Reisebericht: Rundreise Süditalien – Kultur & Genuss in Apulien

08.09. – 15.09.2017, 8 Tage Flugreise Bari – Castellana–Grotten – Trulli–Stadt Alberobello – Stauferschloss Castel del Monte – Trani – Kochkurs mit Mozzarella–Herstellung – Locorotondo – Otranto – Lecce – Olivenölmühle mit Verkostung – Polignano a Mare – Ostuni – Felsenstadt


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„Italien, wir kommen!“ heißt es heute, denn unsere langersehnte Reise nach Apulien beginnt.
Ein Reisebericht von
Maxi Goldbach

08.09.2017 – Anreise nach Bari

Den Spruch „Der frühe Vogel fängt den Wurm." nahmen wir heute sehr wörtlich, denn der Großteil von uns stand heute bereits 3 Uhr oder 5 Uhr früh auf, um pünktlich zum Abflug am Flughafen in Dresden, Berlin oder Düsseldorf zu sein. Zunächst hieß unser erster Stopp München, denn dort trafen sich die ersten neun Gäste unserer Reisegruppe um gemeinsam nach Bari zu fliegen. Alles funktionierte einwandfrei und bereits um ca. 9 Uhr hieß es „Captain and Crew ready for take off." - die erlebnisreichen Tage konnten beginnen.
Als wir sicher in Bari gelandet waren und alle ihr Gepäck hatten, begrüßte uns am Flughafen nicht nur das schöne Wetter, sondern auch unsere örtliche Reiseleiterin Mirella, sowie unser Buschauffeur Giuseppe, die uns die nächsten sieben Tage auf unserer Reise durch Apulien begleiten sollten. Mirella steckte uns sofort mit ihrem italienischen Temperament an und gemeinsam fuhren wir ca. 70 Minuten bis zum Hotel Sierra Silvana im Ort Selva di Fasano gelegen.
Dort angekommen, bezogen alle ihre Zimmer und ihren Trullo, bevor sich ein Teil der Gruppe noch zum Mittagessen im Hotelrestaurant traf.
Alle waren ein bisschen müde vom zeitigen Aufstehen und so genossen wir einen sommerlichen Nachmittag auf der Terrasse des Hotels oder wer mochte, direkt im Pool.
Um 19.45 Uhr verabredeten wir uns zum Abendessen und wir haben alle nicht schlecht gestaunt, als eine italienische Folkloregruppe eine tolle Mischung aus Gesang und Tanz zum Besten gab und alle Gäste mit ihrer italienischen Lebensfreude ansteckte.
Nach einem stimmungsvollen ersten Tag, fielen alle erschöpft ins Bett.

09.09.2017 – Grotten von Castellana & Alberobello

Nach einer ersten Nacht in Apulien, stärkten wir uns bei einem Frühstück. Danach machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu den Castellana-Grotten - eine Tropfsteinhöhle deren Entstehung viele Millionen Jahre zurückreicht und eine einzigartige Welt aus Stalagmiten, Stalagtiten und Fossilien gebildet hat. Bei einer Führung erkunden wir diese Grotten und lassen unserer Fantasie bei den einzelnen Formen der Tropfsteine freien Lauf. Wir entdecken eine Wölfin und sogar den Schuh einer Ballerina.
Weiter führt uns unser Weg in die „Stadt der 1000 Trullis" nach Alberobello. Diesen Namen hat sich Alberobello verdient, denn die kleinen Rundhäuser, welche aus massivem Naturstein gefertigt wurden, ergeben ein einmaliges Bild.
Da die Mittagszeit bereits ran ist, haben wir ein bisschen Freizeit, um uns bei einem Salat oder anderen Köstlichkeiten zu stärken. Im Anschluss nimmt uns Mirella mit auf einen Rundgang durch die kleinen Gassen, vorbei an den Trullis.
Wir haben sogar die Möglichkeit in einen Trullo hineinzuschauen und können die Menschen nur bewundern, welche sich mit so wenig Platz zum Wohnen arrangieren.
Als wir auf einer kleinen „Aussichtsterrasse" den Blick über die von der Sonne angestrahlten Trullis schweifen lassen, knipsen unsere Kameras ein Foto nach dem anderen, denn diese kleinen kegelförmigen Dächer passen so toll in die Landschaft Apuliens.
Danach geht es in Ruhe zurück zum Hotel und am Abend erwartet uns das am Morgen bestellte Abendessen. Guten Appetit!

