Reisebericht: Ausführliche Rundreise Sardinien und Korsika im Mittelmeer

12.05. – 22.05.2019, 14 Tage Busreise: Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Hirtenstadt Orgosolo – weltberühmte Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap C


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Beide Inseln haben ihren Reiz und zählen zu den schönsten im Mittelmeer. Hier konnten wir italienische Leichtigkeit und französisches Flair gleichermaßen genießen. Nicht zuletzt erwarteten atemberaubende Natur, interessante Geschichte und vieles mehr...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 12.05.2019: Anreise nach Sterzing (ab Dresden = 691 Bus–km)

Die ersten Gäste trafen sich mit mir in Dresden und so starteten wir um 6 Uhr am Morgen, um bis Münchberg weitere Gäste in unsere reiselustige Gruppe aufzunehmen. Gerald, unsere Buschauffeur, steuerte den Bus vorbei an München und kurz danach waren auch schon die ersten Berge der Alpen zu sehen. Durch das Inntal fuhren wir weiter bis Innsbruck, wo es nun allmählich zum Brennerpass, den mit 1.375 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen, ging. Diese Stelle ist seit 1919 (Frieden von St. Germain) immerhin auch die österreichisch-italienische Grenze. Bereits am späten Nachmittag erreichten wir somit staufrei das familiengeführte Hotel „Brenner" nahe Sterzing, wo uns ein ausgezeichnetes Abendessen serviert wurde und nach einem Schnapser´l hatten wir dann auch die nötige Bettschwere.

2. Tag – Montag, 13.05.2019: Gardasee – Livorno (563 Bus–km)

Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet führte uns unsere Reise heute weiter in Richtung Süden und so gelangten wir zunächst durch das Eisacktal bis Bozen und von dort aus weiter der Etsch stromabwärts entlang bis Rovereto. Einen Zwischenstopp wollten wir noch einlegen und so nahmen wir Kurs auf den Gardasee. In Torbole am Nordufer des Sees angekommen, fuhren wir der panoramareichen Ostuferstraße entlang und gelangten über Malcesine nach Garda, wo wir die Gelegenheit zu einem gemütlichen Altstadt-Bummel hatten bzw. auch, um ein erstes italienisches Eis zu probieren. Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, denn zumindest blieb es trocken! Gegen Mittag verabschiedeten wir uns dann schon wieder von diesem traumhaften Voralpensee, denn wir hatten noch einen weiten Weg bis zum Hafen von Livorno vor uns. Es ging also weiter an Verona vorbei und durch die riesige Po-Ebene, die große Teile Norditaliens einnimmt. Etwas weiter südlich von Mantua überquerten wir dann auch den Po, der der Ebene den Namen gab und gleichzeitig auch der längste Fluss Italiens ist. Wenig später erreichten wir Modena, wo die Brennerautobahn endete und mit etwas Stau und kleinen Verzögerungen kamen wir dann auf die Autostrada del Sole. Diese Autobahn führte uns am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, und später in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin hinein. Seit über drei Jahren gibt es hier glücklicherweise eine neue Autobahn, die eine extreme Fahrtzeit-Verkürzung gegenüber der alten Strecke bedeutet. Wir durchschnitten somit fast geradlinig das Gebirge und fuhren durch mehrere kilometerlange Tunnel. Kurzerhand erreichten wir die Toskana und in der Nähe von Florenz bogen wir in Richtung Küste ab, denn die Hafenstadt Livorno war unser Ziel! Eine Überraschung gab es noch, denn auf der Strecke konnten wir den Schiefen Turm von Pisa erspähen - mit Sicherheit hatte das so manch einer von uns nicht unbedingt erwartet... Am Abend erreichten wir schließlich den wichtigsten Hafen der Toskana in Livorno und von hier aus starteten wir zunächst in unser „Abenteuer Sardinien". Zuvor war allerdings noch etwas Geduld gefragt, denn es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich auf unser Schiff, die „Mega Express Two", gelassen wurden. Letztendlich war dies kein Problem und wir konnten bis zum Ablegen der Fähre noch ganz entspannt unsere Kabinen beziehen und das Schiff erkunden. Pünktlich um 21 Uhr legten wir ab und träumten während der Überfahrt von den kommenden Tagen auf der Insel Sardinien.

