Reisebericht: Rundreise Umbrien – das grüne Herz von Italien

17.04. – 26.04.2014, 10 Tage Gardasee – Citta della Pieve – Spello – Bevagna – Assisi – Perugia – Orvieto – Trasimeno–See – Gubbio – Spoleto – Montefalco


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Umbrien wird das grüne Herz Italiens genannt. Als kleine Schwester der Toskana haben schon die Etrusker und Römer diesen Landstrich für sich entdeckt. Wenn sich die Sonnenstrahlen sanft über die gewellten Hügel legen wirkt dieses Grün fast unnatürlich.
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

Donnerstag/Freitag 17./18.4.2014 – Anreise Dresden–München–Brenner–Gardasee–Verona–Bologna–Florenz–Arezzo nach Pertrignano d'Assisi

Da Umbrien seine reiche Kultur, aber auch seine Gastronomie immer schon hoch gehalten haben, war es von je her  schon immer  ein Ort, der  von Heiligen, Päpsten und Künstler aufgesucht wurde. Touristen sollen sich Zeit und Muße nehmen, um diese Region kennenzulernen. Diesen Reizwollte  mit der nötigen Zeit und Muße  nun 20 Gäste von Eberhardt-Travel auf der Ostertour neu für sich entdecken.
Zeitig ging die Fahrt bei Sonnenschein von Dresden los. Nachdem alle Gäste an den Transferpunkten zugestiegen waren, ging die Fahrt zunächst über den Brenner bis zum Gardasee, wo wir auf dem Weg nach Umbrien zunächst einen Zwischenstopp einlegten. Am folgenden Morgen, gestärkt nach einen guten Frühstück ging es entlang des Gardasees und einem kurzen Stopp in Garda  vorbei an Verona, Bologna, Florenz und Arezzo nach Pertrignano d'Assisi, wo  wir unser Quartier für diese  Urlaubswoche bezogen. Das Abendessen gab den Vorgeschmack auf alles was uns die nächsten Tage kulinarisch erwarten sollte.

Samstag 19.4.2014 – Perugia

Heute stand Umbriens Metropole, das mittelalterliche Perugia auf unserem Programmpunkt. Leider war uns heute der Wettergott nicht gerade holt - immer wieder hatten wir mit Regenschauern zu tun. Mittelalterlich aber als Studentenstadt international und jugendlich geblieben. In den Gassen von Perugia ist immer etwas los, oft hören wir mehr Englisch als Italienisch. Halb Mittelitalien schein die Straßen rund um die Fontana Maggiore und den Palazzo dei Priori zu füllen. Und wir mitten drin. Unsere Stadtführerin zeigte uns die schönsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ob Dom, Fontana Maggiore, Palazzo dei Priori, San Domenico um nur einige zu nennen waren auf dem Rundgang durch die mittelalterlich Stadt dabei. Auch wenn draußen oft keine Speisekarten hängen, sollte man einen Versuch wagen und die Köstlichkeiten der umbrischen Küche zu versuchen. Viele von uns ließen sich dies nicht zweimal sagen und kehrten in ein Lokal zum Mittagessen ein.  Am Nachmittag hatten wir dann die Gelegenheit die Gemäldegalerie Galleria Nazionale dell'Umbria unter fachkundiger Anleitung zu besichtigen. Dabei erhielten wir einen Überblick über die umbrische Malerei des 13. Jh. bis in die Zeit der Renaissance. In der Stadt der Schokolade durfte natürlich ein Besuch eines Schokoladenladens nicht fehlen. Schokolade fest oder flüssig, von Weiß bis Pechschwarz alles war vertreten. Doch einmal muss genug sein mit der Schlemmerei und so machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel wo aber wieder ein hervorragendes Abendessen auf uns wartete, mit dem wir den heutigen Tag abschlossen.

