Reisebericht: Italien – Rundreise Gardasee

09.09. – 14.09.2014, 6 Tage Rundreise am Gardasee mit Manerba – Sirmione – Parco Sigurta – Mantua – Verona – Brescia – Iseosee


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Der Gardasee oder auf italienisch Lago di Garda liegt eingebettet zwischen den auslaufenden Alpen und der Poebene. Das auch macht seinen Reiz aus, die einfallenden Winde machen ihn zum Segel- und Surfparadies, jeder Ort ist malerisch anzuschauen.
Ein Reisebericht von
Gerd Pierschek

Hinfahrt über den Brenner

Auf der Hinfahrt nehmen wir die Route durch das schöne Allgäu, über den Fernpass, kommen an Innsbruck vorbei und sind bald auf der Brennerautobahn Richtung Süden. Das Wetter macht uns anfangs keine Freude, es ist neblig, aber wir fahren ja ins sonnige Italien, wie es heißt. Und als wir in Affi die Autobahn verlassen sehen wir erste Sonnenstrahlen und so wird es dann auch die nächsten Tage bleiben.
In unseren beiden Hotels in Garda, sowohl im "Oasi" als auch im "Royal" werden wir freundlich empfangen, das Abendessen wird bald serviert und nach einer angenehmen Busfahrt haben wir die nötige Bettschwere, um gern unsere Zimmer aufzusuchen.

Ausflug nach Sirmione und Schifffahrt

Von Garda aus fahren wir gen Süden durch die alte Festungsstadt Peschiera hindurch, in der wir die Festungsanlagen sehen können aber auch eine schöne Hafenanlage. Bald kommt Sirmione, die Halbinsel, die von Süden aus in den Gardasee hineinragt. Wir fahren an wunderbaren Rosenrabatten entlang und erreichen bald den Busparkplatz. Die Gästen haben dem Vorschlag des RL zugestimmt und steigen bei herrlichstem Sonnenschein in zwei bereitstehende Boote, die uns unter der Zugbrücke der Scaligerburg hindurch fahren auf die andere Seite des Gardasees hinaus. An den Ruinen des Catull vorbei schippernd erfahren wir von den heißen bis 70° C warmen Quellen, die aus den Tiefen des Gardasees hervorquellen und die für das warme, schwefelhaltige Heilwasser der großen Termenanlage sorgen.Ein Spaziergang durch das malerische Städtchen Sirmione mit dem Genuß eines Espressos oder einem in großen Batzen angebotenen italienischen Eis beschließt einen schönen Ausflugstag. Die Rückfahrt nach Garda durch die Städtchen Lazise und Bardolino rundet einen schönen Tag ab.

Ein Ausflug nach Limone oder Zeit zur freien Verfügung

Eine Busfahrt auf der Gardesana Orientale, der Küstenstrasse auf der Ostseite des Gardasees, ist eine Fahrt durch kleine Städtchen hindurch wie Lazise oder Bardolino oder auch Malcesine.
Wir fahren bis zum Nordufer in das prachtvolle Städtchen Riva, wo uns das Speedyboot mit dem Kapitän Roberto empfängt, um uns nach Limone zu schippern. Der nahe an den Felsen gebaute Ort war einst Grenzstädtchen zwischen Österreich und Italien, worauf auch der Name Limone (lateinisch Limes = Grenze) hinweist. Aber von den in der Vergangenheit in großen Mengen angebauten Limonen, Zitronen, Orangen ist heute noch eine wunderschöne Limonaia zu besichtigen. Der örtliche Stadtführer Alberto hat vor uns wißbegierigen Gästen sein ganzes in Jahrzehnten erworbenes Wissen zu Anbau, Pflege und Erntezeiträumen ausgebreitet und hat sich auch selbst erfreut an uns interessiertem Publikum.  
Mit dem Schiff zurück nach Riva und dort war noch gut Zeit, um das Städtchen zu besuchen, bevor wir dann von Toni, unserem Busfahrer, zur Rückfahrt erwartet wurden.

