Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

02.05. – 07.05.2015, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


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Bei herrlichem frühsommerlichem Wetter eine Woche Rom. Neben viel Kultur, Tempel, Kirchen und den bedeutendsten Museen der Welt auch Eis in Trastevere und Sonne am Pool- was will man mehr?
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Rom für Kenner und Genießer Sonnabend, den 02. Mai – Anreise und erstes Kennenlernen

Pünktlich waren die Gäste mit ihren Zubringern in Tegel, Einchecken und Flug klappten gut und pünktlich. In Rom wartete ein Mitarbeiter der Busfirma und brachte uns zum Bus, der gegen 15 Uhr im Hotel anlangte. Hier bekamen alle bereits ihre Zimmer und einen Stadtplan.
Ich bot den Gästen einen Spaziergang an und schlenderte gemütlich mit der Gruppe zur Aussichtspromenade auf dem Gianicolo, wo man einen guten topografischen Überblick des alten Rom hat. Dann ging es hinunter zu San Pietro in Montorio mit dem Tempietto des Bramante, der an der Stelle steht, wo der Apostel Petrus sein Martyrium erlitt. Unten in Trastevere legten wir nach der Besichtigung der alten Kirche Santa Maria in Trastevere eine Essenspause ein und danach ging es zurück zum Hotel.

Sonntag, den 03. Mai – Friedhof, Basilika und Antikenmuseum

Per Bus fuhren wir zur Cestiuspyramide, erbaut 12 vor Christi als Grabmal für einen römischen Prätor, der für die Festbankette verantwortlich zeichnete. Eingebaut in die Aurelianische Stadtmauer grenzt sie an den Nichtkatholischen Friedhof der Stadt, wo wir unseren Stadtführer, Herrn Winfried Mosé trafen. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwei Kinder des preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt in Rom starben, konnte der Diplomat dank seiner Kontakte als erster Nichtkatholik offiziell ein Stückchen Land an der Stadtmauer für die Grabstätten erwerben. Daraus entwickelte sich in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Friedhof, auf dem Berühmtheiten wie Keats, Shelley und Goethes Sohn August ihre letzte Ruhe fanden. Weil am Sonntag lange kein Bus kam, fuhren wir anschließend mit der U-Bahn zur Pilgerkirche Sankt Paul vor den Mauern, die ursprünglich schon im vierten Jahrhundert von Kaiser Konstantin über dem Grab des Apostels Paulus errichtet wurde. Die nach dem Petersdom zweitgrößte Kirche Roms brannte 1823 fast komplett ab, so dass wir eine nach Befunden rekonstruierte Kirche vor uns haben. Interessant am inneren Gesims die Bilder aller bisher amtierenden Päpste bis hin zu Francesco. In der Cafeteria konnten wir dann gleich die Mittagspause einlegen. Danach fuhren wir zum Kapitol in die dortigen Museen. Vor allem antike Kunstwerke, wie der Dornauszieher, die Trinkerin oder die Kolossalstatue Kaiser Konstantins begeisterten ebenso, wie der grandiose Ausblick auf das Forum Romanum, dessen Bauten samt Bedeutung hier gleich von Herrn Mosé erläutert wurden. Nach dem offiziellen Teil zeigte der Reiseleiter den inetessierten Gästen auf dem Kapitol noch die Kirche Santa Maria in Aracoeli und vom Altar des Vaterlandes konnte man bei schönem Abendlicht die tolle Aussicht auf die Kaiserforen und die Piazza Venezia genießen. Auf dem Heimweg dann noch ein kleiner Abstecher in die im Palazzo Venezia integrierte Markuskirche und mit der Straßenbahn dann nach Tastevere zum Eisessen.

