Reisebericht: Italien – Rundreise durch die Toskana und Insel Elba

06.10. – 14.10.2018, 9 oder 10 Tage Busreise Südtirol – Montecatini Terme – Siena – Lucca – Pisa – Florenz – San Gimignano – Insel Elba – Porto Santo Stefano


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Die Toskana, das ist Genuss mit Geschichte: ob in eleganten Kurbädern, geschichtsträchtigen Städten, kultivierten Landschaften. Die Städte haben ihre Mittelpunkte, ihre „Bühnen“, wo sich verabredet, geplaudert, verliebt wird.
Beim Abendcorso verwandeln diese sich in „Gesellschaftslaufstege", und Italiens großer Komiker Roberto Beningni setzte seiner Piazza Grande (in Arezzo) ein cineastisches Denkmal in „Das Leben ist schön".
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

1. Tag Sa., 06.10.2018: Anreise zum Hotel Brenner bei Sterzing


Nach einer langen Fahrt über den Brennerpass erreichten wir unser gleichnamiges Hotel "Brenner" am Rande von Sterzing. Müde sanken wir nach einem handfesten Abendessen in die Betten und freuten uns auf die den Platz der Wunder in Pisa am nächsten Tag.

2. Tag So., 07.10.2018: Pisa und Montecatini Terme (Hotel)


Im Mittelalter gehörte Pisa neben Genua, Amalfi und Venedig zu den vier Seerepubliken Italiens. Von den Reichtum kündet heute noch der Platz der Wunder mit seinem Dom, Baptisterium, dem Friedhof und natürlich dem berühmten schiefen Turm - alles aus teurem Carraramarmor. Pisa konnte es sich leisten, durch Kreuzzüge und Orienthandel reich geworden.
Wir hatten genug Zeit, um unser ausgewähltes Monument ausgiebig kennen zu lernen: meist das Baptisterium mit dem Dom. Bei angenehmem Wetter erkundeten wir die Kirche als Vorbild für ganz Italien (fünfschiffig kreuzt dreischiffig mit Vierungskuppel).
Der Arno teilt die historische Altstadt mit über 20 Kirchen in zwei Teile, die alte Ponte di Mezzo verbindet diese. Pisa hat eine der ältesten Universitäten des Landes, die Studenten bevölkern die Gassen und Plätze des Zentrums. Der Orto Botanico war ganz in der Nähe, doch dafür braucht es dann einen Tag, um auch die interessante Stadt zu erkunden.
Wir wollten jedoch noch weiter zu unserem Hotel Tamerici in Montecatini Terme inmitten der lebendigen Kurstadt.

3. Tag Mo., 08.10.2018: Florenz


Der Reichtum an Kunst und Kultur in Florenz überwältigt, auch wenn man bereits in dieser Stadt, der „Wiege der Renaissance", gewesen ist. Von außen eher schlichte strenge Gebäude zeigen sich innen umso prächtiger.
In der weiten Arnoebene gelegen, zieht im Herbst kühlere Luft von den Hügeln rund um, auch wenn die Altstadt uns bevölkert genug erscheint.
Florenz war einmal das geistig-kulturelle Erbe des Abendlandes, der Florin die härteste Währung und die Bankiersfamilie Medici umspannte den Kontinent mit einem Netzwerk an Filialen und Handelsniederlassungen.
Von der Piazzale Michelangelo hatten wir zunächst einen wundervollen Blick auf das römisch gegründete Fiorentina, die „Blühende". Mit Blicken wanderten wir schon einmal in das Zentrum zum Dom und Domplatz, zum Herrenplatz, zur Crocekirche und zu der Ponte Vecchio.
Neben der Stadt, die den Dombau finanzierte, waren Ordensgemeinschaften die fleißigen Kirchenbauer. Dazu gehört die von den Franziskanern erbaute Santa Croce mit Grabmälern der berühmtesten Bürger der Stadt. Zu den schönsten Kapellen gehört die von Giotto ausgemalte Peruzzikapelle (deren Birnenwappen entdeckten wir auf dem Boden).
Die autofreie Piazza delle Signoria mit dem Palazzo Vecchio und die Loggia dei Lanzi ist einer der berühmtesten Plätze Italiens mit viel Ausstrahlung trotz der Menschenfülle. Hier nahmen wir unsere Mittagspause und probierten auch das (teure) Eis.
Die älteste Brücke von Florenz bietet heute Juwelieren Raum, früher waren es Gerber, Fischhändler und Metzger. In ihrer Mitte die Büste des bekannten Goldschmieds Cellini. Frühmorgens ist es hier möglicherweise ruhiger, doch wir waren umgeben von Menschen - jedoch zur Hauptsaison sind es noch mehr. Weiter ging es zum einmaligen Ensemble des Domplatzes: Das Wahrzeichen der Stadt und viertgrößter Christendom (15. Jh.) zeigt neben Torre und Baptisterium auch das Dommuseum auf dem Platz (Nordseite). Immer wieder beeindruckt die Paradiestür des Baptisteriums, umlagert von Menschen.
Vom Republikplatz spazierten wir noch zum Orsanmichele, wo sich Angela von uns verabschiedete und wir unsere freizeit nahmen, bevor es durch die rush hour wieder aus Florenz hinaus ging in Richtung Montecatini Terme.

