Reisebericht: Wanderreise Italien – Ligurien und Cinque Terre

16.05. – 23.05.2011, 8 Tage Wandern in der Cinque Terre in Ligurien mit Sestri Levante – Punta Manara – Levanto – Monterosso – Vernazza – Corniglia – Manarola – Riomaggiore – Insel Palmaria – San Fruttuoso – Portofino (35/43 Wanderkilometer)


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Ligurien bietet das Meer, sanft geschwungene Buchten und steile Küste, lebhafte Hafenstädtchen, stille Dörfer und natürlich beste Küche. All das haben wir auf unserer Wanderreise erlebt
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Flug nach Pisa – Montag, 16. Mai 2011

Nachdem alle Gäste (fast) pünktlich vom zuverlässigen Haustür-Transfer-Service von Eberhardt TRAVEL zum Flughafen gebracht wurden, geben wir die Koffer ab. Da wir erst sehr spät im Hotel sein werden, lassen wir uns ein leckeres Abendessen im Mövenpick-Restaurant im Flughafen Schönefeld schmecken. Die ersten Kontakte werden geknüpft und bisher gesammelte Erfahrungen ausgetauscht. Betina beginnt eine kleine Vorstellungsrunde. Nun wissen wir, dass wir alle ein was gemeinsam haben - wir wollen die einzigartige Natur unserer Welt zu Fuß erkunden. Wir kommen zu dem Fazit, was uns Goethe schon berichtete: Denn nur wo man zu Fuß gewesen ist, ist man wirklich gewesen.
Mit Verspätung fliegen wir in Richtung Süden und landen gegen 21:15 Uhr auf dem internationalen Flughafen „Galilei“ in Pisa. Der Transferbus steht bereit und wir fahren auf direktem Wege in unser Hotel „Celeste“ in Sestri Levante. Franco, der Hoteldirektor, empfängt uns sehr herzlich. Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns noch einmal im Hotelrestaurant und lassen uns einen Snack mit Gemüse, Käse, Mozarella und Brot schmecken. Sogar einen Grappa hat Franco für uns parat.

Wanderung Bonassola – Levanto – Dienstag, 17. Mai 2011

Nach dem ersten italienischen Frühstück im Freien auf der Hotelterrasse treffen wir uns zur ersten Tageswanderung. Eine leichte Wanderung zum Kennenlernen der Umgebung steht auf unserem Plan. Mit dem Zug fahren wir von Sestri Levante nach Bonassola. Ungewöhnlich für uns war, dass wir in den unzähligen Tunneln kein Licht im Zug hatten. Nach 20 Minuten Fahrt erreichen wir Bonassola. Dieser etwas abgeschiedene Ort liegt malerisch in einer Bucht und wird von Kiefern und Olivenhainen umgeben. Bewundernswert ist auch die tolle Steilküste und das türkisfarbene Wasser. Auf einem Felsen im Meer erreichen wir die die kleine Kirche „Madonna della Punta“. Das erste Gruppenfoto unserer Reise wird hier geschossen.
Bevor wir uns auf dem Weg nach Levanto machen, erwandern wir den eindrucksvollen Küstenstreifen rund um Bonassola. Mit wunderschönen Ausblicken werden wir belohnt.
Auf dem Weg nach Levanto sehen wir immer wieder Pflanzen, die in voller Pracht blühen und wohltuend duften. Zitronenbäume säumen den Weg. Die üppigen Blüten der hier wachsenden Pflanzen bringen viele Wanderfreunde zum Staunen. Nach einigen Anstiegen, Verschnaufpausen und entspannten Abstiegen, erreichen wir Levanto. Levanto liegt sehr geschützt an einem kleinen Golf mit Kieselstrand. Wir haben unser erstes Tagesziel erreicht - das „Tor zur Cinque Terre“, wie sich Levanto selbst bezeichnet. Nach einer Pause mit Café, Cappuccino, Pizza oder Gelato erkunden wir auf eigene Faust das sympathische Städtchen mit einer neu angelegten Promenade, engen Gassen und charmanten Plätzen, die zum Bummel und Flanieren einladen.
Anschließend fahren wir mit dem Zug zurück nach Sestri Levante. Eine kurze Pause zum Frischmachen, dann besichtigen wir gemeinsam unseren Urlaubsort. Entlang der Küste spazieren wir in den Stadtkern, bummeln durch die Fußgängerzone und erreichen die „Baia del Silenzio“ - die stille Bucht. Von der Kirche „Chiesa di Cappuccini“ haben wir einen wunderschönen Blick auf die Bucht und die farbenfroh gestalteten Gebäude. Hier oben lassen wir den Tag bei einem typisch italienischen Limoncello ausklingen. Die Zeit bis zum Abendessen wird in der Stadt rege genutzt. Bummeln, Eis essen oder einfach nur die Sonne genießen. Jeder fühlt sich hier wohl.
Mit einem Candle-Light-Diner werden wir in unsere kommende Wanderwoche eingestimmt.

