Reisebericht: Schlemmer–Wanderreise für Singles: Sorrent, Amalfiküste & Cilento

27.04. – 04.05.2016, 11 Tage Rundreise Italien mit Wanderungen: Sorrent – Sorrentinische Halbinsel – Sentiero degli Dei – Positano – Capri – Amalfi – Paestum – Cilento–Nationalpark – Agropoli – Punta Tresino – Costa degli Infreschi – Marina di Camerota – Calore–Schlucht – Mo


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Das Cilento hat die Teilnehmerinnen der Reise begeistert mit seiner unberührten Natur und den liebenswerten Menschen. Umberto und Tonino haben im Hotel La Vela - Das Segel - in Pioppi für das leibliche Wohl mit gutem Essen, Olivenöl und Wein gesorgt.
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

1. Tag: Mittwoch, 27. April 2016 – Anreise

Hurra! Unsere Reise nach Süditalien ins Cilento kann beginnen. Gut gelaunt und euphorisch den kalten Winter/Frühling Deutschlands zu entfliehen, treffen wir uns am Flughafen Berlin-Tegel. Nach einem zügigen Check-in bei Air Berlin starten wir auch schon bald nach Neapel. Alles verläuft planmäßig, der Start, die Landung in Neapel und unser Zusammentreffen mit Ursula, unserer Reiseleiterin im Cilento. Dann geht es über die Schnellstraße mit Blick auf den Visuv sowie die schöne Stadt Pompej mit unserem Buschauffeur Massimo in Richtung Süden. Am späten Nachmittag erreichen wir unser schönes Strandhotel La Vela in Pioppi. Es bleibt Zeit sich zu akklimatisieren bis wir uns 19 Uhr zu einer kurzen Vorstellungrunde auf der Terrasse des Hotels zusammenfinden. Die Hotelchefs Tonino und Umberto (Chefkoch) begrüßen uns mit einem schmackhaftem Getränk sowie mit in Bierteig gebackenen Fisch. Anschließend dürfen wir bereits unser erstes 4-Gang-Abendessen mit Wein und Wasser genießen - der Beginn der Mittelmeerdiät!

2. Tag: Donnerstag, 28. April 2016 – Kartause von Padula und Wanderung zur Grotte St. Michele

Aufgrund von Witterungsbedingungen entscheiden wir uns, die Programmtage zu tauschen und den Aufstieg zur Grotte St. Michele auf heute zu verschieben.
Vor unserer Abfahrt decken wir uns im Supermarkt mit einheimischen Produkten für
unser heutiges Mittagessen ein. Erstaunlich günstig aber äußerst lecker finden wir Mozarella, Obst, Gemüse und mit Schinken oder Käse belegte Brötchen.
Unsere Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung führt uns bis auf die östliche Seite des Nationalparks Cilento. Bei Caselle di Pittari wandern auf einem alten Pilgerweg über Treppen steil hinauf zur Grotte des heiligen Michele. Schon unterwegs und oben an der Grotte werden unsere Anstrengungen mit tollen Ausblicken ins Tal und auf die Gipfel des Cilentos belont. Zurück in dem kleinen Städtchen Caselle di Pittari lassen wir uns die von uns eingekauften belegten Brötchen schmecken und schlürfen einen italienischen Kaffee zum italienischen kleinen Preis.uns über die Schnellstrasse bis nach Sapri und weiter im Dianotal nach Padula. Ursula macht mit uns eine ausführliche Führung. Der riesige Gebäudekomplex war beeindruckend, obwohl nur 24 Mönche dort wohnen konnten. Die Unterkünfte der Mönche bestanden aus mehrern Zimmern und einem Garten. Nur Sonntags durften sie 4 Stunden im größten Kreuzgang Europas miteinander sprechen. Das Kloster hatte viele berühmte Persönlichkeiten als Gäste aufgenommen.