4. Tag Die., 09.10.2018: Siena und Bauernhof


Der Legende nach wurde Siena von zwei Söhnen des Remus gegründet, sie flohen auf einem schwarzen und einem weißen Pferd aus Rom nach Siena. Das Stadtwappen ist daher schwarz-weiß. Aufgrund der guten Lage am Pilgerweg Via Francigena (Canterbury - Rom) erlebte die Stadt im Mittelalter eine Blütezeit, der byzantinisch-gotische Stil dominierte in Malerei und Architektur, die Madonnen hatten den berühmten "S-Schwung".
Später eroberte Karl V. die Stadt, die dem Großherzogtum Toskana angeschlossen wurde.
Heute lebt Siena vom Bankwesen und Tourismus, es ist autofrei und entfaltet sein mittelalterliches Flair. Von der Medici-Festung spazierten wir zur Domenicokirche mit der Kopfreliquie der heiligen Katharina von Siena, deren Geburtshaus in Siena auch zu besichtigen ist. Dann liefen wir weiter durch die hügelige Altstadt zum Domplatz, dem höchsten Punkt der Stadt.
Der Dom verschlug uns zunächst den Atem in seiner gestreiften Marmorpracht und er birgt innen neben kostbaren Fußbodenmosaiken bedeutende Kunstwerke Michelangelos, Donatellos und Berninis. Wir nahmen uns ausführlich Zeit mit Luise, alles zu betrachten und dann traten wir wieder in das uns blendende helle Sonnenlicht. 
Auf dem Campo am Rathaus verabschiedeten wir uns von Luise und nach unserer Freizeit gingen wir zur medici-Festung, wo uns der Falk abholte, um zum Bauernhof bei Empoli zu fahren.
Darauf hatten wir uns besonders gefreut: nun schauten wir von der Terrasse in das hügelige Wein- und Olivenland der Carteghinis und ließen und die Weine, die Wurst und den Käse mit dem salzlosen toskanischen Brot und Olivenöl gut schmecken. Ein wunderbarer Moment, bevor wir wieder zum Hotel aufbrachen.

5. Tag Mi., 10.10.2018: Lucca und der Zitronengarten


Etruskisch gegründet, war Lucca schon immer eine wichtige Handelsstadt. Es bietet außergewöhnlich viele Kirchen und eine komplett erhaltene begehbare und begrünte, 12 m hohe Stadtmauer. Lucca ist auch die Geburtsstadt des bedeutenden Komponisten Puccini (La Boheme, Tosca, Madame Butterfly), in seinem Geburtshaus befindet sich heute ein kleines Museum.
Der beachtenswerte Dom San Martino aus dem 11. Jahrhundert birhgt das kunstvolle Marmorgrab der Frau des Stadtherrn Guignis von Jacopo della Quercia. Wer wollte, konnte den Dom oder auch den mit Bäumen bepflanzten Turm der Guignis (mit seinen 45m inkl. der Steineichen der höchste der Stadt) in seiner Freizeit besuchen bzw. besteigen. 
Nada verabschiedete sich von uns nach der Besichtigung der Kirche San Michele in Foro - wir werden sie in fröhlicher guter Erinnerung behalten. Es waren schöne Stunden mit ihr.
nach unserer freizeit fuhren wir eine halbe Stunde in Richtung Pescia  und es erwartete uns ein besonderer Zitronengarten mit vielen Sorten, wie bspw. der Hand Buddhas. Wir verkosteten nach dem interessanten Rundgang den Limoncino und eine von Eberhardt gespendete Orangenmarmelade, dann fuhren wir über die Seilbahn (wer wollte, konnte umsteigen nach Montecatini Alto) zum Hotel und genossen den freien Nachmittag.