Sonntag 20.04.2014 Spoleto und Marmore–Wasserfälle

Heute führt uns unserer Weg nach Spoleto. Bis auf den Juni und Juli, an denen die Kultur in der Stadt im Mittelpunkt steht ist das Städtchen eher beschaulich. Das Spoleto im Mittelalter eine der mächtigen Städte Mittelitaliens war, kann man noch bis heute sehen. Man muss aber eine gute Kondition mitbringen um es zu entdecken, denn es geht manchmal mächtig bergauf bis man zur Festung und dem das Tal überspannenden Aquädukt oder zum Theater aus römischer Zeit und zum Dom kommen möchte. Unsere Gruppe hat dies trotz einer kleinen Erleichterung mit Bravour bestanden. Beeindruckt waren wir vom Dom und seiner von einer offenen Renaissance-Loggia geschmückten  Fassade. Natürlich durfte das Hinabschreiten auf der Freitreppe nicht fehlen, das uns das Gefühl gab, auf einem begehbaren Bühnenbild aus dem 15. Jahrhundert zu stehen. Am Nachmittag stand noch ein Naturschauspiel auf dem Programm. Wir fuhren durch das Val Nerina zum Cascata delle Marmore, der in einer herrlichen Berglandschaft lag. In 3 Kaskaden stürzt dieser Wasserfall in eine Tiefe von 165 Meter. Dichte Laubwälder, Gischt und manchmal  im Sonnenschein schillernde Regenbogen bildeten eine atemberaubende Kulisse. Kein Wunder, dass die Romantiker schon von diesem Naturschauspiel inspiriert wurden. So mancher fragte sich ob es wirklich ein Naturwunder sei oder doch von Menschenhand gezaubert wurde. Wir jedenfalls konnten dieses Geheimnis nicht lüften und so ging es dann mit einigen Handicaps nach Hause ins Hotel. An Ostern wurden wir natürlich ganz besonders durch unsere Hotelfamilie verwöhnt. Beim 5. Gang haben die meisten das Zählen aufgehört und umso wichtiger war danach der Verdauungsschnaps oder ein kurzer Spaziergang im Dorf.

Montag 21.04.2014 – Orvieto

Schon der Maler William Turner inspirierte Orvieto, die kleine Schwester Perugias. Herauskam ein verschwommener Blick auf den trutzigen Ort, der hoch auf einer Tuffsteinklippe liegt. Dies sollte am heutigen Tag auch unser Ziel sein. Der Dom ein schwarz-weiß gestreiftes Bauwerk im gotischen Stil überstahl alle. Als wir dann vor der imposanten Fassade standen war dies für alle ein Fest für die Augen. Nicht nur dies konnten wir auf unserer Stadtbesichtigung entdecken. Ehrwürdige Palazzi und ein Kellergewölbe mit vielen Originalstücken aus dem Mittelalter und Etruskerzeit standen auf dem Besichtigungsprogramm. Im gewaltigen Tuffsteinuntergrund der Stadt gibt es hunderte von solchen Höhlen auch diese bei unserem Mittagslokal gehört dazu. Diese Unterwelt galt es vor einem hervorragenden Essen mit Orvieto-Weißwein zu entdecken. Der Nachmittag wurde zu einer ausgiebigen Innenbesichtigung des Doms genutzt, bevor es nach einer letzten Kaffeepause in der Stadt dann wieder zurück zum Hotel ging.

Dienstag 22.04.2014– Assisi und S. Maria degli Angeli

Viele pilgern nach Assisi, an den Ort, wo der Heilige Franziskus gewirkt hat und begraben liegt. Nun, wir wollten heute auch diese religiös-revolutionäre Luft des heiligen Predigers der Armut schnuppern. Mit dem Bus erreichten wir die Stadt. Dort trafen wir unsere Reiseleiterin am Busparkplatz. Gemeinsam mit ihr besuchten wir zunächst die Kirche San Francesco. Uns war allen klar, dass Ruhe und Beschaulichkeit an diesem Ort und gerade in der Ober- u. Unterkirche der Basilica di San Francesco, die von Millionen besucht werden ein Fremdwort war. Geduldig reihten wir uns in den Strom ein und bestaunten die großartigen Freskenzyklen, die von Giotto und seinen begabten Schülern erstellt wurden. Natürlich durfte der Besuch der Krypta und des Grabes des Hl. Franziskus nicht fehlen. Dass aber dieser Ort nicht die einzige Sehenswürdigkeit Assisis ist, wusste schon Goethe, denn für ihn war die Altstadt und besonders der Minerva-Tempel wesentlich interessanter als die heiligen Stätten des Franziskus. So hatte die Gruppe nach  dem andächtigen Staunen noch genügend Zeit sich  im mittelalterlichen Zentrum von Assisi umzusehen oder einfach nur eine Mittagspause einzulegen. Und auch in Sachen berühmte Heilige gab es  ein Déjà-vu. Nicht nur der Hl. Franziskus lebte in dieser  Stadt. Nein auch  die Hl. Klara, Gründerin des Klarissenordens  ist ein Heilige dieser Stadt. Deshalb durfte ein Besuch der Kirche Santa Chiara, die ihr als Grabeskirche gewidmet war nicht fehlen. Bevor es nach Hause ging, machten wir noch für eine kurze Besichtigung in der Kirche Santa Maria degli Angeli halt. Mit ihren Ausmaßen ist sie die siebtgrößte Kirche der Christenheit. Beeindruckend betraten wir die dreischiffige an römischer Barockarchitektur orientierte Basilika.  Auch hier ist der Hl. Franziskus all gegenwärtig, denn sie ist eine bedeutende Stätte der Franziskuslegende und auch hier erhält man „Ablass" jeden Tag.