3. Tag: Freitag, 29. April 2016 – Wochenmarkt in Casalvelino und Palinuro

Ein herrlicher Tag mit dem perfekten Wetter für die nächste Wanderung begrüßt uns. Als erstes besuchen wir den quirligen Wochenmarkt im Nachbarort Casal Velino. Wir kaufen frisches Obst und Gemüse wie Misteln, Erdbeeren, Mandarinen und Tomaten ein und lernen die kleinen Händler aus der Region sowie deren Produkte kennen.
Auf der Weiterfahrt nach Palinuro erzählt uns Ursula von San Severino, der Stadt am Felsen. Hier sehen wir in dem kleinen Ort Celle di Bulgheria auch den höchsten Berg Monte Bulgheria mit 1.224 Metern Höhe.
Bei Ankunft in Palinuro wechseln wir das Transportmittel und schippern mit zwei kleinen Booten um das Kap herum zu den Grotten. Wegen der hoehen Wellengänge sowie Wasserstandes dürfen wir nur in die Blaue Grotte (Grotta Azzurra) hineinfahren. In die Schwefelgrotte, Mönchsgrotte und Knochengrotte konnten wir nur hineinschauen. Wunderschön leuchtet das Wasser tiefblau innerhalb der Grotte. Unsere Bootsführer leuchten mit einer Lampe auf die orangenen Korallen, die im Wasser schimmern. Vorbei am Kaninchenfelsen ging unsere Fahrt bis zum Arco Naturale und an der Küste wieder zurück nach Palinuro. Am Strand stärken wir uns bei einem Picknick. Umberto bereitete schon schmackhaftes Omlette und Kartoffeln sowie Brot und Wein für uns vor, welche wir nur noch auszupacken haben. Yummie!
Anschließend begeben wir uns durch schattigen Fichtenwald hinauf auf die Felsen am Kap Palinuro. Von oben bieten sich grandiose Ausblicke auf die Felsen am Kap, die wir schon vom Boot aus bewunderten und auf die gesamte Küste. Zurück in Pioppi schlemmen die einen ein Eis an der Bar nahe des Hotels und die anderen baden im Sonnenschein im ca. 16 Grad warmem Meer.

4. Tag: Samstag, 30. April 2016 – Wanderung bei Pioppi

Die Sonne strahlt wieder am blauen Himmel und wir erkunden heute die schöne Natur um Pioppi. Vom Hotelgarten aus schlendern wir entlang der Uferpromenade bis zum Ortsende und bergan durch Macchia. Ursula zeigte uns viele Pflanzen. Unterwegs naschen wir von Orangen, Zitronen und Maulbeerbäumen - mhh... Oben auf dem Gipfel erblicken wir die schönen grünen Berge im Hinterland und die Küste. Erstes Tagesziel ist das Haus von Umbertos Tante. Auf dem Gelände hilft unsere Ines schon beim Tischdecken und Umberto zaubert uns einen köstlichen Salat mit Mozarella und einen Auberginenauflauf. In gemütlicher Rund mit italienischem Hauswein genießen wir die Idylle. Anschließend fahren einige mit Massimo im Bus zum Hotel zurück, um am Strand ein Buch zu lesen oder in Pioppi spazieren zu gehen. Der große Teil ist noch sehr dynamisch und wandert den Berg hinab nach Pioppi. Unterwegs verlieren Anh und Lilo bei einer Unterführung den Anschluss, weshalb alle aus der Gruppe teils erneut hinauf den Berg steigt, um sich zu finden. Wir lachen, denn jeder Gang macht schlank und fit, außerdem bergaufsteigen schmückt unseren knackigen Sie wissen schon.

5. Tag Küstenwanderung und Tempelruinen von Paestum

Am heutigen Morgen scheint Petrus verärgert zu sein und will uns kein Lächeln der Sonne schenken. Wir statten uns dennoch mit Wander- und Regensachen aus, denn wir bleiben tapfer. In San Marco angekommen zeigt uns der Himmel so richtig, was er drauf hat und hält uns im Bus fest. Nach einigem Warten entscheiden wir uns, nach Santa Maria zu fahren, um einen heißen Kaffee zu schlürfen. Gerade ausgestiegen regnet es jetzt nicht nur in Strömen sondern auch der Wind will uns einen Streich „pfeiffen". So finden wir Unterschlupf unter dem Warmen Dach eines Cafés. Wir probieren den Cafe Correcto, einen Espresso mit Tröpfchen von Anisschnaps. Er schmeckt interessant, da der Anis den Kaffeegeschmack mehr zur Geltung bringt, aber es ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Als es aufhörte zu stürmen, spazierten wir an der Uferpromenade und lauschten dem tosenden Meer.
Während der Fahrt nach Paestum klart der Himmel immer mehr auf. In der Sele-Ebene hatten griechische Siedler vor mehr als 2500 Jahren eine Stadt gegründet und Tempel errichtet. Das Areal wurde später von den Römern genutzt und teilweise umgebaut. Fast 1000 Jahre geriet es dann in Vergessenheit. Beim Straßenbau Ende des 18. Jahrhunderts stieß man auf die Ruinen. Heute ist Paestum UNESCO-Weltkulturerbe. Die nochg gut erkennbaren Stadtmauern sind 5 km lang und lassen die Größe der einstigen Stadt erahnen. Die hübsche Adeke führt uns durch das Museum und imposante ehemalige Tempelreich. Der Name der Stadt stammt von Posedonia, die nach dem Meeresgott Poseidon benannt wurde. Wir staunen beim Spaziergang über den guten Erhalt zweier Tempel. Uns wird verraten, dass damals eine Zeit von 15 bis 20 Jahren für den Bau eines Tempels gebraucht wurde.