6. Tag Do., 11.10.2018: Safran–Anbau und San Gimignano


Auch für seinen Safran und Vernacciawein ist die Gegend um San Gimignano bekannt: im Agriturismo „Alter Stall" („Vecchio Maneggio") ließ es sich vortrefflich speisen. Von den Hügeln um Ulignano hatten wir bereits einen schönen Blick auf das "Manhattan des Mittelalters".
San Gimignano liegt zwischen Siena und Florenz und wurde in der Blütezeit von 72 Türmen überragt: ein Wettkampf um Macht und Geld. Heute stehen noch 14 Türme, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Den örtlichen Dom unterhalb der florentinischen Montespertoli-Festung erbaute man ab dem 11. Jahrhundert. Er birgt einen Fresken-Bilderbogen u.a. mit Szenen aus dem Leben der heiligen Fina. Auch die Fresken am Rathaus (Stadtmuseum) sind interessant, der 54m-Turm lässt sich besteigen.
In unserer Freizeit wollten wir unbedingt ein Eis vom Weltmeidter Dandolo probieren: wirklich lecker! dann fuhren wir über Volterra nach San Vincenzo entlang der etruskischen Riviera zum Hotel "I Lecci".

7. Tag Fr., 12.10.2018: Ausflug Insel Elba


„Ilva", Eiseninsel, nannten schon die Etrusker die Insel Elba. Seitdem hat diese viele Völker gesehen: Römer, Sarazenen, Spanier und den berühmtesten Franzosen - Napoleon.
Eisen liefert die Insel heute nicht mehr, dafür ist Elba mit schöner Natur bei uns Touristen beliebt.
In der Villa San Martino spazierten wir auf Napoleons Spuren und blickten von seiner Sommer-Terrasse über das Land und in die Badewanne seiner Schwester. Die Küche war wieder eröffnet und auch bescheiden eingerichtet.
In Marina di Campo locken Sandstrände zum Baden, Surfen, Tauchen und Segeln. Doch wir freuten uns auf das Mittagessen in einem der benachbarten Lokale mit köstlichen Angeboten.

8. Tag Sa., 13.10.2018: Fahrt nach Südtirol


Vorbei an Livorno, Carrara, Parma, Cremona und Brescia und dann durch Südtirol erreichten wir früh genug Sterzing und gönnten uns bei herrlichem Frühherbstwetter dort einen Spaziergang durch die malerische Altstadt. dann erreichten wir zeitig genug unser Hotel zum deftigen Abendessen.

9. Tag So., 14.10.2018: Heimreise nach Deutschland


Bei schönstem Wetter und mit vielen Erlebnissen erfüllt reisten wir die Strecke über den Brenner ohne Stau mit pünktlichen Transfers wieder zurück.
Wir freuen uns, Sie bald wieder bei uns an Bord zu begrüßen: bleiben Sie gesund und reisefreudig,
Ihr Chauffeur Falk Bellmann und Ihre Studienreiseleiterin Grit Wendelberger

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Kommentare zum Reisebericht

An dem Reisebericht gibt es nichts auszusetzen außer der Bemerkung des pünktlichen Transfers auf der Rückreise. Von Freiberg bis Nossen weiß jeder, wie lange man fährt. Der Taxifahrer mußte wahrscheinlich erst aufgeweckt werden, bevor er losgefahren ist. Es war an keinem Halt pünktlicher Transfer.

Juergen Fisch
29.10.2018