Reisebericht: Ausführliche Rundreise Sardinien und Korsika im Mittelmeer

24.03. – 03.04.2013, 14 Tage Busreise: Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Hirtenstadt Orgosolo – weltberühmte Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap C


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Dieses Jahr ist zu Hause der Winter besonders lang und so hoffen natürlich alle Gäste auf den Frühling mit seinen milden Temperaturen und viel frisches Grün und bunte Blumen, als wir Richtung Süden aufbrechen.
Ein Reisebericht von
Angelika Werner

Ab in den Süden......

So ein bißchen erinnerte die relativ späte Abfahrtszeit noch an das Winterhalbjahr. Um 8 Uhr starteten wir vom Flughafen Dresden.Da waren natürlich alle Gäste gut erholt in bester Urlaubsstimmung und wir hatten viel Freude am ersten gemeinsamen Spaziergang am Tegernsee.Über den Aachenpaß erreichten wir Österreich und den Aachensee. Auch hier war es doch noch ziemlich kalt und so ging unsere Reise bald weiter über den Alpenhauptkamm nach Südtirol.Unser Hotel empfing uns aber mit wohliger Wärme und bei einem Gläschen Rotwein aus der Region stimmten wir uns auf die nächsten Tage ein.

2.Tag: Der Sonne entgegen......

Schön sah es schon aus, als wir am nächsten Morgen Koffer packten. Die Berge rings um noch weiß. Aber uns lockte der Süden und los ging es an Verona und Bologna vorbei. Durch das Apeninnengebirge erreichten wir die Toskana.Als dann Lucca passiert war sahen wir auch schon das Mittelmeer.Pisa grüßte uns mit seinem schiefen Turm und im Hafen von Livorno waren die Temperaturen doch schon merklich milder.Also machte das Pizzaessen unter freiem Himmel wieder mal so richtig Laune, der Wein dazu und das lebhafte Treiben rings herum - Italien eben!
Das Einchecken verlief reibungslos und so konnte noch jeder den Abschied vom Festland auf seine Weise genießen.

3.Tag: Sardinien lockt....

Nach einer ruhigen Nacht auf der Fähre konnte es losgehen und gleich der erste Fotostop zeigte uns, warum Sardiniens Küste über 1800km lang ist.Viele wunderschöne Buchten prägen das Landschaftsbild in der Gallura, wie man den nördlichen Teil der Insel nennt.Bald war Porto Cervo erreicht, der Hauptort der Costa Smeralda.Der Spaziergang durch den Ort, den es ja erst seit den siebziger Jahren gibt,zeigte uns eine perfekte Küstenerschließung für die Reichen und Schönen dieser Welt.Die Architektur wurde vorbildlich der Landschaft angepasst.Die Kirche "Stella Maris" ist ein besonderer Kleinod, mit einem Bild von El Greco.
danach ging unsere Fahrt in die Barbagia, zu den Sarden, die schon immer Hirten und Bauern waren und uns heute mit ihren Produkten bewirten wollten.Zuvor aber spazierten wir noch durch Orgosolo und staunten über die vielen Murales,Wandmalereien an den Hauswänden mit politischen Protestmotiven.
Die Hirten warten schon auf uns, ihr selbst hergestellter Käse, die Wurst, das Brot, einfach alles, schmeckt ausgezeichnet.Beim abschließenden "Hirtengesang" kann man nachdenklich werden, denn leicht war dieses Hirtenleben lange Zeit nicht.
Nachmittags geht es dann Richtung Westküste.Einen Stop legen wir noch an der Nuraghe "Santa Sabina" ein, wo auch die gleichnamige Kirche aus dem 11.Jh. steht. Nuraghen, die geheimnisvollsten Bauwerke Sardiniens, sollte man sich anschauen, denn sie gelten als die Wahrzeichen der Insel.Interessante Hinterlassenschaft der Pisaner sind ihre Kirchen und an der bekanntesten, der "Saccargia Kirche", legten wir einen letzten Stop ein, ehe wir endgültig nach Alghero fahren.