3. Tag – Dienstag, 14.05.2019: Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen (402 Bus km)

Nach einer ruhigen Überfahrt trafen wir uns alle zu einem sehr zeitigen Frühstück, denn unsere Fähre war (leider) pünktlich und somit erreichten wir bereits gegen 6.30 Uhr den Hafen von Golfo Aranci im Nordosten Sardiniens. Hier nun betraten wir voller Erwartungen die Insel und sogleich sollte unsere Erkundungstour beginnen. Das erste Ziel war die berühmte Costa Smeralda, die sogenannte „Smaragdküste". Bekannt wurde dieser Küstenstreifen im Nordosten Sardiniens durch Karim Aga Khan, dem legendären Multimilliardär und religiösen Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt. Er entdeckte dieses bis dahin unberührte Paradies vor knapp 60 Jahren und seitdem verwandelte es sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. Einen längeren Aufenthalt legten wir in Porto Cervo ein, wo wir gemeinsam die Kirche „Santa Maria di Stella Maris" besuchten und wunderschöne Aussichten auf den Yachthafen hatten. Wunderbar harmonisch passt sie sich hier in die Landschaft ein und ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden. Anschließend schlenderten wir durch das hübsche Zentrum und schließlich brachen wir auch schon wieder auf, um mit unserem Bus weiter ins Inselinnere hinein zu fahren, denn in der Nähe von Orgosolo wurden wir zur Mittagszeit zu einem traditionellen Hirtenessen erwartet. Nun waren wir im zentralen Bergland, dem Herzen Sardiniens, angekommen und konnten einen tiefen Einblick in das Leben der Hirten gewinnen. Die ersten Hirtenstämme wanderten vor etwa 4.000 Jahren nach Sardinien ein und seitdem wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Dann kam die Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften und damit wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Allerdings sind die Traditionen, Sitten und Gebräuche der Hirten bis heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen mitten im Wald - weitab jeglicher Zivilisation - konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei diversen Vorspeisen, gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino-Käse und einem Grappa ließen wir es uns so richtig gut gehen! Mit den „canti sardi", den traditionellen sardischen Chorgesängen, bekamen wir übrigens auch einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den „Tenores", vorgetragen und seit 1995 steht dieser Gesang nunmehr auch auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Unsere Weiterreise führte uns anschließend gen Norden, vorbei an Sassari bis Alghero. Das Hotel „Corte Rosada" in Alghero/Porto Conte wurde unser Domizil für die nächsten drei Nächte. Empfangen wurden wir mit einem Begrüßungsgetränk und das reichhaltige und geschmackvolle Abendessen beendete diesen langen erlebnisreichen Tag.

4. Tag – Mittwoch, 15.05.2019: Bosa – Nuraghe Santu Antine (188 Bus–km)

Zunächst fuhren wir bis ins Zentrum von Alghero und von dort aus entlang einer der reizvollsten Küstenstraße Sardiniens, vorbei an traumhaften Macchia-Wäldern und wild zerklüfteten Küsten-Abschnitten bis nach Bosa. Dies ist immerhin die einzige Stadt Sardiniens, die unmittelbar an einem Wasserlauf, nämlich direkt am Temo-Fluss, erbaut wurde. Schon von weitem erspähten wir die malerische Stadt mit ihrem bunten Häusermeer, die von der Burg Malaspina überragt wird. Gemeinsam flanierten wir entlang des Temo-Ufers bis ins kleine historische Zentrum. Wir hatten genügend Zeit für einen Spaziergang entlang dem Corso Vittorio Emanuele und durch die engen Altstadtgassen. Einige Gäste nahmen sogar am „Fitness-Programm" des heutigen Tages teil und erklommen gemeinsam mit mir die reichlich 300 Stufen umfassende Treppe zur Burg Malaspina hinauf. Gegen Mittag brachen wir dann schon wieder auf und es ging dann durch wunderschöne ausgedehnte und saftig grüne Hügellandschaften weiter bis zur Nuraghe Santu Antine im sogenannten Valle dei Nuraghi (Tal der Nuraghen). Leider regnete es nunmehr, aber das hielt uns nicht davon ab, eines der imposantesten Wahrzeichen der Insel zu besuchen. In dieser Gegend befinden sich immerhin die Überreste von insgesamt 32 prähistorischen Turmbauten (Nuraghen) und diese ehemalige Wehranlage Santu Antine ist eine der größten Sardiniens. Mit dessen Bau wurde bereits circa 1.000 v. Chr. begonnen, wobei zuerst der gigantische Hauptturm errichtet wurde und die Wehrmauer mit den drei Ecktürmen kam dann erst in den folgenden Jahrhunderten hinzu. Als Baumaterial wurden grob behauene Basaltblöcke aus der näheren Umgebung verwendet. Wir sahen auch die Rundhütten eines Dorfes, die sich um die Nuraghe herum befanden und deren Grundmauern teilweise wieder ausgegraben wurden. Es ist kaum zu glauben, die Gesamthöhe des Turmes betrug ursprünglich einmal ca. 25 Meter, heute sind es jedoch nur 17,50 Meter und damit überragt Santu Antine immerhin trotzdem alle anderen noch erhaltenen Nuraghen der Insel! Besonders beeindruckend wirkt der Komplex im Inneren mit seinen gewaltigen Dimensionen. Wenn man von der Wehrmauer in den Hof hinabblickt, bekommt man übrigens den besten Eindruck von der damaligen Leistung der Erbauer. Es ist wirklich bewundernswert, wie präzise und in welcher Höhe die schweren Steinblöcke aufgeschichtet wurden, denn immerhin ist der Turm über 3.000 Jahre alt und steht heute noch. Ob ein Bauwerk unserer Zeit auch 3.000 Jahre überleben würde, wage ich zu bezweifeln... Voller phänomenaler Eindrücke fuhren wir anschließend nach Porto Conte bei Alghero zurück.

