem beeindruckenden Rathaus und den kunstvoll gestalteten Fassaden der den Abschluss unserer Besichtigung bildete.
Ein Teil der Gruppe entschloss sich am Nachmittag den Aufstieg zum Teufelssattel in Angriff zu nehmen. Wir trotzten dem aufkommenden Wind und erklommen über Stock und Stein den kleinen Berg außerhalb der Stadt und erreichten bald den Aussichtspunkt, von wo aus sich ein herrlicher Blick auf die Stadtteile Cagliaris bot.
Nach einer kleinen Espresso-Pause zurück in der Stadt endete der Tag mit der Rückfahrt ins Hotel.

Tag 9 – 21.04. Sant Antioco


Zum Abschluss der Reise zeigte sich Sardiniens wetter nochmals von der raueren Seite - starker Wind und bewölkter Himmel erwarteten uns vor unserer Fahrt nach Sant Antioco.
Die Gruppe ließ sich davon jedoch nicht beirren und brach auf, den Süd-Westen der Insel zu erkunden.
Erster Anlaufpunkt war der Pan di Zucchero, den man am Besten vom Panorama-Weg in Nebida aus erblicken konnte. Die Einwohner des beschaulichen Örtchens schilderten uns, dass sie aufgrund der Windböen der letzten Tage den Weg entlang der Steilküste zunächst noch von umgerissenen Bäumen befreien mussten, ehe wir hier heute Morgen ungehindert entlang schlendern konnten. Der Weg führte entlang der alten Minen-Strukturen, die hier in der Region dazu genutzt wurden Erze wie Blei und Zinn - später auch Kohle - abzubauen und mittlerweile verfallen sind und stumme Zeugen des geschäftigen Treibens von einst darstellen. Es geht weiter in Richtung Sant'Antioco - der nachweislich ältesten Besiedelung Sardiniens. Die Stadt auf der gleichnamigen, vorgelagerten Insel geht zurück auf eine phönizische Besiedelung, die mithilfe von Grabstätten nachgewiesen werden konnte. Diese Grabstätten bilden eine riesige Nekropole unter der heutigen Stadt und einzelne Grabkammern wurden bis in die 1980er Jahre für verschiedenste Zwecke genutzt - darunter auch als Behausung für die ärmere Bevölkerung. Während dem Spaziergang durch die Gemeinde kehrten wir auch ein bei einer Weberin, die das seltene Handwerk beherrscht, in einem aufwendigen Verfahren Muschelfasern zu Fäden zu verarbeiten um damit feinste Stick-Arbeiten anzufertigen.
Wir fahren weiter über die Panorama-Strecke entlang der südlichen Küste zwischen Teulada und Chia. Dabei bietet sich uns ein atemberaubendes Naturschauspiel, denn neben der beeindruckenden Aussicht entlang der Buchten und Landzungen wusste auch das durch den Wind aufgewühlte Meer mit starker Brandung uns Respekt einzuflößen.
Nachdem unsere Reiseleitung Heike auf dem Rückweg die letzten Tage nochmals Revue passieren ließ erreichten wir Cagliari, wo wir uns schweren Herzens von ihr verabschieden mussten.

Tag 10 – 22.04. Cagliari und Abreise


Da unsere Reisegruppe erst gegen Abend den Rückweg nach Deutschland antrat blieb uns heute nochmals genug Zeit Cagliari ein weiteres Mal zu besuchen, und die Ecken zu erkunden, die bei unserem ersten Besuch zu kurz gekommen waren. So ist die Bastion Saint Remy, das Rathaus, die weitläufige Strandanlage und das mittelalterliche Viertel nochmals ein Besuch wert gewesen!
Am Nachmittag fanden sich alle wieder im Hafen ein, wo Gigi unser Busfahrer bereits wartete und uns zum Flughafen fuhr. Voller toller Eindrücke verabschiedeten wir uns von Sardiniens paradiesischen Landschaften, dem leckeren Essen, dem wundervollen Wein, den netten Leuten und den idyllischen Städtchen.

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