4. Tag: Ausflug an der Westküste entlang nach Tharros und Bosa

Ein interessanter und abwechslungsreicher Tag liegt vor uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir zur Sinis-Halbinsel um uns die Ausgrabungsstätten von Tharros anzuschauen. Die Fahrt entlang der Westküste ist geprägt von Maccia und verschiedenen Gesteisformationen.Immer wieder sind die hellen Büsche der Wolfsmilch zu sehen und der Gingster setzt die gelben Farbklekse.
An den Ausgrabungsstätten der ehemals phönizisch-römischen Stadt Tharros erwartet uns schon unser Führer und bringt beim Rundgang meinen Gästen diesen Teil der Inselgeschichte auf unterhaltsame Art nahe.Anschließend ist noch Zeit, am Genueserturm die Aussicht zu genießen oder die Strandblumen zu erkunden.
Auf der Rückfahrt machen wir halt in Tinnura, denn die Murales dort erzählen viel über das tägliche Leben der Inselbewohner.
Natürlich spazieren wir auch noch gemeinsam durch Bosa, und das ist doch ein wenig anstrengend, denn es geht viele Treppen hoch, durch das Gewirr der engen Gassen.
Als wir dann über die Küstenstraße nach Alghero fuhren, war leider Nebel und ich war froh, daß wir schon am Morgen hier entlang gefahren sind.

5.Tag: Alghero

Unseren "Busfreien" Tag begannen wir mit einem gemeinsamen Spaziergang in die Altstadt von Alghero. Von unserer einheimischen Stadtführerin hörten wir viele interessante Einzelheiten über die Besonderheiten dieser Stadt an der Korallenküste.
Leider blieb uns der Ausflug zur Neptunsgrotte verwehrt, da der Wind ein Anlegen an der Grotte unmöglich machte.
Also war viel Zeit, um "Bacelonetta", wie Alghero wegen der langen spanischen Herrschaft immer noch genannt wird,ausgiebig zu erkunden und den schönen Korallenschmuck zu bewundern.Aber auch für  ein Gläschen Wein am Hafen, und der Cannonau ist berühmt,war heute Zeit. Nicht zu vergessen, daß ich allen Gästen ans Herz legte, das Olivenöl aus Alghero zu kaufen.Es hat wirklich Spitzenqualität!

6. Tag:Auf nach Korsika.....

Heute heißt es Abschied nehmen von Sardinien, aber alle Gäste sind doch schon neugierig auf Korsika und so starten wir frohgemut nach Norden, zum Fährhafen Santa Teresa.Allerding zwei Fotostops unterwegs müssen noch sein. Castelsardo liegt malerisch auf einen Felsen und der "Elefant" grüßt am Straßenrand.
Spektakulär dann wieder die Einfahrt in den Hafen von Bonifacio, der geprägt wird von den zerklüfteten Kalkfelsen und der riesigen Festung.Durch die Festungsmauer gelangen wir in die Altstadt und spazieren zum Friedhof. Unterwegs versuchen wir die manchmal doch nicht so bekannten Blumen zu bestimmen.
Immer an der Westküste entlang geht danach unsere Fahrt, natürlich mit einigen interessanten Fotostops, nach Ajaccio.Heute ist Karfreitag und selbstverständlich gibt es zum Abendessen Fisch, na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel!- wer gar nicht möchte, braucht nicht.