Mittwoch 23.04.2014 – Trasimeno–See und Isola Maggiore

Die zahlreichen Tiere machen die Wälder rund um den Trasimenischen See vielleicht unsicher. Am heutigen Tag störte unsere Fahrt entlang des Sees nichts. Hier hatte der gewiefte Feldherr Hannibal einst  den Römern eine bittere Niederlage zugefügt. Diese endete im Nebel des Sees mit einem blutigen Gemetzel. Aber heute liegt der See friedlich da, aber nur solange der Strom der Camper diese Ruhe nicht stört und die vielen Badegäste es nicht übertreiben. So früh im Jahr blieb uns das erspart und so war die Besichtigung der Stauferburg von Friedrich II und die Überfahrt auf die Isola Maggiore sehr angenehm und die Zeit in freier Natur sehr kurzweilig. Als Highlight des Tages empfanden viele den Wochenmarkt in Castiglione del Lago und den Inselspaziergang mit seinen herrlichen wilden Fenchelfeldern, sowie den unzähligen Fasanen und Hasen, die hier unerwartet auftauchten.

Donnerstag 24.04.2014 Gubbio und Spello

Heute ging es in die meist besuchte Stadt Umbriens. Dabei handelte es sich um die Umbrer Stadt Gubbio. Schon von weitem leuchtete uns der helle Kalkstein des imposanten Palazzo del Consoli entgegen. Mit seinem geschlossenen Mauerring und der architektonischen Geschlossenheit zählt sie zu den schönsten Städten Umbriens. Dabei werden die Einwohner doch „I matti", die Verrückten genannt. Sie selber bezeichnen sich stolz als solchen, aber nur an ihrem wichtigen Stadtfest der „Corsa dei Ceri". Gott sei Dank liegt dieses Ereignis  noch etwas in der Zukunft, so dass wir die Stadt gemütlich und beschaulich erleben konnten. Berühmt ist die Stadt auch wegen ihrer Keramik und so ist es nicht verwunderlich, dass wir an jeder Ecke diesen Dingen begegnen.  Der einen schaut deshalb gar nicht mehr hin und der andere entdeckt das richtige für zu Hause. Bei unserer Besichtigung durch die Stadt  besuchten wir  u. a. den Dom und den Palazzo Consoli, bevor es zur Mittagzeit in eine Ölmühle bei Spello ging. Dort erfuhren wir zunächst einiges zur Produktion von Olivenöl und im Anschluss hatte man Zeit einige Dinge zu probieren oder sich mit Geschenken einzudecken. Am Nachmittag ging es dann in die Stadt Spello. Umringt von einer römischen Mauer und wuchtigen Eingangstoren. Durch eines betraten wir auch die Stadt und bei einem gemeinsamen Rundgang besichtigten wir die kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten,  zu denen die zahlreichen Kirchen gehören. Einen letzten Blick auf die im Abendlicht liegende Stadt Assisi bevor das Hotel zum letzten Mal zu einem Mehrgänge-Menü einlud. Leider geht jede schöne Reise einmal zu Ende. So auch für unsere Umbriengäste. Am Abend hieß es Koffer packen, denn Morgen ging es wieder zurück in die Heimat. Der Abschied wurde uns aber durch das angekündigte schlechte Wetter etwas erleichtert.

Freitag/Samstag 25./26.04.2014 –Rückreise Gardasee–Brenner–München–Dresden

So wurden am heutigen Tag die Koffer geladen und es ging  zunächst wieder bis zum Gardasee. Natürlich durfte der Stadtrundgang in Riva del Garda mit einer Pause in der Gelateria nicht fehlen. Nach einer Übernachtung setzten wir die Fahrt bis nach Dresden zurück fort. Am Ende sagten alle „Umbrien ist wirklich eine Gegend für Feinschmecker und Naturliebhaber verbunden mit dem Geschenk der vielen Eindrücken von den Kunstdenkmälern der Region. Am Ende gab es noch für unsere Statistiker die Gesamtkilometerzahl der Tour. In den letzten Tagen hat unser Fahrer Andreas souverän 3.371 Kilometer auf dieser Tour bewältigt.

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