Montag, den 04. Mai – Ein Tag im Vatikan

Mit S- und U-Bahn gelangten wir zum Vatikan und konnten durch den Eingang der Museen in die Gärten gelangen, durch die uns Federica führte. Es wurde trotz der Hitze ein entspannter Bummel durch die Gärten, in denen noch der letzte Papst Benedikt XVI. residiert. Anschließend dann zeigte uns Herr Mosé eine erlesene Auswahl der unfassbaren Schätze der päpstlichen Sammlungen, ein Gang durch die scheinbar endlosen Fluren mit tausenden hochwertigen Kunstwerken. Genannt seien nur der Saal der Karten mit der kompletten auf Rom ausgerichteten Kartographie Italiens, sowie der Saal mit flandrischen Teppichen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Den krönenden Abschluss bildete die Sixtinische Kapelle mit den Fresken von Michelangelo. Auf kurzem Insiderweg gelangten wir in den Petersdom. Nach Darlegung der 120-jährigen komplizierten Baugeschichte erklärte Herr Mosé die wichtigsten Kunstwerke, wie die Pietá von Michelangelo, sowie die Gräber der soeben heilig gesprochenen Päpste. Einige Gäste wollten dann noch auf die Kuppel des Petersdoms, ein anderer Teil der Gruppe spazierte über den Gianicolo zum Hotel und wieder andere fuhren nach Trastevere.

Dienstag, den 05. Mai – Villa Borghese und Altstadt

Nach dem Frühstück starteten wir vom Hotel aus zur S-Bahn-Station Quattro Venti, wo wir unsere Stadtführerin, Frau Agnieszka Berlin, trafen. Mit S- und U-Bahn fuhren die Gäste zur Piazza Popolo, um von dort zur Spanischen Treppe und der berühmte Villa Borghese zu schlendern. Der Reiseleiter war bereits dort, um die Eintrittskarten zu besorgen. Zwei Stunden dauerte die Führung mit herrlichen Bildern von Caravaggio, Raffael, Botticelli und Cranach. Für die Bildhauerei standen Meisterwerke von Bernini und die berühmte Statue der Schwester Napoleons von Canova. Dann folgte ein Spaziergang durch den Borghesepark zur Via Veneto, bekannt durch den Fellinifilm „La dolce Vita". Von hier war es nicht mehr weit bis zum Trevibrunnen, der allerdings wegen einer umfassenden Restaurierung eingerüstet war. Weil der mittlere Teil bereits fertig und einsehbar ist, konnte man seine Pracht aber durchaus erahnen. Da die schwüle Hitze doch ziemlich anstrengend für viele war, zog man individuell ein eher erholsames Freizeitprogramm vor.

Mittwoch, den 06. Mai – Papstaudienz und Altstadt

Nach dem Frühstück schlenderte die Gruppe über den Gianicolo zum Vatikan, stets die schönsten Ausblicke vor Augen, um pünktlich bei der öffentlichen Papstaudienz vor dem Petersdom zu sein. Die begann um halbelf und dauerte bis zum Mittag. Anschließend trafen sich alle vor dem Eingang der Engelsburg, zu deren fast zweitausendjähriger Geschichte als Kaisergrab, Papstfestung und Museum Stadtführer Winfried interessante Ausführungen bot. Über die Piazza Navona, einst ein antiker Sportplatz von Kaiser Diokletian, heute von der großen Agneskirche dominiert, spazierten wir zum Pantheon. Auf dem Weg besichtigten wir die imposanten Reste des Hadrianstempels, sowie die reich ausgestattete Kirche Santa Maria sopra Minerva, die mit einer Kapelle von Filippino Lippi und einem Christus am Kreuz vom jungen Michelangelo aufwarten kann. Es folgte von außen und im Inneren die Geschichte des Pantheons, dieses grandiosen antiken Tempelbaus, der als Kirche zweitausend Jahre überstand, obwohl man aus dem Bronzedach seiner Vorhalle den Baldachin im Petersdom fertigte. Anschließend spendierte der Reiseleiter mit besten Grüßen von Eberhardt-Travel in einer nahe gelegenen, schon fast Kult gewordenen Eisdiele, die über 180 Sorten Eis anbietet, für jeden eine Probe davon. In der Jesuitenkirche Sant´ Ignatio konnte man in einem am Boden aufgestellten Spiegel das Deckengemälde betrachten, in dem die jesuitischen Künstler virtuos mit Proportionen und optischen Täuschungen spielten.