5. Tag – Donnerstag, 16.05.2019: Alghero (23 Bus–km)

Am heutigen Vormittag erreichten wir nach nur wenigen Minuten Busfahrt erneut das Zentrum von Alghero und waren dort mit unserer kompetenten Stadtführerin Marcella verabredet, mit der wir gemeinsam die spanischste Stadt der Insel erkundeten. Die Altstadt liegt gedrängt auf einer Landzunge, umgeben von der Festungsmauer und trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt größtenteils intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir unter anderem die Piazza Civica, die „gute Stube" der Bürger Algheros und durch die Altstadtgassen erreichten wir schließlich die San-Francesco-Kirche, sahen das Theater und gelangten abschließend zur Kathedrale „Santa Maria" mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Nach diesem eindrucksvollen Stadtrundgang begleitete uns Marcella noch zur Markthalle und über die Mittagszeit hatte jeder von uns etwas Freizeit, um die Stadt auf eigene Faust weiter kennenzulernen. Der Wettergott meinte es heute sehr gut mit uns, die Sonne lachte und das Meer war auch relativ ruhig. Somit stand einer Bootsfahrt zur berühmten Neptungrotte am heutigen Nachmittag nichts im Wege. Wir freuten uns daher sehr auf den Besuch einer der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres. Mit dem Boot gelangten wir dann direkt bis zum Eingang der Grotte, die sich am Fuße der steil aus dem Meer aufragenden Kalkklippe Capo Caccia befindet. Die Höhle ist mit Treppen und Wegen ausgestattet und führte uns durch mehrere große Säle, wo dann besonders die unterirdischen mächtigen Tropfsteingebilde beeindruckten. Als Fazit sei an dieser Stelle erwähnt, dass man hier wahrhaftig von einem geologisches Wunder sprechen kann, was man keinesfalls verpassen sollte! Natürlich muss das Wetter mitspielen, da das Boot bei starken Windverhältnissen nicht am Eingang der Grotte anlegen kann. Zurück im Hotel wurde dieser letzte Abend auf Sardinien mit einem leckeren Abend-Buffet abgerundet.

6. Tag – Freitag, 17.05.2019: Bonifacio (285 Bus–km)

Wir frühstückten noch gemütlich und dann ging es auch schon weiter, denn wir wollten unsere Fähre zur Insel Korsika nicht verpassen. Für uns ging es zunächst über Porto Torres und ein Stückchen entlang der Nordwestküste Sardiniens in Richtung Castelsardo. Etwas abseits unserer eigentlichen Route begegnete uns dann noch der berühmte und viel fotografierte „Roccia dell´Elefante", ein verwitterter Trachytfels, der die Gestalt eines skurrilen Elefanten hat - er schwingt seinen Rüssel immerhin weit über die Leitplanke und ist im Norden Sardiniens eine echte Attraktion! Am späten Vormittag kamen wir pünktlich im Hafen von Santa Teresa di Gallura an und setzten mit der Fähre über die Meerenge von Bonifacio zur Insel Korsika über. Heute durften wir glücklicherweise eine sehr ruhige Überfahrt erleben, denn das Meer kann hier mitunter anders sein - berüchtigt sind die hohen Windstärken bzw. Strömungen in diesem Gebiet. Wir näherten uns Korsika und schon aus der Ferne erhielten wir einen ersten grandiosen Eindruck von Bonifacio, der südlichsten Stadt Korsikas. Die komplette Altstadt liegt auf einem inselgleichen Plateau, einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusato-Kap war einfach überwältigend und ist mit Worten kaum auszudrücken... Leider zeigte sich die Sonne vorerst nicht, aber zumindest war es trocken und so unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt und entdeckten so einige interessante Plätze. Leider war die Zeit wieder einmal zu kurz, denn am Abend wollen wir bereits in der Gegend von Ajaccio sein! Die anschließende Weiterfahrt führte uns dann durch traumhafte Landschaften, unter anderem vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Porticcio, einem lebhaften Badeort vor den Toren Ajaccios. Im Hotel „U Paradisu" bezogen wir unser erstes Quartier auf Korsika. Das familiär geführte Hotel ließ wahrlich keine Wünsche offen, direkt am Wasser am Südufer des Golfes von Ajaccio in einer bezaubernden Umgebung gelegen - traumhaft bzw. paradiesisch schön, das Hotel trägt eben nicht umsonst diesen Namen...