7. Tag:Fahrt quer über die Insel....

Dieser Tag hält was ganz Besonderes für uns bereit. Die schönsten uns spektakulärsten Landschaften Korsikas. Nicht umsonst haben schon die Griechen Korsika Kalliste - die Schönste genannt. Aber zuerst geht es ins Zentrum von Ajaccio.Napoleon, der große Korse, ist dort natürlich allgegenwärtig. Zahlreiche Denkmäler von ihm, seine Taufkirche und das Geburtshaus sind unser Ziel. Der jeden Tag abgehaltene Markt lockt dann noch zum Verweilen und kaufen.
Dann beginnt unsere Reise quer über die Insel.Leider fehlt uns heute der strahlende Sonnenschein, um die grandiose Landschaft der Calanche in ihrer vollen Schönheit zu sehen.Trotzdem ist es immer wieder beeindruckend, dieses Naturschauspiel bei einem Spaziergang zu erleben.Nicht umsonst gehört die Calanche zu den sieben schönsten Landschaften der Erde! An den Bergen hängt heute der Nebel, aber in der Spelunka-Schlucht erahnen wir trotzdem,wie schwierig es gewesen sein muß,Weidewirtschaft zu betreiben.Und überhaupt ohne Straßen auszukommen.Unser Fahrer Bernd kann heute sein ganzes Können unter Beweis stellen.Denn auch die letzte Schlucht, die Scala di Santa Regina,ist auf einer engen kurvenreichen Straße zu passieren.Einmalig, welche Kräfte hier gewirkt haben müssen um dieses Wunder der Natur zu schaffen!

8.Tag: In den Garten Korsikas....

Ostersonntag! Natürlich hat der Osterhase auch an uns gedacht und wir brauchten nicht mal suchen. Jeder freute sich  über diese kleine Aufmerkamkeit.
Die Balagne, der Garten Korsikas zur Zeit der Römer, war unser heutiges Ausflugsziel.Den ersten Halt legten wir aber an einen historisch wichtigen Ort ein. An der alten Genueser Brücke über den Golo bei Ponte Nuovo kam es am 8.5. 1769 zur letzten großen Schlacht der Korsen gegen die Franzosen, die mit einer Niederlage der Korsen endete und Frankreich endgültig Korsika in Besitz nahm.Weiter ging es dann über die Schnellstraße zur Westküste nach Ill Rousse. Das kleine Städtchen, eine Gründung Paolis, dem "Vater des Vaterlandes" wird geprägt von den "roten Inseln" vor der Küste.Schöne Fotomotive taten sich da den Gästen auf, denn  der Wind sorgte heute für eine bewegte See.Unsere Mmittagspause legten wir in Calvi ein,die ,im Gegensatzt zur "Paoli Stadt" immer Genuafreundlich war.Beherrscht wird Calvi von der Zitadelle,die im 15. Jh. von Genua errichtet wurde.Aber ich wollte meine Gäste mit einer korsischen Spezialität bekannt machen. Die Fischsuppe,so wie sie auf Korsika gegessen wird,findet man anderswo wohl nicht wieder.
Die letzte Ortschaft, die wir uns heute anschauen wollen, ist San Antonino,das "Adlernest" der Balagne.Im Mittelalter als Schutzburg für die umliegende Bevölkerung gebaut,ist sie auch heute noch genauso erhalten.Das können wir gut bei einem gemeinsamen Rundgang feststellen. Und daß die Korsen bemüht sind, aus der Balagne wieder einen Garten zu machen, war bei unserer Fahrt zurück zur Küste nicht zu übersehen.Olivenbäume, Zitronen und Orangen, Mandelbäumchen prägen die Gegend.
Es war unser letzter Abend im Hotel Isola. Ich war leider etwas erkältet und mußte zeitig ins Bett und habe dadurch die schöne Ostertorte unseres Chefkochs verpaßt.

