Reisebericht: Italien – Rundreise Gardasee

23.06. – 28.06.2015, 6 Tage Rundreise am Gardasee mit Manerba – Sirmione – Parco Sigurta – Mantua – Verona – Brescia – Iseosee


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Auf Goethes Spuren am Gardasee unterwegs. Von Limone im Nordwesten bis Sirmione im Süden erkunden wir die Orte entlang der Ostküste des Lago di Garda. Wir reisen zur schönsten Jahreszeit: alles blüht und duftet. Und wir sind mittendrin.
Ein Reisebericht von
Marina Sedlick

1. Tag_23.06.2015


Der Wetterfrosch meldet Sonnenschein und warme Temperaturen. Und noch wärmere für unser Reisegebiet: den Lago di Garda. Also auf in den Süden. Über Nürnberg, München und den Brenner erreichen wir am späten Nachmittag unser Hotel in Torbole.

2. Tag_24.06.2015


Heute wollen wir uns einen ersten Eindruck von den Städtchen am Gardasee verschaffen. Was eignet sich besser dazu als eine Panoramastraße? Wir fahren die Ostküste entlang. Rechts von uns der See mit der beeindruckenden Bergkulisse am gegenüberliegenden Ufer. Links von uns die Ortschaften. Überall grünt und blüht es in den schönsten Farben. Über Malcesine und Garda erreichen wir Bardolino. Wir machen einen Halt und bummeln die Strandpromenade entlang. Die große Fontäne markiert den Hafen, in dem bunte Boote vor Anker liegen. Über Peschiera dann kommen wir nach Sirmione und fahren auf die 4 Kilometer lange Halbinsel im Süden des Lago di Garda. Hier besteigen wir zwei Boote zu einer Tour um die Spitze der Halbinsel. Wir sehen die Scaligerburg von allen Seiten, das gelbe Haus der Maria Callas und die ehemaligen römischen Therme. Die neuen Therme im Ort werden von den Quellen im Gardasee gespeist. Wir sehen im Boot sitzend die Blubberblasen aus der Tiefe aufsteigen. Eine Stadtrundfahrt mit dem Boot ist bei diesen Temperaturen sehr erfrischend. Nach unserer, im wahrsten Sinne des Wortes, Spritztour, hat jeder Gelegenheit zu eigenen Erkundungen. Dann machen wir uns auf den Weg zum Fähranleger. Das Linienschiff bringt uns von Sirmione nach Garda. Dort wartet der Ingo mit dem Bus und fährt uns nach Torbole zurück. 

3. Tag_25.06.2015


Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn? Na klar, das ist Italien. In Limone gibt es ein Zitronenmuseum. Da wollen wir hin. Am Morgen spazieren wir zur Schiffsanlegestelle in Torbole und treffen zuerst auf eine vorwitzige Ente. Energisch fordert die ihr Futter ein. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir Vorräte mitgenommen. Soviel zu "hätten". Dann kommt die Fähre und setzt uns nach Limone über. Wir haben einen fantastisch nahen Blick auf die Zweitausender zu unserer rechten Seite. In Limone treffen wir dann Alessandra. Sie führt uns zur Zitronenplantage und erklärt uns alles Wissenswerte um diese Frucht. Am Ende kosten wir Limoncello und den mit Sahne, Zitronenmarmelade und in Olivenöl eingelegte und gewürzte Zitronenscheiben. Was man so alles aus diesem gelben Ding machen kann. Köstlich! Bevor die Fähre uns wieder nach Torbole bringt, schauen wir uns noch ein bisschen in diesem wunderschön blumengeschmückten Städtchen um. Am Nachmittag dann hat jeder Zeit für seine eigenen Erkundungen. Einige machen sich auf den Weg nach Riva del Garda, andere baden im See oder im hoteleigenen Pool, wieder andere trinken gemütlich einen Café am Strand von Torbole.

4. Tag_26.06.2015


Auf in die Stadt von Romeo und Julia. Nach Verona. So hat es sich zumindest Shakespeare ausgedacht. Wir treffen Mauro und spazieren bei seinen Erklärungen durch den Ort. Wir sehen die Stadttore und die Grabstätten der Familie della Scala. Die historischen Gebäude, die die Piazza dei Signori einrahmen. Die Piazza delle Erbe und das Haus des Romeo und das der Julia mit dem entsprechenden Balkon. Und enden danach an der Arena. In der anschließenden Freizeit vertieft jeder dann nach seinem Gusto die Stadtansichten. Am Nachmittag fahren wir nach Torbole zurück und wollen nur noch eins: uns abkühlen im Wasser, egal ob Gardasee oder hoteleigener Pool, Hauptsache es ist erfrischend.

5. Tag_27.06.2015


Heute hoffen wir auf weiterhin schönes Wetter und gute Sicht, denn wir wollen hoch hinaus, auf den Monte Baldo. Der über zweitausend Meter hohe und etwa 30 Kilometer lange Bergrücken lässt sich am besten mit der Seilbahn erreichen. In Malcesine betreten wir die Gondeln und lassen uns auf 1800 Meter bringen. Oben ist es angenehm frisch. Wir nehmen uns Zeit für unsere Seele. Beobachten Gleitschirmflieger in ihren Vorbereitungen zum Flug vom Berg. Wir sehen drollig frisierte Lamas und zwei puschlige Kaninchen in ihrem Stall. Die Bergkühe geben mit ihren Glocken ein stetes Gebimmel von sich. Reiter auf ihren Pferden machen einen Ausritt zum Aussichtspunkt. Von dort aus können auch wir Torbole und Riva del Garda sehen. Und die Gleitschirmflieger über dem Gardasee. Am Nachmittag dann treffen wir uns an der Scaligerburg in Malcesine. Darin ein naturkundliches Museum zur Flora und Fauna des Gardasees. Und eine Ausstellung zu Goethe, der auf seiner italienischen Reise hier Station machte. Und nicht ganz freiwillig ein paar Tage als vermeintlicher Spion einsaß, weil er zu neugierig erschien und zuviel zeichnete. So kann es gehen. Wir haben vom Burgturm aus eine sehr gute Rundumsicht. 

6. Tag_28.06.2015


So schnell sind sechs Tage um. Heimreise ist angesagt. Über den Brenner, Innsbruck, München, und dann quer durch den Osten des Landes kommen wir nach 2100 Bus-Kilometern wieder an unserem Ausgangspunkt in Dresden an. Die nicht gelöste Wissensfrage um einen blühenden Baum, der Blätter hat wie die eines Gummibaumes und eine wunderschöne große Blüte, konnte dank Herrn Google dann doch noch aufgelöst werden: es ist eine Magnolia grandiflora, eine immergrüne Magnolie. So, wieder was dazu gelernt. Reisen bildet. Sagt man doch so oder?

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