7. Tag – Samstag, 18.05.2019: Calanche (187 Bus–km)

Unser heutiger Ausflugstag versprach wettermäßig vorerst überhaupt nichts Gutes... , obwohl wir doch in die Calanche, der wohl schönsten Landschaft Korsikas wollten. Zunächst fuhren wir bei trübem Wetter dem Golf von Sagone entlang, später vorbei an der griechischen Stadt Cargese und über Piana erreichten wir schließlich den Küstenabschnitt der Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. Plötzlich zeigte sich auch ab und an die Sonne und der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins dadurch noch mehr ins Schwärmen geraten. An vielen Stellen Korsikas könnte man solche „Tafoni-Verwitterungen" beobachten, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Diese gigantischen Felsformationen sind durch verschiedenste Einflüsse, vor allem Wasser- und Temperatureinwirkungen entstanden. Wir konnten unserer Phantasie freien Lauf lassen und entdeckten u. a. eine Schildkröte, ein Herz und einen Hund. Nach diesem aufregenden Naturereignis fuhren wir weiter nach Porto, einem kleinen beschaulichen Ort direkt am Meer, wo wir unsere Mittagspause verbrachten. Wir waren uns einig - diese Gegend ist traumhaft schön und steht nicht umsonst auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Gut gelaunt ging es dann mit unserem Bus ins Inselinnere weiter und zwar oberhalb der wildromantischen Spelunca-Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Diese Schlucht war allerdings für uns weniger interessant, denn auf der Strecke, also mitten auf der Straße, begegneten uns zahlreiche Wildschweine... - das war ein „Mega-Spektakel" und wir hatten dementsprechend viel Spaß.

8. Tag – Sonntag, 19.05.2019: Corte (145 Bus–km)

Wir verließen den Raum Ajaccio und fuhren landeinwärts, um nach Corte zu gelangen. Regen war hier jedoch unser ständiger Begleiter und auf dem mit 1.163 Meter hohen Col de Vizzavona, dem für uns höchsten Straßenpass der Insel, konnten wir sogar mitten im Mai noch die Schnee-Reste der vergangenen Tage sehen. Glücklicherweise besserte sich das Wetter und somit konnten wir trockenen Fußes in Corte aussteigen. Diese Stadt in der Inselmitte ist untrennbar mit dem korsischen Selbstverständnis und mit der Geschichte der Insel verbunden. Nach wie vor gilt sie als ein Symbol für den Kampf der Korsen um Selbständigkeit und Anerkennung ihrer Kultur. Unter Pasquale Paoli, dem „Vater des Vaterlandes", war Corte sogar die Hauptstadt der unabhängigen Republik und bis heute bleibt Corte die „heimliche" Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil, denn er wählte sie zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Mit einem kleinen Bummelzug ging es hinauf in die Altstadt und wir erfuhren dabei viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffory aus bummelten manche Gäste gemeinsam mit mir zum Aussichtspunkt „Belvedere"und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt. Einen Stopp legten wir am frühen Nachmittag an der historischen Brücke „Ponte Novu" ein, wo im Jahre 1769 die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich stattfand und die Korsen eine endgültige Niederlage hinnehmen mussten. Einen letzten kurzen Fotostopp gab es heute an der romanischen Kathedrale „La Canonica", welche aus dem 12. Jahrhundert stammt und zu den bedeutendsten romanischen Bauten Korsikas zählt. Die Kathedrale steht auf den Überresten der römischen Stadt Mariana, in der zu Spitzenzeiten über 10.000 Einwohner lebten. Heute ist nur ein winziger Teil dieser Siedlung ausgegraben. Am späten Nachmittag kamen wir im Hotel „Isola" nahe Borgo, unserem Domizil für die letzte Nacht auf Korsika, an. Theoretisch gab es auch hier nochmals Gelegenheit für ein letztes Bad im Meer, aber es regnete und regnete... - Morgen konnte es nur besser werden!