6. Tag: Ölpmühle – Mediterrane Diät und Kochkurs mit Umberto

Auch heute vermissen wir die Sonne beim Anblick aus dem Fenster. Aber kein Problem, wir machen uns dennoch einen schönen Tag in der Nähe des Hotels. Wir beginnen mit der Besichtigung der Ölmühle. Ursula demonstriert uns, wie aus den Oliven das Öl gewonnen wird. Es gibt nicht mehr viele dieser alten Ölmühlen und so ist auch dieser Besuch einmalig. Zum Schluss dürfen wir das Bio-Extra Vergine-Olivenöl mit Brot probieren. Das Mittelmeermusum befindet sich fast neben an. Wir erfahren, dass dieser aus Griechenland stammender Lebensstil vom Wissenschaftler Ancel Keys als Ernährungskonzept ausgearbeitet wurde. Diese Ernährungsweise wurde sogar in die Liste der UNESCO aufgenommen.
Zurück am Hoteleingang erwartet uns der Bus. Oh, heute sagen wir nicht Ciao zum Massimo sondern zu seinem Bruder Pietro, da unser Chauffeur die Schulklasse seines Sohnes nach Rom begleitet. Eine kurze Fahrt von etwa 10 Minuten bringt uns nach Velia. Diese Gründung der Griechen von vor 2500 Jahren wurde später noch von den Römern genutzt und erweitert, doch nach Verlassen geriet das Gelände in Vergessenheit. Beim Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert stieß man zufällig auf Mauerreste und begann mit den Ausgrabungen. Leider ist momentan kein Geld und Interesse vorhanden, um weiter auszugraben und so kann nur ein Bruchteil besichtigt werden. Wir betreten das Gelände vom Südhafen, sehen die alten römische Therme, das Kurzentrum und stiegen hinauf zur Porta Rosa bis zum Normannenturm. Von hier aus eröffnet sich ein unglaublich schönes Panorama auf die Küste von Cilento. Die Anstrengungen des Aufstieges werden nicht nur mit dem Blick belohnt, sondern auch von Anh und Eberhardt TRAVEL mit einem Leckerli namens Mandarinetto, ein traditionelles Getränk dieser Region.
Zur italienischen Mittagszeit freuen wir uns auf einen gemeinsamen Kochkurs mit Umberto, denn die Mägen einiger Gäste fangen bereits an zu knurren. Wir legen die Kochkleidung mit weißer Schürze und Mütze an. Nun geht es los mit der Mediterranen Diät. Zunächst gibt Umberto uns umfassende Informationen zur Entstehung und den Prinzipien der Mittelmeerdiät. Ahs und Ohs gibt es bei Tipps und Tricks der Öffnung von Pasta, das Kochen und die Qualität der Pasta und vieles mehr. Er zauberte wieder und kreierte vor unseren neugieren Blicken einfache, aber auch leicht zu kochende sowie gesunde Gerichte. Überall dürfen Olivenöl sowie Knoblauch nicht fehlen. So schlemmen wir unterschiedliche Pastavariationen, Tunfisch und Muscheln.
Nach einem kräftigen Regen wanderen einige Tapfere unserer Reisegruppe entlang aber auch quer und rüber eines Baches durch die wilde Natur. Auf der Strecke begegnen Sie Massimo, der ihnen den Weg zu einem Wasserfall zeigt. Zurück auf der richtigen Spur kehren sie nach ca. zwei fleißigen Wanderstunden zurück.