9. Tag: Cap Corse.....

Ein ganzer Tag auf Korsika lag heute noch vor uns, denn unsere Fähre nach Savona ging erst um 21 Uhr.Bis Bastia ist es nur eine ganz kurze Fahrt und dort wartete wieder ein interessanter Spaziergang auf uns. Durch die genuesische "Bastiglia" mit toller Aussicht auf das alte Hafenviertel von Cardo führte unser Weg bis zum Saint Nicolas Platz, wo uns nochmals Napoleon überlebensgroß als stolzer Römer präsentiert wurde.Nach einer kleinen "Harmoniepause" konnte es losgehen, mit unserer Fahrt rings um Cap Corse.Schnell war der Pass erklommen und wir schauten ein letztes Mal zurück zur Lagune von Biguglia.Vorbei am berühmten Weinort Patrimonio erreichten wir Nonza, ein kleiner, denkmalgeschützter Ort mit herrlicher Aussicht auf die Steilküste.
Am Col de la Serre (356m) kann man zu einer ehemaligen Windmühle wandern und die Aussicht reicht bis zur Insel Giraglia, dem nördlichsten Punkt Korsikas.Das anschließende Picknick hat wohl jedem Gast gemundet und natürlich durfte ein Apperitif nicht fehlen. Der hier kreierte "Cap Corse", ein weinhaltiges, süffiges Getränk mit Kräutern und Chinarinde.
So gestärkt ging unsere Fahrt weiter bis Macinaggio, dem nördlichsten Jachthafen an der Ostküste Korsikas. Dieser Küstenabschnitt zurück nach Bastia ist dann doch nicht so kurvenreich und so war noch genügend Zeit für einen letzten Spaziergang in Erbalunga, den kleinsten Fischerhafen der Insel.Wenn es jetzt auch anfing zu regnen, störte uns das gar nicht, wir hatten einen wunderbaren letzten Tag und werden Korsika in bester Erinnerung behalten!

10.Tag: Zurück in die Alpen....

Auch diese Nachtfähre fand bei ruhiger See statt, so daß wir alle ausgeschlafen von Savona nach Norden starten konnten.Da ja auch dieser Tag ein Urlaubstag für meine Gäste werden sollte, hatte ich mir noch einen kleinen Abstecher in die Stadt Stradivaris überlegt.Cremona liegt in der Poebene und hat einen wunderbaren Dom. gemeinsam spazierten wir also in die Altstadt, wo sich auch das weithin sichtbare Wahrzeichen befindet. Der "Torrazzo" wie der 111m hohe Glockenturm genannt wird,wurde schon 1309 fertiggestellt.
Nun wollten wir aber noch zum Gardasee.Sirmione, der beliebte Kurort im Süden des Gardasees, ist ganz auf Touristen eingestellt. Die größte Sehenswürdigkeit ist die Scaligerburg.Jeder Gast konnte also individuell die Zeit nutzen und den letzten Urlaubstag austrudeln lassen.Gemütlich ging die Fahrt dann weiter am See entlang bis ganz im Norden Torbole erreicht war und wir endgültig vom mediterranen Flair Abschied nehmen mußten.
Über die Brennerautobahn erreichten wir unser Hotel "Wieser" in Stilfes.In diesem gemütlichen Berggasthof konnten wir bei einem Gläschen Südtiroler Wein unseren letzten Urlaubsabend ausklingen lassen.

11.Tag: Heimreise...

Schnell noch vor der Abfahrt die letzten Urlaubsbilder von der verschneiten Bergwelt gemacht. Immer noch ist es frostig kalt, obwohl wir ja nun schon April haben. Aber unser Bus ist natürlich gemütlich warm und so können wir die Fahrt über den Brenner, durch die phantastische Bergwelt der Südtiroler Alpen genießen. Brennerpass - Wetterscheide! So war es auch heute. Nebel verhinderte nun die Sicht auf das Karwendel. Aber was solls, wir hatten einen schönen Urlaub am Mittelmeer und die Alpen kann man ja vielleicht bei einer nächsten Reise nochmals erleben. 
Ich bin zufrieden, daß ich ein bißchen zum Gelingen dieser Reise beitragen konnte und alle Gäste glücklich in die Heimat zurückkehren. Liebe Gäste, bleiben Sie weiterhin recht reiselustig, das wünscht sich Ihre Reiseleiterin  
Angelika Werner

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