9. Tag – Montag, 20.05.2019: Cap Corse (132 Bus–km)

Der letzte Tag auf der Insel Korsika brach an und siehe da, ein Traumwetter erwartete uns...! Am heutigen Tag stand ein letzter großer Höhepunkt auf unserem Programm, denn wir erkundeten den sogenannten „Finger von Korsika" - das Cap Corse. Am Morgen überquerten wir zunächst den Passübergang des Col de Teghime, streiften das Weinanbaugebiet Patrimonio und über Nonza ging es weiter entlang der Westküste der Halbinsel, bis wir die Mühle von Mattei, das Wahrzeichen des Cap Corse, erreichten - hier unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und genossen traumhafte Ausblicke auf grandiose Landschaften. Im weiteren Verlauf legten wir einen längeren Aufenthalt im Ort Macinaggio ein. Anschließend führte uns die Route wiederum vorbei an zahlreichen genuesischen Wachtürmen entlang der Ostküste in die Hafenstadt Bastia. Bevor wir jedoch auf unsere Fähre eincheckten, unternahmen wir auch hier noch einen kleinen gemeinsamen Stadtspaziergang bis zum Alten Hafen, dem malerischsten Teil dieser Stadt. Am Abend gingen wir an Bord der Fähre „Mega Express Four" und mussten uns nun leider damit von der Insel Korsika endgültig verabschieden. 20 Uhr sollten wir ablegen, letztendlich wurde es jedoch 22.30 Uhr, als wir den Hafen von Bastia verließen. Es gab einige Verzögerungen, aber nichts desto trotz wurde immer wieder verkündet, würden wir am nächsten Morgen pünktlich um 7 Uhr das italienische Festland bei Savona erreichen. Na dann „Gute Nacht!"...

10. Tag – Dienstag, 21.05.2019: Savona – Cremona – Sterzing (540 Bus–km)

Wie vom Kapitän angekündigt, erreichten wir pünktlich gegen 7 Uhr das italienische Festland. Es war allerdings eine sehr rasante Überfahrt, geprägt von hohen Wellen und einigen Wetter-Kapriolen. So schnell wollte das keiner wiederholen und somit waren wir überglücklich, gesund und munter angekommen zu sein. Im ligurischen Hafen Vado Ligure bei Savona gingen wir schließlich von Bord und entlang der italienischen Riviera fuhren wir bis kurz vor Genua und weiter durch den Ligurischen Apennin bzw. vorbei an Piacenza nach Cremona in der oberitalienischen Tiefebene. Bekannt ist die 80 Kilometer südöstlich von Mailand gelegene Stadt durch ihre Tradition im Geigenbau und Namen, wie Stradivari, Amati und Guaneri machten die Stadt berühmt. Gemeinsam spazierten wir bis zum Domplatz mit seinen einladenden Caffès, von denen man den wunderbaren Blick auf den Dom mit seinem 111 Meter hohen Glockenturm „Torrazzo" genießen konnte. Der Dom selbst ist übrigens ein eindrucksvolles Beispiel römisch-lombardischer Baukunst und die faszinierende Domfassade ist mit mehrfarbigem Marmor verkleidet. Im Inneren des Doms findet man großartige Kunstwerke und Freskenmalereien - sehr beeindruckend! Am Abend erreichten wir das uns bereits von der Anreise bekannte Hotel „Brenner" nahe Sterzing. Das Bergpanorama sowie die herzliche Atmosphäre im Hotel und ein Südtiroler Menü mit köstlichen Spinat-Knödeln rundeten am Abend eine gelungene Reise ab.

11. Tag – Mittwoch, 22.05.2019: Heimreise (bis Dresden = 691 Bus–km)

Die Rückreise nutzten wir, um in Erinnerungen von den vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln zu schwelgen. Gemeinsam verlebten wir eine wunderschöne Reise mit unvergesslichen Erlebnissen, an die wir wohl noch lange denken werden.
Gegen 18.30 Uhr erreichten wir den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer 11-tägigen Reise.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle auch unserem Buschauffeur Gerald, der uns jederzeit sicher, gut gelaunt und umsichtig chauffiert hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war super. Reiseleitung plus Busfahrer waren ein gutes Team, was uns sehr gut betreute. Die Ausführungen zu Land und Leute waren sehr informativ. Hotel waren sehr gut.
Nur die Transfers müssten pünktlicher sein. Auch müsste das Erscheinungsbild der Transferfahrer von Sub-Unternehmer verbessert werden.
Danke für die gute Betreuung von Katrin und Gerald.

Walther, Elvira
04.06.2019