7. Tag: Geschichtswanderung – Altstadt von Agropoli und Castello – Büffelfarm

Zu Fuß spazieren wir durch die Altstadt von Agropoli. Über eine große Freitreppe Scaloni hinauf erreichen wir das angevinische-aragonische Burg aus dem 6. Jahrhundert. Sie ist eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.Ursula erzählt uns über die Legende von Luisa Sanfelice, die von Ferdinand I zum Tode verurteilt wurde. Er beschuldigte sie die Französische Revolution unterstüzt zu haben, obwohl sie in den Augen des Volkes für unschuldig gehalten wurde. Wir werfen einen Blick in die dunkle Kammer, in der Luisa Sanfelice bis zu ihrer Hinrichtung eingesperrt wurde.
In unserer Freizeit stöbern wir in den romantischen kleinen, blumengeschmückten Gassen, genießen das malerische Ambiente und decken uns mit Kleinigkeiten für den heutigen Mittag ein. Denn zum Mittag besuch wir die Büffelfarm, auf der wir „nur" Büffelkäse, -mozarella, -wurst und -eis erhalten.
Durch einen kleinen Wald mit vielen Steinen erklimmen wir die Ruinen der Burg von Friedrich II. Auf der Spitze des Berges ergötzen wir uns an der großartigen Aussicht auf die Sele-Ebene. Es ist etwas bewölkt, sodass wir nicht komplett bis nach Capri blicken können, aber die umliegenden grün bedeckten Berge sind es dennoch Wert. Wieder zurück an der Kirche Madonna del Granato, werfen wir auch hier einen Blick hinter die Kirchentüren. Sehr ungewöhnlich, dass wir bergauf zum Altar laufen, denn die Kirche wurde komplett dem Berg anpasst. Drinnen steht die Madonna mit dem Granatapfel und die Kirche hat eine besonders schöne Kanzel. Anh verteilt auf der Terrasse erneut ein traditionelles Gebäck, das die Italiener gern zu Hochzeiten essen. Auch wenn wir keine Hochzeit feiern, lecker ist es und wir feiern einfach die gelungene Reise im wunderschönen Cilento.
Am Abend speisen wir in der schönen Weinstube des Hotels. Die Tische sind festlich gedeckt, Umberto und Daniel haben sicherlich das gute Gedeck von "Mama" herausgeholt. Ein letztes Mal verwöhnen wir unseren Gaumen mit einem grandios leckeren Gourmetabendessen nach Mittelmeerdiät. Salute!

8. Tag: Heimreise

Ausgeschlafen und gut gestärkt genießen wir bei Sonnenschein das Frühstück. So könnte jeder Tage beginnen... denn ja, heute gab es leckeres Obst, die Eier waren sehr gut gekocht und die Auswahl an Wurst,Käse sowie Kuchen waren gut. Auch Daniele macht gern seine Spässe mit uns. Hach, ihr werdet uns fehlen...Das "Blöckchen" abgerechnet und die Zimmerschlüssel abgegeben, fahren wir gemeinsam mit Massimo zurück zum Flughafen von Neapel. Pünktlich startet unser Flieger nach Berlin. Es ist viel los an dem Tag vor Himmelfahrt, wo viele über das verlängerte Wochenende verreisen. Vom Haustür-Transfer oder Freunden lassen wir uns bequem nach Hause bringen. Wir freuen uns auf die ruhigen Tage Zuhause, um den mit tollen Erlebnissen und zahlreichen Souvenirs, Pasta, Kochbücher und Olivenöl gepackten Koffer sowie auch unsere warmen Bettendecken...
Eine unglaublich spannende und vielseitige Reise geht zu Ende. Mama Mia!
Ich danke Ihnen allen für die unvergesslichen Stunden, den großen Spaß Sie, Ursula, Massimo, Umberto, Tonino und Maura kennenlernen sowie das schöne und wenig bekannte Cilento lieben lernen zu dürfen. Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen und wünsche Ihnen einen fantastischen Sommer, in der Sie die zahlreichen Eindrücke revue passieren lassen!
Ihre Reisebegleiterin
Ngoc Anh Nguyen

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