Wanderung Levanto – Monterosso – Mittwoch, 18. Mai 2011

Mit dem Zug fahren wir wieder in Richtung Süden nach Levanto. Hier spazieren wir zunächst zum historischen Stadtkern, dessen antiker Charakter wieder hervorgekehrt wurde und der durchgehend Fußgängerzone ist. Wenngleich der Ursprung der Stadt nicht urkundlich erwähnt wird, lassen Funde aus der Eisenzeit, die hier ans Tageslicht kamen, darauf schließen, dass der Ort schon in vorrömischer Zeit besiedelt war.
Wir erreichen nun die Pfarrkirche S. Andrea. Die 1226 erbaute und im 15 Jahrhundert erweiterte Kirche ist mit ihrer gestreiften Fassade aus weißem Marmor und grünem Serpentin ein gutes Beispiel der ligurischen Gotik.
Nun beginnen wir unsere heutige Tageswanderung nach Monterosso. Alle bewaffnen sich mit Trekkingstöcken, machen die Wanderhose schon ein Stück kürzer und nehmen noch einen großen Schluck aus der Trinkflasche. Es erwartet uns ein längerer Aufstieg. Wir machen regelmäßige Trinkpausen, genießen den herrlichen Ausblick auf das azurblaue Meer und bestaunen die Farbenpracht der blühenden Pflanzen. Auf dem Weg zu unserem höchsten Punkt - den Punta Mesco (310 Meter) - überwinden wir einige steile Anstiege und wandern durch Kiefern- und Mischwälder. Doch diese Anstrengung lohnt sich! 12:20 Uhr erreichen wir den Punta Mesco und sind am höchsten Punkt des Tages angekommen. Einige Meter weiter erreichen wir die Ruine Sant Antonio, die sich traumhaft in die Küstenlandschaft schmiegt. Von hier eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Dörfer der Cinque Terre. Monterosso, Vernazza und Manarola liegen uns zu Füßen. In dieser alten Ruine machen wir eine Rast. Nach 25 Minuten der Erholung steht der Abstieg nach Monterosso bevor. Etwas steil, zum Teil auch sehr hohe Stufen machen den Abstieg nicht gerade leicht. Aber alle meistern diese Situation mit Bravour! Schließlich erreichen wir Monterosso al Mare. Die am Westrand der Cinque Terre in einem Talkessel gelegene Ortschaft wird im Norden von Hügeln geschützt, auf deren Hangterrassen Wein, Oliven und Zitronen angebaut werden. Hier bleibt genügend Zeit zum Flanieren, Kaffeetrinken und natürlich Eis essen. Auch die Möglichkeit zum Schwimmen im glasklaren Mittelmeerwasser besteht. Die meisten wagen sich jedoch nur mit den Füßen hinein, was aber schon eine entspannte Abkühlung ist. Per Zug fahren wir zurück nach Sestri Levante und sind ganz gespannt auf den nächsten Wandertag.

Wanderung Monterosso – Vernazza – Donnerstag, 19. Mai 2011

Zugfahren ist bei dieser Reise fester Programmbestandteil. So geht es von Sestri Levante nach Monterosso. Da wir den alten Stadtkern der Stadt am Vortag nicht gesehen haben, laufen wir einmal um den Felsen und erreichen den alten Stadtkern von Monterosso. Heute ist Markt und so haben wir ein wenig Freizeit zum Bummeln. Frisches Obst und Eis ist der Kassenschlager . Anschließend beginnen wir unsere heutige Tageswanderung nach Vernazza. Unzählige Stufen begleiten uns an diesem Tag wieder. Über die typischen Trockenmauern gelangen wir in die Weinberge und Gärten der traditionellen Bauern. Auf unserem Weg haben wir wieder unzählige Rundblicke und grandiose Aussichten. Manchmal ist aber unsere Konzentration gefragt. Denn die schmalen Wanderwege waren heute das erste Mal gut besucht. Nach einer längeren Rast an der Steilküste beginnen wir mit dem angenehmen Abstieg und haben auf unserem Weg schon einen traumhaften Blick auf Vernazza. Kurz vor Vernazza werden wir von Musikanten begrüßt - nur für uns!
In Vernazza bleibt wieder genügend Freizeit um etwas zu essen und zu entspannen. Fast alle gehen mit Betina und mir auf den Aussichtsturm. Auch hier können wir wunderschöne Blicke auf die Stadt und die Umgebung genießen. Fast schon eine Tradition geworden ist die Rast am Strand. Entspannung am Meer, Füße im Wasser, einfach herrlich.
Anschließend geht es dann wieder mit dem Regionalzug nach Sestri Levante zurück.

