Reisebericht: Italien – Rundreise Gardasee

18.09. – 23.09.2015, 6 Tage Rundreise am Gardasee mit Manerba – Sirmione – Parco Sigurta – Mantua – Verona – Brescia – Iseosee


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Wie für Goethe, so war auch für uns der Gardasee ein „köstliches Schauspiel“ und wir verstehen, dass ihn die Venezianer „magnifica patria“, also herrliche Heimat nannten. Einfach ein wunderbares Fleckchen Erde.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Anreise nach Torbole

Eine große Gruppe werden wir heute auf dem Weg in den Süden werden. Früh geht es von Dresden aus los und in Münchberg, schon in Franken, ist unser Bus bis fast auf den letzten Platz besetzt. Mit regelmäßigen Pausen durchsetzt, ziehen an uns die Donau, die Holledau, das Alpenvorland und das Karwendelgebirge, sowie vieles mehr vorbei. Einen Stau bei München haben wir schnell weg gesteckt und kommen am Abend in unserem Hotel am Nordrand des Gardasees an. Hier erwartet uns schon ein typisch italienisches 3 Gänge Menue. Die Temperaturen sind sommerlich warm und es soll auch die nächsten Tage so bleiben. Beste Voraussetzungen also, um den größten See Italiens zu erkunden. In sauberen und gut ausgestatteten Hotelzimmern schlafen wir dem nächsten Tag entgegen.

2. Tag,  Panoramafahrt nach Sirmione und Garda

Schon als Torre del Benaco und Garda an uns vorbeiziehen wird uns klar, dass das Gebiet des Gardasees schon immer Reisenden aus dem Norden einen ersten Vorgeschmack auf das mediterrane Klima Italiens gewährte. Pinien, Zypressen und der all gegenwärtige Oleander, sowie Feigenbäume säumen unseren Weg. Olivenhaine zudem, gaben dem Ostufer dem Namen „Riviera degli Olivi", Olivenküste. Bardolino ist unser erstes Ziel. Ein kleines Städtchen, welches einem berühmten Weinbaugebiet seinen Namen gab. Natürlich kann man hier den Bardolino, einen trockenen Rotwein auch an jeder Ecke erwerben. Nachdem wir die alte Festungsstadt Peschiera an der Südostecke des Sees langsam durchfahren haben, lockt uns Sirmione. Diese schöne kleine Stadt liegt auf einer Halbinsel und war schon zur anitken Zeit Wohnsitz wohlhabender Römer. Sie machten sich schon die Heilquellen zu Nutze, die auch heute noch Jod-, Brom-, und Schwefelhaltig sprudeln. Bewacht wird der Zugang zur Stadt durch die mächtige Skaligerburg, Sitz des Geschlechtes della Scala (von der Treppe), die im 13. und 14. Jh. die Herrscher der Stadtrepublik Verona waren. Typisch für ihre Burgen sind die Schwalbenschwanzzinnen, die sich allenthalben um den Gardasee herum finden. Genutzt haben sie nix, denn 1360 wurde das Gebiet von der Stadtrepublik Venedig erobert. Wir erobern die Eisdielen und folgen dem legendären Ruf dieser Italienischen Leckerei. Doch dann besteigen wir das Schiff und setzen über den Gardasee mit Haltepunkten in Lazise und Bardolino nach Garda über. Garda, ebenso herrlich verwinkelt und voller Charme, gab dem gesamten See seinen Namen, der in römischer Zeit lacus benacus hieß. Nachdem wir einige Zeit durch die malerischen engen Gassen geschlendert sind, halten wir noch an der berühmten Landzunge Punta San Vigilio. Hier baute sich der Humanist Agostino di Brenzone ein herrliches Kunstwerk aus Palast und Garten. Es ist immer noch im Besitz der Familie, aber schon seit längerem ein exklusives 5 Sterne Hotel. Winston Churchill und Viviane Leigh logierten hier, und Otto Hahn verbrachte hier sogar seine Flitterwochen. Nach so viel Gesehenem ist es Zeit für unser leckeres 3 Gänge Wahlmenü in Torbole.