10.09.2017 – Trani & Castel del Monte

Am heutigen Tag wurde es historisch, denn der Besuch der alten Hafenstadt Trani und die Besichtigung des mystischen Stauferschlosses Castel del Monte stand auf dem Programm.
Gegen ca. 8.30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Trani, denn wir wollten unbedingt noch die bekannte Kathedrale des heiligen Nicola Pellegrino ansehen, bevor der Gottesdienst beginnen würde. In der Kirche staunten wir über deren hoch ausgebauten Innenraum der Oberkirche und wir entdecken die originale Version einer Bronzetür, welche mit kleinen Zeichnungen aus der biblischen Geschichte gestaltet ist.
Wieder im Sonnenlicht angelangt, genießen wir noch einen kleinen Spaziergang am Hafen von Trani, bevor wir uns ein gemütliches Plätzchen im Schatten suchen und uns einen Café oder auch ein Eis schmecken lassen.
Am ausgemachten Treffpunkt holte uns Giuseppe wieder ab und frisch gestärkt ging es in Richtung Castel del Monte. Eine Überraschung wartete noch während der Busfahrt, denn unsere liebe Mirella hatte heute ihren Ehrentag. Nach einem kleinen Geburtstagsständchen stießen wir mit einem Glas Sekt und Taralli, einem typisch italienischem Brezelgebäck, auf sie und weitere erlebnisreiche Tage an.
Nach einem Stückchen Fahrt konnten wir dann schon von weitem das Castel del Monte auf einem Berg ausmachen, wie eine Krone erschien es über der apulischen Landschaft. Zunächst ganz klein, dann immer größer werdend, konnten wir langsam die berühmte achteckige Form dieses jahrhundertealten Baus ausmachen und waren ob seiner massiven Gestalt erstaunt.
Wir hielten auf einem Parkplatz, von wo aus wir die Qual der Wahl hatten, ob wir entspannt mit dem Shuttlebus zum Castel hochfahren wollten oder ob wir körperlich aktiv werden wollten und ca. 20 min den Serpentinenweg zum Castel hinauf laufen wollten. Ein Kompliment an Sie, meine lieben Gäste, dass Sie den schwierigeren Weg gewählt haben ;)
Direkt im Castel angekommen, ging mit Mirella auch schon der Rundgang auf den Spuren der Geschichte los. Bis heute birgt das Castel del Monte sein Geheimnis, denn aufgrund von Diebstählen und Zerstörungen von wertvollen Fundstücken während den Restaurierungsarbeiten, können wir heute nicht mehr genau sagen, welchem Zweck das Castel diente. War es „nur" ein Symbol der Herrschaft Friedrichs II. oder diente es als militärische Verteidigungsanlage? Es wird wohl noch lange Zeit ein Rätsel bleiben.
Am Ende dieses interessanten Tages wartete Giuseppe am Fuße des Castels auf uns und brachte uns sicher ins Hotel zurück.