Ligurischer Höhenweg – fakultativ – Freitag, 20. Mai 2011

Ein Tag. Drei verschiedene Programme. Erholung, Anstrengung, Kultur - alles war dabei.
Wir Wanderer gehen ohne Frühstück los und erreichen mit dem Zug Riomaggiore. Schon der Weg hoch auf die Wanderwege strengt ein wenig an. Oberhalb von Riomaggiore beginnt der Pilgerweg zur Madonna di Montenero. Der Aufstieg ist beschwerlich. Auch die Luftfeuchtigkeit macht uns zu schaffen. Und dann ist da noch das Gepäck. Denn wir planen das Frühstück auf dem Picknickplatz hoch oben an der Madonna di Montenero. Dort angekommen, tafeln wir Tomaten mit Oliven und Olivenöl, Eier, belegte Brötchen und Orangensaft auf. Alle anderen Wanderer sind ein wenig neidisch
Auf dem ligurischen Höhenweg führt uns die Wanderung durch Pinienwälder nach Campiglia. Und dann ein Lichtblick - eine Bar. Wir bekommen unseren lang ersehnten Kaffee! In meinem Rucksack habe ich noch eine kleine Süßigkeit, die wir uns natürlich schmecken lassen.
Ab Campiglia beginnt dann der brutale Abstieg. Betina appelliert an unsere Vernunft und unsere Konzentartion. Denn der Wanderweg führt genau entlang der steil abfallenden Küste. Wir werden aber mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Wir sehen La Spezia, die größte Stadt in der Region mit einem großen Hafen.
Unsere Genießer fahren mit dem Zug und dem Boot bis Portovenere, wo wir uns treffen wollten. Zum Glück haben wir etwas Verspätung, sodass wir das Boot zurück nicht mehr schaffen. So haben wir noch etwas Zeit zum Erholen und für einen kleinen Rundgang im Ort.
Ingrid und Uwe nutzen den freien Tag, um Genua zu besuchen. Ein wenig Kultur, Erholung im Hafen und Einblicke in das Stadtleben loben die beiden sehr.
Am Abend treffen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen wieder im Hotel.

Die Dörfer der Cinque Terre – Samstag, 21. Mai 2011

Wieder beginnt der Tag mit einer Zugfahrt. Diese Mal nach Vernazza. Der Wanderweg führt stetig bergauf. Wieder müssen wir einige Stufen überwinden. Erstes Etappenziel ist heute Campiglia. Dieser Ort der Cinque Terre liegt als einziger nicht direkt am Meer, sondern ist direkt auf den Klippen erbaut. Nach einem Gruppenfoto und einigen Minuten Verschnaufpause fahren wir mit dem Zug nach Manerola. Nach knapp 250 Stufen sind wir am Bahnhof und fahren eine Station. Das ist notwendig, da der Wanderweg nach Manerola gesperrt ist. Nun haben wir wieder ein wenig Freizeit in Manerola. Kaffeetrinken, etwas kleines Essen, ein wenig bummeln. Jeder wie er möchte. Ingrid, Uwe, Betina und ich gönnen uns ein kurzes Bad im Mittelmeer.
Anschließend laufen wir den Klassiker der Cinque Terre entlang - die Via dell’Amore - den Liebesweg. Es ist ein entspannter Spaziergang bis Riomaggiore. Nach dem Rundgang und Aufenthalt in Riomaggiore fahren wir mit dem Zug zurück nach Sestri Levante und genießen wieder ein köstliches Abendessen.