3. Tag, Limone – Torbole

Zu Fuß begeben wir uns nach dem reichhaltigen Frühstücksbüffet zum Fähranleger um über den See nach Limone über zu setzen. Selbstverständlich wird für jene, die den Weg scheuen ein Shuttle bestellt. Bei herrlichem Wetter empfängt uns Renato in dem schönen Ort am Westufer. Schon von weitem haben wir die die eine oder andere Limonaia erblickt, die den Ort auszeichnen. Es handelte sich um Zitronengärten, die nördlichsten Europas. Durch die Ummauerung, zudem im Winter mit Fenstern und Dächern versehen, terrassenartig angelegt, gediehen die Zitrusfrüchte auch hier im Norden noch. Ab dem 15. Jh. wurden sie hier in mühevoller Arbeit gezogen und bis nach Nord- und Osteuropa exportiert. Heute rentiert sich das nicht mehr, und so werden nur noch wenige zu touristischen Zwecken unterhalten. Nach der umfangreichen Führung durch einen solchen verkosten wir die Marmelade aus Bitterorangen, den Limoncellolikör und Zitronencarpaccio. Alles sehr lecker und genau die richtige Grundlage um noch etliche Zeit den idyllischen Ort auf eigene Faust zu erkunden.  Zurück in Torbole schlendern wir durch die engen Gassen der kleinen Ortschaft, nicht ohne wieder an einer Eisdiele hängen zu bleiben. Einfach zu köstlich ist das Eis und zu vielfältig die Sorten. Wer nun am freien Nachmittag Muße hat, legt sich an den Pool mit Blick auf die Bergwelt, oder unternimmt einen Spaziergang zum nur 1,5 km entfernten Riva, direkt an der Uferpromenade entlang.

4. Tag, Verona

Unsere Stadtrundfahrt führt uns zunächst an den mächtigen Bastionen der Befestigung vorbei zum Santuario Sta. Maria di Lourdes. Das ist zwar kunsthistorisch nicht so interessant, jedoch bietet sich hier ein überwältigender Blick von oben auf die gesamte Stadt. Genau der richtige, um sich zunächst einen Überblick zu verschaffen. Umflossen von der Etsch, befindet sich das Zentrum der riesigen Altstadt mitten in der Flußschleife. Unterhalb der mächtigen Skaligerburg steigen wir aus dem Bus und begeben uns zu Fuß durch die engen Gassen mit den gotischen und renaissancezeitlichen Palazzi.
Die Piazza Dante neben dem alten Markt schauen wir uns genauso an, wie die Piazza delle Erbe, dem heutigen Herz der Stadt. An ersterem liegt der Stadtpalast der Della Sacala, die 127 Jahre lang im Mittelalter die Stadt beherrschten, und sich gegenüber einen prunkvollen Privatfriedhof leisten konnten. Natürlich lassen wir die Häuser von Romeo und Julia nicht aus und beschauen uns den berühmtesten Balkon der Stadt. Unsere Führung endet an der riesigen römischen Arena, dem Amphitheater, in dem seit 1913 Opern aufgeführt werden. Aida von Verdi ist fast jedes Jahr mit dabei. Die Arena ist ca. 50 Jahre älter als das Colosseum in Rom und stammt aus dem frühen 1. Jh. Nun gilt es für die nächsten Stunden auf eigene Faust Erkundungen einzuziehen. Viele Cafes und Restaurants locken zum Verweilen. Für Kunstbeflissene ist ein Besuch des Doms lohnenswert mit einem Altargemälde von Tizian, oder aber die prächtige ehem. Dominikanerkirche Sant´ Anastasia, die einen Höhepunkt und den Schlußstein der höfischen Gotik in Italien bildet.  Hier kommt es vor allem auf ein Fresko von Antonio Pisanello an, der den „Aufbruch des hl. Georg zum Kampf mit dem Drachen" zwischen 1433 und 1438 malte. Man spürt förmlich schon die heraufziehende Renaissance in diesem noch der Gotik zuzuordnenden Fresco. Verona macht einfach Lust, sich dort länger aufzuhalten.

