Reisebericht: Italien – Rundreise Südtirol

Dazu tragen natürlich die Landschaft, die Städte und Dörfer, die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und die Herzlichkeit der Bewohner bei.
Wie immer, waren wir im Hotel von Joachim und Heidi Wieser in Stilfes untergebracht, wo wir die familiäre Atmosphäre spürten. Die Kellnerinnen Wally und Klara sowie das Küchenpersonal leisteten eine sehr gute Arbeit, was sich besonders im Service, wie auch beim Essen  zeigte. So erlebten wir einen Grillabend, ein Südtiroler Bauernbuffett, einen italienischen Abend, ein Picknick mit Wanderung durch das Dorf, einen Musikabend, einen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen und zum Abschluß ein Gala-Dinner.
Durch ein reichhaltiges Frühstück gestärkt, konnten wir täglich das jeweilige Ausflugsprogramm in Angriff nehmen.
So besuchten wir die Städte Sterzing, Meran, Bozen, Brixen und im italienischen Sprachraum die Stadt Trient/Trento. Bei gemütlichen Spaziergängen lernten wir die Sehenswürdigkeiten dieser Städte kennen. Die Freizeit wurde oft genutzt, um sich nach eigenem Ermessen  umzuschauen so u a. in Bozen im archäologischen Museum, wo der „Ötzi" in seiner Klimakammer zu sehen ist. Auch eine Einkehr in den zahlreichen Cafe's und Restaurants bei italienischen Eis und anderen Spezialitäten war nicht zu verachten.
Ein Pfund mit dem Südtirol wuchern kann, ist die phantastische Natur. Bei einer großen Dolomitenrundfahrt, die uns über sechs Dolomitenpässe und über 200 Kehren führte lernten wir diese Landschaft kennen: Das Pustertal, das Höhlensteintal, der Misurinasee, der Paß der 3 Kreutze, Cortina d'Ampezzo (hier gewann Harry Glaß 1956 bei den Olympischen Winterspielen die erste Medaille für die damalige DDR im Skispringen), der Falzaregopaß, der Valparolapaß, der Campolongopaß, der Pordoipaß, der Sellapaß und das Grödnertal lagen auf unserer Fahrtroute. Bei dieser Tour meisterte unser Busfahrer Ingo alle Anforderungen mit Bravour. Denn an diesem Tag waren Radfahrer, Motorradfahrer, PKW's und Wohnmobile in ungewöhnlich hoher Anzahl unterwegs.
Auch mit Seilbahnen erstürmten wir die Höhen. So fuhr ein Großteil unserer Gäste mit der Umlaufbahn auf die Rosskopfhütte in 1.860 m Höhe. Von dort spazierte man dann auf den verschiedenen ausgeschilderten Wegen. Ein großartiges Erlebnis war auch die Fahrt mit der Kabinenseilbahn von Bozen nach Oberbozen, die über eine Länge von 4.560 m eine Höhe von 960 m überwindet. Von dort aus fuhren wir mit der seit 1907 bestehenden Straßenbahn über Wolfsgruben nach Klobenstein. Nach einem kurzen Spaziergang ab Lengmoos, sahen wir von einer neu gebauten Plattform aus, die Erdpyramiden im Tal des Finsterbachs. Am vorletzten Reisetag besuchten wir die Seiser Alm, ein Hochplateau mit einer Fläche von 50 km 2. Es ist die größte geschlossene Almfläche Europas, in einer Höhe zwischen 1826 m bis 2070 m. Die Umlaufbahn brachte uns in 20 Min. zur Bergstation. Von dort aus konnte man das Gebiet auf die vielfältigste Weise erkunden: Es verkehren regelmäßig Busse, man kann sich mit der Pferdekutsche an die jeweiligen Hütten und Hotels bringen lassen und man erobert das Plateau mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Fast immer hat man eine Sicht auf die Langkofelgruppe, dem Rosengarten und dem Schlern.
Weiterhin besuchten wir Schloß Trauttmannsdorf  in der Nähe von Meran. Im sog. Sissischloß ist heute ein Tourismusmuseum eingerichtet, das sich mit der Entwicklung des Tourismus in Südtirol beschäftigt. Dem Betrachter wird dort auf unterhaltsamer Art und Weise vorgeführt, wie sich über die Anfänge bis heute, Erholung, Freizeit und Sport in dieser Region entwickelten. Am Fuße dieses Schlosses wurde im Jahre 2002 am Südhang der Botanische Garten eröffnet. Diese prachtvoll gestaltete Anlage bringt das Herz aller Naturfreunde zum Schwärmen. Pflanzen, Bäume, Sträucher, die bei uns nicht gedeihen, wachsen in diesem mediterranen Klima hervorragend.
Auf dem weiteren Programm stand auch ein Besuch der Südtiroler Weinstraße. In Eppan, im Ortsteil St. Michael erhielten wir im Weingut Brigl einen Einblick in die Herstellung des Weines. Bei der anschließenden Verkostung von 5 Sorten Wein konnten wir uns von den Ergebnissen dieser Arbeit überzeugen. Eine Reihe von uns nutzten die Möglichkeit des Einkaufs der verkosteten Sorten. In Kaltern, unweit des Kalterer Sees erhielten wir unter freiem Himmel, auf einer Terrasse, ein leckeres Mittagessen serviert.
Schließlich statteten wir noch dem im Ridnauntal höchstgelegenen Bergwerk Europas einen Besuch ab. Bei einer zweistündigen Führung erfuhren wir alles über den Bergbau unter härtesten Bedingungen, der in einer Höhe von über 2500 m erfolgte, wo auch damals ein kleines Dorf entstand. Hier wurde Silber und Blei abgebaut bis Anfang der 1960 er Jahre. Anhand alter Technik, die teilweise noch funktionsfähig ist, konnten wir uns von der Schwere der Arbeit der Bergleute überzeugen. Weiterhin zeigte man uns, wie das Material aufgearbeitet wurde. Im angeschlossenen Museum wurde, anhand von Modellen und Bildern aus der damaligen Zeit, das noch einmal dokumentiert. Mancher Reisegast nutzte auch die lebensgroße Darstellung der „Großen Frau von Ridnaun", um sich oder seine Gattin abzulichten.
Zum Abschluß statteten wir noch dem 1142 gegründeten Kloster Neustift bei Brixen einen kurzen Besuch ab. Ein Höhepunkt ist dabei die Klosterkirche , die wie selten, geöffnet war, so dass wir uns in das Innere begeben konnten. Die dreischiffige Basilika Unsere liebe Frau stammt aus dem späten 12.Jh.; Mit ihren Deckenfresken von Matthias Günther und Michael Pacher und ihren Stukkaturen gilt sie heute als reichstes Baudenkmal der Barockbaukunst südlich des Brenners.
Sicherlich werden wir auch wieder im Jahre 2014 in diese Region reisen. Ich lade Sie ein dabei zu sein. Als Reiseleiter würde ich Ihnen gern diese Region mit ihrer reichen Geschichte und Naturschönheiten zeigen.
Bis bald, im nächsten Jahr,
IhrKarl-Heinz Meinig
Reiseleiter