Donnerstag, den 07. Mai – Aventin und Abreise

Bereits beim Frühstück musste der Reiseleiter die Information heraus geben, dass sich wegen eines Brandes auf dem Flughafen der Abflug verzögern würde. Erst um 17 Uhr sollte uns der Zubringerbus nunmehr abholen. Um den Tag noch sinnvoll zu nutzen, fuhr ein großer Teil der Gruppe per Bus zum nahe gelegenen Aventin und konnte zunächst den durch Postkarten bekannten Schlüssellochblick auf die Kuppel des Petersdoms erleben. Der bekannte Kupferstecher Piranesi hatte im 18. Jahrhundert für den Malteserorden dessen residenz auf dem Hügel neu gestaltet und dabei diese Blickachse geschaffen, die mittlerweile zum Pflichtprogramm fotografierender Japaner gehört. Aus dem Garten von Santa Sabina mit seinen Pinien und Orangenbäumen konnten alle einen tollen Blick auf das unten liegende Rom genießen. In der Kirche Santa Sabina ließ die strenge Klarheit der Proportionen jeden von alleine ruhig werden. Die älteste hölzerne Kirchentür und das wohl älteste christliche Mosaik ergänzten den Eindruck. Ein schattiger Weg führte hinunter ins Tal zur Kirche Santa Maria in Cosmedin mit dem berühmten Mund der Wahrheit in der Vorhalle, an dem Japaner nun sogar bezahlen müssen, wenn sie ihr Foto mit der hand im Schlund des einstigen Gullideckels der Cloaca Maxima schießen wollen. Danach folgte ein Gang durchs Marcellustheater und das ehemalige Ghetto mit der Synagoge und zum Schluss ging die Gruppe noch in Trastevere essen, um sich anschließend am Hotelpool zu erholen. Dies empfanden wohl alle als zusätzliche Bereicherung, quasi als geschenkten Urlaubstag.
Um 17 Uhr brachte uns der Bus zum Flughafen Leonardo da Vinci und hier war es wegen des Brandes, der zwar erfolgreich bekämpft, aber dessen Folgen noch zu spüren und zu riechen war, doch recht chaotisch. Bald erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass unser Flug auf vier Uhr am nächsten Morgen verschoben war. Die Gäste nahmen das durchaus mit Humor. Wir richteten uns als Gruppe mit unserem Gepäck in einer Ecke des Terminals häuslich ein. So konnten immer mal einige spazieren gehen, während die anderen auf das Gepäck aufpassten. Man versorgte uns mit Mineralwasser und sogar mit einer Runde Baguettes und als wir dann endlich gegen 22 Uhr einchecken konnten und dadurch die Koffer los wurden, gab der Reiseleiter im Namen von Eberhardt- Travel an einer Bar noch eine Runde Snacks und Getränke aus. Dann suchte sich jeder ein Plätzchen, um wenigstens ein bisschen zu dösen und um halbvier begann das Boarding. Um sechs Uhr waren wir in Tegel, wo die Taxis bereits warteten. Bis auf diesen Ausklang, für den nun niemand konnte, war es nach Meinung aller eine tolle Reise. Wir hatten Traumwetter, der Scirocco brachte klarste Sicht und die Führungen waren unterschiedlich, aber jede auf ihr Art interessant. Im Hotel mit dem Umfeld auf dem Gianicolo fühlten sich alle wohl und so wird die letzte Strapaze wohl bald vergessen sein.

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Kommentare zum Reisebericht

Die Romreise war für uns ein wunderbares Erlebnis. In relativ kurzer Zeit haben wir sehr viel über die Stadt, die Geschichte und die historischen Gebäude erfahren und viel gesehen! Großen Dank an die beiden örtlichen Führer, die das sehr kompetent und locker nahe brachten. Besonderer Dank geht an Andreas Höhn, für seine Begleitung und Organisation, auch für seine Informationen und für die Improvisation am letzten Tag (Flughafennacht...)! Herzliche Grüße von Thomas und Susanne Kaiser

Susanne und Thomas Kaiser
20.05.2015