11.09.2017 – Apulische Küche & Locorotondo

Kulinarisch wird es heute, denn wir besuchen eine typische Masseria, ein landwirtschaftliches Gehöft auf dem die Besitzer u.a. Mozzarella und Nudeln wie z.B. Orecchiette und andere Köstlichkeiten herstellen. Sogar wir selbst dürfen unser Können bei einem kleinen Kochkurs unter Beweis stellen und fertigen den Teig für die Orecchiette aus Hartweizengrieß und einfachem Wasser an. Dieser Teig muss dann eine Weile geknetet werden, bis er eine Konsistenz angenommen hat, als würde man Brot backen. Dabei muss man beachten, dass der Nudelteig nicht zu feucht wird. Das Formen der muschelförmigen Nudeln ist wieder eine andere Sache und gar nicht so einfach, wie es ausschaut. Doch mithilfe unserer lieben Köchin waren wir alle schon fast nah am Original dran ;)
Nach einer zusätzlichen kleinen Kochshow, kommt nun einer der Höhepunkte, denn man zeigt uns, wie Mozzarella richtig hergestellt wird und wie man aus der Konsistenz sogar einen tollen „Mazzarella-Zopf" formt. Eine typische Spezialität hier in Apulien ist es, diesen Mozzarella mit Sahne zu füllen und diese zu probieren, kann ich jedem empfehlen.
Da wir bei diesen kulinarischen Genüssen bereits Hunger bekommen haben, werden wir bei einem ausladenden Mittagessen verwöhnt, von Focaccia, Capocollo und Antipasti über Saubohnenmus und Pasta gibt es alles zum Probieren. Lecker!
Während es in dieser Zeit ein Gewitter mit starkem Regen gegeben hat, begeben wir uns auf gut Glück in das Örtchen Cisternino. Unterwegs gibt es noch einen richtigen Wolkenbruch, aber als wir in Cisternino aus dem Bus aussteigen, ist von alldem keine Spur mehr. Die Sonne lacht wieder. Gemeinsam mit Mirella genießen wir einen kleinen Verdauungsspaziergang durch die Gassen dieses hübschen kleinen Ortes und sind begeistert von den schön mit Blumen und Pflanzen dekorierten Häusern.
Als Letztes steht heute Locorotondo auf unserem Programm und auch hier können wir ein Foto nach dem anderen schießen.
Anschließend geht es zurück zum Hotel und ein weiteres Schlemmer-Menü erwartet uns.

12.09.2017 – Lecce & Otranto

Auch heute Morgen mussten wir uns wieder zeitig auf den Weg machen, denn bis nach Lecce beträgt die Fahrzeit ca. 2 Stunden. Leider kamen wir aufgrund eines Staus der bereits kurz vor Lecce begann, etwas später an. Nach einer kurzen Pause, sahen wir auch den Grund für den stockenden Verkehr. Es war eine Demonstration von Bauern aus der Umgebung, die sich mit ihren Traktoren auf den Weg gemacht hatten. Wir waren sehr froh, dass wir mit Giuseppe einen geübten Kraftfahrer an unserer Seite hatten, denn wie wir so schön festgestellt haben sind die Verkehrsschilder in Italien keine Gesetze, sondern nur Empfehlungen ;)
Dann konnten wir endlich unseren Stadtrundgang im „Florenz des Südens" beginnen und folgten Mirella durch die schöne Altstadt von Lecce. Wir besuchten die Basilika Santa Croce, sowie das römische Amphitheater. Da auch heute die Sonne uns wieder ins Schwitzen brachte, gönnten wir uns ein köstliches Eis in einem Café.
Wieder am Bus angekommen machten wir uns auf den Weg zum östlichsten Punkt Italiens, der Hafenstadt Otranto. Die einzigartige Kulisse der Häuser, der Restaurants direkt am Hafen und der himmelblauen Adria luden uns zum Verweilen ein. Was für ein schönes Fleckchen Erde, hier direkt an der Meerenge zu Albanien! Und da diese Kulisse so wunderschön war, entschieden wir uns hier noch ein Gruppenfoto zu machen.
Mit vielen neuen Eindrücken ging es dann am späten Nachmittag zurück zum Hotel.

13.09.2017 – Martina Franca – Ostuni – Ölmühle und Olivenölverkostung

Für den heutigen Tag konnten Sie wählen, ob Sie an einem Ausflug teilnehmen möchten oder sich im Hotel etwas Freizeit gönnen wollen. Der Großteil der Gruppe erklärte sich dazu bereit mit Mirella und mir Apulien noch ein bisschen näher entdecken zu wollen und so machten wir uns mit neun Gästen zunächst auf den Weg nach Martina Franca. In einer typischen Masseria waren wir hier zum Mittagessen eingeladen und uns erwarteten wieder allerlei Köstlichkeiten, die wir uns gut schmecken ließen. Später erwartete uns ein Höhepunkt dieser Reise, nämlich Ostuni, die „Weiße Stadt". Ostuni liegt auf drei Hügeln und schon während der Fahrt bot sich uns ein einmaliger Blick auf die weißen Häuser, die das Sonnenlicht reflektierten.
Anschließend konnten wir unseren Geschmackssinn unter Beweis stellen, denn wir fuhren zu einer Ölmühle in der uns der Ablauf der Ölgewinnung erklärt wird. Natürlich durften wir dann auch selbst verkosten. Wer noch ein Mitbringsel für zu Hause brauchte, konnte hier nicht nur das Olivenöl mitnehmen, sondern auch Handcremes oder Shampoos ebenfalls aus Olivenöl gefertigt.