Genießertag in Rapallo und Portofino – Sonntag, 22. Mai 2011

Mit der Zugfahrt um 9 Uhr morgens wird leider nichts, da sich die TrenItalia überlegt hat, heute zu streiken. Betina wirbelt ein wenig und bucht schließlich den IC von Sestri Levante nach Rapallo. Dort angekommen, laufen wir gemeinsam zum Meer und steigen auf das Boot nach Portofino. Wir erleben eine wunderschöne Bootsfahrt und sehen die Orte der Reichen und Schönen von der Meerseite aus. Vorbei an Santa Margherita erreichen wir Portofino. Zunächst machen wir einen Spaziergang zum Castello Brown. Auf unserem Weg besichtigen wir die Kirche und den wunderschön angelegten Friedhof des noblen Ortes. Vom Castello Brown haben wir einen atemberaubend schönen Blick auf ganz Portofino, den Yachthafen und auf das offene Meer. Unser Endpunkt ist der Leuchtturm El Faro. Dort gönnen wir uns erst einmal einen erfrischenden Drink. Nach der Freizeit in Portofino fahren wir mit dem Schiff zurück nach Rapallo. Hier haben wir lediglich die schöne Kirche besichtigt und die Freizeit etwas verkürzt, da am Sonntag auch hier die Geschäfte geschlossen haben.
Von Rapallo fahren wir mit dem IC zurück nach Sestri Levante und haben noch ein wenig Zeit, bevor wir uns in der Stillen Bucht zum Arrivederci-Abend treffen.
Nach einer kurzen Suchaktion finden wir uns schließlich alle in der Stillen Bucht ein und erleben einen würdevollen Abschluss einer genialen Reise.
Betina und ich veranstalten ein kleines Quiz und verlosen einen Eberhardt-Rucksack, eine Trinkflasche, ein Ligurien-Kalender und eine Dokumentation unserer Reise. Ein Glas Wein und süße Kleinigkeiten runden den ganzen Abend ab. Zum Abschluss überreichen wir unseren Wanderfreunden die Wanderdiplome. Natürlich darf ein letztes Gruppenfoto nicht fehlen.
Nach dem gemeinsamen Abendessen lassen wir eine wunderschöne Reise ausklingen und schmieden schon Reisepläne für das kommende Jahr.

Heimreise – Montag, 23. Mai 2011

Heute heißt es Abschied nehmen. Von Ligurien, von der Cinque Terre und von Brigitte und Bernd. Denn die beiden haben sich ein paar Verlängerungstage in Sestri Levante gegönnt.
Da unser Flug erst am Abend geht, haben wir den ganzen tag noch zum Bummeln, Relaxen und Schwimmen. Das wurde natürlich von jedem rege genutzt.
Unser Transfer zum Flughafen Pisa erfolgt reibungslos und so starten wir pünktlich in Richtung Berlin.
Auch der zuverlässige Haustür-Transfer-Service erwartet uns am Ausgang und bringt alle nach Hause.
So geht eine tolle Reise mit einer harmonischen Gruppe zu Ende.
Bleibt gesund und weiter wanderfreudig. Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf einer meiner Reisen wiedersehen würden.

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Kommentare zum Reisebericht

Meine Frau und ich waren bei dieser Wanderreise erstmals an einer Gruppenreise beteiligt. Es war eine rundum gelungene Urlaubswoche in Liguriens Natur. Reiseleiterin Betina und auch der Patrick haben uns wunderbar betreut. Sein Reisebericht entspricht unseren eigenen Erfahrungen. Außerdem möchte ich auch das Hotel "Celeste" in Sestri Levante besonders loben und hier vor allen Dingen die sehr gute Küche. Leider hatten wir am letzten Abend die guten italienischen Spirituosen "Limoncello" und "Ramazotti" ausgetrunken.

Wolfgang Ochsler
02.06.2011

Hallo lieber Patrick, vielen Dank für Deinen wunderschönen Reisebericht von unserer Wanderreise. Sie wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben. Es war eine perfekte Organisation von Euch Beiden. Wir haben einigen Bekannten und Freunden viel erzählt und evtl. Lust auf ähnliche Reisen mit Eberhardt-Travel gemacht. Die wünschen wir weiterhin viel Freude und Erfolg bei Deiner Ausbildung und viele neue Entdeckungen. Vielleicht sehen wir uns bei einer ähnlichen Reise einmal wieder, denn es war bestimmt nicht das letzte mal mit Eberhardt-Travel. Viele Grüsse senden Jürgen und Therese

Juergen u. Therese Ahnert
08.06.2011