Stadtbesichtigung in Verona

Nach dem Frühstück fahren wir in eine Stadt, die sich in ganz Italien mit keiner anderen vergleichen läßt, wir fahren nach Verona. Verona ist alt, elegant und berühmt für das Liebespaar aus zwei verfeindeten Familien. Romeo und Julia kommen aus dieser Stadt und es fällt schwer, zu glauben, dass es sich nur um Fantasieprodukte handelt, die Shakespeare in einem Drama verewigt hat. Die sehr informative Stadtführung mit Signora Lorella durch die historische Altstadt mit der Piazza delle Erbe, dem ehemaligen römischen Forum, heute Marktplatz und Touristentreffpunkt sowie der Piazza dei Signori mit der kunsthistorisch wertvollen Loggia aus der Renaissanczeit und dem Denkmal des größten Dichters Italiens, Aligheri Dante, endet im Hof des Wohnhauses der Julia. Schon auf den Wänden im Eingangsbereich verewigen sich junge Leute aus aller Herren Länder mit Liebesschwüren für ihre jeweils Angebeteten. Das Haus ist ein Museum und auf dem berühmten Balkon erscheint immer wieder eine moderne Julia, die vom unten wartenden Freund fotografiert wird. Die lebensgroße Statue der Julia im Hof verheißt demjenigen Liebesglück, der Julias Oberweite berührt, was dann auch ausgiebig von Männlein und Weiblein betrieben wird. Der Besuch der Arena di Verona, dem drittgrößten noch aus der Antike existierenden Amphitheater mit Plätzen für 25 000 Zuschauern, gehört zu den Höhepunkten der Stadtbesichtigung ebenso, wie der Eintritt in die Scaligerburg aus dem 13.Jh.
Mit vielen nachhaltigen Eindrücken beladen, fahren wir nach Garda zurück in dem Bewußtsein, etwas Großartiges erlebt zu haben.

Malcesine, Perle des Gardasees und Seilbahnfahrt auf den Monte Baldo

Ein Teil unserer Gäste nutzt die Zeit für eigene Unternehmungen und ein anderer Teil nimmt das Angebot wahr, mit unserem Bus nach Malcesine zu fahren, wo der RL eine kleine Stadtführung unternimmt und die Gäste eine weitere Burg der Scaliger besichtigen können.
Dass ausgerechnet heute Markttag ist, läßt kauffreudige Herzen mancher unserer Gäste höher schlagen und so wird das eine oder andere schöne Stück käuflich erworben.
Gegen Mittag dann fahren wir mit unserem Bus zur Talstation der Seilbahn. An der Mittelstation San Michele müssen wir in die sich einmal um ihre Längsachse drehenden Kabinen umsteigen. Oben angekommen genießen wir, dank auch des guten Wetters, einen prächtigen Blick über den Gardasee aber auch einen weiten Ausblick in die Bergwelt der Brentadolomiten in der Ferne. Und wer hätte schon vermutet, dass man auf 1800 m Höhe Lamas antrifft. Eine kleine Farm bietet Trekkingtouren mit den Alpakas an. Bei 22° C, Sonnenschein und fast Windstille haben wir einen außergewöhnlich milden Tag für unseren Ausflug in die Welt der Berge erwischt. Es fällt schwer, sich von den sanften Almenwiesen wieder zu trennen, und so befördern uns die sich ganz langsam drehenden Kabinen der Seilbahn wieder zurück nach Malcesine, wo wir von unserem getreuen Toni mit dem Bus wieder abgeholt und zum Hotel nach Garda transportiert werden.
Beim Abendessen schweifen unsere Gedanken noch einmal zurück zu einem erlebnisreichen und ebenso beeindruckenden Tag am Gardasee.

Arrivederci Gardasee


Heute heißt es Abschied nehmen. Das Motto aber lautet:  Schöne Tage, nicht traurig sein, dass sie vorrüber, sich freuen, dass sie gewesen.
Ein letztes Frühstück vom alltäglich so reichhaltigen Buffet, dann Koffer verladen und ein Arrivederci von beiden Hotels und vom liebgewonnenen Gardasee. Einhelliger Tenor: Schön war's am schönen Gardasee und wer weiß, ob man vielleicht nicht doch mal wieder ...
Souverän und sicher fährt uns der Toni im Eberhardtreisebus nach Hause. Ihm gebührt ein großes Dankeschön!

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