5. Tag, Monte Baldo  – Malcesine

Morgens geht es mit der Seilbahn in luftige Höhen. Wir starten mit ihr von Malcesine aus und sind in 10 min auf eine Höhe von mehr als 1700 m. Doch ach, war unten noch eitel Sonnenschein, so befinden wir uns nun mitten in den Wolken. Die Temperatur ist auch um mindestens 10 Grad gefallen. Doch ein kleiner Spaziergang ist trotzdem drin. Auf dem Rückweg kann man aber auch an der Mittelstation aussteigen, und hat von hier aus bei klarer Sicht einen nicht minder schönen Blick auf den See von oben. Etliche nutzen auch die schöne Landschaft, und gehen per pedes durch Olivenhaine zwischen uralten Mauern und Gehöften zurück in die Stadt. Diese ist sehr geschichtsträchtig und entwickelte sich ab dem 6. Jh. um eine langobardische Burg auf dem Felsen direkt am See. Nach den Franke bauten diese die Skaliger zur heutigen Größe aus. Durch enge gewundene Gassen und über malerische Plätze gelangt man zu ihr, wie schon Goethe im Jahr 1786. Der wurde sogar beim Abzeichnen der Anlage als österreichischer Spion verdächtigt, konnte den Verdacht gottlob aber ausräumen. Ein eigens eingerichteter Museumssaal erinnert an seinen Aufenthalt hier. Auch wir erklimmen den Bergfried und haben eine  wunderbare Aussicht auf die verwinkelte Dachlandschaft der kleinen Stadt. Nun noch ein leckeres italienisches Eis als Lohn für den Aufstieg und dann reisen wir die kurze Strecke zu unserem Hotel zurück.

6. Tag, Rückreise

Leider heißt es heute von diesem herrlichen Flecken Erde Abschied nehmen. Sogar der Himmel weint, als wir unseren Bus besteigen. Wieder ziehen die Berge und Burgen, die Flüsse und Täler über hunderte von Kilometern an uns vorbei. Auf dem Brenner erleben wir den ersten Winter. es schneit! Wohlbehalten kommen wir alle zu Hause an und werden den Liebreiz der Landschaft um den Gardasee noch lange in Erinnerung behalten.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Reise hat uns sehr gut gefallen. Herr Rudolph war ein außergewöhnlicher Reiseleiter. Seine Ausführungen waren sehr interessant und die Fahrt wurde dadurch nicht langweilig. Wir würden Jederzeit wieder eine Fahrt mit Eberhardreisen und Herrn Rudolph machen.

marion gahrig
03.10.2015

liebe Frau Gahrig
Es war ja auch eine super Gruppe und wir hatten mit dem Wetter auch einen Sechser im Lotto. Auch mir hat es viel Freude bereitet, Ihnen dieses schöne Fleckchen Erde zu zeigen.
Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihr Peter Rudolph

peter rudolph
05.10.2015

Wenn man eine Reise macht kann man viel erleben! Was wir erleben durften war einfach herrlich vom ersten bis zum letzten Tag! Ja wir waren eine dufte Truppe und wir wurden von einem duften Reiseleiter an so manches himmlische Fleckchen unserer schönen Welt geführt. Ob nun Sirmione, Garda, Verona, Malcesine, Limone oder unser Übernachtungsort Torbole mit superfreundlichem Hotelpersonal es war einfach alles top, ganz zu schweigen vom Wetter, welches uns sogar das Schwimmen im Gardasee noch möglich machte. Und wenn ich an das göttliche Eis denke, dann fällt es mir schwer hier zu Hause das als Eis bezeichnete zu essen. Man kommt schon beim schreiben dieser Zeilen wieder ins Schwärmen. Tja also nochmal Danke an Sie Herr Rudolph für die sehr kompetente Reiseleitung, Danke an das Busunternehmen und an alle die unsere Reise vorbereitet haben und was sollen wir sagen- die Reise 2016 an den Gardasee ist bereits gebucht!! Arrivederci Italia :-)

Familie Leufert
07.10.2015