14.09.2017 – Kulturhauptstadt Matera 2019 und Bari

Eine Überraschung für Sie liebe Gäste war heute noch geplant und zwar ging es in eine Bäckerei in Altamura und wir durften dabei zuschauen, wie frisches apulisches Brot gebacken wurde. Auch hier durften wir dieses frische Brot probieren und wer wollte konnte auch in der Bäckerei eine Kleinigkeit wie Focaccia mit nach Hause nehmen.
Danach führte uns unser Ausflug in die Kulturhauptstadt 2019 nach Matera. Bei einem Spaziergang konnten wir die beeindruckenden Höhlensiedlungen in den Bergen sehen und durften sogar in eine hineinschauen. Seit 1993 gehören diese zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Weiter fuhren wir dann nach Bari, der größten Stadt Apuliens und unserer letzten Station an diesem Tag. Mirella zeigte uns bei einem Rundgang ihre Heimatstadt. Leider mussten wir uns hier schon von ihr verabschieden, denn sie durfte am morgigen Tag bereits die nächste Gruppe in Empfang nehmen. Wir genossen noch einmal diesen Ausflug, bevor uns Giuseppe zu unserem letzten Abendessen ins Hotel brachte.

15.09.2017 – Abschied von Apulien

Heute heißt es leider Abschied nehmen von einem wunderschönen „Fleckchen Erde", denn wir haben den letzten Tag unserer Reise erreicht. Doch bevor wir endgültig „Arrividerci!" sagen, verschlägt es uns in das Örtchen Polignano a Mare ca. 33 km südöstlich von Bari gelegen. Da wir erst ca. 16.30 Uhr am Flughafen von Bari sein müssen, wollten wir noch einmal das Meer von nahem sehen und entspannten noch ein wenig in der süditalienischen Sonne und ließen uns die Meeresbrise der blauen Adria um die Nase wehen. Zwei tapfere Gäste haben sich sofort die Badesachen übergeworfen und die Gelegenheit genutzt sich mit den Beinen im Wasser etwas abzukühlen. Sogar kleine Krabben konnte man finden.
Zur Mittagszeit ließen wir es uns in einem direkt am Strand gelegenen „Ristorante" bei Antipasti, Muscheln und Ravioli schmecken. Um 14.30 Uhr mussten wir uns endgültig verabschieden und Giuseppe brachte uns mit unseren Koffern zum Flughafen. Aufgrund der günstigen Verkehrsbedingungen verbrachten wir noch etwas mehr Zeit am Flughafen.
Unsere Reise endete mit einem wundervollen Farbenspiel, als wir über der blauen Adria starteten, den wunderschönen Sonnenuntergang über den Wolken und das dunkle Abendrot über Deutschland genießen konnten.
In München musste sich nun auch unsere Gruppe trennen. Zwei Gäste blieben gleich in München und die anderen begaben sich an die Gates für unsere Weiterflüge nach Düsseldorf, Berlin und Dresden.Liebe Gäste, es hat mich sehr gefreut gemeinsam mit Ihnen Apulien zu entdecken und hoffe diese sonnigen Tage werden Ihnen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Ich wünsche Ihnen alles alles Gute und bleiben Sie so reisefreudig!
Ihre Maxi

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise nach Apulien - einfach super. Vorteil wir waren nur 11 Teilnehmer und unsere Reiseleitung sehr kompetent und flexibel. 3 zusätzliche Ziele wurden hinzugefügt und haben die Reise bereichert. Danke an Reiseleitung und Busfahrer.
Das Hotel bestach durch ausgezeichnetes apulisches Essen.
Auf Gäste, die mal einen Tag im Hotel relaxen wollen, nicht eingestellt. Da sehr abseits in einem Villenviertel gelegen hatte man auch anderweitig keine Möglichkeiten.
Apulien Land der Trullis und des Primitivos. Leider wurde das Thema „ Primitivo“ noch nicht einmal gestreift.
Würden jederzeit wieder eine Eberhardt Reise buchen.

H.Hofmann
22.10.2017